2 Jahre nach dem Eingriff - Wie geht es mir heute
Verfasst: 23.07.2024, 09:04
Seid gegrüßt,
ich hatte bereits in einem Artikel " 7 Monate nach OP" einen Zustandsbeschreibung verfasst und möchte nun mit Euch den aktuellen Zustand teilen. Ich hoffe hier wieder auf Euer Mitwirken, wie geht es Euch, kennt ihr ähnliche Sorgen etc, was sind Eure Tipps und wie geht ihr mit "Allem" um.
Was hat sich gebessert:
Im Gegensatz zum alten Artikel sind nur noch selten Kopfschmerzen zu verzeichnen. Vor allem Nachmittags oder bei extremer Hitze, Überanstrengung, schnell wechselndem Wetter greife ich zu einer Tablette. 1 Paracetamol reicht dann allerdings. Nur selten kommen Kopfschmerzanfälle aus dem Nichts.
Die Wackeloptiken die Anfangs und bis 1,5 Jahre danach sehr präsent waren, haben sich auch auf ein Minimum reduziert und machen so den Alltag erträglich. Bei Wetter-/ Luftdruckveränderungen reagiert das Gleichgewicht allerdings am meisten und dann nimmt das diffuse sehen auch wieder zu. Gänge durch den Supermarkt, viele Menschenmassen usw. muss ich dann meiden.
Der Tinnitus ist auch sehr leise geworden. Seine Präsenz ist zwar von Dauer, aber es belästigt mich nicht, wenn das Ohr einen normalen Tag hat. Er wird jedoch lauter, wenn die Umgebung lauter wird oder es stressig zugeht.
Was ist mir geblieben bzw. was zermürbt mich:
Die seinerzeit beschriebenen Nackenschmerzen, haben einen ordentlichen Rattenschwanz hinter sich aufgebaut. Durch die ständige, antrainierte Kopfhaltung (nach unten sehen, weil es da am wenigsten wackelt und schwindelt), haben sich die Verspannungen vom Nacken auf den Brustkorb und das Zwerchfell ausgeweitet, so scheint es mir jedenfalls. Daraus bildet sich eine Symptompalette die oft mit Angst einhergeht. Magendruck, Brustdruck, Schulterschmerzen usw. haben mich schon wieder in einen Ärztemarathon gezwungen, der seines Gleichen sucht. Alle bestätigen mir beste Gesundheit. Die Beruhigung hält dann zwar eine Weile an, aber das Gedankenkarussell treibt einen immer wieder an. Da habe ich wohl seinerzeit ordentlich Vertrauen in meine Gesundheit verloren, was die Verspannungen neben der Fehlhaltung sicherlich zusätzlich speist.
Anstrengend und vor allem Adrenalinantreibend sind auch die kurzen Episoden von Benommenheit im Alltag. Wie aus dem Nichts geriet plötzlich das Ohr der operierten Seite völlig unter Druck, starke Benommenheit setzt ein und ein lauter Tiefton macht sich breit. Was da an der operierten Stelle nach 2 Jahren abgeht, ist mir nach wie vor ein Rätsel.
Manchmal fängt auch aus dem Nichts an das Bild kurz zu "tanzen" oder nach links, rechts, oben oder unten wegzuziehen. Als würde Jemand das Dia wechseln. All das natürlich nur für kurze Sekunden , doch das Ganze setzt dann durch den Adrenalinschub einen Kreislauf in Gang der den restlichen Tag anstrengend sein lässt. Ich nenne das immer Bewusstseinsspeaker, so als würde Jemand kurz das Licht ausschalten, furchtbar. Es geht einem nach solchen Attacken einfach gar nicht gut, Benommenheit, Tinnitus und Gangunsicherheit sind dann an der Tagesordnung.
Plötzliches Unwohlsein über ein normales Maß hinaus, sodass es einem Angst wird, sind ebenfalls oft an der Tagesordnung. Das zentrale Nervensystem ist wohl auch weiterhin nachhaltig beeinträchtigt und die eigene Angst vor dem nächsten Symptomalarm spielt hier sicher noch antreibend mit rein.
Ihr seht es gibt viel Gutes und nach wie vor Dankbarkeit für die vollständige Entfernung des AkN. Auch ein Rezidiv bleibt mir weiterhin erspart. Aber ich muss ehrlich sein, die alltägliche Symptomatik und die ängstigenden plötzlichen Unwohlzustände machen viele Tage nicht gerade lebenswert und fressen positive Erfahrungen meist auf, leider.
Ich hoffe und freue mich auf Eure Einschätzungen, Erfahrungen und vielleicht auch Tipps wie ihr mit solchen Situationen umgegangen seid.
Beste Grüße
George
ich hatte bereits in einem Artikel " 7 Monate nach OP" einen Zustandsbeschreibung verfasst und möchte nun mit Euch den aktuellen Zustand teilen. Ich hoffe hier wieder auf Euer Mitwirken, wie geht es Euch, kennt ihr ähnliche Sorgen etc, was sind Eure Tipps und wie geht ihr mit "Allem" um.
Was hat sich gebessert:
Im Gegensatz zum alten Artikel sind nur noch selten Kopfschmerzen zu verzeichnen. Vor allem Nachmittags oder bei extremer Hitze, Überanstrengung, schnell wechselndem Wetter greife ich zu einer Tablette. 1 Paracetamol reicht dann allerdings. Nur selten kommen Kopfschmerzanfälle aus dem Nichts.
Die Wackeloptiken die Anfangs und bis 1,5 Jahre danach sehr präsent waren, haben sich auch auf ein Minimum reduziert und machen so den Alltag erträglich. Bei Wetter-/ Luftdruckveränderungen reagiert das Gleichgewicht allerdings am meisten und dann nimmt das diffuse sehen auch wieder zu. Gänge durch den Supermarkt, viele Menschenmassen usw. muss ich dann meiden.
Der Tinnitus ist auch sehr leise geworden. Seine Präsenz ist zwar von Dauer, aber es belästigt mich nicht, wenn das Ohr einen normalen Tag hat. Er wird jedoch lauter, wenn die Umgebung lauter wird oder es stressig zugeht.
Was ist mir geblieben bzw. was zermürbt mich:
Die seinerzeit beschriebenen Nackenschmerzen, haben einen ordentlichen Rattenschwanz hinter sich aufgebaut. Durch die ständige, antrainierte Kopfhaltung (nach unten sehen, weil es da am wenigsten wackelt und schwindelt), haben sich die Verspannungen vom Nacken auf den Brustkorb und das Zwerchfell ausgeweitet, so scheint es mir jedenfalls. Daraus bildet sich eine Symptompalette die oft mit Angst einhergeht. Magendruck, Brustdruck, Schulterschmerzen usw. haben mich schon wieder in einen Ärztemarathon gezwungen, der seines Gleichen sucht. Alle bestätigen mir beste Gesundheit. Die Beruhigung hält dann zwar eine Weile an, aber das Gedankenkarussell treibt einen immer wieder an. Da habe ich wohl seinerzeit ordentlich Vertrauen in meine Gesundheit verloren, was die Verspannungen neben der Fehlhaltung sicherlich zusätzlich speist.
Anstrengend und vor allem Adrenalinantreibend sind auch die kurzen Episoden von Benommenheit im Alltag. Wie aus dem Nichts geriet plötzlich das Ohr der operierten Seite völlig unter Druck, starke Benommenheit setzt ein und ein lauter Tiefton macht sich breit. Was da an der operierten Stelle nach 2 Jahren abgeht, ist mir nach wie vor ein Rätsel.
Manchmal fängt auch aus dem Nichts an das Bild kurz zu "tanzen" oder nach links, rechts, oben oder unten wegzuziehen. Als würde Jemand das Dia wechseln. All das natürlich nur für kurze Sekunden , doch das Ganze setzt dann durch den Adrenalinschub einen Kreislauf in Gang der den restlichen Tag anstrengend sein lässt. Ich nenne das immer Bewusstseinsspeaker, so als würde Jemand kurz das Licht ausschalten, furchtbar. Es geht einem nach solchen Attacken einfach gar nicht gut, Benommenheit, Tinnitus und Gangunsicherheit sind dann an der Tagesordnung.
Plötzliches Unwohlsein über ein normales Maß hinaus, sodass es einem Angst wird, sind ebenfalls oft an der Tagesordnung. Das zentrale Nervensystem ist wohl auch weiterhin nachhaltig beeinträchtigt und die eigene Angst vor dem nächsten Symptomalarm spielt hier sicher noch antreibend mit rein.
Ihr seht es gibt viel Gutes und nach wie vor Dankbarkeit für die vollständige Entfernung des AkN. Auch ein Rezidiv bleibt mir weiterhin erspart. Aber ich muss ehrlich sein, die alltägliche Symptomatik und die ängstigenden plötzlichen Unwohlzustände machen viele Tage nicht gerade lebenswert und fressen positive Erfahrungen meist auf, leider.
Ich hoffe und freue mich auf Eure Einschätzungen, Erfahrungen und vielleicht auch Tipps wie ihr mit solchen Situationen umgegangen seid.
Beste Grüße
George