Hörtest

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Josy
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Hörtest

Beitrag von Josy » 29.06.2023, 19:11

Liebe Foris,

nachdem ich Ende April erfolgreich mit Cyber Knife bestrahlt wurde :D , stellt sich für mich die Frage, wann ein Hörtest nach der Bestrahlung sinnvoll wäre. Es lag eine "mittelgradige Hörminderung" vor der Bestrahlung vor. Ein Hörgerät sollte ich bekommen, jedoch musste erst die Bestrahlung vollzogen werden. Irgendwie habe ich noch in Erinnerung, dass es sinnvoll sei erst nach 3 Monaten dieses Thema anzugehen.

Über regen Austausch freue ich mich.
Herzlichst Josy
Harald87
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Re: Hörtest

Beitrag von Harald87 » 30.06.2023, 19:52

Ein halbes Jahr nach Bestrahlung geht doch Kontrollmrt los? Da musst doch eh oder solltest eh zum Hno. Der kann den Hörtest doch einfach immer mitmachen wenn du die Überweisung brauchst.

Dauert ja nicht lange.
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Re: Hörtest

Beitrag von Josy » 30.06.2023, 20:31

Nabend,

geht um das was ich geschrieben habe. Wann wird normalerweise nach der Cyber Knife Bestrahlung ein Höhrtest, sagen wir der Einfachheit halber, frühestens durchgeführt.

Oder anders nochmal formuliert, wann macht nach der C-N Bestrahlung Sinn, einen Höhrtest durchzuführen.
Harald87
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Re: Hörtest

Beitrag von Harald87 » 30.06.2023, 23:00

Huhu,
Das sind eigentlich Fragen, die du deinen behandelnden Hno stellen musst. Der macht sowieso Hörtests und auch die Rezepte für Hörgeräte etc.
Der müsste dir eigentlich auch sagen können ob ein Hörgerät jetzt oder ab wann Sinn macht. Je nachdem wie groß dein AKN ist, wie schlecht dein Hörvermögen ist und wie die Prognose ist. Eine Veränderung des Hörvermögen ist nach Bestrahlung möglich. Aber das ist ein längerer Prozess, jetzt drei Jahre mit schlechtem hören zu leben ist eigentlich kein Muss.

An sich wüsste ich aber nicht was gegen ein frühzeitiges Hörgerät sprechen sollte. Selbst wenn dein hören nun noch etwas schlechter wird ist das doch bloß eine Änderung der Programmierung.

Ich meine du kannst auch erstmal das erste Kontrollmrt und den ersten Hörtest abwarten. Hat sich nichts verändert am Hörvermögen den HNO darauf ansprechen.

Der Hörtest schadet dir ansonsten ja nicht. Das heißt ggf. einfach Nachsorgetermin ausmachen bei deinem lokalen HNO.

Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Hirnstammimplantat

Beitrag von Felipina » 29.07.2023, 16:17

Hallo liebe Mitbetroffene,

bei meinem letzten HNO-Hörtest sprach der HNO-Arzt mich auf die Möglichkeit eines CIs an, oder alternativ eines ABIs/Hirnstammimplantats. Da das Thema CI hier häufiger diskutiert wurde, weiß ich, dass dafür der Promontoriumstest gemacht werden muss ( :shock: ). Aber da mein Hörnerv evtl. zu geschädigt ist, habe ich bisher zum Thema ABI/Hirnstammimplantat wenig Erbauliches gefunden.

Hat dazu jemand Informationen? Bezahlt das die Kasse überhaupt bei "nur" einseitig Ertaubten, und welche Kliniken verfügen über entsprechend tätige Ärzte? Gibt es positive Berichte über das Sprachverständnis, die die möglichen Risiken aufwiegen? Hat jemand Erfahrungen oder einfach weitere Informationen?

Sommerliche Grüße (endlich nach dem Regen),

von Felipina
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Re: Hörtest

Beitrag von Josy » 29.07.2023, 20:44

Hallo Felipina,

nach 3 Monaten nach der Bestrahlung wurde ich beim Akustiker vorstellig.
Mir wurde auch sowas erzählt, da angeblich ein Hörgerät bei einem AKN indiziert wäre, jedoch das andere Ohr dann zusätzlich mit hört und zusätzlich belastet würde und zu weiteren Problemen führen kann. Das gesunde Ohr müsste trainiert werden.

Insofern auch weitere Untersuchungen gemacht werden müsste, ob der Nerv das Sprach Verständnis Schmitt setzt, denn dann würde auch ein Hörgerät nur ein wenig Erfolg bringen und die Lautstärke dann recht hoch eingestellt wäre und, wie in meinem Fall, noch weniger Sprach Verständnis hat, bei sehr lauter Einstellung nur 10 %, bei angenehmere Lautstärke 20 %.

Der Akustiker ist der Meinung, dass ich mit einem Hörgerät beim erkrankten Ohr mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein würde. Das gesunde Ohr müsste die Schall Übertragung an das kranke Ohr zurück geben. Hierzu wäre dann ein zusätzliches Gerät am gesunden Ohr notwendig

Der Akustiker meinte ich sollte erstmal zu einem Hno Spezialisten in die Klinik gehen, um dahingehend besser aufgeklärt zu werden, ob ein Hörgerät überhaupt Sinn macht.
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Re: Hörtest

Beitrag von Harald87 » 30.07.2023, 16:31

Hallo,
ich würde von weitem sagen, dass da der Dorfakustiker überfragt ist. Großes Hnozentrum ansteuern, Uniklinik o.Ä.

Einseitig taub mit noch Leitfähigkeit auf dem Hörnerv spricht für die Möglichkeit des CI, steht an sich im Op bericht. Falls weg, dann geht an sich nur noch Cross, heißt beidseitig Hörgerät, auf der tauben Seite ist es ein Mikro was auf die gesunde Seite umleitet.
DAS müsst ihr eh testen, zumindest in Dt. in der gesetzlichen, wenn ihr die ganze Manege des CI gehen wollt. Kommt ihr mit dem Cross zurecht, gibts auch kein CI.

Deshalb lohnt es sich von vorneherein mit denen zu reden, die auch Ci dann machen können.
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Re: Hörtest

Beitrag von Josy » 30.07.2023, 16:59

Mein Dorfakustiker empfahl mir diesbezüglich, z. B. die HNO Uniklinik Bensheim aufzusuchen, um weiteres abklären zu lassen, was Sinn macht und was nicht.
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Re: Hörtest

Beitrag von Felipina » 31.07.2023, 02:13

Liebe Mitbetroffene,

zunächst mal: meine Frage zum Hirnstammimplantat oder CI will der Moderator verschieben.

zu Deiner Frage Josy:
es klingt für mich, als ob Dein Akustiker sich unsicher ist, ob er genug mit seinen Tests ermitteln konnte über Deine Hörschädigung. Und er hat vielleicht gelernt, lieber an HNO-Zentren/-Ärzte zu schicken, wenn jemand so etwas seltenes wie einen Hörnervenschaden durch ein AN (Akustikusneurinom) hat. Daher pflichte ich Harald87 bei, Du solltest einen HNO-Arzt zu Rate ziehen, damit er Dich testet. Wenn der dazu technisch nicht imstande ist (ist mir so passiert), müsstest Du, und das wäre sowieso bzgl. Fachkenntnis vielleicht nicht schlecht, ein HNO-Zentrum aufsuchen. Dort kennen sie sich idealerweise mit den möglichen Hörtests und den Möglichkeiten bzgl. Hörgeräten aus.

Zum CI: Harald87 hat Recht, einmal ist Voraussetzung ein funktionsfähiger Nerv, und außerdem muss man vorher eine Cross-Versorgung testen. Ist der Nerv nicht leitfähig, bleibt nur das Cross-Gerät, mit dem wohl nicht alle glücklich sind. In den USA tragen manche noch ein Knochenleitungsgerät, Baha oder so. Dazu gibt es hier einige wenige Beiträge. Dabei muss auch die MRT-Tauglichkeit erfragt werden (wie auch beim CI).

Zu der von Dir beschriebenen Hörgeräteversorgung: ich verstehe nicht ganz, ob Du zwei BiCross-geräte tragen sollst? Das gibt es für beidseitig geschädigte Ohren, soweit ich weiß. Bei ANs wird häufiger die Cross-Versorgung vorgeschlagen: das gesunde Ohr hat ein Hörgerät, das den Schall von beiden Seiten des Kopfes (auf der ertaubten Seite ist ein Empfänger, sieht wahrscheinlich wie ein Hörgerät aus) empfängt.

Zu Dir, Harald87: Danke für die Erklärungen, die wie immer fachlich gut informiert sind! Toll, dass Du hier kompetent
berätst!

Wie ich schätze, gibt es zum Hirnstammimplantat wenige mit Erfahrungen. Dazu wüsste ich sehr gerne mehr.
Zum CI, dazu gibt es in der Suchfunktion wenig, da wir AN-Betroffene meist einen defekten Hörnerv haben. Trotzdem würde ich mich über Erfahrungen freuen.

Mit freundlichen Grüßen,
Felipina
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Re: Hörtest

Beitrag von Josy » 31.07.2023, 04:29

Das ist gerade das Problem. Der Akustiker hat keine genauen Informationen vom HNO bekommen, so dass dieser nicht weiß, ob der Nerv nur gequetscht oder beschädigt ist. Der Akustiker bemängelte das bei mir. Er selbst machte einen Hörte bei mir, dieser fiel wieder anders aus als beim HNO.
Wegen des Implantats sprach er mich auch an und äußerte, dass es sowas gibt. Ebenfalls erklärte er das Cross-Gerät. Da er nicht weiß, was nunmehr die genaue Ursache ist, tut er sich selbstverständlich schwer, mir ein geeignetes Gerät zu vermitteln. Deshalb riet mir der Akustiker bei einer HNO Klinik diesbezüglich vorstellig zu werden.
Der niedergelassene HNO Arzt, obwohl der bei der HNO Uni zuvor arbeitete, hat wohl nicht genau darüber nachgedacht, dass ggf. ein Hörgerät für mich wenig Sinn machen könnte.
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Re: Hörtest

Beitrag von Harald87 » 01.08.2023, 21:19

Ah Gott. Durch die Frage von Feli ist denke zu viel in den Thread reingerutscht.

@Josi: Dein AKN wurde bestrahlt. Wenn vorher eine Hörminderung vorlag hat das AKN den Nerv üblicherweise gequetscht oder zumindest geärgert. Das macht der Nerv ein zweimal mit und dann verliert er zunehmend oder schlagartig einen Teil seiner Funktion.
Durch die Bestrahlung kann das Hörvermögen durch ein schnelles Schrumpfen des AKNs besser werden, sich stabilisieren oder über die nächsten Jahre schlechter werden. Teilweise langsam, teilweise durch Quellen recht akut. Die Strahlendosis auf den Nerv hilft auch nicht wirklich. Das heißt der HNO wird das auch nur durch Tests prüfen können. Prognose bei Bestrahlung ist m.E. schwierig.
Heißt aber an sich eigentlich nur dass bei dir keine Altersschwerhörigkeit vorliegt, Einfluss auf Cross oder Hörgerät sollte das aber an sich nicht haben. Es muss halt ggf. nachgebessert werden.
An sich sollte der HNO dir sagen können wie es üblicherweise gehandhabt wird. Wart einfach dem seine Meinung ab. Außer du erlebst durch die Hörminderung aktiv Probleme, dann mach dir einen zeitnahen Termin.

Zweitens hätte ich gesagt: Bei Ertaubung auf der Seite nach Bestrahlung ist ein CI schwierig. Da müsste ja erstmal ein Rezidiv ausgeschlossen werden sollte es Probleme geben, dann ein bestrahlter Nerv angefasst werden. Ich hatte ja einen Rezidivfund während ich das CI nach der ersten Op einfädeln tat. Da kam klar vom Hno: Würde ich das kleine Rezidiv bestrahlen lassen fällt ein CI sofort flach. Bestrahlung und Nervendokterei vertragen sich nicht.

CI ist m.E. eher eine Möglichkeit für Totalresektion mit Ertaubung, aber noch leitfähigem Hörnerv. Entsprechend verbleibt sowie so denke erstmal nur Hörgerät oder Cross. Weiß nicht wie die Regeln bei Baha sind.

Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Hörtest

Beitrag von Harald87 » 01.08.2023, 21:31

Achso, bzgl. dem Sprachverständnis:
Deshalb ist es klug das bei einer Uniklinik oder größerem Zentrum testen zu lassen. Der Dorfakustiker hat meistens nicht die Möglichkeit Sprachverständnis zu testen. Rein der Hörtest kann toll sein, das Verständnis aber schlechter. Sei es Hörgerät oder Cross. Ich hatte damals es so getaktet dass ich während des Crosstests vom Akustiker einen Unikliniktermin hatte. Da konnte das gleich passend für die Krankenkasse getestest werden.

Meins war z.b. mit Cross deutlich schlechter. Ging gar nicht.


Mit freundlichen Grüßen
Harald
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