Kann man Schwannom sicher diagnostizieren?

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panda
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Kann man Schwannom sicher diagnostizieren?

Beitrag von panda » 03.04.2022, 17:05

Hallo!

Ich bin weiblich, 30 und höre seit ca. einem Monat am rechten Ohr nichts. Mit dem Hörverlust war Schwindel, Übelkeit und Appetitlosigkeit verbunden. Das hat sich mittlerweile gebessert. In der Nacht spüre ich beim Umdrehen einen Schwindel und mein Appetit ist stark reduziert.

Die erste Diagnose war Hörsturz, der mit drei Cortisonspritzen im Arm und danach nach Betäubung mit drei Cortisonspritzen ins Ohr behandelt wurde. Daraufhin wollte man eine Tympanoskopie machen, die ich aber wegen extrem hoher Coronazahlen nicht machen wollte.

Laut Radiologen gab es keine Auffälligkeiten, der HNO-Arzt ließ das MRI wiederholen, da er meinte doch etwas zu sehen. Mittlerweile ist die Diagnose atypisches Schwannom / Akustikusneurinom. Es wurde gesagt, dass die Tympanoskopie nichts gebracht hätte.

Ich hoffe, dass ich nicht etwas missverstanden habe, aber es ging nun um ein Implantat und nicht darum, wie der Tumor behandelt wird.

Mich würde nun interessieren, ob es Methoden gibt das Schwannom / Akustikusneurinom eindeutig zu diagnostizieren. Wie wichtig ist es, dass schnell gehandelt wird?

Liebe Grüße
panda
Harald87
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Re: Kann man Schwannom sicher diagnostizieren?

Beitrag von Harald87 » 03.04.2022, 19:44

Tympanoskopie ist etwas anderes als ein Akn zu behandeln. Denke das sollte gemacht werden weil man zuerst ein Akn ausgeschlossen hatte. Eventuell beim ersten mrt kein Kontrastmittel gegeben bzw. es ist am falschen Ort, wenn atypisch diagnostiziert wird. Mit einem Impantat hat es aber auch nichts zu tun.

Denke alles vor der Diagnose Akn kannst erstmal vergessen. Cortison etc. bringt bei Aknbedingten Hörsturz nur maximal kurzfristig etwas.

Akn gibt es eigentlich nur drei Optionen. Abwarten und kontrollieren mittels Mrt, OP oder Bestrahlung.
Um sich zu entscheiden sollte man erstmal sichere Fakten haben: Wie groß ist es, wo liegt es etc.
Dazu gibt es Informationen hier auf der Seite zu den einzelnen Sachen.

Implantat kann ich mir höchstens vorstellen das damit ein Chochlea Implantat gemeint war, das ist aber viel zu früh so etwas zu diskutieren, das kommt in Betracht bei Taubheit nach Op.

Mit freundlichen Grüßen
Harald
snowdog
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Re: Kann man Schwannom sicher diagnostizieren?

Beitrag von snowdog » 03.04.2022, 20:43

Liebe panda,

wie Harald87 bereits entscheidend angemerkt hat, dient ein MRT mit Kontrastmittelgabe der Abklärung bzw. Ausschluss eines Akustikusneurinoms.

Die Tympanoskopie ist ein therapeutischer Eingriff am Hörapparat, dem eine eindeutige Diagnose vorausgeht.

Bitte lese gründlich die Beiträge auf den IGAN-Infoseiten ("Über das Akustikusneurinom") und nutze ergänzend die Suchfunktion hier im Forum, die bei
der Recherche über Erfahrungsberichte eine gute Hilfestellung leistet.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
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panda
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Re: Kann man Schwannom sicher diagnostizieren?

Beitrag von panda » 24.04.2022, 20:55

Hallo!

Nachdem nun mehrere Radiologen und HNO-Ärzte die MRI Bilder beurteilt haben, gibt es noch immer keine klare Aussage. Es wurden insgesamt 3 MRI mit Kontrastmittel gemacht, mindestens zwei Radiologen in unterschiedlichen Städten meinen, dass es kein AKN ist, wenn dann ist es sehr klein. Zwei HNO-Ärzte meinten, dass es ein atypisches Schwannom sein könnte.

Ich fürchte, dass man abwarten muss wie sich die auffällige Stelle weiter entwickelt. Ich konzentriere mittlerweile auf ein CROS-Hörgerät. Bei allen Operationen warte ich ab, solange nichts eindeutig ist.

Liebe Grüße

Panda
Harald87
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Re: Kann man Schwannom sicher diagnostizieren?

Beitrag von Harald87 » 24.04.2022, 21:49

Solange nichts diagnostiziert ist, wird ja sicherlich auch keiner operieren. Was ist denn zu sehen? Gebiete mit Kontrastmittelaufnahme? Oder nix?

Mit freundlichen Grüßen
Harald
Kram
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Re: Kann man Schwannom sicher diagnostizieren?

Beitrag von Kram » 27.04.2022, 08:07

Hallo panda

Der plötzliche Hörverlust ist sicher nicht einfach wegzustecken. Hörst du denn gar nichts mehr auf dem betroffenen Ohr? Auch keinen Tinnitus?
Ein CROS Hörgerät kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen. Ich würde auch nicht zu lange damit warten.

Gute Besserung!
Kram
Kram, Jg. 1972, m, verheiratet, zwei Töchter
AN rechts, 17x9x10 mm, subokziputale OP in St. Anna Luzern im April 2020
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