Coronaschutzimpfung nach AKN

Harald87
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Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Harald87 » 11.08.2021, 15:54

Hallo,

hat hier schon jemand Erfahrung gesammelt ob bei wait and Scan, Postoperativ oder nach Bestrahlung eine Corona-Impfung aktiv empfohlen wird von Ärzten? Oder gar eher abgeraten wird? Wie habt ihr, wenn geimpft, dies vertragen, vor allem in Hinblick auf bereits vorhandene Einschränkungen durch das AKN?

Ich bin mir unschlüssig, ob nach der langen Kette an verbliebenen Einschränkungen nach meiner OP die Impfung wirklich Sinn macht. Bei mir sind als Lagerschäden der Op Neuropathien übrig geblieben, ich nehme Opiate, die Fussheber sind immer noch schwach, die Liste ist lang. Ich habe das Glück gerade so wieder arbeiten gehen zu können, auch wenn's mitunter schwer fällt.
Wenn ich schaue was es an kuriosen Impf-Nebenwirkungen gibt, wie Gesichtslähmungen, frage ich mich ernsthaft ob das eine gute Idee ist, wenn man vor der OP schon Probleme mit dem Nerv hatte. Gibt es dazu Informationen, ob eine bereits vorhandene Schädigung Nebenwirkungen begünstigt? Und nein, irgendwie so wie gesunde Arbeitskollegen es nach der Impfung auf die Bretter gelegt hat halte ich Nebenwirkungen nicht für unwahrscheinlich. Und Corona sind hier Inzidenzen bei 5 auf 100.000....

Ich finde keine wirklichen Infos wann man nicht impfen sollte oder nur Allgemeinposten, das es eigentlich keine festgeschriebenen kontrainzidierte Vorerkrankung oder Einschränkung gibt die eine Impfung ausschließen würde (witzigerweise werden die Horden an Menschen die sich nicht impfen lassen dürfen aber als Hauptgrund für das weitere impfen angeführt). Das solange das alles freiwillig und eh unter Haftungsaufgabe keiner sich richtig Gedanken macht, wer sich nicht impfen lassen sollte, ist mir aber auch klar.

Irgendwie soll man sich mehr oder minder unter Androhung eines Übels sich "freiwillig" impfen lassen. Und wenn man freiwillig sich impfen lassen will, will man ja die Impfung und unterschreibt das man die ganzen Nebenwirkungen dann halt akzeptiert. Sagt man eher nein, äußert Bedenken, dann will man die Impfung nicht, wird also nicht geimpft. Gesetzt dem Fall meine Bedenken sind berechtigt, wo soll da dazwischen eine Bescheinigung, das man medizinisch nicht geimpft werden soll, herkommen? Irgendwie dreht man sich im Kreis, es heißt jeder der sich nicht impfen kann braucht die Selbsttests natürlich nicht bezahlen, es wird aber mit keiner Silbe verraten wer sich denn nicht impfen lassen sollte. Und wie das dann, wenn ein Arzt zum Beispiel sagt, sie impfen ich lieber nicht, das dann nachweisen soll.

Ich hab's erlebt wie nach dem Lagerschaden die Ärzte wettgeeifert haben, den Pfusch als plötzlich und vollkommen überraschend fulminant werden Vorerkrankung, abzutun. Ich will's nicht nochmal erleben. Vor allem da eine leichte Verschlechterung der jetzigen Sachen bei mir schnell zur Arbeitsunfähigkeit führen kann. Und das ohne Haftung Dank Freiwilligkeit wäre für mich katastrophal. Wie damit umgehen?

Also, hat da schon jemand Erfahrung gesammelt? Gab's als aknler nach der Impfung Probleme? Oder alles gut überstanden? Gab's jemanden wo davon abgeraten wurde? Wurde das bescheinigt?
Umgedreht, gerne auch Aussagen, ob eine Coronainfektion Probleme mit sich brachten? Wenn man das fragen darf...


Mit freundlichen Grüßen
Harald
Kirsche
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Kirsche » 11.08.2021, 18:45

Hallo Harald,

ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten.

Ich wurde während der wait and scan Phase (2×) geimpft. Außer einem schmerzenden Arm und evtl. leichten Kopfschmerzen hatte ich keine Probleme. Meine Gesichtslähmung hatte ich vorher schon :wink: ... Ich denke nicht, dass mein weiterer Hörverlust von der Impfung kommt. Eher vom Tumorwachstum, welches inzwischen nachgewiesen wurde. Tinnitus und Gangunsicherheit sind unverändert. Ich bin ehrlich gesagt auch gar nicht auf die Idee gekommen, dass es mit oder durch das AKN und der Impfung Probleme geben könnte. :? Mein Hausarzt (der vom AKN weiß) hätte nicht geimpft, wenn er nur die geringsten Bedenken gehabt hätte.

Ich kann nur für mich sagen, dass ich unendlich froh bin, dass ich mir wegen Corona keine Gedanken mehr machen muss.
Gruß Kirsche
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Da59 » 11.08.2021, 19:48

Hallo Harald87,

ich bin im April diesen Jahres, also 3 Monate nach meiner OP, das erste mal geimpft worden und hatte null Probleme. Im Juni habe ich meine zweite Impfung erhalten auch null Probleme. Mein Hausarzt hat die Impfung auf jeden Fall befürwortet.
Ich habe jedesmal Biontech erhalten.
Nur an der Einstichstelle hatte ich für kurze Zeit Schmerzen, aber das war wirklich gut erträglich.
Aber jede Mensch ist anders und kann anders darauf reagieren.
Ich habe mir überhaupt keine Gedanken gemacht, ob eine Impfung für mich schädlich sein könnte oder nicht. Die Angst an Corona zu erkranken war eigentlich viel größer und ich war damals happy überhaupt einen Termin ergattert zu haben.
Ich denke, diese Entscheidung wirst Du wohl leider für Dich ganz alleine treffen müssen, aber ich bin überzeugt, dass Du für Dich das Richtige entscheiden wirst.

Beste Grüße
Da59
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Kram » 11.08.2021, 20:18

Hallo Harald87

Ich bin ebenfalls 2x geimpft, mit dem Moderna Impfstoff. Der Arm schmerzte etwa einen Tag lang (bei beiden Impfungen). Einen Tag nach der zweiten Impfung hatte ich eine Nacht lang ziemliche Schweissauabrüche. Dann war alles wieder i.O.

Ich denke, das Risiko für bleibende Impfschäden ist wohl praktisch vernachlässigbar. Aber wer weiss - auch AN sind ziemlich selten...
Vielleicht lohnt sich auch die Gegenfrage: Was wäre das Risiko bei einer Ansteckung mit Covid?

Schöne Grüsse
Kram
Kram, Jg. 1972, m, verheiratet, zwei Töchter
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Harald87 » 11.08.2021, 21:15

Hallo,
danke für die Antworten. Gut zu hören das es bei euch nichts gab. Das mit dem Argument der Statistik, die eventuelle Nebenwirkungen momentan in den Bereich der Unmöglichkeit stellt oder Coronafolgen für gefährlicher deklariert, ist für mich zwar nachvollziehbar, aber mein Punkt ist nicht die Gegenüberstellung der absoluten Risiken (darüber zu diskutieren ist bei der Datenlage eh müssig, außerdem haben wir nen AKN, sind statistisch also schon ein Lottogewinn), sondern das solange es "freiwillig" ist und niemand haftet, jeder fröhlich empfehlen kann was er lustig ist. Ganz ohne die Abwägung, ob das dann auch Sinn macht. Ich sehe irgendwie überhaupt nicht die Möglichkeit, da überhaupt eine handfeste, also belastbare Arztaussage zu bekommen. Willige ich freiwillig ein, kann das Ergebnis dem Arzt egal sein. Willige ich nicht ein oder äußere Bedenken, ja dann will ich halt freiwillig nicht. Da es offiziell keinen Zwang gibt kann's dem Arzt wiederum egal sein. Wie bei einem reverseschein. Solange ich unterschreibe das ich jeden freistelle ist das Resultat egal. Ich sehe selbst wenn der Arzt abwinken würde, nicht mal den Anspruch, das er irgendwas attestieren müsste. Offiziell gibt's ja keine Pflicht.

Real soll ich mich aber neuerdings mit Testpflichten rumärgern, die mich finanziell belasten sollen. Irgendwie fühle ich mich genötigt, was meine Ablehnung nur größer macht.

Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von snowdog » 11.08.2021, 23:36

Lieber Harald87, Kram, liebe Kirsche und Da59, liebe Mitleser,

da hier die Frage explizit nach Erfahrungen mit und Empfehlungen zur
Covid-Impfung gestellt ist, scheint mir der Hinweis auf die Unterschiedlichkeit
beider Ebenen angebracht.

Zur persönlichen Erfahrung als Geimpfter:
Biontech-Impfung Mai/Juni, leichte Reaktion auf Erstimpfung (Müdigkeit und
milder Kopfschmerz am Folgetag, leichte Schmerzen im Oberarm),
keine Reaktion nach Zweitimpfung.
Die Motivation zur Impfung beruht auf mehreren Gründen
(berufl. priorisierte Gruppe, Empfehlung/Erfahrung im Verwandten-/
Bekanntenkreis und mehrheitlicher Rat befreundeter Ärzte, persönliche
Risikoabwägung). Als die Entscheidung zur Impfung getroffen war, galt die
Aufmerksamkeit und Energie der zügigen Durchführung, welche ohne
Komplikationen ablief. Ich glaube, für mich richtig entschieden zu haben.

Empfehlung zur Impfung für AN-Betroffene:
Aufgrund der Datenlage wird dies auf eine individuell subjektive Einschätzung
hinauslaufen, es fehlen schlicht belastbare Daten, die z.B. eine Bewertung
AN-Betroffener als besondere Risikogruppe ermöglichen könnte. Oder mit den
Worten Harald87, "belastbare Arztaussagen", die auf Garantien
oder Sicherheiten abzielen, wird es hierzu nicht geben.
Selbst eine grundsätzliche Empfehlung, aufgrund einer vergleichbaren
Symptomatik ähnlichen Risikogruppen zugeordnet zu werden und daher
"pro Impfung" zu verfahren, basiert auf Einschätzungen.

Krams Gegenfrage ist berechtigt, wie steht es mit dem Risikopotenzial einer
Infizierung und möglichem problematischen Verlauf einer Erkrankung ?
Gibt es eine Gewichtung, wonach das Pendel zugunsten einer minimierten
Ansteckungsgefahr gegenüber möglichen Impfrisiken ausschlägt ?

Ähnlich der Entscheidung zur AN-Therapie ist die Entscheidung zur Covid-Impfung
eine persönlich zu treffende. Keine Garantien, keine Risikofreiheit. Hinzu kommt
die Abwägung einer kollektiven Komponente, über den beabsichtigten Selbstschutz
hinaus den Schutz Dritter (Nahestehender, Familie, Freunde, Öffentlichkeit...)
zum Gradmesser zu machen. Am Ende bleibt es die eigene Entscheidung.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Harald87 » 12.08.2021, 09:08

Hallo,
die Überlegung ob Schaden durch Impfung oder Corona riskieren ist für mich hin wie her. Für mich wäre sowohl ein schwerer Coronaverlauf blöd als auch eine schwere Nebenwirkung durch Impfung.
Ich kann das Risiko überschlagen ob ich bei den Inzidenzen (5/100000 momentan, sagen wir 200 im Winter) bei meinem Personenkontakt (abzüglich Genesener und hoffentlich immuner Geimpfter) jemanden mit Corona überhaupt begegne, dann damit mich wirklich anstecke (dafür reicht es die nicht nur zu sehen) und selbst dann sagt die Statistik nur jeder 10.te wird hospitalisiert. Nur ums einzuordnen, bisweilen hatte Corona nur 4% der deutschen Bevölkerung.
Dagegen steht die Impfung mit schweren Nebenwirkungen bei 0,1/1000 pro Impfung, also bei 2/10000 (bzw. 3).
Für mich ist das Risiko mit der Impfung einen Schaden zu erhalten höher als mich in einem Hochinzidenzwinter anzustecken und davon schwer krank zu werden. Und wie wirksam die Impfung ist sei dahingestellt (Israel 36%)

Für mich verbleibts das mein Risiko mit Impfung höher ist als ohne. Nur die Frage ob dem ein Arzt folgen würde. Und meine subjektive Einstellung dazu ist auch relativ egal, wenn der Zwang angezogen wird. Dann muss ich mich der Frage stellen, die ich momentan mit einem einfachen Nein beantworten kann.

Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Kirsche » 12.08.2021, 16:56

Ich kann das Risiko überschlagen ob ich bei den Inzidenzen (5/100000 momentan, sagen wir 200 im Winter) bei meinem Personenkontakt (abzüglich Genesener und hoffentlich immuner Geimpfter) jemanden mit Corona überhaupt begegne, dann damit mich wirklich anstecke (dafür reicht es die nicht nur zu sehen)
Viel Glück bei dem Unterfangen...

Gruß
Kirsche
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Harald87 » 12.08.2021, 18:36

@kirsche
Was meinst du? Die Rechnung und Schlussfolgerung ist korrekt, oder besser gesagt exakt das was mit der Durchimpfung erreicht werden soll. Irgendwann wird es ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand Ungeschütztes sich den Erreger draussen einfängt, gegeben das die Impfung wirkt und Genesene genesen sind. Das ist ja die offizielle Begründung warum sich alle gesunden impfen lassen sollen damit der unimpfbare geschützt ist bzw. so selten jemand aktuell krankes sieht das man das vernachlässigen kann. Wenn das nicht stimmt, dann würde die offizielle Version, das mit Impfzwang die unimpfbaren geschützt werden nicht stimmen. Dasselbe wenn die Impfung nicht wirkt.Das in Zweifel zu ziehen würde die Sache noch mehr wie ich es tue in Frage stellen. Das ist aber nur die Antwort zu der Frage warum für mich persönlich das Risiko Impfung größer erscheint als C zu bekommen.

Meine Frage war ob jemand zu dem Kreis der Unimpfbaren zählt oder jemanden davon abgeraten wurden ist, wenn ja, dann warum und wurde das dokumentiert?
Oder ob's Erkenntnisse gibt, ob zum Beispiel die Nebenwirkung der Gesichtslähmung (0,1% Wahrscheinlichkeit) sich bei vorheriger Schädigung steigert.

Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Kirsche » 13.08.2021, 06:45

@ Harald
Wenn du aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kannst, tut es mir ehrlich leid. Aber da wirst du die Tests sehr wahrscheinlich weiterhin bezahlt bekommen. Alles Andere hast du selber in der Hand und dafür wünsch ich dir Glück und die Solidarität deiner Mitmenschen.

Gruß Kirsche
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Harald87 » 13.08.2021, 09:00

Das ist die doch die Frage, ob es medizinisch sinnvoll ist oder nicht und wenn nein, wie das nachgewiesen wird.

Bislang finde ich das man die Regeln wie zu jeder "normalen" Impfung anwendet, das heißt es gibt eine Gruppe, denen es offiziell nicht empfohlen wird mangels Studien oder wo die Risiken höher sind als der Nutzen, also bei C: Kinder unter 18 und Schwangere, aber die neueste politische Errungenschaft ist das die Empfehlung übergangen wird, m.E. werden Schwangere geimpft und bis auf unter 12 soll politisch ohne Empfehlung geimpft werden (was nichts anderes heißt es sollen auch Menschen geimpft werden, bei denen das Risiko an Nebenwirkung höher ist als der Nutzen). Berichten zufolge schaffen es auch Kinder unter 12 ohne Zulassung geimpft zu werden. Dazu kommen noch diejenigen, welche auf den Impfstoff allergisch reagieren. Die sind nicht existent, da das neue Impfstoffe sind, also erfährt man eine Allergie erst nach der Impfung und macht die zweite halt eine Kreuzimpfung.

Heißt nach offizieller Handhabe sind medizinisch nicht sinnvolle Impfungen an sich nur Kinder unter 12, die brauchen auch keinen Nachweis, denen sieht man das auf einen Blick an.
Alles andere, von Chemo über Autoimmunerkrankungen, wird einzeln betrachtet es von den Fachschaften empfohlen.

Das natürlich alles unter der Maßgabe man willigt fröhlich selbsthaftend ein. Das unter der Maßgabe, man betrachtet jede Vorerkrankung für sich (goggelt mal ob man die Nebenwirkung bei der Einnahme von 3 unterschiedlichen Tabletten noch eruieren kann), sobald man zwei oder mehrere Vorerkrankungen hat ist jede Abwägung reines Spekulatius. Das alles mit der Maßgabe, nämlich der Zeitpunkt der Empfehlung, wo viele nicht geimpft waren. Am Anfang war das Risiko, sich anzustecken, wesentlich höher als jetzt. Da kam man folgerichtig zum Ergebnis das das Risiko, an C zu erkranken höher war als sich impfen zu lassen. Rechnet man jetzt, kommt man auf ein anderes Ergebnis.

Ausser man stellt die ganze Impferei in Frage sind wir doch jetzt weiter. Mein Arbeitsumfeld ist, alles gesunde junge Hüpfer, durchgeimpft. Ich als gesundheitlich angeschlagener sehe also an sich nur Geimpfte, Genesene und vlt. manchmal eine Frau, die noch schwanger werden will und deshalb die Impfung ablehnt. Auf Panikmache, alla jeder wird sich anstecken, halte ich bei einer Infiziertenzahl von 4% (entstanden ohne Impfung) plus 65% Impfraten, nichts. Dann müssten wir im Winter Inzidenzen jenseits der 5000 dauerhaft erreichen, damit jeder ungeschützte sich irgendwie ansteckt. Realistisch ist das nicht.

Normalerweise würde man jetzt nur noch Risiko vs. Risiko setzen. Dank der Entscheidung, auch Kinder unter 18 ohne positives Nutzen-Risiko-Profil zu impfen hat man das aber schon über Bord geworfen. Nach der Maßgabe gibt es unimpfbare gar nicht. Wenn sich hier auch keiner findet, und vielen Forenteilnehmern gehts schlechter als mir, dann bestätigt sich das.

Zum Punkt der Solidarität: Für mich zeigt sich eine vollkommene Schieflage der Solidarität. Solidarität wäre, ich müsste mir bei einer staatlich aufgezwungenen Impfung um Nebenwirkungen und Schäden gar keinen Kopf machen. Wenns schief geht, haftet bei allen anderen Impfungen nämlich der Hersteller, der Arzt oder der Staat springt ein. Bei Corona gilt aber mehr oder minder Haftungsausschluss. Es ist für Geschädigte gradezu positiv, das viele "Nebenwirkungen" unter den Teppich gekehrt werden mit dem Spruch: Kann mit der Impfung nicht zusammenhängen. Mit dem Zusammenhang fällt man nämlich in ein tiefes rechtliches Loch, gegen wen man eigentlich Versorgungsansprüche hat. Der Hersteller ist es schon mal nicht. Den darfst verklagen, aber dann springt der Staat nach den bisher bekannten Verträgen ein. Der Arzt ist raus. Wer mit dem Staat zu tun hatte, zum Beispiel wegen Schwerbehinderung, der wird sich ausmalen können wie hoch die Chancen sind, wenn der Fall eintritt. Ist das solidarisch?
Es gab Impfdurchbrüche, es gab Todesfälle nach Impfung. Es gab Thrombosen. Googelt mal ob da auch nur irgendein Versorger eingesprungen ist oder obs ne Entschädigung gab. Bestes Beispiel dafür, wie es läuft, kann man unter Pandemrix googeln, da hat das Pei fünf Jahre fürs Gutachten gebraucht, das tatsächlich Narkolepsie bei der Impfung raus kommen kann. Geld gesehen hat die Hälfte der Menschen, die sich damit das Leben ruiniert haben. Solidarität in Deutschland. *hust*

Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Kirsche » 13.08.2021, 09:23

... wer zwingt dich zu einer Impfung?

Und jetzt können wir die Diskussion darüber beenden, sie bringt nix!

Gruß Kirsche
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Harald87 » 13.08.2021, 09:58

Ähm, ich hab eine relativ eindeutige Frage gestellt.
Ausweichthemen, wie Solidaritäts- oder Risikofragen sind beantwortbar, auch wenn dir die Antwort nicht passt. Auch den Zwang in Frage zu stellen springt enorm kurz, bzw. zeugt davon das man der aktuellen Debatte nicht folgt. Es läuft auf Zwang hinaus, wenn finanzielle Nachteile entstehen oder die Teilhabe flöten geht. Nennt sich Impflicht durch die Hintertür.
Und ja, dank der Hintertür ist diese ja sowas von Freiwillig. Kostet dich halt nur. Solidarität!!!
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Irbis » 13.08.2021, 20:10

Hallo Harald

Die Frage ob für uns AKN -ler Corona, aber auch die Impfung gefährlich ist, habe ich mir auch schon gestellt. Was ist schlimmer, neurologische Störungen durch das Virus (Neuro Covid) oder neurologische Störungen durch die Impfung? Da ich aber ü60 bin und allein schon vom Alter mehr Risiken vorhanden sind, zog ich es vor, mein Immunsystem statt mit der vollen Dröhnung des Viruses nur mit dessen instabilen mRNA zu beschäftigen, die vom Körper innert Stunden abgebaut werden. Die Pfizer Impfung legte mich dann für zwei Tage lahm, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Fieber und die Einstichstelle tat weh. Ich war aber sehr froh, besser vor schweren Verläufen geschützt zu sein, zumindest statistisch gesehen. Allerdings bin ich nach wie vor vorsichtig, aus Eigennutz und aus Solidarität zu den Nicht Geimpften und der gebeutelten Wirtschaft. Je nach Studie beträgt der Schutz vor Ansteckung zwischen 40 – 80 %. Mit der viel ansteckenderen Delta Variante bremst die Impfung aber immer noch zuverlässig die Pandemie und schützt vor Hospitalisationen. Ansonsten bleiben die bewährten Hygieneregeln und Masken.

Natürlich sieht die Risikoabwägung für die Jungen anders aus. Allerdings sind auch sie von Long Covid betroffen und werden vermehrt hospitalisiert. Ob in absoluten Zahlen oder in Prozenten habe ich noch nicht herausgefunden. D.h. ich weiss nicht, ob Delta für die Jungen gefährlicher ist oder nur ansteckender. Eine sorgfältige Analyse ist sicher sinnvoll. Mit Angst umgehen haben wir AKN-ler seit unserer Diagnose gelernt, auch Informationen einholen, Fragen stellen. Mein jüngerer Sohn, der seine Impfdosis momentan an Drittweltländer spenden möchte, bezeichnet mich als Impfdrängler, seit ich angefragt habe, ob ich als Risikopatient gelte, was verneint wurde, da der Tumor raus sei. Im Gegenzug nenne ich meinen Sohn «Impfmuffel», natürlich scherzhaft, aber trotzdem hoffend, dass er sich irgendwann impft. Im Netz findet man viel Unsinn. Die Behörden kommunizieren oft zu wenig fundiert, was wilde Spekulationen leider eher begünstigt.

Nachfolgend zwei interessante Links. Eine zu neurologischen Störungen durch die Covid Erkrankung:

https://www.mri.tum.de/news/neuro-und-p ... -mitleidet

und eine zur Facialisparese nach Corana-Impfung

https://www.thieme-connect.com/products ... 1-0470.pdf

Viel Spass beim Lesen. Vielleicht wechselst du ja irgendwann vom watch and wait Stadium ins Impfstadium oder überstehst die Krankheit. Übrigens: Ab Oktober sind in der Schweiz Tests ausser in Betrieben, Schulen und Spitäler und bei Symptomen auch kostenpflichtig, was ich auch keine gute Idee finde. Einerseits werden so sicher weniger Tests gemacht, andererseits wiegen sich viele Geimpfte in falscher Sicherheit. An alle: Bleibt trotz allem gesund, fröhlich und zuversichtlich!
Zuletzt geändert von Irbis am 29.08.2021, 17:59, insgesamt 2-mal geändert.
AN 23x23x16 mm mit Kompression des Hirnstammes und des N. Trigeminus, Totalresektion am 27.2.19 durch Prof. Sepehrnia, Klinik St. Anna, Luzern
Harald87
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Re: Coronaschutzimpfung nach AKN

Beitrag von Harald87 » 14.08.2021, 07:44

Hallo,
Oh, das ist auch nicht schlecht, wenn man aus der Prio rausfällt weil AKN ja raus ist. Ich wäre anfangs glaube Prio 2 gewesen selbst ohne AKN oder Op-Folgen. Anfangs sind auch die ganzen Empfehlungen auf Basis c ist gefährlicher folgerichtig für die Priogruppen gewesen. Da war die Grundgesamtheit dank mangelndem Impfstoff nicht immunisiert und viele Nebenwirkungen der Impfung unbekannt. Mit den ganzen Rote-Hand-Briefen und einer Recht hohen Impfquote (würde man Mal aus der Grundgesamtheit die Kinder unter 12 rausnehmen) sind wir jetzt weiter.

An sich dreht es sich leidlich in der jetzigen Situation in Deutschland nicht mehr um den Eigenschutz. Sondern es wird der gesellschaftliche Nutzen als Grund angeführt sich, trotz Ablehnung der Impfung, doch "pieksen" zu lassen, zum Schutz derer die sich nicht impfen lassen dürfen. Jeder der sich nicht impfen lassen will ist asoziales Pack, denn die armen Menschen die sich nicht impfen lassen dürfen werden dadurch ja gefährdet.
Das kann man bezüglich gesunden Individuen sehen wie man will. Für mich stellt sich die Frage, wem ich eigentlich solidarisch gegenüber sein soll? Denen die die Impfung einfach so ablehnen, was die Mehrzahl ist, ganz sicher nicht? Kindern unter 12? Really? Allergikern? Wieviele sind das? PEI sagt ~100 allergische Schocks auf 10 Mio. Impfungen. Aber den sehen die auch erst nach Impfung, also sind die auch immunisiert. Junge schwangere Frauen?
Einzig wirklich würde ich Solidarität gegenüber schwer Kranken sehen, die sich nicht impfen lassen dürfen. Die gibt es aber scheinbar gar nicht, den jeder der Angst vor Corona hat kann sich impfen lassen. Jeder der die Impfung aus derselben Begründung wie ich ablehnt wird es keinen anderen aufzwingen. Ich will es auch niemanden aufzwingen, auch nicht gesunden, die es ablehnen. Mir ist auch die Begründung vollkommen Wurst.

Das heißt für mich kann ich das Argument der Solidarität nicht mehr hören, weil irgendwie die Gruppe fehlt, der ich irgendwie solidarisch verpflichtet bin. In der Hinsicht verstehe ich sogar die Begründung das man seine Impfung als junger Mensch eher im Ausland sehen will. Dort gibt es Menschen zu hauf, die vor c noch geschützt werden müssen und keine Chance auf die Impfung oder den Schutz durch höhere Quoten haben. Da hilft sie mehr als hier im Arm eines gesunden Teenagers.


Mit freundlichen Grüßen
Harald
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