Chronische Kopfschmerzen, 5 Jahre nach AN-OP
Verfasst: 08.08.2021, 18:03
Hallo zusammen, vielen Dank für die Aufnahme und die Möglichkeit, mein Anliegen zu schildern, ich hoffe, ich finde hier Rat.
Bei meiner Tochter wurde 2016 mit 18 Jahren ein AN diagnostiziert und operiert. Ein Rest wurde belassen, das MRT ist seither unauffällig.
Ausgangspunkt waren damals Kopfschmerzen, die - nach Ansicht der behandelnden Chirurgen und nachfolgender Schmerzärzte - nichts mit dem AN zu tun hatten, sozusagen war das AN ein Zufallsbefund. Fünf Jahre später sieht es so aus:
Hörminderung ( wird durch Hörgerät unterstützt)
Schwindel ( Unsicherheiten in bestimmten Situationen sowie bei Unwohlsein)
Facialparese ( Liedschluss weitgehend möglich, Unterstützung durch Tropfen, Mundschluss aufgrund zusätzlicher Dysgnathie nicht ganz vollständig- die Diagnose AN kam damals unmittelbar vor der geplanten Dysgnathie- OP)
Tinnitus
Nackenschmerzen (Bereich der OP Narbe)
Kopfschmerzen/ Migräne fast täglich,
Unsicherheiten im sozialen Leben. Rückzug, Depression ( in Klärung)
Insbesondere die ständigen Kopfschmerzen sind extrem beeinträchtigend, sie unterscheidet inzwischen 6 verschiedene Kopfschmerzen, vermutet auch Clusterkopfschmerz, der so auf gar nichts anspricht. Aufgrund ihres Rückzuges und eines Umzuges nach Flensburg wird sie derzeit nur hausärztlich behandelt ( Tramadol). Sie begann nach langer Weigerung im letzten Jahr endlich eine rein schulische Ausbildung und hat mit viel Mühe und Unterstützung durch Corona ( Unterricht im Home-Office) das erst Jahr geschafft. Inzwischen ist sie auch bereit, sich bzgl. der Schmerzen therapieren zu lassen, jedoch scheint es fast aussichtslos, Termin bei erfahrenen Fachärzten zu bekommen. Eine Abklärung in Bezug auf eine Psychotherapie über die KVSH empfiehlt erst eine stationäre Reha (6 Wochen). Damit wäre aus ihrer Sicht die Ausbildung gelaufen- aufgrund ihrer sozialen Probleme würde sie wahrscheinlich abbrechen, wenn sie den Anschluss verliert und wiederholen müsste. Zudem ist die Vorstellung, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen für sie Angstbehaftet und löst Stress und Abwehr aus. Wenn es ihr gut geht erbringt sie gute bis sehr gute Leistungen ( hat jedoch zu viele Fehlzeiten, so dass der Abschluss fraglich ist), jedoch setzt sie sich im Vorhinein so unter Druck, dass sie am Ende in jede Klausur mit Kopfschmerzen geht... In den Ferien - ohne Druck - ging es ihr einigermaßen gut. Sie kann in ihrem Tempo leben und sich jederzeit hinlegen. Sie benötigte deutlich weniger Schmerzmittel, oftmals half schon Kiffen ( bitte keine moralischen Vorhaltungen- Tramadol in Verbindung mit Vomex ist auch nicht ohne).
Aufgrund der ärztlichen Aussagen gingen wir lange davon aus, dass sie eben rein psychische Probleme hat ( Sozialphobie, Stresskopfschmerzen etc) - daher auch die Suche nach psychotherapeutischer Unterstützung.
In den letzten Tagen kam mir jedoch die Verbindung zum AN wieder in den Sinn und die Internetrecherche ergab durchaus Anhaltspunkte für eine Verbindung.
Nun meine Fragen:
Gibt es offizielle und im Gespräch mit Ärzten nutzbare Untersuchungen und Nachweise zum Zusammenhang von den benannten Beschwerden und dem AN?
Welche Ärzte wären zuständig - Neurologen, Neurochirurgen, Neuropsychiater, Schmerzärzte? Wie kann man diesen Zusammenhang verdeutlichen- bisher wurde immer alles auf mangelnde Stressresistenz zurück geführt ( hat sie- aber ist das die Ursache?).
Wie sind die Chancen, eine Behinderung anerkannt zu bekommen? Mit der jetzigen gesundheitlichen Situation ist sie nicht in der Lage, irgendwie zu arbeiten. Im kommenden Jahr fallen Kindergeld und Familienversicherung raus. Das ist schon ein Happen. Um hier Verlängerungen zu bekommen müsste vorher eine Behinderung anerkannt werden. Gibt es dazu Erfahrungen und Tipps? Damals hieß es, dass nach AN eine Anerkennung als Behinderung nicht möglich sei, da die Langzeitfolgen eher zu vernachlässigen sind.
Ich habe versucht, mich kurz zu fassen, aber das Thema ist komplex.
Bin gespannt und dankbar für alle Ideen und Erfahrungen
Viele Grüße annaFL
Bei meiner Tochter wurde 2016 mit 18 Jahren ein AN diagnostiziert und operiert. Ein Rest wurde belassen, das MRT ist seither unauffällig.
Ausgangspunkt waren damals Kopfschmerzen, die - nach Ansicht der behandelnden Chirurgen und nachfolgender Schmerzärzte - nichts mit dem AN zu tun hatten, sozusagen war das AN ein Zufallsbefund. Fünf Jahre später sieht es so aus:
Hörminderung ( wird durch Hörgerät unterstützt)
Schwindel ( Unsicherheiten in bestimmten Situationen sowie bei Unwohlsein)
Facialparese ( Liedschluss weitgehend möglich, Unterstützung durch Tropfen, Mundschluss aufgrund zusätzlicher Dysgnathie nicht ganz vollständig- die Diagnose AN kam damals unmittelbar vor der geplanten Dysgnathie- OP)
Tinnitus
Nackenschmerzen (Bereich der OP Narbe)
Kopfschmerzen/ Migräne fast täglich,
Unsicherheiten im sozialen Leben. Rückzug, Depression ( in Klärung)
Insbesondere die ständigen Kopfschmerzen sind extrem beeinträchtigend, sie unterscheidet inzwischen 6 verschiedene Kopfschmerzen, vermutet auch Clusterkopfschmerz, der so auf gar nichts anspricht. Aufgrund ihres Rückzuges und eines Umzuges nach Flensburg wird sie derzeit nur hausärztlich behandelt ( Tramadol). Sie begann nach langer Weigerung im letzten Jahr endlich eine rein schulische Ausbildung und hat mit viel Mühe und Unterstützung durch Corona ( Unterricht im Home-Office) das erst Jahr geschafft. Inzwischen ist sie auch bereit, sich bzgl. der Schmerzen therapieren zu lassen, jedoch scheint es fast aussichtslos, Termin bei erfahrenen Fachärzten zu bekommen. Eine Abklärung in Bezug auf eine Psychotherapie über die KVSH empfiehlt erst eine stationäre Reha (6 Wochen). Damit wäre aus ihrer Sicht die Ausbildung gelaufen- aufgrund ihrer sozialen Probleme würde sie wahrscheinlich abbrechen, wenn sie den Anschluss verliert und wiederholen müsste. Zudem ist die Vorstellung, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen für sie Angstbehaftet und löst Stress und Abwehr aus. Wenn es ihr gut geht erbringt sie gute bis sehr gute Leistungen ( hat jedoch zu viele Fehlzeiten, so dass der Abschluss fraglich ist), jedoch setzt sie sich im Vorhinein so unter Druck, dass sie am Ende in jede Klausur mit Kopfschmerzen geht... In den Ferien - ohne Druck - ging es ihr einigermaßen gut. Sie kann in ihrem Tempo leben und sich jederzeit hinlegen. Sie benötigte deutlich weniger Schmerzmittel, oftmals half schon Kiffen ( bitte keine moralischen Vorhaltungen- Tramadol in Verbindung mit Vomex ist auch nicht ohne).
Aufgrund der ärztlichen Aussagen gingen wir lange davon aus, dass sie eben rein psychische Probleme hat ( Sozialphobie, Stresskopfschmerzen etc) - daher auch die Suche nach psychotherapeutischer Unterstützung.
In den letzten Tagen kam mir jedoch die Verbindung zum AN wieder in den Sinn und die Internetrecherche ergab durchaus Anhaltspunkte für eine Verbindung.
Nun meine Fragen:
Gibt es offizielle und im Gespräch mit Ärzten nutzbare Untersuchungen und Nachweise zum Zusammenhang von den benannten Beschwerden und dem AN?
Welche Ärzte wären zuständig - Neurologen, Neurochirurgen, Neuropsychiater, Schmerzärzte? Wie kann man diesen Zusammenhang verdeutlichen- bisher wurde immer alles auf mangelnde Stressresistenz zurück geführt ( hat sie- aber ist das die Ursache?).
Wie sind die Chancen, eine Behinderung anerkannt zu bekommen? Mit der jetzigen gesundheitlichen Situation ist sie nicht in der Lage, irgendwie zu arbeiten. Im kommenden Jahr fallen Kindergeld und Familienversicherung raus. Das ist schon ein Happen. Um hier Verlängerungen zu bekommen müsste vorher eine Behinderung anerkannt werden. Gibt es dazu Erfahrungen und Tipps? Damals hieß es, dass nach AN eine Anerkennung als Behinderung nicht möglich sei, da die Langzeitfolgen eher zu vernachlässigen sind.
Ich habe versucht, mich kurz zu fassen, aber das Thema ist komplex.
Bin gespannt und dankbar für alle Ideen und Erfahrungen
Viele Grüße annaFL