Veränderteres Geschmacksemfpinden auf der Zunge (ein Jahr nach OP)

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Gioia
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Veränderteres Geschmacksemfpinden auf der Zunge (ein Jahr nach OP)

Beitrag von Gioia » 23.09.2020, 21:04

Hallo zusammen,

ich hätte gerne von euch einen Rat.

Ich wurde 07/2019 operiert, mein 2,5 cm großer AN (linksseitig) wurde entfernt (genau Details bei welchem Arzt und näheres zu meiner Krankengeschichte schreibe ich separat mal in einer Geschichte).

Ich habe seit ca 3 Wochen seltsame Symptome, die ich bereits von meiner Neurologin und meinem HNO Arzt abklären ließ, jedoch ohne erhoffte konkrete Antwort.

Hier kurz zu meiner Vorgeschicht:
Vor der OP hatte ich - da der Tumor auf den Trigeminusnerv gedrückt hat durch seine Größe - am linken Zungenrand ein Taubheitsgefühl und ich hatte einen metallischen Geschmack im Mund.
Hinzu kam ein Taubheitsgefühl entlang der Wangen.
Nach der OP war dieses Gefühl komplett weg, ich hatte wieder Gefühl in der Wange, die Zunge war auch ok. Der Gesichtsnerv war und ist immer noch gesund, d.h. keine Fazialisparese.

Heute - über ein Jahr nach der OP - habe ich wie gesagt seit 3 Wochen folgende Beschwerden:
Vor 3 Wochen erstmals bitteren Geschmack (Tag und Nacht) im Mund, habe ich mir aber nichts weiter dabei gedacht. Und seit 2 Wochen habe ich zusätzlich ein pelziges Gefühl am linken Zungenrand, dass von der Zungenwurzel bis zur Zungenspitze reicht (es ist nicht der richtige Ausdruck, es fühlt sich eher so an, als hätte ich einen scharfen Kaugummi gekaut oder Zähne geputzt; der Mund ist ja danach auch etwas betäubt).
Seit ca 1,5 Wochen hat sich der bittere Geschmack in einen sauren Geschmack verändert und ich merke deutlich, dass ich das Essen anders schmecke.

Heute hatte ich HNO Termin. Es wurde Geruchstest (alles richtig erkannt) und Geschmackstest (salzig und sauer nicht erkannt bzw. schmeckten auf der betroffenen Stelle an der Zunge neutral).

Ich habe am 18.09. den Befund der Neurologin mit der MRT-CD an meinem Neurochirurgen geschickt und warte noch auf die Antwort.

Neurologin und HNO Arzt meinen, es komme vom Narbengewebe und ich solle mir keine Sorgen machen. HNO Arzt hat mir Überweisung für neues MRT mitgegeben. Es soll nun der Halsbereich abgecheckt werden.

Mir macht das sehr große Sorgen. Ich bin in den normalen MRT-Kontrollrhythmus, das letzte MRT wurde 15.07.20 gemacht.
Man sehe auf dem Bild immer noch das Narbengewebe, aber sonst alles ok.

Kennt jemand diesen Zustand nach der OP auch?
Geht es jemanden auch so?

Ich bin um jede Antwort so dankbar.

Viele Grüße,
G.

_______
Ich (w, 33) hatte AN-OP am 30.07.19 in Essen, vollständige Entfernung des AN, seitdem linsseitig komplett ertaubt, starker Tinnitus links, keine F.parese
snowdog
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Re: Veränderteres Geschmacksemfpinden auf der Zunge (ein Jahr nach OP)

Beitrag von snowdog » 18.10.2020, 16:34

Liebe Gioia,

mit deinem Erinnerungsbeitrag im Forenbereich „Angst“ habe ich erschrocken
festgestellt, dass zu deinem Thema noch keine Reaktion aus dem Forum
eingegangen ist – bitte entschuldige meine verspätete Antwort, die ich an dieser Stelle
einfügen möchte.

Es passiert leider ab und an, dass gerade bei ausführlichen Beschreibungen
Reaktionen ausbleiben. Das ist besonders bedauerlich, da das Phänomen
Geschmackstörung in einigen Erfahrungsberichten thematisiert wurde.
Die Suchfunktion weist bei dem Stichwort „Geschmack“ 49 Treffer aus,
hierüber finden sich interessante Informationen und Erklärungen, die als
Ansatz für ein Arztgespräch nützlich sein können. Falls nicht bereits geschehen,
empfiehlt sich das Querlesen in den ausgewiesenen Themenbereichen.

Dein Beitrag ist bis heute 114 mal aufgerufen worden, deine Fragen zum Ende
Kennt jemand diesen Zustand nach der OP auch?
Geht es jemanden auch so?
sind ja nicht suggestiv gemeint, trotzdem vermute
ich, dass es offenbar keine gleichlaufenden Erfahrungen gibt, worin der Grund für
fehlende Antworten zu suchen sein könnte.

Du kannst die anstehende MRT-Kontrolle im kommenden Monat erstmal abwarten,
das Ergebnis sollte Aussagen zum allgemeinen Heilungsverlauf möglich machen.
Spekulationen im Vorfeld sind nicht zielführend und verunsichern zusätzlich.
Das plötzliche Auftreten einer Geschmacksstörung kann unterschiedliche Ursachen
haben, hier im Forum wurde meist über vorübergehende Irritationen in einem frühen
Zeitraum nach einer OP berichtet. Das plötzliche Auftreten ein Jahr nach der Therapie,
ohne Symptome davor, ist also nicht beobachtet worden.

Erste und richtige Anlaufstelle sollte ein HNO sein, der nach ausführlicher Anamnese
das weitere Vorgehen entwickeln kann. Dazu ist es hilfreich, die Eigenbeobachtung
präzise zu dokumentieren.

Alles Gute für Dich.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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