Knappschaftskrankenhaus Bochum

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Uwe1982
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Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Uwe1982 » 02.02.2019, 09:48

Hallölle,

ich bin neu in diesem Forum und möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin der Uwe, 36 Jahre alt, verheiratet und eine 12jährige Tochter.

Seit November 18 trat Schwindel in verschiedenen Situationen auf, hauptsächlich bei gesenktem Kopf.Beim HNO Arzt wurde durch diverse Hörtests eine Schwerhörigkeit auf dem linken Öhr diagnostoziert.
Kopfschmerzen waren immer ein Thema bei mir, von daher nix ungewöhnliches.
Mein HNO Arzt war sich zu 90% sicher, das es ein AKN ist.

Am nächsten Tag wurde durchs MRT ein AKN mit einer Größe von 3,7 cm festgestellt.
Ich war tief schockiert und wusste erstmal gar nicht, wie ich reagieren soll.
Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, denke positiv und kann die OP kaum abwarten.

Mir wurde unter anderem unser örtliches Knappschaftskrankenhaus empfohlen, was seit 2017 ein eigenes Tumorzentrum hat und die Neurochirugie einen guten Ruf aufweist. Ich bin direkt zur Chefärztin Dr. Schmieder reinmarschiert und hatte ein sehr gutes Gespräch mit ihr.
Leider finde ich im Netz kaum Erfahrungsberichte für die OP im KKH Bochum.

Gibt es hier im Forum Mitglieder, die mir Erfahrungen berichten können?
MfG Uwe
Uwe, 36 Jahre alt, verh., 1 Tochter, OP Febr 19,
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Jacmary
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Jacmary » 04.02.2019, 08:10

Hallo Uwe1982,

Ich glaube wir können alle gut nachvollziehen, wie es dir mit der frischen Duagnose geht.
Du schreibst, dass du die Op kaum erwarten kannst...
Trotzdem würde ich dir raten, dir Zeit zu lassen für die Entscheidung.Dass du über die Bochumer Klinik wenig findest, hat natürlich den Grund, dass sie neu ist in diesem Bereich. Was bedeutet, wenig Erfahrung, bzw. geringe Fallzahken. Zur Wichtigkeit der Fallzahlen gibt es einen lesenswerten Beitrag hier von ANfux ( unter Entscheidung Operation oder nicht, der Artikel Fallzahlen und Empfehlungen- zwar schon älter, aber immer noch aktuell wie ich finde). Frag also unbedingt nach den Fallzahlen, mir hat damals die Hurntumorhilfe solche für verschiedene Kliniken genannt. Mit Abstand die höchsten hatte Tübingen, wo ich mich letztes Jahr dann auch habe operieren lassen.
Unbedingt würde ich dir auch empfehlen, eine 2. Meinung einzuholen. Du fühlst dich dann sicherer....

Die Zeit bis zur Entscheidungsfindung kannst du außerdem gut für eine optimale körperliche und mentale Vorbereitung nutzen.
Ich wünsche dir eine gute Entscheidung,

Jacmary
1961, w., AN T2, 18 Mon. "wait and scan", suboccipitale OP 10/2018 in Tübingen (Prof. Tatagiba), post op hochgradige Schwerhörigkeit rechts, kein Tinnitus, Facialisschwäche nach wenigen Tagen zurückgebildet. AHB in Bad Krozingen.
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Uwe1982 » 04.02.2019, 09:34

Hallo Jacmary,

vielen Dank für deine Nachricht. Aus reiner Nervösität habe ich das KKH Bochum angemailt, und die Professorin Fr Dr. Schmieder hat sich höchstpersönlich am Sonntag gemeldet. Sie will mich heute nochmal anrufen.
Sie selber operiert mich und hat bereits vor zehn Jahren Hirntumore aller Art in Heidelberg entfernt.
Ich werde Sie heute nach den Fallzahlen fragen.
Oftmals ist es gut auf sein Bauchgefühl zu hören, das war bei Fr Schmieder sehr gut...
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von snowdog » 04.02.2019, 10:31

Lieber Uwe1982,

ich möchte Jacmary beipflichten, die Fallzahl ist eine wichtige
Orientierungshilfe bei der Beurteilung eines Kompetenzzentrums.
Über die sog. Qualitätsberichte, die Kliniken u.a. im Internet
veröffentlichen, lassen sich im Bereich D33 - „Gutartige Hirntumore,
Hirnnerven- Rückenmarkstumore“
die Akustikusneurinome zuordnen.
Diese Zahl relativiert sich allerdings, da die Kategorie noch weitere
Tumore umfasst, der Zahlenwert tatsächlicher AN also darunter liegt.

Im Forum haben Rocky54, AmyPond, xholgerx und Onkelflo Erfahrungen
zur Bochumer Knappschaftsklinik berichtet, über die Sucheingabe „Bochum“
vermeldet das Forum 25 Treffer – auch dies hilft zur ersten Orientierung.

Eine wichtige Erfahrung im Zuge der Therapieentscheidung hast Du
bereits gemacht – die Wahl des Spezialisten ist nicht alleine von der
Expertise abhängig, es ist unabdingbar, dass die Chemie zwischen
Patient und Operateur stimmt und eine ausgeprägte Vertrauensbasis
herstellbar ist. Deine jüngste Meldung zeigt Dich hier offensichtlich auf
einem guten Weg. Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir alles
Gute für den weiteren Entscheidungsweg. Positiv denken ist eine gut
passende Einstellung ;)

Herzliche Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Uwe1982 » 04.02.2019, 12:37

Hallo Snowdog,

danke für den Support!
Prof. Dr.Schmieder hat einen sehr beeindruckenden Lebenslauf, die Chemie stimmt auf jedenfall und das Knappschaftskrankenhaus Bochum überzeugt alleine schon durch das neu geschaffene Tumorzentrum.
Ich warte auf Ihren Anruf und werde noch weitere Fragen stellen.
Das Ding muss aufgrund der Größe schnell raus, Donnerstag soll es soweit sein und meine Anspannung und Furcht steigt stetig.
Was bedeutet die Auskunft das der Tumor kontralateral liegt?
Trotz fast 4 cm Größe habe ich kaum Symptome gehabt, außer die jetzt spürbare Hörschwäche Links und den Schwindel bei gesenktem Kopf seit Nov.

MfG

UWE
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Jacmary » 04.02.2019, 20:53

Hallo Uwe1982,

Ich wollte dich auf keinen Fall verunsichern...
Es stimmt, das Vertrauen in den Operateur, das „Bauchgefühl“ ist total wichtig, danach solltest du dich vor allem richten. Ich bin selbst Ärztin, und trotzdem ( oder gerade deshalb?) glaube ich sehr an solche Zusammenhänge, dass der Heilungsverlauf zu einem großen Teil auch von der inneren Einstellung abhängt... Auf jeden Fall spricht sehr für die Ärztin in Bochum, dass sie sich persönlich so engagiert in deinem Fall .
Dass die Op so bald durchgeführt wird- gut, das verhindert, dass du dich allzu verrückt machst vorher.

Also: viel Glück, gutes Gelingen, glaub an dich und die Operateurin.
Wäre schön, wenn du dich danach mal meldest und berichtest!

Daumendrückend.... Jacmary.
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Uwe1982 » 05.02.2019, 09:45

Hallo Ihr Lieben,

Übermorgen ist es soweit, meine Angst wird solangsam immer größer...
Die Fallzahlen im KKH Bochum sind jetzt nicht so überzeugend, sind ca. 20 AKN Ops im Jahr, die laut Fr Dr Schmieder alle sehr gut verlaufen sind.
4 Ärzte sind dabei anwesend, inkl Neuromonotoring und Neuronavigation.
Meine größten Ängste sind Dinge wie dauerhafte Kopfschmerzen im Anschluss, Facialisparese und austretenes Hirnwasser..
Ich werde Euch schnellstmöglich im Anschluss an die OP informieren..

Glück auf!!
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Uwe1982 » 13.02.2019, 13:54

Hallo Ihr Lieben,

ich wurde heute aus dem Knappschaftskrankenhaus entlassen und wollte euch kurz ein Update liefern.
Ich wurde am Donnerstag operiert, bis auf ein kleines bißchen verklebten Tumor konnte alles entfernt werden:)
Mir geht es unglaublich gut, habe keine Beeinträchtigungen und benötige auch keine Reha!!
Fr Pr Dr Kirstin Schmieder hat unglaubliches geleistet, sich vorher und im Nachgang viel Zeit für mich genommen.
Die OP dauerte 7,5 Std, die Nacht wurde auf der Intensivstation verbracht. Kurz vor der Verlegung auf Normalstation wurden noch Aufnahmen im CT gemacht.
Bereits auf Normalstation konnte ich stehen und meine größte Motivation zum Laufen war die Entfernung des Blasenkatheter`s.
Ich bin sehr glücklich über die Entscheidung für das Knappschaftskrankenhaus Bochum und kann es jedem empfehlen.
Fr Pr Dr Schmieder ist eine absolute Spezialistin wenn es um Hirntumore geht!!!
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Jacmary » 13.02.2019, 18:30

Hallo Uwe1982,

herzlichen Glückwunsch zur überstandenen OP- ich freue mich sehr für dich, dass alles so gut gelaufen ist!
Es ist wirklich erfreulich, dass es dir so gut geht und du keine Reha brauchst. Nimm dir aber bitte trotzdem die Zeit und Ruhe, die nötig ist. Es ist trotz allem ein großer Eingriff gewesen und allein schon die Diagnose stellt einen großen Einschnitt in deinem bisherigen Leben dar.
Ich weiß aus eigener noch frischer Erfahrung, wie toll das Gefühl ist, alles überstanden zu haben, aber wurde dann doch im Genesungsverlauf zwischendurch auch wieder etwas ausgebremst.
Gerade weil bei dir alles so schnell ging, gilt es jetzt, wieder behutsam Fuß zu fassen im Alltag... Also achte auf dich!

Ich wünsche dir sehr, dass dein Genesungsprozess weiterhin so gut läuft!

Liebe Grüße
Jacmary.
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Re: Knappschaftskrankenhaus Bochum

Beitrag von Uwe1982 » 15.02.2019, 12:40

Vielen lieben Dank Jacmary,

ich bin auch total erstaunt und werde mich zügeln, um keinen Rückschlag erleiden zu müssen.
In 3 Monaten steht das MRT an, dann wird man sehen, wieviel vom Tumor noch übergeblieben ist.
Ich bin total happy und genieße meine kleinen Spaziergänge bei dem derzeitigen wunderbaren Wetter :)

MfG

Uwe
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