Operation

[Harald87]

Huhu,
also ein ganz schönes Teil was sie da rausholen mussten. Dass nach sowas die Heilung dauert und Einschränkungen bleiben, sollte zumindest nicht verwundern. Da hilft es nur fleissig zu üben und eine gewisse Toleranz zu entwickeln.

Nun ist das ja schon 21 operiert worden und ich denke mal, es nähert sich irgendwann das Ende des Krankengeldes bzw. die Krankenkasse ist es leid, dieses zu zahlen, wenn wahrscheinlich ein Aussteuern, EU-Rente oder Frührrente sinnvoller erscheint. Falls du denen erzählst, dass du der Meinung bist, es nicht mehr ins Arbeitsleben zu schaffen, ist das m.E. für dich kontraproduktiv.
Hier geht es letztendlich um dein und auf lange Sicht viel Geld... entsprechend rate ich zu professio,neller Hilfe, also mind. Rechtsanwalt der auf Schwerbehinderung, Verrentung o.Ä. spezialisiert ist. Nur von weiten kann dir nämlich niemand genaueres sagen.
Falls du unschlüssig bist wer dir helfen kann: Eine Anlaufstelle kann der VDK sein, ein Verein der Langzeitgeschädigten hilft und vermitteln kann, für Mitglieder auch mal einen Rechtsstreit wagt. 6 Euro oder so im Monat und du bist dabei, m.E. sehr sinnvoll.

Ansonsten lass dich zu nix drängen, verweis auf deine Ärzte, vor allem nicht am Telefon o.Ä. irgendwie unbedacht drauf los brabbeln, nur weil die Dame von der Krankenkasse so nett klingt. Du musst eigentlich meist gar nicht mit denen reden. Meiner Erfahrung nach können die dir meist auch nicht helfen (sind auch nicht unter Schweigepflicht etc.) sondern es hat maximalst negative Folgen für dich.

Mit 62 solltest du überlegen, ob du es ohne große Abzüge in den Ruhestand schaffst. Wie gesagt, ich denke, hier rechnet sich prof. Hilfe.
Falls du selbst sagst, du willst eigentlich noch fertig arbeiten, kannst du auch mit deinen Ärzten eine sehr langsame Wiedereingliederung vereinbaren und mit möglichst wenig Stunden anfangen. Falls du merkst, dass es nicht geht, kannst Du ohne Konsequenz erstmal wieder in den Krankenstand.

Falls das Krankengeld zu Ende geht, sollte ein Plan her. Rede mit deinem AG, ob der einen Arbeitsplatz für dich einrichten kann, ob Wiedereingliederung möglichst ist, ob Home-Office eine Weile geht. Je nach VZÄ die er beschäftigt kann der auch Hilfe beantragen, dich wieder in die Arbeit zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen
Harald

[Angahu59]

Danke für die Tipps. Jetzt bin ich ein 3/4 Jahr krank. Und eigentlich geht es mir immer noch wie am Anfang des Jahres. Ich schaffe es gerade mal ca 200 m zu laufen. Dann ist der Schwindel so stark, dass ich mich setzen muss. Laut Arzt bin ich austherapiert . Ja, ich werde 63, kann also irgendwann frühzeitig in Rente.? Krankengeld läuft im März 23 aus, ist Die Krankenkasse drängelt. Dabei bekomme ich nur ein geringes Krankengeld. Kann mir aber eine frühere Rente bei dieser Inflation nicht leisten. Habe jetzt 60 % GdB bekommen. Wiedereingliederung geht nicht. Arbeite als Köchin in einem Wohnheim. Mir geht es eigentlich um eine Besserung meines Zustandes. Was kann man tun? Fascialparese ist wieder stärker. Taubheit ist bestätigt. Schwindel bleibt wohl immer.

[Zwän]

Liebe Angahu 59,

bezüglich Fazialisparese könntest Du Dich in Jena vorstellen:
https://www.uniklinikum-jena.de/fazialis/
Die Ärzte dort sind sehr engagiert und kompetent.

Ich denke der Schwindel wird noch besser. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie es möglich sein soll mit Taubheit und Schwindel wieder in einer wuseligen Umgebung wie Küche zu arbeiten.

Angesichts der zunehmenden Symptomatik sollte man vermutlich ein Kontroll MRT machen, falls das nicht schon gelaufen ist.

Viele Grüsse

Zwän

[Zwän]

Die Datenlage bezüglich OP versus Bestrahlung ist weiterhin unklar (siehe jüngste Zusammenfassung unten). Ich denke kein Patient kann sich hier wirklich einarbeiten und die Entscheidung sollte mit Hilfe eines interdisziplinären Tumorboards (Mit Radiologen und Neurochirurgen) erfolgen. Und wenn operiert wird, ist es wichtig dies an einem Zentrum von einem Operateur mit Erfahrung machen zu lassen, bzw. von einem Team mit HNO und Neurochirurg/in.


Acta Neurochir (Wien)

Audiovestibular symptoms and facial nerve function comparing microsurgery versus SRS for vestibular schwannomas: a systematic review and meta-analysis
Vinod Kumar Yakkala 1, Marco Mammi 2, Nayan Lamba 3 4, Renuka Kandikatla 1, Bhaskar Paliwal 1, Hoda Elshibiny 1, C Eduardo Corrales 5, Timothy R Smith 6, Rania A Mekary 7 8

Abstract
Objective: Surgery and radiosurgery represent the most common treatment options for vestibular schwannoma. A systematic review and meta-analysis were conducted to compare the outcomes of surgery versus stereotactic radiosurgery (SRS).

Methods: The Cochrane library, PubMed, Embase, and clinicaltrials.gov were searched through 01/2021 to find all studies on surgical and stereotactic procedures performed to treat vestibular schwannoma. Using a random-effects model, pooled odds ratios (OR) and their 95% confidence intervals (CI) comparing post- to pre-intervention were derived for pre-post studies, and pooled incidence of adverse events post-intervention were calculated for case series and stratified by intervention type.

Results: Twenty-one studies (18 pre-post design; three case series) with 987 patients were included in the final analysis. Comparing post- to pre-intervention, both surgery (OR: 3.52, 95%CI 2.13, 5.81) and SRS (OR: 3.30, 95%CI 1.39, 7.80) resulted in greater odds of hearing loss, lower odds of dizziness (surgery OR: 0.10; 95%CI 0.02, 0.47 vs. SRS OR: 0.22; 95%CI 0.05, 0.99), and tinnitus (surgery OR: 0.23; 95%CI 0.00, 37.9; two studies vs. SRS OR: 0.11; 95%CI 0.01, 1.07; one study). Pooled incidence of facial symmetry loss was larger post-surgery (14.3%, 95%CI 6.8%, 22.7%) than post-SRS (7%, 95%CI 1%, 36%). Tumor control was larger in the surgery (94%, 95%CI 83%, 98%) than the SRS group (80%, 95%CI 31%, 97%) for small-to-medium size tumors.

Conclusion: Both surgery and SRS resulted in similar odds of hearing loss and similar improvements in dizziness and tinnitus among patients with vestibular schwannoma; however, facial symmetry loss appeared higher post-surgery.

Keywords: Facial nerve function; Hearing preservation; Meta-analysis; Microsurgery; Stereotactic radiosurgery; Vestibular schwannoma.

[Harald87]

Huhu,

Ob du in Rente kannst etc. kommt ja darauf an ob du deine Jahre voll hast. Das musst du prüfen lassen. Ansonsten bis dahin gibt es auch die sog. Erwerbsminderungsrente. Dazu müsste feststehen, das du nicht mehr arbeiten kannst. In deinem Alter kann man auch 2 jahre alg1 beziehen, falls die der Meinung sind du könntest arbeiten, dann wärest 65. Was vlt mehr ist als Krankengeld. Fachanwalt. Wirklich. Da sieht sonst keiner durch und mit einer finanziellen Lösung hättest du eine sorge weniger.

Zum besser werden: Mühsam ernährt sich das rosarote unsichtbare Einhorn.
Heißt Training, aber mit Erholung. Austherapiert heißt ja nur, das schulmedizinisch keine Behandlung angezeigt ist bzw. aufgrund dessen das du bald rentner bist keiner mehr Geld reinstecken will. Was sollte jetzt auch gemacht werden ausser Reha. Hier würde ich mich an erster Stelle darauf konzentrieren, dass du im Alltag zurande kommst. Schwindel per se ist eine Fehlinformation, also ein fehlende Information einer Seite oder ein gestörtes Signal. Op wird der Nerv getrennt, heißt es fehlt einfach von einer Seite. Bedeutet im Normalfall kann man sich daran gewöhnen, da es dauerhaft fehlt.
Üben üben üben.