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12 Monate nach OP bei Prof. Sepehrnia

Verfasst: 24.12.2015, 16:11
von Tasch
Hallo liebes Forum

Am 12.12.2014 wurde ich von Prof. Sepehrnia in der Klinik St.Anna in Luzern erfolgreich operiert (Bericht unter der Rubrik "Kliniken / Operateure / Prof. Sepehrnia wechselt von Bielefeld nach Luzern").

Nun ist schon ein Jahr vorüber und es geht mir inzwischen sehr gut!
Wie im Bericht erwähnt, hat mir nach der OP mein Gleichgewicht am meisten Probleme bereitet. Eine Reha habe ich nicht gemacht. Ich bin alleinerziehende Mutter einer 11-jährigen Tochter und wollte gerade auch über Weihnachten zu Hause sein. Ich hatte aber gute Unterstüzung von meiner Mutter und meine Therapie bestand darin, täglich rauszugehen und zu laufen, auch im Schnee, was für mich eine grosse Herausforderung war, den Boden nicht zu sehen und das Gleichgewicht zu halten! Zusätzlich ging ich alle 2-3 Wochen zur Osteophatie und zur TCM-Therapie. Mir persönlich hat das sehr viel gebracht. Ich habe auch "Ginko Pearls" eingenommen, was meine Konzentration und mein Gedächtnis unterstützt hat.
Wenn ich den Kopf gedreht habe, hatte ich noch lange das Gefühl, das Bild schweift nach und ich brauchte einige Zeit, bis es scharf war. Deswegen bin ich auch etwa 10 Wochen nicht Auto gefahren.
Nach 2 Monaten bin ich wieder 2 mal in der Woche ins Fitnesscenter gegangen, wo ich ein Programm bekam, das viele Übungen für die Koordination hatte, habe aber auch Kraft und Ausdauer trainiert.

Nach knapp 3 Monaten fing ich wieder an zu Arbeiten. Da ich von Beruf Flight Attendant bin, musste meine Wiedereingliederung über den Flugarzt laufen, dafür bekam ich eine Stelle am " Boden". Mir war es aber Wichtig, dass ich mit Menschen zu tun habe und so konnte ich im Crewservices arbeiten. Zuerst fing ich mit 50% an, dann 70% und kurz vor dem Fliegen wieder 100%.
Anfangs war ich sehr erschöpft. Nur schon die Fahrt an den Flughafen mit dem Auto (25 Minuten) war wegen der starken Konzentration ermüdend. Aber jede Woche ging es etwas besser. Der Arzt ermunterte mich, nach 4 Monaten mal privat einen Flug zu machen, um zu sehen, wie es mir dabei geht. Ich flog nach Venedig, wo ich mich in einem schönen Hotel in Abano Terme 4 Tage verwöhnen liess. Der Flug ging recht gut. Er war natürlich auch nur etwa 1 Stunde lang und wir flogen auch nicht so hoch. Ich verspürte schon etwas Druck im Kopf und hatte etwas mehr Mühe mit dem Gleichgewicht und Schwindel (was bei mir einfach mein Schwachpunkt war).

Mitte Juni hatte ich meinen ersten Kontrolltermin mit MRI bei Prof. Sepehrnia und er war sehr zufrieden! Der Hörtest beim HNO war auf der operierten Seite fast gleich gut wie vor der Operation und beim MRI meinte Prof. Sepehrnia, müsse er schon genau hinschauen, um zu sehen, welche Seite operiert ist. Alles ist bestens verheilt und auch die Naht sieht man praktisch nicht mehr!
Nach diesem super Ergebnis gab auch der Flugarzt grünes Licht, um wieder zu fliegen!
Zuvor musste ich aber einen etwas intensiveren als den jährlichen 3 Tageskurs mit praktischen Übungen und schriftlicher Prüfung bestehen. Das Lernen im Vorfeld (alles auf Englisch) hat mich schon mehr gefordert als normal, da mein Gehirn einfach noch "verlangsamt" arbeitete, ich mich weniger lang konzentrieren konnte und schneller erschöpft war.
Ich habe die Tests bestanden und seit Juli fliege ich wieder! Anfangs waren für mich die Langstrecken Nachtflüge noch etwas schwierig, da ich nachts einfach sehr müde war und in der Dunkelheit mehr Probleme mit dem Gleichgewicht habe. Auch war ich noch nicht so belastbar, wenn mehrere Leute gleichzeitig etwas von mir wollten und ich musste schön eins nach dem anderen erledigen und habe auch schon mal etwas vergessen. Es ging alles einfach etwas langsamer...
Seit einem Monat habe ich aber das Gefühl, dass es mir wieder genauso gut geht, wie vor der OP oder sogar noch besser, da sich mein Gleichgewicht stark gebessert hat! Das Fliegen ist wohl einfach auch ein sehr gutes Training für mich.
Im Alltag vergesse ich, dass ich ein AN hatte, weil es mir so gut geht und es gibt nur noch einzelne Tage, an denen ich daran erinnert werde, weil ich etwa schneller eine Mütze brauche, wenn es Kühl ist, da sonst das linke Ohr und die Kopfseite schmerzen und sich die Naht "zusammenzieht", oder dass mir leicht Schwindlig wird und ich etwas mehr Mühe mit dem Gleichgewicht habe, wenn ich Müde bin.

Für mich war es der absolut richtige Weg mit der Entscheidung zur sofortigen OP nach der Diagnose bei noch relativ kleinem AN! Ich bin sehr glücklich, habe ich einen so super Chirurgen wie Prof. Sepehrnia gefunden und bin ihm für dieses tolle Resultat sehr dankbar!
Ich wünsche allen, die eine OP vor oder schon hinter sich haben, eine so gute Genesung! Gebt nicht auf und glaubt daran, dass es immer besser wird.

Euch allen wünsche ich schöne Weihnachten, viel Mut, Kraft und Zuversicht und ein glückliches neues Jahr!

Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Tasch