Erfahrungsbericht Alfried Krupp Klinikum Essen / Prof. Ebner

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Flower76
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Erfahrungsbericht Alfried Krupp Klinikum Essen / Prof. Ebner

Beitrag von Flower76 » 26.05.2020, 22:39

Heute, genau 6 Monate nach OP, möchte auch ich gerne meine Erfahrung teilen und anderen Betroffenen Mut machen und Ängste nehmen.
Am 19.9.2019 hatte ich ein MRT, welches nach 2 erfolgten Hörstürzen (2/16 und 8/19) angeordnet wurde, und ich bekam die Diagnose: AKN 2cmx1,7cm (T4a) links, mit intrameataler, vorwiegend jedoch extrameataler Komponente und Kompression des Hirnstamm. Schwindel, Gangunsicherheiten oder Taubheit im Gesicht hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Da aufgrund der Größe schnell klar war, dass nur eine OP in Frage kommt, haben wir uns u.a. in diesem Forum über erfahrene Neurochirurgen informiert. Nachdem ich an einem Freitag im Alfried Krupp Klinikum angerufen hatte, und meine Unterlagen per Mail zusenden sollte, bekam ich noch am gleichen Tag den Anruf von Prof. Ebner, dass ich gerne am folgenden Montag zur Sprechstunde kommen dürfte. Diesen Termin habe ich natürlich sofort wahrgenommen und Prof. Ebner hat mich genau über alles informiert, aufgeklärt, und für mein Gefühl die erste Angst genommen. Es würde nicht leicht werden, aber er hat auf mich eine gewisse Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt, die mir die Entscheidung mich in Essen operieren zu lassen einfach gemacht hat. Ich hatte zwei Tage später noch ein Gespräch bei einem anderen Neurochirurgen in meiner Nähe ( Essen liegt ca. 2 Autostunden entfernt ), aber mein Gefühl war trotzdem sofort für Essen. Als ich mich dann dafür auch entschieden hatte, sollte es am 25.11.19 soweit sein. An diesem Tag wurden noch Voruntersuchungen wie "Bubble Test", CT, Blutbild und Aufklärung Anästhesie gemacht. Am 26.11.19 war direkt morgens früh ab 7 Uhr die Vorbereitung zur OP, um 7.30 Uhr war ich bereits in Narkose. Gegen ca. 14 Uhr wurde ich dann auf der Intensivstation wach, und wider meinen Erwartungen, ganz ohne Schwindel und ohne Übelkeit....und mit dickem Verband um den Kopf. Ich fühlte mich den Umständen entsprechend gut. Die Stelle schmerzte, aber es wurde alles dafür getan, dass dies erträglich blieb. Die Fürsorge, die ich in der ganzen Zeit meines Klinikaufenthalts erfahren habe, war wirklich mehr als gut. Mein Mann wurde noch bevor ich aufwachte angerufen und informiert, dass alles gut verlaufen ist, und dass er zu mir könne. Prof. Ebner war kurz nach meinem Aufwachen da, und teilte mir persönlich mit, dass er das AKN trotz schwieriger Lage (ausgehender Zapfen von AKN direkt in den Hirnstamm und Verklebung mit dem Gesichtsnerv ) komplett entfernen konnte. Und der Gesichtsnerv wurde dabei nicht verletzt, aber ich bin linksseitig taub, und ich hatte direkt nach der OP laute Ohrgeräusche, die sich aber im Nachhinein gebessert haben, und nur bei längeren Unterhaltungen, Stress oder lauten Umgebungsgeräuschen wieder ausgelöst werden. Eine Fazialis stellte sich bei mir erst 9 Tage nach OP ein. Daraufhin wurde für 2 Wochen Cortison verabreicht, und durch Übungen, die man mir in der Klinik bereits zeigte, und Ergotherapie in der ab 8.12. erfolgten REHA, ist diese fast vollständig ausgeheilt. Nur wenn man mich kennt und ich gestresst oder müde bin, kann man erkennen, dass was anders ist. Einen Tag nach OP wurde ich bereits auf die normale Station verlegt, 2 Tage nach OP bin ich bereits aufgestanden, 3 Tage nach OP konnte ich mir bereits meinen Tee in der Teeküche selbst holen. Den folgenden Montag durfte ich dann mit der Ansage, 6 Wochen häusliche Ruhe zu halten, nach Hause. An allen Tagen, die ich in der Klinik war, hat Prof. Ebner immer persönlich nach meinem Befinden gefragt, auch Samstag und Sonntag. Ich nehme das auch heute noch nicht für selbstverständlich. Prof. Ebner hatte und hat auch in der Zeit nach der OP immer alle Fragen beantwortet und Sorgen genommen. Er hatte immer mit allem recht. Die Heilung danach erfordert auf jeden Fall Zeit und Geduld. Und heute....6 Monate nach OP...bin ich wieder stundenweise am Arbeiten, kann mit meinen Kindern Fahrrad fahren und werde jeden Tag fitter. Ich würde mit meinem Beitrag gerne denjenigen, die einen solch schweren Eingriff noch vor sich haben, Mut machen und die Angst nehmen, die ich selbst im Vorfeld so sehr hatte. Alles wird gut. Für mich war Prof. Ebner vom ersten Moment an die richtige Entscheidung.
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