Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

CharlieM
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Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von CharlieM » 05.05.2019, 13:02

Vor ca. 4 Wochen wurde mir mein AN links entfernt und ich bin seitdem links taub. In der AHB hat man mir vorgeschlagen, ein CROS Hörgerät zu testen, was ich seit 1 Woche trage (KINDevo 3420). Das ist sicher nur der Anfang und ich plane, noch weitere Hörgeräte zu testen. Sollte mein Hören links wieder kommen (was nach Meinung meiner HNO-Ärzte sehr unwahrscheinlich ist), dann habe ich ggf. umsonst getestet. Ich möchte mich allerdings so früh wie möglich mit dem Thema auseinandersetzen.

Da das mit der einseitigen Taubheit alles recht neu für mich ist, suche ich nach Erfahrungen mit CROS Hörgeräten und deren Anwendung.

Beruflich bin ich viel unterwegs, habe oft Kundenkontakt mit größeren Meetings, muss oft telefonieren bzw. an Audio-/Videokonferenzen über den PC teilnehmen. Privat mache ich gerne Sport (Joggen, Mountainbike) und höre auch gerne Musik über mein Handy (bisher mit InEar-Kopfhörern). Nachfolgend die Themengebiete, zu denen ich Erfahrungen suche. Ich habe das nach Themengebieten gruppiert.

1.) Tragedauer der Cros-Hörgeräte:
Wie oft/wie lange tragt Ihr Eure Hörgeräte? Den ganzen Tag oder nehmt Ihr sie auch manchmal raus (Telefonieren, Fernsehen, Sport)?

2.) Akku oder Batterie:
Macht es eher Sinn Akkus zu verwenden (sind wohl umweltfreundlicher) oder sind Batterien besser (kann man einfacher unterwegs wechseln)?

3.) Telefonieren mit dem Mobiltelefon:
Wie telefoniert Ihr über einen längeren Zeitraum mit dem Hörgerät und dem Mobiltelefon? Verbindet Ihr das Hörgerät mit dem Handy oder nehmt ihr das Hörgerät raus und telefoniert mit InEar-Kopfhörern? Für kurze Telefonate geht es ganz gut, wenn man das Hörgerät drin hat, aber über einen längeren Zeitraum möchte ich das Telefon nicht am Ohr halten.

4.) Telefon-/Videokonferenzen über den PC:
Wie macht Ihr Telefon- oder Videokonferenzen über den PC? Bisher habe ich einen Kopfhörer mit Bügelmikrophon über USB verwendet. Wenn ich da das Hörgerät im Ohr lasse, dann drückt das glaube ich.

5.) Musik hören über Mobiltelefon mit Kopfhörer:
Wie hört Ihr Musik? Macht Ihr die Hörgeräte raus oder verbindet Ihr die Hörgeräte mit dem Mobiltelefon?

6.) Sport mit Cros Hörgeräten:
Verwendet Ihr Eure Cros Hörgeräte, wenn ihr Sport macht (walking, joggen, radfahren) oder macht Ihr sie vorher raus?

7.) Noise Cancelling Kopfhörer (over Ear) und Hörgeräte:
Vor der OP hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir einen Noise Cancelling Kopfhörer (over Ear) zu kaufen, da ich regelmäßig unterwegs bin (Zug, Flugzeug). Hat jemand Erfahrungen, wie man das mit Hörgerät macht? Macht man dann die Hörgeräte raus?
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von elf » 05.05.2019, 17:01

Hallo!

Wie gut ist das Hören auf der nicht betroffenen Seite?

Mein Phonak BiCros verbraucht sehr viel Batterien.
Das Einstellen der Phonak-Geräte ist nicht immer einfach,
sie sind sehr teuer und angeblich anfällig.

Ich bin mir nicht sicher, ob man bei Einohrigkeit IMMER Cros tragen sollte.

Mir gefällt es eher nicht, denn:
Auch die Ereignisse auf der tauben Seite kommen auf der gesunden Seite an.
Mir kommt das dann immer vor wie akustischer Kartoffelbrei, wenn die Umgebung laut ist, Geschirr klappert etc.
Bei Konzerten trage ich Cros, weil dann keine Nebengeräusche stören.
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von Mojo1991 » 05.05.2019, 17:27

Ich klink mich hier mal ein.
Gab zwar bisher noch keinerlei Intervention bei mir, allerdings hat mein Gehör auf der betroffenen Seite scho so sehr gelitten, das ich mich da mitlerweile als einseitig taub bezeichne ( wenn ich handy auf komplett laut schalte und den Lautsprecher direkt vor das betroffene Ohr halte, hab ich das Gefühl, dass noch ein klein wenig gesendet wird).

Ich interessier mich auch über die Erfahrung mit den Cros Geräten...vor allem, weil mich diese einseitige Taubheit im öffentlichen Leben doch belastet. Im Bus vor einiger Zeit von einer alten Dame auf meiner "dunklen" Seite angesprochen wurden, ob ich denn den Halteknopf drücken könnte....da ich nicht reagiert habe, hielt sie , inkl. der Leute die mich danach bös angeguckt haben wohl für nen unhöflichen Bengel.
Auch in der Uni nervts arg, wenn mich jemand, der es nicht weiß, im Hörsaal von rechts anspricht und ich einfach überhaupt net reagier. Zu Hause oder in ruhiger Umgebung in kleinen Räumen merkt man mir laut einiger Komilitonen, die es nicht wussten, meine Einhohrigkeit gar nicht an...aber sobald iwelche Nebengeräusche kommen, wars das 360° hören.

Daher lausch ich hier mal fleißig =)
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von CharlieM » 06.05.2019, 08:00

elf hat geschrieben: 05.05.2019, 17:01 Hallo!

Wie gut ist das Hören auf der nicht betroffenen Seite
Hallo Elf,

Ich höre auf der rechten Seite noch ganz gut, ab 6kHz wird es aber schlechter. Das war auch auf der linken Seite vor der OP schon so, d.h. es war für mich manchmal schwierig Gesprächen bei großer Geräuschkulisse zu folgen.
Daher benötige ich auch (noch) kein Bi-CROS Gerät, sondern komme mit einem normalen CROS-Hörgerät aus.
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von elf » 06.05.2019, 18:48

CharlieM hat geschrieben: 06.05.2019, 08:00... ab 6kHz wird es aber schlechter. Das war auch auf der linken Seite vor der OP schon so, d.h. es war für mich manchmal schwierig Gesprächen bei großer Geräuschkulisse zu folgen.

Na ja, Charlie...DOLL ist das ja aber auch nicht mehr.

Hast Du mal ein echtes Audiogramm machen lassen mit der "Sprachbanane"?
Wenn, dann müsste ggf. ein Versuch mit einem individuell angepassten Bi-Cros durchgeführt werden.

Ob nun ein Cros angelegt wird oder ein BiCros, das scheint mir dann auch vom Tragekomfort wurscht.

Was die Fragen nach Kopfhörern, etc. angeht:

Bei meinem Phonak kam automatisch dieses Compilot-Gerät mit.
Das fand ich anfangs überflüssig und doof.
Heute trage ich es häufiger als das Cros, weil es enorme Vorteile bringt, auch für die Restfamilie.
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von Jacmary » 09.05.2019, 20:37

Hallo CharlieM,

ich bin selbst noch in der Testphase. Ich komme offenbar am besten klar mit dem Signia Cros, von Siemens und recht neu auf dem Markt. Ich finde damit das Hörerlebnis "weicher" als bei den anderen Modellen und damit angenehmer. Die beste (und teuerste.... :-() Version hat 6 verschiedene Kanäle und stellt sich von selbst auf die Situation ein, z.B. Musik, Ruhe, Gespräch, Hintergrundgeräusche etc. Diese teste ich zur Zeit, war aber eigentlich mit der "mittleren" Qualität (die gerade eben noch von der Kasse bezahlt wird) auch schon ganz zufrieden.
In Teamsitzungen komme ich damit sehr gut klar. "Wirtshaussituationen" sind ja wie man allgemein hört kaum so ganz in den Griff zu bekommen, aber es geht auf jeden Fall auch besser als vorher.
Zu den speziellen Anforderungen bei deiner Arbeit (Videokonferenzen etc.) kann ich nichts sagen, da habe ich keine Erfahrungen. Bzgl. deiner Sorge, dass es zu Druckschmerzen kommen könnte, wenn du weitere Kopfhörer mit Micro o.ä. benutzt: es gibt wohl - alles mit Aufpreis natürlich - ganz spezielle Anfertigungen für die In-ear-Teile, ich hatte nämlich gefragt, wie das geht mit einem Stethoskop. Ich habe das bisher noch nicht weiter verfolgt.

Das Signia- Gerät arbeitet mit Akku und ich finde das sehr angenehm. 15 Stunden reicht er ca.,man lädt einfach routinemäßig über Nacht auf, so wie beim Handy, ansonsten geht es wohl auch mal per Powerbank. Der Akku soll angeblich ca. 4 Jahre halten und ist dann leicht zu ersetzen.
Ich habe mir außerdem einen guten Noise cancelling Kopfhörer gekauft von Sony, eben speziell fürs Flugzeug und verwende ihn dann ohne das Crosgerät. Super angenehm, der Fluglärm ist fast völlig weg.

Beim Sport (Gerätetraining und Laufen) trage ich das Crosystem meistens. Leider nicht möglich im Wasser oder in der Sauna.
In manchen Situationen - eher bei ruhiger Umgebung, Waldspaziergang etc. mag ich es lieber ohne die Geräte. -

Übrigens doch eigentlich eine tolle Sache: ich kann selbst entscheiden, wann ich meine Umwelt ein Stück weit "abschalte", meine Ruhe möchte... :-)

Ich finde die von dir aufgeworfenen Fragen sehr interessant und hoffe, dass sich noch weitere Betroffene mit Erfahrungen melden. Würde mich auch freuen von dir zu hören, wie du weiterhin klar kommst und für welches System du dich letztlich entscheidest.

Einstweilen herzliche Grüße
Jacmary.
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von Mojo1991 » 09.05.2019, 20:45

Hallo Jacamary,
ich entnehme deinem Post (Stethoskop) das du Ärztin bist.
Ich selber befinde mich grad im 4. Semester, also kurz vorm Physikum). Derzeit noch unbehandelt...der Plan war tatsächlich nach Physikum 2-3 Wochen durchatmen und dann die OP in Angriff zu nehmen...mit Urlaubssemester natürlich.

Da es nachm Physikum in die KLinik geht, hab ich mir natürlich jetzt im Rahmen meiner einseitigen akustischen Einschränkung ( betroffenes Ohr ist schon taub) natürlich Gedanken gemacht, ob es sich da lohnt nen spezielles Stethoskop , evtl. mit elektrischer Verstärkung zu besorgen, statt ein Standard. Macht das Sinn? oder kommt man trotz Einohrigkeit mit dem klassichen Littmann gut klar?

Ist jetzt bissel off-topic...aber hat irgendwie gepasst. Würd mich über ne Antwort freuen =)
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von Jacmary » 09.05.2019, 22:15

Hallo Mojo1991,

clever kombiniert... ;-)
Man kommt beim Auskultieren schon auch einohrig klar, denk mal an die alten Ärzte mit dem Hörtrichter, die haben das ja auch so gemacht. Ich wüsste eigentlich nicht, warum man dabei in Stereo hören müsste - bin allerdings keine Kardiologin sondern Allgemeinärztin.
Tatsächlich hatte ich aber mit dem normalen Littmann das Gefühl, zu leise zu hören. Ich habe mir deshalb schon vor 2 Jahren, also vor OP tatsächlich ein elektronisch verstärktes gekauft. Damit klappt es sehr gut, sowohl ohne als auch neuerdings mit Cros-Hörgerät - hat leider einiges gekostet, so an die 400 Euro. Ich hatte ausgehandelt, dass ich es zunächst ein paar Wochen testen durfte und mich dann dafür entschieden.

Deine Zeitplanung - Physikum, Pause, dann OP - klingt ganz gut. Ich wünsche dir erstmal viel Glück für die Prüfung, für alles weitere dann sowieso!
Für mich war das AN die erste "richtige" Krankheit meines Lebens. Ich habe mich etwas daran aufgerichtet, dass ich jetzt vielleicht noch mehr nachvollziehen kann, wie es meinen Patienten geht...

Kollegiale Grüße,
Jacmary.
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von CharlieM » 10.05.2019, 07:02

elf hat geschrieben: 06.05.2019, 18:48
Hast Du mal ein echtes Audiogramm machen lassen
Hier mein letztes Audiogramm.
Dateianhänge
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von elf » 10.05.2019, 10:48

CharlieM hat geschrieben: 10.05.2019, 07:02 Hier mein letztes Audiogramm.
Nach der Sprachbanane sind -nach meinem laienhaften Verständnis- dann f, th, und s schon am Rande der Undeutlichkeit.

Hast Du mal probiert, wie es mit einem angepassten Hörgerät funktioniert?
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von CharlieM » 16.05.2019, 08:11

Elf,

In der AHB habe ich diese Woche einen ersten Sprachverstehen-Test (Worte, die man erkennen musste über einen Lautsprecher) mit und ohne Hörgerät gemacht. Ergebnis laut HNO-Ärztin 100% ohne Störrauschen und 80% mit Störrauschen von hinten. Es gab keine Unterschiede mit und ohne HG.
Ich trage derzeit ein Einstiegs-Testgerät von Kind (KINDevo 3420) und ich werde das in Kürze mit dem Akustiker besprechen. Ich gehe aber mal davon aus, dass man das Sprachverständnis mit HG noch weiter verbessern kann.
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von elf » 16.05.2019, 10:15

CharlieM hat geschrieben: 16.05.2019, 08:11 Ergebnis laut HNO-Ärztin 100% ohne Störrauschen und 80% mit Störrauschen von hinten. Es gab keine Unterschiede mit und ohne HG. aber mal davon aus, dass man das Sprachverständnis mit HG noch weiter verbessern kann.
SUPER!
Ich drücke die Daumen...
...habe aber nach 3 Jahren Erfahrung keine große Hoffnung, dass CROS bei Einohrigkeit in Kneipen o.ä. sooo viel bringt.
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von schlaubi » 12.06.2019, 08:36

Hallo zusammen,

ich teste nun seit März verschiedene Cros Modelle. Darunter Modelle von audioservice, Phonak und Starkey. Dabei ist es natürlich richtig, dass es lauten Umgebungen wenig zu erwarten ist, da ja alle Signale auf einen Ohr ankommen und dann quasi erstmal sortiert werden müssen. Jedoch bringt die Versorgung auch hier einen großen Vorteil für mich. Bei meinen Akustiker (Fielmann) haben wir vor kurzem auch einen Sprach-Verstehenstest mit und ohne Cros durchgeführt. Dabei kam auf dem gesunden Ohr ein Störgeröusch (rauschen) an.

Mein Ergebnis:
ohne Cros = 55 %
mit Cros = 85%

Meine getesteten Geräte entsprechen alle der Mittelklasse und sind zuzahlungspflichtig. Die Funkverbindung ist im alltäglichen Einsatz ganz gut, klar gibt es bei starken Magnetfeldern aussetzer, aber dass sollte einem bewusst sein. Batterien halten so 4 - 5 Tage. Beim Kraftsport trage ich Sie nicht, beim Tanztraining allerdings schon.
Alle Modelle haben Vor- und Nachteile. Die Phonak-Kombi z.B. kommt mit dem geringsten Hintergrund rauschen daher, kann aber ohne zusätzliches Zubehör nicht mit dem iPhone gekoppelt werden. Sound-technisch ist es dann auch nicht viiiiel geiler, sodass ich die 400 Euro Aufpreis rechtfertige. Die beiden anderen Systeme haben schon ein Grundrauschen, aber dafür Audiostreaming und iPhone Kompatibilität. Dazu kommen die "geringeren" Kosten, wobei auch hier die Zuzahlung im vierstelligen Bereich liegt.

Bei Konzerten trage ich die Geräte nicht, da mir das zu viel des guten ist!
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von Loriplum » 11.12.2019, 14:21

Hallo,
ich würde mich gerne mal einklinken.
Kurz zur Info: AN-OP 2017, seitdem links komplett taub (rechts normal), Beruf: Lehrerin...

Um in meinem Job besser ansprechbar zu sein, habe ich circa 1 Jahr nach der OP ein paar Cros-Geräte ausprobiert (alle von Phonak), und mich dann dagegen entschieden, weil die vielen Nebengeräusche, die jede Klasse erzeugt (Heftrascheln, Stifteklappern, Räuspern, Flüstern...) mit übertragen wurden und ich schier ausgetickt bin vor Überreizung.
Wenn ich das Gerät leiser gestellt habe, kamen die Stimmen, die ich hören wollte, aber leider auch nicht mehr ganz durch. Also empfand ich das Crosgerät als Zusatzbelastung und habe es wieder abgegeben.
Hat jemand von euch noch eine Empfehlung für ein anderes Gerät, dass mit dieser speziellen Situation vielleicht besser klarkommt?
Ich fühle mit meiner Einohrigkeit in dem Job schon sehr belastet und fürchte, so auf Dauer nicht weiter machen zu können.
Viele Grüße
----------------------------------------------------
intra- und extrameatales AKN linksseitig, 2 Ops 2017, AHB, linksseitig taub, Tinnitus, Doppelbilder bei schnellen Bewegungen (mit dem Rad über Kopfsteinpflaster ist eine Kamikaze-Aktion :roll: ...)
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Re: Cros-Hörgeräte und deren Einsatz - suche nach Erfahrungen

Beitrag von Jacmary » 12.12.2019, 10:16

Hallo Loripium,

Bitte teste unbedingt noch Crosgeräte von anderen Firmen!!!
Ich kam mit dem Phonak aus ähnlichen Gründen nicht klar. Speziell das von dir erwähnte Papierrascheln fand ich z.B. auch unerträglich.
Ich habe mich letztlich für das Signia cros pure charge &go Nx bzw. Pure charge &go 7 Nx M entschieden. Davon gibt es verschiedene Qualitätsstufen, die der Akustiker auf das Probegerät aufladen konnte. Insgesamt habe ich 2 Monate lang getestet, mich dann für die beste (und leider auch teuerste ...)Lösung entschieden . Als Privatversicherte war ich da zugegebenermaßen etwas privilegiert und die Zuzahlung war überschaubar.
Das ist jetzt ein halbes Jahr her und ich bin zufrieden, komme gut klar. Bin allerdings keine Lehrerin, das stelle ich mir schon speziell schwierig vor. Als Ärztin in einer Mutter-Kind-Klinik bin ich aber auch verschiedenen akustischen "Belastungsproben" ausgesetzt.
Das Signia empfinde ich auf jeden Fall als weicher im Klang.
(Ich hatte übrigens weiter oben zu diesem Thema während meiner Testphase schon einen Beitrag eingestellt. Im Mai)

Ich meine, ich hätte einmal gehört oder gelesen, dass sich je nach Qualitätsstufe mehr Richtmikrofone auf die verschiedenen Geräuschquellen einstellen können. War für mich nicht so relevant, deshalb habe ich es nicht genauer eruiert. Die Schwierigkeit bei dir wird aber sein, dass die Geräuschquellen ja ständig und quasi unvorhersehbar wechseln...

Klar, wie vorher wird es nicht mehr. Ich habe aber den Eindruck, dass durch regelmäßiges Tragen ein weiterer Gewöhnungs- bzw sogar Lerneffekt eintritt, z.B. in Bezug auf Richtungshören. Gerade bei Stimmen, da die Klangfarbe des Gehörten sich je nach Seite geringfügig unterscheidet. Funktioniert bei mir leider gar nicht im Straßenverkehr, da bin ich deshalb recht ängstlich geworden...

Ich möchte dich auf jeden Fall ermutigen, weiter zu testen. Bestimmt ist da auch für deine speziellen Anforderungen noch Verbesserungspotenzial drin!


Viel Glück dabei und herzliche Grüße, Berichte dann mal!
Jacmary.
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