Angst vor OP Ablauf und danach

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fuchs37
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Angst vor OP Ablauf und danach

Beitrag von fuchs37 » 19.12.2013, 17:26

Hallo!

wer kann mir ein paar Details zum Ablauf vor der OP und danach geben? Ich war noch nie im KH und bin daher total aufgeregt.

Wie ist es, einen Katheter gelegt zu bekommen? Wie ist das mit der Magensonde (durch den Mund oder Nase?). Bekommt man das alles nach der Narkose? Ich finde Kanüle allein immer schon schrecklich…

Wie fühlt man sich nach dem Aufwachen, ich weiß, das ist sehr subjektiv, aber womit muß ich rechnen? Wann entfernen sie all das zeug wieder?

Danke für Eure Hilfe!

fuchs37
AN Diagnose 11/2013, derzeit bis auf Hörminderung links und leichtes Rauschen keine Beschwerden, OP Termin reserviert für Ende Januar 2014
Chrigu
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Re: Angst vor OP Ablauf und danach

Beitrag von Chrigu » 19.12.2013, 23:59

Hallo fuchs37,

Ich kann Dir nur beschreiben wie es bei meinen drei Operationen wegen eines AKN linksseitig war. Ich lebe in der Schweiz und die Operationen wurden in Bern im Lindenhof Spital durchgeführt.

Du musst eigentlich keine Angst haben. Es gibt eigentlich keinen wirklichen Grund vor der OP oder der Anästhesie Angst zu haben.

Alle drei Operationen waren unter Vollnarkose (es waren drei OPs wegen Komplikationen die bei mir auftraten).

Am Morgen der Operation bekommt man normalerweise ein Beruhigungsmittel (z.B. Dormicum) das einem auch die Angst nimmt. Du döst dann sehr entspannt vor Dich hin bis sie Dich holen kommen.

Vor der Narkose bekam ich jeweils einen venösen Zugang gelegt. Das geht sehr rasch und war praktisch schmerzfrei (nur ein kurzer Stich wie bei einer Impfung - das war alles). Dies geschah jeweils in einem Nebenraum des Operationsraumes durch den Anästhesisten und den oder die Assistenten/Assistentin. Die Leute haben sich jeweils sehr nett und liebevoll um mich gekümmert. Ich wurde unter ein vorgewärmtes Tuch gelegt und fühlte mich darunter eigentlich ganz geborgen und wohl.

Ich bekam bei zwei von den drei Operationen einen Blasenkatheter gelegt. Dieser wurde jeweils erst in Narkose gelegt. Ich habe davon also nichts gespürt.

Das Entfernen des Blasenkatheters war zwar etwas unangenehm, verursachte bei mir aber keine Schmerzen. Auch während ich den Blasenkatheter noch drin hatte, hatte ich jeweils keine Schmerzen. Es fühlte sich nur seltsam an. Auch nach dem Entfernen des Katheters hatte ich keine Schmerzen nur beim ersten Wasserlassen hat es etwas gebrannt aber das war auch schon alles.

Eine Magensonde bekam ich nie. Ich wüsste auch nicht wieso ich so etwas bekommen sollte, denn ich durfte jeweils bereits am nächsten Morgen nach der OP ganz normal essen. Ich hatte sogar ziemlich normalen Appetit. Am Tag der Operationen und in der darauf folgenden Nacht wurde ich jeweils über den venösen Zugang ernährt und mit Flüssigkeit versorgt.

Auch vor der IPS (Intensivpflege-Station) muss man keine Angst haben. Die Pflegenden und Ärzte waren sehr nett, zuvorkommend und haben sich unglaublich rührend um mich gekümmert.

Nach den Vollnarkosen ging es mir unterschiedlich. Die erste und zweite Vollnarkose waren absolut unproblematisch. Das Aufwachen verlief jeweils sehr gut, völlig schmerzfrei (dank Fentanyl ;-)) und ohne Übelkeit. Bei der dritten Vollnarkose war das Aufwachen nicht so gut aber das war sehr untypisch und soll Dich nicht belasten. Die heutige Anästhesie ist hocheffizient, sehr nebenwirkungsfrei und gut verträglich.

Der Blasenkatheter wurde jeweils 24h nach der Operation noch auf der IPS (Intensivpflege-Station) entfernt.

Ich hoffe ich konnte Deinen Fragen beantworten. Ansonsten einfach nochmals nachfragen. :-)

Beste Grüsse und vor allem eine erfolgreiche Operation und schnelle und vollständige Genesung wünsche ich Dir!
Christoph (=Chrigu)
1968, m. 06/13 AKN links 27mm kräftige Eindellung des Stammhirns. 2x OP im 2013 in Bern bei Dr. Lukes, 01/15 Rezidiv >33mm, OP 06/15 bei Dr. Lukes, 09/16 Rezidiv => Strahlentherapie
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Re: Angst vor OP Ablauf und danach

Beitrag von 1ohrhase » 20.12.2013, 02:19

Hallo Fuchs37,

Ich hatte nach der OP 3 Tage einen zentrale Venenkatheter am Hals und einen Tag einen Blasenkatheter. Eine Magensonde hatten sie mir nur angedroht, als ich nach zwei Tagen noch nichts essen wollte, da mir von der Narkose so schlecht war. Als ich freiwillig etwas Suppe gelöffelt hatte, war das aber kein Thema mehr ;-) Die Entfernung des Blasenkatheters ging super schnell und ich habe fast nichts gemerkt. Der zentrale Venenkatheter am Hals hat etwas genervt, andererseits war er sehr praktisch, da die intravenös gegebenen Schmerzmittel sofort gewirkt haben. Da man die ersten Tage nach der OP sowieso viel vor sich hin döst, stören die ganzen Schläuche nicht besonders. Davor brauchst Du nicht so viel Angst zu haben, es hört sich schlimmer an, als es dann in Wirklichkeit ist. Das Pflegepersonal kümmert sich ausserdem um Patienten wie uns besonders intensiv, da wird jede Kleinigkeit ernst genommen.

Ein Tipp von mir: Es kann sein, dass Dir noch Tage nach der OP von der Narkose schlecht ist. Da ist es ganz gut, wenn Du Dich vorher mit leicht verdaulichen, leckeren Snacks oder Knabbersachen eindeckst. Das Krankenhaus-Essen war ziemlich scheusslich... Ich habe mir auch Duftöl mitgenommen, das fand ich grade in den Tagen direkt nach der OP sehr angenehm. Etwas leichtes zu lesen, wie Zeitschriften, sind gut zur Ablenkung.

Die Zeit nach der OP ist zwar nicht so angenehm, aber Du musst immer daran denken, dass Du das Ding dann endlich los bist und es Dir am nächsten Tag schon viel besser gehen wird! Augen zu und durch! Du schaffst das schon!

Ich wünsche Dir alle Gute!

1ohrhase
1970, w, 20.2.12 Zufallsbefund AN li. (6x6mm intram.), mehrere Hörstürtze März-April ´12, OP 2.8.12 Prof. Tatagiba Tübingen (suboccipital, liegend), Reha Römerwallklinik Mainz, Sehstörungen bis 4 Wochen nach OP, keine Facialisparese, li. taub, Tinnitus
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Re: Angst vor OP Ablauf und danach

Beitrag von snowdog » 20.12.2013, 10:38

Hallo fuchs37,

wenn Du noch in einer Klinik gewesen bist, ist verständlicherweise
alles neu. Da ist es kaum tröstlich, dass es den Allermeisten so geht,
wenn man sich zu einer OP in ein Krankenhaus begibt.

Aufregung und Ängste sind also "normal", man begegnet dem am
besten mit Ablenkung und Zuversicht: Es wird schon klappen !

Der Aufenthalt selbst läuft routinemäßig ab, d.h. alles, was auf
Dich zukommt folgt einem detaillierten Programmplan. Die Aufnahme,
die Voruntersuchungen, die OP-Vorbereitung, die Nachsorge.
Im Gespräch mit dem Anästhesisten wird Dir genau erklärt, wie und
was bei der Vollnarkose zu berücksichtigen ist (z.B. Tubusmessung
für die Beatmung), von sämtlichen OP-begleitenden Maßnahmen
bekommst Du nichts mit, so bemerkst Du erst nach dem Aufwachen,
dass ein Katheter gelegt wurde.

Und wenn Du wieder wach bist, bist Du den ungebeten Gast los.
Alles weitere lass auf Dich zukommen, Du bist dort umsorgt und in
guten Händen. Kopf hoch und alles Gute !

Herzliche Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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