Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

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neni
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Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

Beitrag von neni » 17.08.2009, 13:28

Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

Hallo liebe Leute *

meine Gebietskrankenkasse übernimmt die Kosten für eine Akustikusneurinom - Operation in Tübingen bei Prof. Tatagiba.

Mein Weg war folgender:

Ich habe zuerst einen E112 (Krankenschein für geplante Behandlungen im europäischen Ausland) beantragt, für eine Cyberknife Behandlung in München. Dieser wurde trotz Begleitschreiben meines österreichischen Chirurgen, dem ich auch sehr dankbar bin, da er sich da weit aus dem Fenster gelehnt hat, trotzdem abgelehnt.

Ich hatte dann um eine Gespräch mich dem Chefarzt der Krankenkasse gebeten, der mich promt angerufen hat - doch dieses Telefonat war leider sehr zermürbend für mich - und ich würde es im Nachhinein auch niemanden mehr raten. Ich erkläre gleich warum.

Fest stand für mich trotzdem: keine Behandlung in Österreich (A) zu machen, da eine stereotaktische Strahlentherapie, die in A machbar wäre, für mich nicht in Frage kam.

Ich hätte also keinesfalls aufgegeben mit der Kasse zu verhanden, nur hat sich meine Einstellung, gegenüber einer Strahlentherapie geändert, da ich erstmals Symptome aufgewiesen habe bzw. immer noch habe. Zuvor hatte ich keinerlei Problme und war 'nur' unter Beobachtung.

Also ging ich nach Tübingen - und da muss ich mich nun bei diesem Forum bedanken, denn sonst hätte ich weder Adressen noch Kontakte gehabt, noch hätte ich mir die Unterschiede, Vor- und Nachteile einer Operation in Erinnerung gerufen, da ich schon auf Cyberknife fixiert war irgendwie. Und nach einem Gespräch mit Prof. Tatagiba steht nun auch der OP-Termin bereits fest für nächste Woche. Vielleicht hat ja jemand Zeit zum Daumendrücken *

Nach der Besprechung habe ich erneut meiner Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme vorgelegt. Ich habe einen 3seitigen Brief verfasst, und den Kostenvoranschlag vom UKT beigelegt. Und hier sei ROBECK erwähnt, denn mein Brief hat auf deinem/seinem aufgebaut bzw. war an sein Ansuchen angelehnt.

Bereits 2 Tage später habe ich einen Anruf erhalten, dass meinem Antrag statt gegeben wird! Was für eine Freude!!! Ich bin immer noch total überrascht, da ich wirkich nicht damit gerechnet habe.

Grundsätzlich würde ich nun aus meiner Erfahrung sagen:
Die Chance einer Kostenübernahme für eine Operation ist größer, weil es in A keinen ausgewiesenen Spezialisten gibt.
Eine Cyberknifebehandlung, die es in A auch nicht gibt, wird eher abgelehnt, da sie die Kasse damit argumentiert, dass dies einer stereotaktischen Bestrahlung gleichzusetzen ist - was aus meiner Sicht nun nicht der Fall ist, aber gut. Ich glaube auch der Fall liegt nochmal anders, wurde man bereits operiert und benötigt dann nochmal eine Strahlentherapie - ich denke dann stimmt die Kasse zu, wegen dem stereotaktischen Rahmen, der wegfällt beim Cyberknife.

Weiter denke ich: keine Telefonate - warum: ich denke es ist viel anonymer, und damit ist man nur ein Fall und keine Person. Geld ist aus meiner Sicht ein rein objektiver Faktor, den man nicht subjektiv besprechen sollte, was jedoch am Telefon passiert ist. Das war im Nachhinein ein völlig unnötiges Gespräch, das mich sehr verletzt hat, und nachdem ich mich selbst in Frage gestellt habe. Daher mein Vorschlag: kein Telefongespräche.

Ich habe zwar beide Male meine Anträge persönlich abgegeben, bin jedoch nur beim zweiten Mal ins Büro des Chefarztes gekommen und da muss ich auch der Ärztin des Kontrollärztlichen Dienstes danken, denn Sie hat mich beim zweiten Mal direkt dorthin begleitet, um nicht zu sagen, mich fast dorthin geschoben.

In Summe ist es jetzt so, dass meinem Antrag nun statt gegeben wurde. Die Kosten werden via E112 übernommen, und zwar die, die Deutsche Krankenkasse übernimmt. Ich bin gespannt ob das Chefarzthonorar auch übernommen wird, das ich sonst selbst bezahlen muss, weil ich keine Zusatzversicherung habe. Wie auch - mit Akustikusneurinom wird man nicht mehr zusatzversichert - dh. schon, nur mit der Klausel, dass alles was das Akustikusneurinom betrifft, natürlich nicht von der Versicherung bezahlt werden wird.

Und ich habe es auch gleich wie Robeck gemacht: Ich habe mich nicht auf die Krankenkasse verlassen bzw. gewartet, bis die ok sagen, sondern mir Geld von meinen Eltern und Großeltern 'geborgt', Termin am UKT gemacht und vorab das selbst bezahlt.

Dass ich nun den E112 nochvor der OP bekomme, war für mich nicht absehbar, und erfreut mich umso mehr!!!

Daher, und aus meiner Erfahrung kann ich sagen:
IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT.
NICHT AUFGEBEN.
NUR MUT, man ist im RECHT.
Nichts persönlich nehmen, das ist eine reine Geschäftssache, Geldfrage.

Nochmal bedanken möchte ich mich bei ROBECK!
Deine Geschichte und Dein Schreiben hat mir wirkich geholfen!!!

Alleine zu wissen, dass man nicht allein mit diesem 'Durcheinander' ist, und dass es bei andren geklappt hat, lässt zuversichtlich sein und hoffen. Ich hoffe ich kann mit meiner Geschichte auch ein bisschen dazu beitragen.

Allen Alles Liebe und Gute *

Neni
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Beitrag von inge » 17.08.2009, 22:02

Neni,
Dir wünsche ich alles, alles Gute in Tübingen. Dort sind die Besten! Hab Vertrauen!!!
inge
inge: * 1951, w, AN-Diagnose 8 x 3,5 mm links im Sept. 2008, OP in der Neurochirurgie TÜ Nov. 2008, seither einseitig taub, Fazialisparese, inzwischen Synkinesien, Gleichgewichtsprobleme, Reha in der Schmieder-Klinik in Gailingen beim Bodensee
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Beitrag von Lilo » 18.08.2009, 08:50

Liebe Neni

ich drück Dir nächste Woche fest die Daumen. Es wird alles gut laufen und danach bist Du dieses Ding los!

Alles Gute und herzliche Grüsse, Lilo
1979, w, Subtotalentfernung eines AN (4,2x3,8x3,7 cm, links mit erheblicher Verlagerung und Deformation des Hirnstammes) im Juni 2000, Neurochirurgie Kantonsspital St. Gallen, Rest-Fazialisparese, links taub, Tinnitus, diskrete Fussheberparese links.
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Re: Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

Beitrag von Thomas S » 18.08.2009, 23:28

Hallo Neni!

Das klingt super, ich hatte eigentlich wenig Hoffnung drauf, da Chancen zu haben, ich bin ja auch aus Österreich und würde, wenn ich mich für eine OP entscheiden sollte, auch diesen Weg gehen.

Kannst du vielleicht noch Details zu deinem Tumor bezüglich Größe und Lage geben?

Du schreibst, dass GK für dich nicht in Frage kam - hatte das medizinische Gründe oder war es für dich gefühlsmäßig nix?

Alle Gute!
Thomas S
1976, AN rechts: 1,2*0,7cm, Tinnitus, leichte Hörminderung, AN diagnostiziert im Sommer 08, leichter Tinnitus wohl schon seit 15 Jahren. August 2012 Gamma Knife Bestrahlung in Wien
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Re: Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

Beitrag von barbara » 14.01.2010, 14:07

Liebe Neni,

danke für deinen Beitrag. Ich bin aus Wien und überlege auch, nach Deutschland zur Operation zu gehen, vor allem, da die bisherigen Kontakte zum AKH Wien sehr deprimierend waren.

Ich habe zwar noch etwas Zeit, da mein Akustikusneurinom noch recht klein ist, aber ich will wissen, was ich im Fall des Falles tun muss.

Würdest du mir eine Abschrift deines Briefes an die GKK zukommen lassen? Bin zwar bei der SVA, aber soviel anders wird das wohl nicht sein.

Wie ist den die OP in Tübingen verlaufen? Wie geht es dir jetzt?

Liebe Grüße aus Wien
barbara
Barbara, 47 Jahre, 2 Töchter, selbständige PR-Beraterin;
erster Hörsturz am 28.12.09, kleines intrameatales AN am 30.12.2009 diagnostiziert (2,6x2x2,1mm) links; derzeit in Wartestellung; leichter Tinnitus; Gehör vollkommen regeneriert.
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Re: Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

Beitrag von neni » 15.01.2010, 00:58

Hallo *

Ich schicke dir gerne morgen meinen Brief an die Kasse - muss ihn erst rauskramen aus meinem Datendurcheinander.

Mir geht es wirklich sehr gut. Ich arbeite bereits wieder ganz normal - natürlich ist nicht alles wie vorher und immer wieder mal überraschen mich Dinge auch - aber ich bin sehr glücklich uns zufrieden und kann es eigentlich immer noch kaum glauben dass es mir so gut geht.

Ich glaube ich hab sehr ausführlich (mit kurz halten hab ich es nicht so leider =) - in 'Lebensqualität nach der OP' darüber geschrieben - 3 Monate nach der OP wie es mir so geht und ergangen ist. Vielleicht magst du da mal nachlesen?


Ich wünsch dir der weil mal alles Gute - freu mich wenn ich helfen kann - weil mir auch soviel geholfen wurde hier - und du hörst morgen abend von mir dann *

LG und gute nacht*

neni
AKN re -Diagnose 11/05 - OP 08/09 bei Prof. Tatagiba/Tübingen; Lumbaldrainage nach OP, keine FP, kein Schwindel, kein Tinnitus, Hörerhalt aber mit Hörminderung nach OP;
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Re: Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

Beitrag von xxemmaxx » 25.06.2010, 20:09

Hallo neni,

bei meinem Freund wurde gestern ein ca. 3 cm großes AN festgestellt und er soll an der Neurochirurgie in Graz operiert werden.

Ich mache mir Sorgen, dass das dort die beste Adresse ist. Deshalb wäre ich für Kontakte und Deinen Brief an die Kasse sehr interessiert und wäre sehr dankbar, wenn Du mir den schicken könntest. Auch die Gesamtkosten der Operation würden mich interessieren - wenn man das vorstrecken muss...

Hast Du dann die Reha in Deutschland oder Österreich gemacht.

DANKE für eine Antwort!

Lieben Gruß,
Sabine = xxemmaxx
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Re: Österreichische Krankenkasse trägt Kosten für OP in D

Beitrag von hermine » 25.04.2011, 23:39

hallo Neni,

würde mich brennend interessieren, ob du dich jetzt in Tübingen operieren hast lassen, wie es dir geht und was die österreichische GKK dann tatsächlich bezahlt hat.

ich war im AKH Wien bei Dr. Matula sehr zufrieden, hat mit viel Fingerspitzengefühl gearbeitet, sodass mein Facialisnerv noch heilblieb.

alles gute
Hermine
Jg 1962, w, AN-2cm Durchmessser; Okt. 2008 OP- AKH Wien, seither taub am rechten Ohr und ein Dauerrauschen im Aktiven Zustand, Hyperakusis, 7mm Durchmesser Tumorrest verblieben. OP verlief ohne Komplikationen, 4 Wochen Reha, 3/4 Jahr im Krankenstand.
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