NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

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Franz58
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NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von Franz58 » 01.12.2009, 21:16

NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Liebe Forumsteilnehmer!

Ich habe Anfang der Woche eine Ablehnung auf mein Ansuchen um Kostenübernahme einer Behandlung in Tübingen erhalten.

Im Detail:
NOEGGK steht für Niederösterreichische Gebietskrankenkasse
Der Chefarzt "Dr. Gerhard Unterrainer" schreibt mir folgendes:
.... Nachdem davon ausgegangen werden muss, dass Ihr Krankheitsbild im Rahmen österreichischer Behandlungseinrichtungen in zufriedenstellender Weise behandelt werden kann und uns keine anders lautende medizinische Stellungnahme eines österreichischen Kompetenzzentrums (z.B. AKH Wien, Uniklinik Graz, oder Innsbruck) vorliegt, kann leider keine Befürwortung des Ärztlichen Dienstes ausgesprochen werden .....

Ich habe diesen Brief bereits beantwortet, und auf die bekannten Fakten hingewiesen. Es erfolgte ein 25 Minütiges Telefonat ohne Ergebnis. Die Risiken sind wohl bekannt, aber die Krankenkasse ist pleite und lehnt daher alles ab. Es wäre ein Schreiben einer Uniklinik erforderlich, aus dem hervorgeht, dass eine AK Operation in A überhaupt nicht durchgeführt würde. Das ist natürlich nicht zu erhalten, da unsere Neurochirurgen ja auch ein paar Fälle mehr auf ihren Listen haben wollen. Der Patient ist Nebensächlich (und kann dabei ruhig krepieren) - Entschuldigung für die harte Wortwahl.
Ich habe mich an die Empfehlungen von Robeck angelehnt - umsonst.

Auch die Geschichte mit der EU Richtlinie sei nicht so, denn ohne Genehmigung durch die Krankenkasse geht gar nichts.

Ich habe mich mit den Chefredakteuren verbreiteter Zeitungen in Verbindung gesetzt, um diese unhaltbaren Zustände in die Öffentlichkeit zu bringen, während ich weiter kämpfe.

Schön langsam geht mir die Luft aus!

Liebe Grüsse
Franz
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Re: NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von inge » 01.12.2009, 21:44

Lieber Franz58,
kämpfe weiter! Ich wünsche Dir "viel, viel Luft"!!!
inge
inge: * 1951, w, AN-Diagnose 8 x 3,5 mm links im Sept. 2008, OP in der Neurochirurgie TÜ Nov. 2008, seither einseitig taub, Fazialisparese, inzwischen Synkinesien, Gleichgewichtsprobleme, Reha in der Schmieder-Klinik in Gailingen beim Bodensee
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Re: NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von ANFux » 02.12.2009, 12:47

Dranbleiben

Lieber Franz58,

ich habe leider auch nur Durchhalteparolen, kann Dir nichts Konkretes empfehlen.
Die Öffentlichkeit einzuschalten, ist immer gut.
Den Lohn solcher Arbeit bekommt man persönlich meist sehr spät. (Aber eine Nachzahlung ist ja auch nicht ganz schlecht.), manchmal nie.

Die EU-Richtlinie wird auch erst in einigen Jahren in (allen?) europäischen Ländern eine Umsetzung finden, die für die Patienten zufriedenstelllend ist. Denn: Die Länder müssen diese Richtlineie "entsprechend" in nationales Regelwerk umsetzen. So oder so ähnlich steht es in der Richtlinie. Das ist wieder ein schönes Betätigungsfeld für die Lobbyisten und Juristen, in deren Gewalt sich Gesellschaft, Wirtschft und Politik seit langer Zeit befinden. Aber auch hier ist das Zuwortmelden der einfachen Leute unerläßlich, wenn etwas Vernünftiges herauskommen soll.
Also: Bleibe aktiv, bitte.

Beste Grüße
ANFux
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Re: NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von hermine » 25.04.2011, 23:55

Hallo Franz,
ich versteh nicht, warum sich soviele auf OP`s in Deutschland fixieren.
eine Bekannte und ich waren bei Dr.Matula im AKH Wien, der arbeitet mit viel Fingerspitzengefühl, waren sehr zufrieden,
kenne auch noch weitere Personen, die wurden im WJKH Linz bei Dr. Aichholzer operiert, alles gut verlaufen.
Der eine hört weniger, der andere ist taub, beim anderen rauscht es! Diese Ergebnisse finden wir aber bei fast allen Operierten, kommt immer drauf an, wie das AN liegt.
Wichtig nach er OP find ich die Reha und einen längeren Krankenstand, damit man sich wirklich gut erholt und die Energie wieder zurückkommt.
Hab vertrauen in unsere österreichischen Ärzte!

lg hermine
Jg 1962, w, AN-2cm Durchmessser; Okt. 2008 OP- AKH Wien, seither taub am rechten Ohr und ein Dauerrauschen im Aktiven Zustand, Hyperakusis, 7mm Durchmesser Tumorrest verblieben. OP verlief ohne Komplikationen, 4 Wochen Reha, 3/4 Jahr im Krankenstand.
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Re: NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von Cuno » 26.04.2011, 13:27

hermine hat geschrieben:Jg 1962, w., AN-2cm Durchmessser; Okt. 2008 OP im AKH Wien, seither taub am rechten Ohr und ein Dauerrauschen im Aktiven Zustand. 7mm Durchmesser Tumorrest verblieben. OP verlief ohne Komplikationen. Anschließend 4 Wochen Reha, 3/4 Jahr im Krankenstand.
Da hast Du einen der Gründe, wieso so viele auf Tübingen "fixiert" sind...

Liebe Grüsse
Cuno
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Re: NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von Franz58 » 26.04.2011, 13:35

Hallo Hermine,
es freut mich, das du positive Erfahrungen mit den lokalen Ärzten gemacht hast.
Ich persönlich bin ein sehr vorsichtiger Mensch, und habe mich deshalb umfassend informiert.
Ergebnis ist:
Solange ein Chirurg nicht mindestens 50 Akustikusneurionome in der letzten Zeit operiert hat, ist er noch am Lernen.
Dazu gibt es einschlägige Studien renomierter Spezialisten.
Interessant ist auch, das es auch wichtig ist, das die Operationspraxis mit dem bestimmten Zugangsweg vorhanden ist!
In dieser Weise bin ich ein echter Egoist.
Naja es it ja mein Kopf, und nicht der des Arztes - und zum Üben bin ich nicht zu haben.
Liebe Grüße
Franz
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Re: NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von ANFux » 19.06.2011, 17:30

Fallzahlen und Arztkompetenz

Lieber Franz58,

ich möchte Dir hier voll zustimmen, wobei ich nicht diskutiere, ob es 50 OP sein müsen oder ein paar weniger sein dürfen - wenn die Qualität stimmt.
Ich empfehle für das berufliche und private Leben gern einen gedanklichen Rollentausch. Man setze sich in die Rolle des Gegenübers, des Diskussionpartners, und der nehme meinen Platz ein. Wie lauten dann die Argumente, wie würde argumentiert, was empfindet der dann gut, böse, hart, tolerant, falsch, richtig....?
Ich kenne die Diskussion um die Fallzahlen und die Mindestanzahl seit meinem Engagement in der AN-Selbsthilfe. Und das begann 1996.

Man sollte, wenn man Gelegenheit fände und den Mut dazu aufbrächte, den Ärzten doch so einen Rollentausch einmal empfehlen. Wer würde sich operieren lassen? Wer würde zu wem gehen? Welche Mindestfallzahlen, welche Erfolgsgeschichte sollte der Arzt haben, dem er seinen Kopf anvertraut?

Zu meiner Enttäuschung habe ich auf dem Kongreß der Schädelbasischirurgen im Oktober 2010 festgestellt, daß man sich über solche Zahlen immer noch nicht verständigen konnte. Aber hat man es auch intensiv genug versucht? Ich weiß es nicht, bezweifle es aber. Leider.

Beste Grüße
ANFux
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Re: NOEGGK lehnt Kostenübernahme ab

Beitrag von Franz58 » 20.06.2011, 11:39

Lieber ANFux!

Ich habe zu deiner Stellungnahme nichts Hinzuzufügen - auch ich habe (ohne Erfolg) versucht, einen virtuellen Rollentausch zu erreichen.
Was mich sehr bedenklich stimmt ist, das lokale sehr renomierte Neurochirurgen verbal dazu raten ".... gehen Sie nicht zu einem Guten, sondern nur zum Besten .....".
Will man diese Empfehlung schriftlich haben, so wird dies als nicht möglich dargestellt, weil sich dies negativ auf die eigene Karriere auswirken könnte (Österreich sei ja nur ein Dorf, wo sich alle kennen würden).

Liebe Grüße
Franz
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