Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
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Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
nachdem ich in der Kategorie "Kliniken_ Operateure" meine Geschichte geteilt habe, wende ich mich jetzt mit einem Anliegen an euch.
Insgesamt geht es weiterhin bergauf - ich bin dankbar für jeden Tag und alles was (wieder) geht !!
Nun zu meinem Anliegen: Ich habe fast durchgehend das Gefühl mein Kopf sei in Watte gepackt, unter einem Helm...es ist schwer zu erklären. Es ist ein Benommenheitsgefühl, aber nicht wie unter Alkoholeinfluss. So war es zu Beginn, aber nun nicht mehr. Es ist, als wäre ich nicht ganz da.
In diesem Zustand vergesse ich z.b. wo ich 5 Minuten zuvor etwas abgelegt habe, oder was genau ich aus der Schublade holen wollte.
Inzwischen bin ich tatsächlich schon schwindelfrei - ich kann auf einem Bein stehen und gleichzeitig die Arme bewegen. Gestern bin ich ganz langsam 5 Minuten Rad gefahren (sicherheitshalber in einem Bereich ohne Verkehr). Das sind richtig tolle Erfolge für mich!
Was kann das mit dem Kopf sein ? Habt ihr ähnliche Erfahrungen und einen Tipp, was ich tun kann?
Ist das ein Fall für die Ergotherapie?
Oder sollte ich es als "Symptom für weitere benötige Erholung nach OP" betrachten und warten, was die Zeit bringt?
Es gibt immer wieder "klare" Momente, die im besten Fall 2 Stunden anhalten.
Mein Hausarzt schreibt es dem Heilungsprozess zu. Grundsätzlich glaube ich das auch. Dennoch ist es mir ein Anliegen, ins Forum zu schreiben.
Vielleicht geht's einem Mitglied ähnlich?
Viele Grüße, Mimi
11/22 MRT + Diagnose AKN, 3×3 cm, 50 %Kompression des Hirnstamms
01/23 OP in Heidelberg - Blutung
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Re: Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
dein Körper heilt gerade die Op ab. Dein Gehirn lernt mit dem Schaden zurande zu kommen und verknüpft die Synapsen neu um z.b. das Gleichgewicht zu halten.
Das belastet. Sehr.
Wichtig ist da auch zwischen drin zu ruhen.
Also halte ich zumindest anfangs für normal. Vor allem wenn sowas wie Schwindel dabei ist. Das hat ja auch Auswirkungen auf Augenbewegungen und so fort.
So einfach ist das nun mal alles nicht, sollte aber Stück für Stück besser werden.
Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
danke dass du geantwortet hast.
Hab schon einige deiner Beiträge gelesen und finde es toll, dass du im Forum so aktiv bist.
Ich werde mich bemühen geduldig zu bleiben. Da ich eine so lange Vorgeschichte bis zur Diagnostik hatte, hab ich eine konstante Angst im Nacken irgendwas zu "verschleppen". Alles nicht so einfach.
Viele Grüße
Mimi
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Re: Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
Jetzt habe ich noch mal in deinen Eingangspost geschaut: Die Nachfragen der AOK hatte ich von der TK auch und sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Hier lauern Fallstricke. Im Grundsatz wollen die zwei Dinge aus dir rausleiern: "Ich kann wieder arbeiten dann und dann", was in deinem Fall zu früh ist (Wie sah es mit Reha aus?), zudem eher dein Arzt dies beantworten sollte. Oder, was ganz schlecht wäre: "ich kann dauerhaft nicht mehr arbeiten, da es mir zu schlecht geht". Dann schwuppen die dir ganz flott das Krankengeld.
Letzteres ist also zu vermeiden. Im Grundsatz entweder die an deinen Arzt verweisen, weil eigentlich ist dieses telefonieren (meist von Personal was dir absolut gar nicht helfen will) für dich nie von Vorteil. Oder zumindest immer in Aussicht stellen das du denkst es wird schon irgendwie besser. Und nach Unterstützung fragen. Du hast Anspruch auf das Krankengeld und Zeit zur Heilung. Reha, Aufbaumaßnahmen, Kuren, Anwendungen. Irgendwann Wiedereingliederung, um langsam wieder einzusteigen.
Das langsam hilft übrigens enorm, vor allem kannst du bei Wiedereingliederung auch wieder einfach zurück ins krank. Anders als wenn du dich gesund schreiben lässt und es auf Krampf probierst.
Hier vlt. auch im engen Kontakt mit deinen Ärzten bleiben was die sagen. Solange Schwindel vorherrscht ist aber eh noch nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
Die OP ist bei dir ja noch nicht lange her, deswegen braucht es vielleicht einfach noch etwas Zeit. Die Benommenheit, die du beschreibst, würde ich deshalb noch als "normale" oder zumindest nicht unübliche Folge der OP bezeichnen.
Mein Kopf war selbst Monate nach der OP noch nicht wieder fit (wenn auch nicht ganz so extrem wie bei dir) - so hatte ich z.B. oft Wortfindungsschwierigkeiten oder habe ein anderes Wort gesagt, als ich eigentlich sagen wollte. Selbst ein Jahr nach her OP merke ich das manchmal noch - meine Aufmerksamkeitsspanne lässt schneller nach als früher und ich schalte auch nicht mehr so schnell.
Was mir sehr geholfen hat waren die koordinativen Übungen bei der Physio (auf einem Bein stehen, den Kopf nach hinten drehen und hinter mir irgendwelche Bildchen erkennen) und sich im Alltag immer mehr zu fordern. Selbst so etwas banales wie Kuchen backen kann Training sein für dein Gedächtnis und die Koordination. Mich hat auch meine Arbeit wieder sehr voran gebracht, weil ich einen sehr kopflastigen Beruf habe, der viel Aufmerksamkeit und Konzentration fordert.
Allerdings würde ich dir genau wie Harald raten, nicht zu früh anzufangen. Lass deinem Körper die Zeit, die er braucht, um zu heilen und Stress dich nicht, wenn es länger dauert. Du hast eine schwere OP hinter dir und da sollten alle Verständnis haben, wenn es mit der Heilung dauert. Unbedingt zu empfehlen ist eine Wiedereingliederung, damit du Schritt für Schritt anfangen kannst und dein Körper sich wieder an die Arbeit gewöhnen kann. Auch da gilt: Je mehr Zeit du dir für die Wiedereingliederung nimmst, umso besser. In kleinen Schritten immer weiter voran, anders geht es nicht.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg und vergiss nie, was du alles schon geschafft hast! Das hilft und macht Mut fürs weitere Vorgehen.

LG, Anna
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Re: Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
Annanna, danke auch dir für deine Antwort.
Solche Übungen, wie du sie beschreibst mache ich - ich werde immer "besser".
Das mit dem Kuchen backen o.ä. ist eine tolle Idee.
Ich koche auch gern. Insofern werde ich mich jetzt Mal an was Neues wagen und ein Rezept ausprobieren.
Glücklicherweise sind die AOK + eine einzige Person im Umfeld die einzigen die im Bezug auf Arbeit drängeln.
Von meinem Chef habe ich absolute Rückendeckung!
Eine Wiedereingliederung mache ich auf jeden Fall.
Nur noch nicht jetzt.
Schritt für Schritt.
Wie Harald es gut beschrieben hat, mit der AOK ist es tatsächlich ätzend. Ich habe jetzt Anrufe untersagt- Kontakt nur noch schriftlich.
Eine Reha habe ich in Absprache mit meinem Hausarzt ambulant gemacht. Meine zwei Hunde hätte ich doch sehr vermisst, zudem ist es eine super Motivation jeden Tag mehrmals rauszugehen

Gleichzeitig sagt mein Hausarzt, dass er den Verlauf aufmerksam verfolgt und mir ggf. eine Reha stationär nahelegen wird, wenn es keine Verbesserung gibt.
Diese Woche war ich beim HNO, da mein Ohr so sehr rauscht und "klingelt". Er hat mir Cortison angeboten, und nochmals einen Hörtest gemacht. Das Hören ist schlechter aber damit hab ich mich arrangieren können (müssen).
Das komische Kopfgefühl ist heute besser.
Dafür Schwindelt es mich heute.
Ich frage mich, ob ich Wetterfühligkeit entwickelt habe - das könnte doch sein ?
Viele Grüße an alle!
Mimi
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Re: Erfahrungsaustausch "Benommenheit Kopf"
ich rate davon ab ständig in sich zu horchen was und wie es nun gerade zippert und ohne Not Zusammenhänge zu suchen. Vieles ist Kopfsache, du bist in der Heilung. Placebo und Noceboeffekte sollten nicht unterschätzt werden. Entspanne dich, versuch dich abzulenken.
Bissl ist es wie Tinnitus, wehe man konzentriert sich drauf.
Ansonsten ja, das Wetter hat Einfluss. Das hat aber erstmal hier noch nichts mit Wetterfühligkeit zu tun sondern z.b. Narbenheilung, Luftfeuchtigkeit etc. Das sollte wie das meiste andere wieder weg gehen. Narbenpflege kann ich dir da Nähe legen.
Der AOK bissl den Riegel vor zu schieben war definitiv klug. Und ja Konsorten muss doch alles sofort wieder gehen bin ich auch begegnet. Einfach merken:)
Mit freundlichen Grüßen
Harald