Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Antworten
Carmen
Beiträge: 7
Registriert: 12.08.2011, 13:52
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Koblenz

Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von Carmen » 12.08.2011, 14:39

Hallo,

ich habe vor ein paar Tagen von meinem HNO-Arzt erfahren, dass bei mir ein Akustikusneurinom vorliegen kann. Ich hatte 2 Hörstürze innerhalb 6 Wochen im selben Ohr und immer wieder Hörminderung, dann Verbesserung, dann wieder Minderung. Außerdem Schwindel, Gangunsicherheit und Sehstörungen (schwarze Balken vor dem linken Auge).

Der Arzt meint, Sehstörungen seien bei einem Hörsturz eher untypisch, wären aber bei einem Akustikusneurinom ein bekanntes, wenn auch nicht sehr häufiges Sympthom. Außerdem wäre die immer nur kurze, temporäre Verbesserung der Hörfähigkeit ein Indiz, dass ein Tumor vorliegen könnte. :shock:

Nun muss ich zum MRT. Darauf darf ich als Kassenpatient erst mal 6 Wochen Warten :cry: - wenn bloß die Angst nicht wäre...

Ich möchte in die Runde fragen, ob es auch andere Behandlungsmöglichkeiten als eine OP gibt. Ist hier auch Bestrahlung oder medikamentöse Behandlung möglich? Zwar hoffe ich, dass der Befund negativ ausfällt, da ich aber große Angst habe, gerade vor einem Eingriff am Gehirn, möchte ich mich auf jeden Fall schon vorsorglich ausgiebig informieren.

Vielen Dank im Voraus an Alle!

Carmen
Elora
Beiträge: 13
Registriert: 10.08.2011, 09:06
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1964
Wohnort: Wuppertal

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom

Beitrag von Elora » 12.08.2011, 17:19

Hallo Carmen,

ich glaube, wir beide stehen grad an einer ähnlichen Stelle der Geschichte. Mit dem Unterschied, dass ich weiss, dass ich ein AN habe. Ich bin ja nicht der Fachmann, aber die Symptome hören sich schon recht passend an. Aber selbst wenn es ein AN ist, ist das nicht das Ende der Welt. Meins wohnt mittlerweile seit ca. 5 Jahren bei mir, war aber bisher auch ein ruhiger Mieter. Nichts desto Trotz lass ich mir das Teil demnächst wohl entfernen.

Das mit dem MRT in 6 Wochen ist super doof :( . Kannst du evtl mal bei deiner Krankenkasse nachfragen? Ich bin bei der AOK und die haben z.b. so einen Dienst, den kann man anrufen und die helfen einem dann, einen schnellen Termin zu bekommen. Clarimedis oder so. Bei mir hat das gsd. der HNO Arzt für mich getan, mein Termin ist am Montag. Versuch doch nochmal über den Arzt oder die KK einen schnelleren Termin zu bekommen. Ggf. auch in einer Nachbarstadt o.ä.

Ich weiss, wie du dich fühlst. Die Panik macht sich breit und man kann kaum noch geradeaus denken. Aber hier im Forum bist du goldrichtig gelandet. Man bekommt hier so viel Input und so viel Unterstützung, da kann man nur Mut fassen.

Bin jetzt zwar auch noch nicht so der Fachmann, aber ich glaube, medikamentös geht bei AN nix. Bestrahlung hängt sicher davon ab, wie groß das AN ist, wo es gelegen ist und wie jung der Patient ist. Für mich kommt eine Bestrahlung sicher nicht in Frage, weil ich das Ding einfach loswerden will. Warte erst mal ab, wie sich das Ergebnis vom MRT darstellt, dann guckst du weiter. Informier dich hier auf der Seite gut, und vor allem versuch dich nicht verrückt zu machen.

Ganz viele liebe Grüße von Elora

Edt. Name berichtigt
Zuletzt geändert von Elora am 13.08.2011, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
LG Elora


47 J w / Tinnitus seit 20 J / AN diagnostiziert 2005 8mm / 2011 11x5mm intrameatal / links komplett ertaubt seit 2005 / noch kein OP Termin
Carmen
Beiträge: 7
Registriert: 12.08.2011, 13:52
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Koblenz

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom

Beitrag von Carmen » 12.08.2011, 19:05

Liebe Elora,

ganz lieben Dank für Deine Nachricht! Ich bin wirklich froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, denn wenn man sich nicht austauschen bzw. drüber sprechen kann, dann ist es noch schlimmer. Empfinde ich so, weil das für mich ja noch neu und angsteinflößend ist.

Ich möchte Dir GANZ HERZLICH danken für den Tipp mit der Krankenkasse!! Ich bin zwar bei der IKK Südwest und nicht bei der AOK, habe aber gleich mal bei der 24-Std. Hotline angerufen. Die nette Dame hat mir erklärt, dass Sie diesen Service auch anbieten und ja ohnehin demnächst mit der AOK fusionieren würden. Sie werden sich gleich am Dienstag (Montag ist im Saarland Feiertag) darum kümmern und mich anrufen.

Ich wäre nie drauf gekommen, dass das möglich ist.

Ich halte Dich auf dem Laufenden, was dabei raus gekommen ist. Hast Du Dich denn schon für eine Klinik/einen Operateur entschieden?

Liebe Grüße

Carmen
Elora
Beiträge: 13
Registriert: 10.08.2011, 09:06
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1964
Wohnort: Wuppertal

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom

Beitrag von Elora » 12.08.2011, 19:40

Hallo Carmen,

prima, dass die dort tätig werden. Ich bin sicher, die erreichen auch was für dich ! Ich bin auch nur darauf gekommen, weil mein Mann im letzten Jahr einen schweren Bandscheibenvorfall hatte und auch 4 wochen auf seinen Termin warten musste. Danach hatten wir wegen einer anderen Sache ein Gespräch mit unserer KK, und die haben die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und gesagt, wenn wir so was haben, immer melden, sie regeln das für einen.

Für eine Klinik habe ich mich noch nicht entschieden, habe aber schon 3 ausgeguckt an die ich mich tendenziell wenden werde für eine Beratung (Halle, Fulda und Mainz) wobei ich nicht ausschliessen kann, dass sich daran noch was ändert. Aber alle drei machen mir einen guten Eindruck. Ich will aber erst mal die Diagnose am Montag abwarten und das Gespäch mit dem HNO.

Wichtig ist, nicht den Kopf in den Sand stecken, wie ich das Jahre lang getan habe aus einer Mischung aus Unkenntnis, Angst und "Nachlässigkeit". Du hast bereits ziemlich ausgeprägte Symptome, das spricht dafür, dass du ggf. auch schnell Handeln solltest. Aber nicht in Panik verfallen. Zieh die Boxhandschuhe an und was immer deine Diagnose ist, nimm sie aufs Korn und fighte. Das ist mein Motto und damit baue ich mich immer wieder auf.

LG Elora

Edt. Name berichtigt
LG Elora


47 J w / Tinnitus seit 20 J / AN diagnostiziert 2005 8mm / 2011 11x5mm intrameatal / links komplett ertaubt seit 2005 / noch kein OP Termin
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom

Beitrag von ANFux » 13.08.2011, 19:03

Liebe Carmen,

die Hoffnung, daß es eine alternative Therapie gegen das Akustikusneurinom gibt, muß ich Dir nehmen. Allerdings meine ich da die "echten alternativen", nicht die Bestrahlung, die manche Chirurgen (etwas arrogant, meine ich) schon als alternative AN-Therapie bezeichnen.

Das trifft übrigens auf alle Tumoren zu. Alternativmedizin kann das Immunsystem strärken, und das ist nicht unwesentlich, aber einen Fremdling im Kopf beseitigt sie nicht. Aber das wäre doch eigentlich das Ziel einer optimalen Strategie, oder? Und da sind wir schon wieder beim "Thema OP oder Bestrahlung?"

Ich empfehle Dir (und auch Elora), auf den Themenseiten ein bißchen zu lesen, nicht nur im Forum. Dort ist unter "Therapie" sehr viel über das Wenn-dann und Chancen und Risiken geschrieben. Auch auf die Links auf dem rechten Seitenrand achten! Dort steht dann mehr zu den einzelnen Verfahren.

Ansonsten freue ich mich, daß Ihr beide so zügig rangeht und auch Glück habt mit den MRT-Terminen. Den Aktiven belohnt das Leben.

Beste Grüße
ANFux

Nachtrag:

Deinem Arzt gebührt übrigens ein dickes Lob. Wie er die Symptome kombiniert hat, einiges ausgeschlossen, anderes weiter verfolgt hat - das ist vorbildlich. Wenn nur alle Niedergelassenen so gut mit dem AN Bescheid wüßten bzw. so systematisch vorgingen...
ANFux
Zuletzt geändert von ANFux am 14.08.2011, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Nachtrag angefügt
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
Carmen
Beiträge: 7
Registriert: 12.08.2011, 13:52
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Koblenz

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von Carmen » 13.08.2011, 22:00

Hallo,

ich habe wirklich große Schwierigkeiten mich mit dem Gedanken einer Operation am Gehirn / nahe dem Gehirn anzufreunden... :?

Ist bekannt, ob es auch zu schwerwiegenden Folgen (abgesehen von Taubheit und Gesichtslähmung) kommen kann?

Als Laie drängt sich mir immer wieder der gleiche Gedanke auf: "Die machen vielleicht einen Fehler, verletzen etwas am Gehirn und dann habe ich eine körperliche oder gar geistige Behinderung wenn ich aus der Narkose erwache". Dann ist die Lebensqualität dahin.

Gibt es Statistiken über die Erfolgsquoten oder Misserfolgsquoten oder über die Risiken?

Ich bin dankbar für alle Informationen die ich bekommen kann. Kann jemand sagen, wie lange man so durchschnittlich arbeitsunfähig ist nach der OP und ob eine Reha immer erforderlich bzw. anzuraten ist.

Liebe Grüße

Carmen
Carmen
Beiträge: 7
Registriert: 12.08.2011, 13:52
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Koblenz

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom

Beitrag von Carmen » 14.08.2011, 18:15

Hallo ANFux,

ja - da hast du wirklich recht. Dieser Arzt ist wirklich zu empfehlen. Ich bin eher zufällig an ihn gekommen, da ich zuvor keinen HNO gebraucht habe, bin ich einfach im Telefonbuch fündig geworden. HNO-Zentrum Prof.... hab ich gelesen und einfach angerufen.
Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Glücksgriff gemacht habe. Vor allem ist er immer ansprechbar und bei Veränderungen / Verschlechterung von Gehör oder Tinnitus komme ich immer sofort dran, d. h. kann gleich vorbei kommen und muss nicht lange warten.
Trotzdem hoffe ich, dass er sich geirrt hat... :cry:

LG
Carmen
Carmen
Beiträge: 7
Registriert: 12.08.2011, 13:52
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Koblenz

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom

Beitrag von Carmen » 15.08.2011, 21:02

Liebe Elora,

wollte kurz Bescheid geben. Habe noch mal mit der KK telefoniert. Da hieß es dann: "ach da hatten wir schon ähnliche Fälle und haben das versucht. Die radiol. Instiute sagen uns dann, dass sie schon die schnellst möglichen Termine heraus geben. Es tut uns leid, wir können Ihnen leider nicht helfen."

Tja soviel zum Thema. Das hat nix gebracht. :(

LG
Carmen
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von ANFux » 16.08.2011, 20:00

Liebe Carmen,

ich beginne mit den harmlosen Dingen:

Über die Reha nach einer AN-Therapie empfehle ich, unbedingt die Themenseite „Reha“ auf der Homepage (nicht im Forum!) zu lesen. Danach blättere bitte in der Forumsrubrik Rehabilitation/Rehakliniken. Dort findest Du mindestens sechs Themen, in denen die Frage, die Dich bewegt, diskutiert wird. Danach kannst Du bestimmt eine ganz spezielle Frage stellen.

Über „Arbeitsunfähigkeit“ oder „Krankschreibung“ und ähnliche Stichwörter kannst Du auch Themen und Beiträge im Forum finden (mit der Suchen-Funktion). Du wirst aber dadurch nicht viel schlauer, weil Du nicht weißt, welche Therapie Du wählen willst und ob es postoperative Probleme gibt und welche. Einige aus dem Forum haben nach zwei Wochen angefangen, wieder „alles zu tun“, einige nach einem Jahr. Das jetzt im Kopf auszufechten, bringt Dir nichts. Das ist zu früh.

Natürlich gibt es Statistiken und Erfolgsquoten über Misserfolge. Ich habe auch etliche gelesen und könnte sogar daraus zitieren. Aber ich tue das prinzipiell nicht. Ich bestreite nicht deren Wert, aber für eine Information und Beratung eines vor der Therapiewahl stehenden Betroffenen taugen sie wenig oder nichts. Sie stammen bspw. aus den USA, aus Japan, Norwegen oder aus der Klinik XYZ aus Deutschland. Die Operateure sind natürlic halle verschieden, und verschieden erfahren. Die Analysen stammen aus den Jahren 1970 bis 2000 oder 1992 bis 1996, oder 2005 bis 1009. Sie umfassen mal 1700, mal 512 und mal 96 Personen. Der Altersdurchschnitt schwankt zwischen 51, 46 und 43. Die Operationswege waren mal überwiegend so, mal überwiegend so. Ach ja, der allgemeine Gesundheitszustand der Betroffenen war sehr unterschiedlich, einige wurden zum zweiten Male am AN operiert, einige waren vorher schon bestrahlt worden. Und die Größe der ANs war natürlich sehr unterschiedlich, wie auch die Lage, usw., usw....

Ich will damit sagen, dass eine Statistik nur immer eine sehr begrenzte Aussagekraft hat. Man muß sehr viele Erläuterungen zu den untersuchten Personen und zu den Operateuren und anderen Umstände geben. Das wird meist nicht getan bzw. führt, gerade bei Patienten, zu noch mehr Verwirrung.
Aber eines ist klar. Die Sterblichkeitsrate bei Operationen und auch bei AN-OPs ist so gering, dass man das nicht als Zünglein an der Waage sehen sollte, OP ja oder nein? Die eigentliche Operation ist auch nicht die größte Gefahr. Die liegt m.E. im Umfeld, sprich in der Hygiene, in der Infektionsgefahr, und zwar während er OP und danach. Das aber betrifft alle medizinischen Eingriffe, ob das Ziehen eines Zahnes, eine Blinddarmoperation, eine Knieendoskopie oder eine OP an der Schädelbasis. Ich habe diese seltsam anmutenden Beispiele gewählt, weil ich Personen kenne, die nach einem Zahnziehen und nach einer Blinddarm-OP gestorben sind – nach! Und beim Knie denke ich an den Fußballer Matthias Sammer, der nach einer "harmlosen" Endoskopie seine Karriere beenden musste.
Wenn ich das so prinzipiell positiv sehe zw. so unbedenklich, dann meine ich a) echte Kompetenzenten für eine Krankheit, b) Kliniken mit einem starken Qualitätsmanagement und c) einem spezialisierten Ärzteteam.
In den Qualitätsberichten (auf den Homepages zu finden, oft mühsam zu lesen) nennen die guten Kliniken heute auch die negativen Dinge beim Namen. Und wenn man Mumm hat, darf man den beratenden Arzt auch fragen.

Ich habe hier gleich den schlimmsten Fall, das Sterben behandelt. Das alles gilt sinngemäß auch für andere Aussagen in einer Statistik, also – auf das AN bezogen, z.B. das Eintreten einer Fazialisparese, einer teilweisen oder völligen Taubheit, von Schwindel nach der OP, vom Dauer des Schwindels, von der Rückläufigkeit oder dem Bestand einer Parese, von Kopfschmerzen, von einem Liquorleck usw, usw.

Was für Dich interessant ist, das ist die Aussage des Arztes Deiner Wahl zu seinen Erfolgen in Fällen, die Deinem ähnlich bis identisch waren. Ehrliche Aussagen. Und es sollten genügend Fälle sein, die er aufweisen kann. Das werden dann auch Zahlen sein, aber es geht da nicht um Kommastellen und Vergleiche, die meist hinken, weil sie in vielen Einzelheiten nicht vergleichbar sind. Begebe Dich nicht auf dieses Feld.

Beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
Carmen
Beiträge: 7
Registriert: 12.08.2011, 13:52
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Koblenz

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von Carmen » 16.08.2011, 21:31

Hallo ANFux,

vielen Dank für die Rückmeldung und die ausführlichen Schilderungen. Du hast recht es ist noch zu früh und nutzt rein gar nichts. Ich muss jetzt erst mal das MRT abwarten (09.09.) und dann sehen wir weiter.

LG

Carmen
Carmen
Beiträge: 7
Registriert: 12.08.2011, 13:52
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1970
Wohnort: Koblenz

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von Carmen » 19.08.2011, 21:18

Hallo,

ich möchte kurz Sachstandsmeldung machen:
Hatte heute mein MRT und ich habe KEIN AKN - der Befund war negativ!

Allen hier danke für die Unterstützung und Euch viel Glück und Erfolg bei der Therapie und Genesung.

LG
Carmen
Pit57
Beiträge: 2
Registriert: 24.08.2011, 16:37
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1957
Wohnort: Pforzheim

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von Pit57 » 24.08.2011, 18:17

Liebe Forumsleser,

heute möchte ich mich nach acht Monaten als aktiver Leser im Forum melden und zuerst einmal Danke sagen für die vielen Beiträge, die mir zum Teil bis heute geholfen haben.
Kurzer Blick zurück. Im Jahr 2010 spürte ich immer mehr Schwierigkeiten beim einstimmen im Orchester und auch bei der Intonation. Zuerst glaubte ich es ist Einbildung, aber ein tropfender Wasserhahn den ich sah, aber nicht hörte, gab mir dann doch den Anstoß meinen HNO aufzusuchen. Die Falten auf der Stirn meines HNO sprachen Bände, starke Hörminderung. Als nächstes drückte er mir gleich einen Überweisungsschein in die Hand für ein MRT und machte auch gleich einen Termin für mich beim Radiologe aus. Zwei Tage vor Weihnachten dann die schockierende Nachricht ein AN 10 x 14 mm intra- und extrameatal. Die Weihnachtsferien nutzte ich dann im Internet zu recherieren und kam auch ganz schnell auf dieses Forum.
Im Januar hatte ich dann wieder einen Termin bei meinem HNO der mir zum "Warten" riet, da es nicht so groß sei, aber er möchte noch eine zweite Meinung hören und so bekam ich auf Umwegen eine Überweisung in die Neurochirugie. Durch meine Recherche habe ich mit als erstes für die UK Tübingen entschieden, wo ich Anfang Februar einen Vorstellungstermin hatte. Das Infogespräch war sehr gut, konnte mich aber nicht gleich für eine OP entscheiden, denn es passte mir überhaupt nicht in meine Lebensplanung hinein und meine Symptome sind außer starker Hörminderung und ein ständiges Rauschen im Ohr und Kopf nicht so schlimm. Schwindel etc. habe ich überhaupt nicht.
Aber die Angst, es könnte weiter wachsen und das Gehör wird immer schlechter brachte mich dann doch zu der Entscheidung eine OP anzugehen. Doch den Termin wollte ich bestimmen und nicht eines Tages das AN.
So habe ich in Tübingen einen Termin für diesen Herbst ausgemacht. Beruflich wie privat habe ich soweit alles organisiert und mich sportlich auf den Termin vorbereitet.
Heute nun hatte ich ein Kontroll-MRT, damit für die OP aktuelle Bilder vorliegen. Nun hat mich die Radiologin allerdings verunsichert, denn das AN hat sich verändert, indem es "weicher" aussieht. Auf meine Frage, was das bedeutet, meinte sie es wird nicht mehr so gut versorgt.
Für mich stellt sich nun die Frage, was heißt das? Kann ich davon ausgehen, dass es nicht mehr wächst? dann wäre die OP in zwei Wochen hinfällig. Was natürlich toll wäre, denn dann könnte ich weiterarbeiten und studieren, sowie noch einige Bergtouren machen. Andererseits, sollte es weiter wachsen, wird mein Gehör noch schlechter, was für ein Musiker grauenvoll ist. Ich habe Angst, die falsche Entscheidung zu treffen.

Nun die Frage an das Forum, kann von einem Wachstumsstillstand bei einer Unterversorgung ausgegangen werden? Hat jemand Erfahrung damit?

Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.

Grüße

Pit57
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von ANFux » 27.08.2011, 20:02

Liebe Pit57,

hier im Forum hat noch niemand so eine Erklärung des Radiologen für ein geänderte MRT-Bild beschrieben. Auch ich kenn das nicht.
Da der OP-Termein bevorsteht und eine Änderung des Planes bald eingeleitet werden müßte, würde ich nur eines machen: den Operateur fragen.

Wenn das AN tatsächlich "unterversorgt" würde und man könnte durch ein engmaschige Kontrollnetz ein mögliches Wiedereinsetzen des Wachsens, aber auch eine weitere Verschlechterung des Hörvermögens kontrollieren, dann könnte "Warten" eine Therapieoption sein.
Wenn nicht, steht wohl eine baldige OP an erster Stelle, da Du Dir damit die Chance erhälst (die Chance!), ein Resthörvermögen als Musikerin zu erhalten..

Beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
Pit57
Beiträge: 2
Registriert: 24.08.2011, 16:37
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1957
Wohnort: Pforzheim

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von Pit57 » 28.08.2011, 07:35

Lieber AnFux,

vielen Dank für deine Antwort. In der Zwischenzeit habe ich mich für die OP entschieden.
Die Situation nach dem MRT sehe ich nach langem Überlegen als ein Schlüsselerlebnis. Immer wieder wird mich diese Situation einholen vor oder nach dem nächsten Kontroll-MRT. Das ist für mich keine Lebensplanung. Da ich beruflich wie privat noch viele Ideen und Herausforderungen angehen möchte, brauche ich einen freien Kopf. Deshalb habe ich mich für die Entfernung des AN entschieden.
Dazu kommt noch, das ich mich sehr gut vorbereitet habe auf diesen Termin. Beruflich habe ich alles organisiert, Stellvertretung eingearbeitet, Krankheitsvertretung organisiert usw.
Körperlich bin ich sehr fit, bin ich das in zwei, drei Jahren auch noch? Ich werde nicht jünger.
Seit meiner Entscheidung geht es mir wieder besser und ich bin überzeugt es ist gut so. Ich habe meinen Teil getan, wenn das OP-Team gute Arbeit macht, bin ich überzeugt ich habe alle Chancen der Welt in einigen Wochen wieder an meinem bisherigen Leben anzuknüpfen.

Ich danke dir für deine Antwort, aber auch für die gute Homepage und die Forumspflege. Sie hat mir in den letzten Wochen viel geholfen meinen Weg zu finden.

Herzliche Grüße aus dem Nordschwarzwald.

Pit57
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Re: Alternative Therapie bei Akustikusneurinom ?

Beitrag von ANFux » 03.09.2011, 10:41

Liebe Pit57,

Du hast zwei Dinge betont, die ich sehr wesentlich finde für eine Therapieentscheidung.
Du bist noch jung und körperlich fit - heute.
Du möchtest die Situation vor und nach dem MRT nicht jährlich erleben.

Es ist in der Tat so, daß diese Ungewißheit quälend werden kann und damit belastend. Auch Hummeline, die sich mit Gama-Knife bestrahlen lassen hat und zufrieden ist, schilderte nach drei Jahren, daß diese Zeit vor dem nächsten Kontroll-MRT immer prickelnd ist (der Ausdruck stammt von mir, ist kein Zitat).

Damit rede ich nicht der OP grundsätzlich das Wort - ich muß hier vorsichtig sein. Ich möchte nur betonen, daß diese Situation belastend werden kann und deshalb bei der Therapieentscheidung nicht kleingeredet oder gar außer Acht gelassen werden soll.

Alles Gut
und beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
Antworten