AN-OP nach spät entdecktem Tumor

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Taca
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AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von Taca » 04.01.2014, 14:11

Hallo Ihr Lieben,
ich bin neu hier und eigentlich nicht selbst betroffen. Ich bin Angehörige.
Es geht um meine 72 Jährige Mutter. Ich bin immer noch fassungslos über den Hergang und vieler Arztgänge und die Diagnosen..............nämlich keine. Ich hab hier bei Euch einiges gefunden über die Symptome und da rollen sich meine Fußnägel hoch, dass niemand aber wirklich niemand mal auf die Idee gekommen ist ein MRT anzufertigen.
Nun zur Geschichte:
Wahrgenommen hat sie zuerst dass sie ein komisches Gefühl auf der rechten Gesichtshälfte hat. Wange, Nasenrücken, über dem Augenlid und auch die Zunge. Das war vor ca. 1,5 - 2 Jahren. Sie ging zum Hausarzt, der ihr gesagt hat " das geht von alleine wieder weg".
Mal wurde es besser mal schlechter. Sie hat sich damit zufrieden gegeben, mehr oder weniger.
Ihre Persönlichkeit hat sich auch schleichend verändert. Man konnte ihr nichts mehr recht machen und sie ärgerte sich über banale Dinge und wurde teilweise Aggressiv.
Darüber habe ich mich schon gewundert und schob das auf ihr Alter.

Bis im Februar 2013 ist sie noch jeden morgen 10 km gewalkt. Das hatte sie aber dann aufgegeben weil sie ab und zu Schwindel hatte. Im Juni/ Juli 2013 bekam sie eine Gangunsicherheit und sagte sie wankte von einer Seite zur anderen, wie Volltrunken. Ich bemerkte auch dass ihr rechter Mundwinkel etwas hängt und ihr Augenlid auch etwas hängte. Ich dachte dass sie einen leichten Schlaganfall hatte ohne dass sie es bemerkte und schickte sie zu einer Neurologin. Bei der sie dann Anfang August war. Sie untersuchte die beiden Hauptschlagadern Mittels Doppler. Es waren beide bis auf wenig Ablagerung frei. Sie hatte da schon einen Schlaganfall ausgeschlossen, schickte sie aber zu einem Radiologen der ein CT vom Kopf anfertigen soll. Da war sie dann Ende August. Der Radiologe sagte es sei nichts Auffälliges zu sehen und schickte sie nach Hause. Nach dieser Aussage hat sie sich nicht veranlasst gefühlt nochmal zur Neurologin zu gehen um die CD die sie anfertigen ließ zu besprechen.
Bei einem Geburtstag hab ich dann mit einer Frau gesprochen die diese Symptome im Gesicht auch hatte und sich nach Dorn Methode bei einem Physiologen der darauf spezialisiert ist einrenken ließ. Dabei kam mir die Idee dass vieleicht ein eingeklemmter Nerv das verursacht, hat ja auch plausibel geklungen und wir vereinbarten einen Termin Bei diesem Physiologen der dann erst am 04.12.2013 war.
Dann nur wenige Tage danach, war sie dann mit ihrem Hund Gassi der zu der Zeit noch Welpe war und dementsprechend auch ein bisschen ungehalten und wild. Dennoch ist es keine große Rasse und war eben ein Welpe. Er zog ein bisschen dabei verlor sie das Gleichgewicht und viel voll auf das Gesicht. Sie konnte sich nicht mehr auffangen und zeigte auch keinen Schutzreflex durch die Hände. Sie war total lädiert im Gesicht und sah schrecklich aus. Sie tat mir so leid........... :(
Anfang September fuhren wir gemeinsam ein paar Tage nach München um meine Brüder zu besuchen. Es war eine echte Tortur für sie. Ich musste sie bei mir einhaken damit sie nicht von einer zur anderen fällt. Sie ärgerte sich total darüber. Da fiel mir auch auf dass sie schlechter hört. Dass ihre Merkfähigkeit nachlässt hab ich bestimmt schon im November 2012 bemerkt, schob es aber auch auf das Alter. Sie selbst hatte abgestritten dass sie sich Sachen nicht mehr gut merken konnte und dass sie schlecht hört. Sie hatte wohl Angst dass sie Demenz oder Alzheimer hat..............und als solches abgestempelt wird.
Ich hab sie dann noch zu einem HNO Arzt geschickt der auf Schwindel spezialisiert ist. Ich dachte das könnte auch noch sein dass diese Kristalle in der Hörschnecke sich nicht richtig ablagern und sie deswegen so umher taumelt. Ich hab Übrigends den Schwindel/ Gangunsicherheit gar nicht mit dem Gesicht in Verbindung gebracht.
Doch der HNO Arzt fand auch nichts außer dass sie rechts schlechter hört. Und wieder keine gescheite Diagnose die die Gangstörung erklärte.
Dann warteten wir auf den 04.12.2013 um zum Physiotherapeuten zu gehen. Mit dem gehen wurde es zunehmend schlechter und sie schlurfte die Füße regelrecht. Sie konnte nur noch an der Hand gehen.
Der Physio hat herausgefunden dass der 3.,4 und 5. Halswirbel heftig ausgerenkt waren und zwar nach vorne. Er renkte diese wieder ein, ganz sanft und sagte auch dass sich das Lymphwasser in Genick sich angestaut hat, weil es leicht angeschwollen war und nicht richtig abfließt. Zur Kontrolle soll sie eine Woche später nochmal kommen. Was wir auch gemacht haben. Aber die Gangstörung nahm zu.
Die spitze war dann einen Tag vor Weihnachten. Sie rief mich an und weinte und klang ziemlich verzweifelt. Ich holte sie sofort und brachte sie zum Hausarzt(den wir mittlerweile gewechselt hatten nämlich zu meinem, die Akte wurde schon angefordert) dem ich dann alles gesagt hab was sie hat und bat um Abklärung und das nicht erst in Wochen. Er hat uns dann einen Termin zur Blutentnahme und EKG und Langzeit EKG am 2.01.2014 gegeben. Er erkannte zumindest dass es sich nicht um Alzheimer oder Demenz handelt weil ihr die Namen der Neurologin/ Radiologen nicht mehr einfiel. ER versprach gleich im neuen Jahr finden wir heraus was da los ist.
Am Heiligabend, einen Tag später, war die Gangstörung noch schlechter. Ihr schienen die Füße am Boden zu kleben. Dazu kam das sie ständig Harndrang hatte und das auch nachts. Ihr Mann (mein Stiefvater) brachte sie nachts auf die Toilette, was eine ziemliche Tortur war. Jeder Gang dorthin dauerte 20-30 Min und vieles ging in die Hose. Am 25.12.2013 entschied ich mich sie in die Notaufnahme der Uniklinik Freiburg zu bringen.
Die CD vom CT 27.August 2013 in der Tasche. Ein Neurologe machte ein paar Tests und hatte sich die CD schon angeschaut. Für ihn war dieses CT nicht so ohne Befund.................da haben wir aber blöd geschaut: roll:
Er sah da eine deutliche Ansammlung vom Hirnwasser die diese heftige Gangstörung auslöst wie auch der ständige Harndrang bei dem manchmal Garnichts kam.
Er fragte gleich wie das Gedächtnis sei, was ja schon ziemlich litt. Er sagte das jetzt nun Feiertag ist und wir es so noch können sollen wir gleich am 27.12.2013 eine Punktion machen lassen was dann auch gleich eine Besserung bringt. Okay, wir dachten dass das schon gehen wird. Aber Fehlanzeige………….am 26.12.2013 ging überhaupt nichts mehr. Sie konnte nicht mehr laufen und ich musste den Bereitschaftsarzt rufen. Ich zeigte ihm den Bericht vom Vortag aus der Notaufnahme. Für ihn war klar dass wir sie sofort wieder in die Notaufnahme bringen müssen. Ich fuhr mit meiner Mutter mit im Krankentransport. Dort hat man Blutdruck gemessen und der war ziemlich hoch wofür sie dann auch etwas bekam. Sie machten dort auch ein neues CT. Sie musste 7 mal auf den Topf.
Dann kam ein Neurologe der uns sagte dass da etwas Raumforderndes ist und er ein Akustikneurinom/Tumor vermutet, er das aber nochmal mit Kollegen besprechen wolle. Sie kam auf die Intensivstation wegen des hohen Blutdrucks und die Stationsärztin sagte dass am nächsten Tag gleich ein MRT gemacht wird um sicher zu gehen. Am nächsten Tag kam dann der Oberarzt der dann das Akustikneurinom bestätigte und sie dann gleich am Montagmorgen als erste operieren würde zusammen mit einem Kollegen. Das Akustikneurinom hatte den Facialisnerv beiseite geschoben und behindere den Abfluss des Hirnwassers was die Gangstörung und den Harndrang ausmacht. Da würde er ein 2 cm loch hinter dem Ohr bohren und von dort aus den Tumor entfernen. Um die Nerven zu schonen würde er durch Monitorin die Nerven überwachen. Er würde sie gleich punktieren um etwas Druck aus dem Kopf zu nehmen damit sie etwas Erleichterung über das Wochenende verspürt. Den Samstag über war sie relativ wacher aber am Sonntag war sie ganz teilnahmslos und schläfrig. Ich hab da den Montagmorgen herbei gesehnt als ich sie gesehen hab. Am Montag wurde sie dann etwas über 7 Stunden operiert. Die nächsten drei Tage hat sie verschlafen. Jetzt vorgestern am 02.01.2014, stand sie zum ersten mal vor ihrem Bett und gestern 03.01.2014 saß sie drei Stunden im Stuhl am Tisch. Ihre rechte Gesichtshälfte hängt nun total runter sogar das untere Augenlid, was aber noch schlimmer einen Tag nach der OP war. Sie ist aber von Tag zu Tag wacher, wenn sie wach ist, denn sie schläft immer noch viel.
Das Akustikneurinom wurde vollständig entfernt und hatte einen Durchmesser von 3 cm. Der Arzt hat alles eingeleitet für eine AHB, die Gottseidank hier in der Nähe stattfinden wird. Auf dem rechten Ohr hört sie nichts mehr. Wie sind eure Erfahrungen nach der OP wieder laufen zu können?
Ich kann den Operateur erst am Dienstag 07.01.2014 sprechen. Dennoch sind meine Familie und ich zuversichtlich. Wie schätzt ihr die Genesung ein?? Wird sie Einschränkungen haben? Wie schätzt ihr das ein, war die Situation schon Lebensbedrohlich??? Weil sie auch immer schläfriger wurde und sie nicht mehr sprach nur noch Müde schaute……….???????
Herzliche Grüße
Taca
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von ANFux » 05.01.2014, 13:41

Liebe Taca,

Respekt, wie gut Du den Ablauf der Krankheit Deiner Mutter geschildert hast, natürlich auch dafür, wie Du sie begleitet hast bis zur richtigen Diagnose und bis zur Operation.
Aber über die „beteiligten“ Ärzte (vor der OP) kann man nur den Kopf schütteln. Ich möchte hier nicht mehr dazu schreiben, behalte es aber in meinem Gedächtnis und werde es auch bei passenden Gelegenheiten verwenden.

Ich habe beim Lesen mal für mich die geschilderten Symptome zu deuten versucht (Ich bin kein Arzt, erst Recht kein Facharzt !).

Symptom 1: Beginnende Fazialisparese oder Trigeminusneuralgie, Hinweis auf einen Tumor, speziell auf ein AN.
Symptom 2: Persönlichkeitsänderung, speziell Aggressivität - können eine beginnende Demenz anzeigen.
Symptom 3: Schwindel und Gangunsicherheit: eindeutig einer Raumforderung im Schädel zuordenbar, also speziell auch einem AN.
Symptom 4: Mundwinkel und Augenlid hängen – Fazialisparese oder Trigeminusneuralgie, also Raumforderung als Ursache möglich.
Symptom 5: Starke Gangunsicherheit, Sturz ohne Schutzreflexe (!) – Raumforderung, aber auch Parkinson ist denkbar (keine Schutzreflexe bei Stürzen).
Symptom 6: Hörminderung, verminderte Merkfähigkeit – Raumforderung, evtl. Anzeichen von Demenz.
Symptom 7: Sehr starke Bewegungsminderung, „Festkleben“, nächtlicher Harndrang - typisch für Parkinson, aber auch für große Raumforderung (Druck auf das Kleinhirn).

Ich habe mich dabei gefragt: Warum nach Symptom 4 ein CT und kein MRT?
Wie erkennt man beim Wirbeleinrenken einen Lymphwasserstau?
Warum macht man nach dieser (Verdachts-) Diagnose kein MRT?
Was wollte man aus Blutanalyse und EKG erkennen?

Zum Glück hat dann doch jemand eins und eins zusammengezählt und quasi eine Not-OP veranlasst. Und offenbar (vollständige Entfernung!) auch sehr gut gemacht.
Das sollte Euer neuer Ausgangspunkt sein.

Bei einer Größe von rd 3 cm hat das AN mit Sicherheit Kleinhirn und Hirnstamm bedrängt. Dort sitzen lebenswichtige Funktionen – im Kleinhirn für die Bewegungskoordination, im Hirnstamm für Atmung, Herz und Kreislauf sowie Schutzreflexe und Wachheitsfunktion. Damit sind wohl alle o.g. Symptome erklärbar. Aber es wird auch deutlich, wie gefährlich die Situation für Deine Mutter geworden war !

Ein kurzer Ausblick aus Laiensicht:
Trotz des Alters keine Lebensgefahr aus der eigentlichen Diagnose heraus (Mit dieser Einschränkung will ich sagen, dass solche Dinge wie Infektionen u.ä. immer auftreten können).
Das Gehör ist auf der operierten Seite weg, was keine Katastrophe ist und wohl unvermeidbar war – bei dieser vollständigen Resektion.
Die Fazialisparese lässt sich verbessern. Da muß aber nichts überstürzt werden. Vorrang hat jetzt erst einmal die generelle körperlich Konstitution. Eine solche OP zehrt, erst Recht in diesem Alter.
Das Gehen, die Balance, der Schwindel – alles verbesserungsfähig, so dass es ohne große Gehhilfen weiter gehe nkann.
Sucht auf den Homepage-Seiten und im Forum dazu Erfahrungsbericht oder fragt gezielt.

Ich wünsche Euch alles Gute. Und sucht Euch die richtigen Ärzte für die Nachbetreuung aus!

Beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von snowdog » 06.01.2014, 01:04

Liebe Taca,

ich hatte Dir ja bereits per VN geantwortet und möchte an
dieser Stelle ANFux in allen Punkten beipflichten -
mit diesen Ausführungen sollten sich die noch offenen Fragen
im Arztgespräch klären lassen.

Alles Gute und eine rasche Genesung !

Herzliche Grüße
snowdog
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von Taca » 06.01.2014, 14:16

Liebe ANFux,
Danke für Deine Antwort. Ich selbst hab die Situation als sehr Bedrohlich empfunden, denn es wurde ja immer schlimmer. Sie konnte am Samstagabend vor der OP(Montag morgen) nicht einmal mehr sitzen. Sie kippte mit Messer und Gabel in der Hand gerade nach hinten auf das Bett. Der Besuch von ihrer Bettnachbarin konnte sie noch einwenig gedämpft auf das Bett fallen lassen und das Pflegepersonal rufen. Ja, über den Hergang und der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen bin ich auch ziemlich geschockt und könnte denen am liebsten eine runter hauen. Der Physiotherapeut hatte sie im Genick abgetaset und bemerkt daß im Bereich der Lymphknoten eine Schwellung war. Als ich sie mit einer Salbe einrieb, hatte ich das selbst gefühlt. Die rechte Seite weniger als die linke, aber man fühlte es deutlich. Den Hausarzt haben wir ja schon gewechselt, der am meisten gepennt hat und sie garnicht ernst genommen hat. Der jetztige kannte sie halt noch nicht und wollte das Blut auf Borreliose untersuchen und EKG und Langzeit EKG um sicher zu gehen daß das Herz okay ist. Ich kann ihm garnichts anlasten, denn er versprach ja alles Notwendige zu untersuchen. Deine Ausführungen über Symptome sind wohl deutlich genug um ein MRT anfertigen zu lassen. Das ist es ja was mich ganz schön wütend und traurig macht, weil ich dachte daß wir hier in unserer Region ein gutes Ärztenetz haben. Der Radiologe und die Neurologin sind sogar dem Herzklinikum Bad Krozingen- Freiburg angeschlossen, was eigentlich einen sehr guten Ruf in ganz Deutschland geniesst und sich auch Prominente Menschen operieren lassen. Bei der Nachsorge werde ich gut aufpassen und Euch berichten wie es voranschreitet. Ihr Appetit ist nicht gerade förderlich..........sie isst wie ein Spatz. Gerade mal ein viertel von einem Brot und einpaar Gabeln vom Mittagessen, dann kann sie nicht mehr. Die AHB findet auch hier in Bad Krozingen in der Schwarzwaldklinik statt, was eigentlich auch einen guten Ruf hat. Der Uniklinik(Neurochirugie) Freiburg sei an dieser Stelle ein großes Lob ausgesprochen. Alle sehr Kompetent und Freundlich. Auch das Pflegepersonal.............die sind echt super und weiss meine Mutter nun in guten Händen. Bin auf morgen gespannt wenn ich endlich mit OA Dr. C. Scheiwe ( dem Operateur) sprechen kann. Ich werde Euch dann berichten.
Bis dahin verbleibe ich mit
Herzlichen Grüßen an Euch
Taca
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von ANFux » 06.01.2014, 18:26

Liebe Taca,

seien wir froh, daß es noch so ausgegangen ist. Du hast Recht, die Neurochirurgie der Uni Freiburg hat einen guten Ruf, und hier hat sie es wieder bewiesen.

Keine Sorge, daß Deine Mutter wenig ißt. Das Alter (hier ist diese Bemerkung wirklich mal gerechtfertigt), dazu die Belastung vor der und durch die OP - da muß der Körper erst mal wieder auf Normalbetrieb schalten.
Grundsatz sollte sein: Oft, aber wenig. Das betrifft das Essen, aber auch das Bewegen! Ich bin überzeugt, daß sich alles bessert. Das wird sie merken, das werdet Ihr merken, das wird Auftrieb geben. Mal sehen, wann sie sich zum ersten Male mal etwas Spezielles wünscht, worauf sie Appetit hat. Dann spätestens ist der Knoten geplatzt.

Einen Tip möchte ich noch geben: Versuche, alle Unterlagen, d.h. Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre, zusammenzubekommen. Laß Dich nicht abwimmeln - der Patient hat einen Rechtsanspruch darauf. Ganz wichtig sind natürlich die MRT-Aufnahmen und der OP-Bericht. Aber die Vorgeschichte solltet Ihr auch archivieren.

Beste Grüße
ANFux
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von Taca » 12.01.2014, 11:19

Hallo Ihr Lieben,
sorry erstmal dass ich jetzt erst schreibe. Ich hatte eine anstrengende Woche da ich wieder arbeite und morgens um 4 Uhr 15 aufstehen musste und ich natürlich jeden Tag bei meiner Mutter war für ein paar Stunden. Dem entsprechend musste ich wieder früh ins Bett.
Es geht ihr von Tag zu Tag besser. Letzten Dienstag hat sie Blasenkatheder und das kleine Schläuchlein aus der Wunde raus bekommen. Bei dem Gespräch mit OA Dr. Scheiwe kam nichts Neues heraus. Der Tumor war 3 cm im Durchmesser und hatte kleine Zysten dran. Den Hörnerv konnte er nicht erhalten da dieser vom Tumor umschlungen war und ihn sozusagen auffrass. Der Gesichtsnerv erholt sich wieder, er würde nur einige Zeit beleidigt sein durch den Eingriff, aber der erholt sich gut und schnell. Es ist nur noch minimal. Das Auge schliesst etwas langsam und man muss ihr ständig Salbe oder Tropfen rein tun. Das Loch im Schädel dass er geöffnet hatte wurde mit einer Art Kunstknochen wieder zugemacht. Alles verlief gut. Der OP Bericht sollte mir die Schwester aus dem PC ausdrucken, war aber vom Sekretariat wohl noch nicht eingegeben. Er wird uns jetzt zugeschickt. Hoffe ich doch………………
Sie ist noch immer sehr schwächlich und spricht auch ohne Kraft in der Stimme. Seit Freitag morgen ist sie jetzt in der Reha in Bad Krozingen und davor hat man sie noch geduscht und Haare gewaschen. Am Donnerstag hat man ihr die Klammern entfernt. Es waren ganz schön viele. Der Schnitt hat bestimmt eine Länge von 10- 12 cm. Sie hat ca. 14 Kilo verloren und mit dem Harndrang ist es auch nicht besser. Wenn sie den Drang hat und sie dann auf die Toilette setzt kann sie nicht mehr. Ich hoffe das kommt wieder?? Sie muss sich nun zurück auf die Beine kämpfen und laufen üben. Sie kann die Beine noch nicht koordinieren und schon das aufstehen fällt ihr schwer. So wie vor der OP. Das Essen in Bad Krozingen schmeckt ihr besser und hoffe dass sie hier ihre Kraft zurückbekommt. Was ich in Freiburg vergessen hab zu fragen……… Schickt man ihr einen Termin zu für das Kontroll- MRT? Oder muss ich anrufen um einen zu machen????
Herzliche Grüße
aus Baden
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von snowdog » 12.01.2014, 14:09

Liebe Taca,

der Rat lautet: dranbleiben !

Sowohl den Erhalt des Befundes als auch die Terminierung des
nächsten Kontroll-MRT - hier ist Beharrlichkeit gefragt.
Lästig und mühsam, aber im Sinne einer bestmöglichen
Nachsorge im ureigenen Interesse.

Gute Besserung weiterhin, die REHA bietet die besten
Rahmenbedingungen. Kopf hoch, auch die kleinen
Verbesserungen sind Fortschritte.

Herzliche Grüße
snowdog
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von Taca » 11.04.2014, 11:13

Hallo Ihr Lieben,
nun gestern war ich mit meiner Mutter in FR in der UK zur Nachkontrolle. Das MRT zeigt dass der Tumor Restlos entfernt wurde und alles Wunderbar aussieht. Die Ärzte sind zufrieden mit dem Ergebnis.
Sie wurde auch in der HNO gründlich getestet. Naja, das rechte Ohr ist Taub und bleibt es auch. Es gab keinerlei Hirnregung bei der Beschallung des Ohr's. Das wurde nach neuester Technik geprüft. Sie kann nun ein paar Hörgeräte ausprobiern die vom gesunden Ohr ins Taube Ohr umleitet. Der Gleichgewichtsinn ist auch nicht so gut, was aber heisst dass sie mehr laufen soll damit die linke Seite trainiert wird, dieses ein Stück weit mit zu übernehmen. Sie wird immer etwas unsicher bleiben, aber man kann es verbessern.
Die Genesung ansich geht in kleinen Schritten voran, aber geht. Sie läuft halt zu wenig. Schmerzen hat sie nach wie vor keine. Nur ein Rauschen im Hinterkopf und im rechten Ohr. Ansonsten hat sie ihre Hausfraulichen Dinge so einigermaßen wieder aufgenommen. Demnächst möchte sie es mal mit dem Auto fahren versuchen. Bis jetzt hatte sie auch keine weitere Lumbal Punktion, es kann aber dennoch nochmal nötig sein. Physio und Logopädie macht sie brav. Die Ärzte gestern meinten eine Ergo wäre auch gut für das Gleichgewicht. Facialisparese hat sich vollständig zurück gebildet, worüber sie sehr glücklich ist. Sie muss nun erst in einem Jahr wieder kommen. Wir sind alle sehr froh über den Ausgang dieser Odysee................

Liebe Grüsse
Taca
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Re: AN-OP nach spät entdecktem Tumor

Beitrag von snowdog » 11.04.2014, 11:49

Liebe Taca,

das klingt erfreulich, die schnelle Rückbildung der Facialisparese
ist ein toller Erfolg !

Weiterhin gute Besserung und herzliche Grüße

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