Schlafstörungen?

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paulson
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Schlafstörungen?

Beitrag von paulson » 08.12.2013, 20:52

Hallo!
Die OP war Ende 2006 in EF.
Entfernung VS (T3) links
Verlust Hoer- u. Gleichgewichtsnerv!
Nach erfolgter OP kam ich nach einiger Zeit sofort in eine Anschlussreha.
Doch beim Eingangsgespraech liefen mir ein paar Tropfen Liquor aus der Nase, deshalb Ruecktransport in die Klinik u. erneut OP.
Ich habe mir ca. 2-3 Jahre nach der OP keinen Kopf gemacht ueber Begleiterscheinungen der Regeneration, da ich immer davon ausgegangen bin, dass es dazugehoert.
Doch jetzt bin ich so ziemlich am Ende.
Ich kann nicht mehr Schlafen!!!
Aufgefallen vor ca. 3Jahren. Im Schlaflabor stellte man schwere Schlafstoerungen fest, die wohl von PLMS herruehren. Aber kann das etwas mit der OP zu tun haben???
Nahm ca. 1Jahr Medi`s, welche auch Parkinsonpatienten nehmen, doch außer, dass mich die Nebenwirkungen 1Jahr Sozial abgeschnitten haben, passierte nichts. Nach einem schleichenden Absetzen fuehlte ich mich nicht Schlechter, doch mein Schlaf funktioniert nicht mehr so, wie vor der OP!
Ja, ich werde Aelter...Ja, das Schlafverhalten aendert sich, man brauch vlt. weniger Schlaf...
Nur ich bin halt voellig fertig, leistungsschwach u.u.u., staendig krank, weil mein Koerper nicht mehr regenerieren kann... Was soll ich nur tun? Entspannungsuebungen bringen nichts! Weiter Chemie in mich reinpumpen ist auch keine Loesung! Ob geistig o. koerperlich Muede, alles ausgetestet, ich finde keine Erholung im Schlaf. Jetzt kommt auch noch Pruefungsstress dazu u. Abgabe der Facharbeit....Mich graut es davor....Vlt. kann mir jemand Helfen o. Tipps geben?
LG Paulson
snowdog
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Re: Schlafstörungen?

Beitrag von snowdog » 09.12.2013, 11:14

Hallo paulson,

willkommen im Forum -
das Thema Schlafstörungen ist leider kein unbekanntes,
Du findest hierzu mehrere (Langzeit-)Erfahrungen von
Betroffenen (Suchfunktion, Eingabe "Schlafstörung").

Mancher wird sich bei Deiner Beschreibung wiederfinden -
die ersten Jahre nach der OP stehen im Zeichen eines
veränderten Normalzustands, langsame Fortschritte wie
bleibende Einschränkungen fallen in ein Zeitfenster
aufmerksamer Beobachtung. Verbunden mit der Hoffnung,
die gravierendsten Beschwerden mögen mit der Zeit abklingen
oder durch Gewöhnung auf ein erträgliches Maß "schrumpfen".
Bei einigen Symptomen ist das auch so - wie z.B. bei
dauerhaftem Hörverlust oder bei leichterem Schwindel -
kann es gelingen, sich damit zu arrangieren.
Anders verhält es sich, wenn eine Gewöhnung zu keiner
verbesserten Lebensqualität führt bzw. diese gar nicht möglich
wird. Chronische Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit,
allg. Schwächegefühl, psychische Dauerbelastung -
diese Symptome machen spezielle Therapien erforderlich.
Und oft treten solche Einschränkungen zugleich kombiniert auf -
temporär oder dauerhaft, stehen sie in Wechselwirkungen zueinander.

Hast Du es schon einmal mit einer osteopathischen Behandlung
versucht ?
Ein Versuch wäre es wert, vielleicht führt eine spontane Besserung
eines körperlichen Symptoms (Verspannung) zu einer Verbesserung
des Schlafvermögens.
Wenn schwere Schlafstörungen diagnostiziert werden konnten
(nur wegen PLMS ?), wurden vielleicht auch andere Besonderheiten
beobachtet (Zahnknirschen, Apnoe) und schwanken diese in der
Intensität ?

Entspannungstechniken sind ein wichtiger Schritt - sie können
zumindest das Einschlafen erleichtern. Die Schlafphasen selbst
laufen nach einem eigenen "Programm" ab - hier geht es zunächst
darum, diese überhaupt zu ermöglichen. Das Stichwort kann hier
"experimentierendes Beobachten" lauten -
veränderte Einschlafzeiten, Essenszeiten, ausgeruht zu Bett
gehen oder nach Aktivität (ausgedehnter Spaziergang/
Ergometereinheit o.ä.).

Wenn sich Prüfungsstress nicht vermeiden lässt, können gezielte
Ablenkungen eine Hilfe sein. Nicht grübelnd zu Bett gehen, sondern
"abgelenkt" müde. Mir hilft seit Jahren das Ritual "Sudoku" als
Einschlaflektüre - (...und nicht selten liegt das aufgeschlagene
Buch am nächsten Morgen auf dem Boden ;) ).

Vielleicht haben andere auch hilfreiche Tipps, die zu probieren lohnen ?

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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Re: Schlafstörungen?

Beitrag von Käfer46 » 09.12.2013, 23:31

Hallo paulson,
Schlafstörungen kennen viele von uns und sind sie so wie bei dir, ist Erholung sehr notwendig. Deine Schlafstörungen hören sich an wie meine. Mein Rat, viele bewusste Pausen im Tagesablauf einbauen, das minimiert die körperliche Erschöpfung. Zum Beispiel ein Lied über Kopfhörer anhören und entspannt dazu auf dem Sofa legen oder wo es bequem ist. Das auch mehrmals die Stunde, oder ein Tee trinken und dazu aus dem Fenster schauen. Also irgend etwas was dich zwingt, zur Ruhe zu kommen. Dazu habe ich vor kurzem eine Therapie bei Osteopaten gemacht. Meine Muskelverkrampfungen sind etwas besser geworden und das Schlafen auch. Ich schlafe zwar kurz, aber dafür fest. Da vor war es nur ein oberflächlicher Schlaf.
Besserung ist möglich, leider dauert es etwas. Darum geh zum HA und lass dir ein Mittel verschreiben für eine kurze Übergangszeit.
Ich bekam den Rat mir ein Wecker zu stellen, der mich an meine Pausen erinnert. Also habe ich mir eine Kurzzeituhr gekauft und diesen alle 10 min gestellt. Ich habe Micropausen gemacht. Habe mich mal 2 min im Klo eingesperrt, oder ein Tee gekocht oä. so das ich immer für kurze Zeit meine Tätigkeit unterbrochen habe. So habe ich angefangen. Heute kann ich schon 15 min ganz entspannt ein kleines Computerspiel machen. Für ein Buch reicht es zur Zeit noch nicht, aber es wird irgendwann.
Vielleicht konnte ich dir durch meine Erfahrungen etwas weiterhelfen.
Liebe Güsse Käfer46
46Jahre,4Kd.,w.,AKN-li.Diagn.01.11, 1.OP 04.11-Abbr.n.Kompl.,
2.OP anf.05.11,Größe:1,7x2cm-T4,entf.,in DD bei Prof.
Schackert,präop:Schwindel,Gleichgew.,Koords-u.Geschmacks-
stör.,Kopf-Nacken-Gesichts-Beschw,postop:+Benommenheit, li.taub,re.Hyperakusis
Micky
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Re: Schlafstörungen?

Beitrag von Micky » 27.12.2013, 21:56

Hallo Paulson,
ich habe Deinen Beitrag erst jetzt entdeckt, weil ich längere Zeit nicht im Forum war. Ich habe mich aber sofort wiedergefunden in all dem was Dich bewegt. Ich hoffe, ich kann Dir aus meinem Erlebten zumindest ein paar Denkanstöße geben.
Der Aufenthalt im Krankenhaus mit Narkose, mehreren Tagen Intensivstation ist für den Organismus schon alleine eine Tortur. Im Kunstlicht gebettet, stündlich überwacht, ohne den Wechsel der Tageszeit zu registrieren, verliert man jegliche Orientierung. Ist man dann auf der Normalstation angekommen, bemerkt man die Schlaflosigkeit und nimmt unter dem grassierenden Personalmangel die angebotenen Schlaftabletten all zu leicht an. So war es bei mir. Das ging in der Reha so weiter und ich konnte wunderbar und tief schlafen. Erst daheim bei der Hausärztin wurden mir die Gefahren der Präparate vor Augen geführt und ich wollte die Notbremse ziehen und Strategien entwickeln, um meine Erholung nachts zu finden. Also habe ich die Schlaftabletten komplett und sofort abgesetzt. Die erste Nacht war die Hölle. Dann habe ich mir den Crosstrainer meines Lebensgefährten in mein Schlafzimmer geräumt. Die nächste Nacht endete wieder gegen 1 Uhr nachts putzmunter. Es kostete Überwindung, aber eine halbe Stunde habe ich auf dem Gerät geschafft und bin dann erschöpft wieder eingeschlafen. Das habe ich fast 3 Wochen durchgehalten, danach hatte ich wieder einen einigermaßen normalen Rhythmus. Dass das auch ein Gleichgewichtstraining war, wurde mir erst später bewusst. Nebenbei achte ich auch darauf, dass ich abends nichts Schweres mehr esse. Das Sudoku als Einschlafhilfe funktioniert auch bestens. Nebenbei gönne ich mir 2x pro Woche osteopathische Therapie (cranio-sakral, das haben sehr viele andere als äußerst positiv empfunden!).Das ist meine beste Strategie geworden. Dazu die kleinen kurzen bewussten Pausen, welche Käfer46 so treffend beschrieben hat. In den 3 zurückliegenden Jahren hatte ich auch sehr stressige Zeiten, in denen alles nicht funktioniert hat. Ich brauche auch nicht mehr so viel Schlaf, gehe selten vor 24 Uhr zu Bett und bin dann schon 5 Uhr wieder munter. Das ist Normalität geworden, ich finde durch meine täglichen Pausen kleine Erholungseffekte, die mir über den Tag helfen. Mit schweren Gedanken ins Bett oder aufgeschobenen Pflichten, torpediert alles. Das hab ich mir so gut es geht abgewöhnt. Ich hoffe, Du findest zu Deiner ganz persönlichen Strategie. Es lohnt sich alles auszuprobieren, weil niemand sagen kann, was funktioniert. Schlaftabletten habe ich übrigens nie wieder angerührt.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Einfallsreichtum, Geduld und viel Glück und sich bessernde Gesundheit für 2014.
Micky
AN Grad 4b, li. taub, Gleichgew. vor OP zerst., OP 11/10 Chemnitz, Prof. Steinmeier, Fazialisparese Gr.IV, Hirnödem n. OP, Parese li. Arm d. Lagerungsschaden, Liquorfistel 02/11, GdB 70, selbständig, 08/13 Rezidiv, 09/13 CyberKnife m. 12Gy Erfurt
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Re: Schlafstörungen?

Beitrag von Schnecki » 29.12.2013, 23:18

Hallo Paulson,

ich war einige Zeit nicht im Forum.

Ich kenne Schlafstörungen auch. Du erwähntest auch Medikamente.
Bei mir war es vor und nach der OP so, dass ich im Krankenhaus sehr viele Tabletten bekam und auch viel mit Nebenwirkungen zu kämpfen hatte... Beispielsweise löste ein Medikament Schmerzen und Zappeligkeit in den Beinen aus, ein anderes brachte Vitamin B12 und andere Vitalstoffhaushalte durcheinander etc.
Bei mir kam eine Verbesserung, als kurz nach OP und Infusionstherapie der erste Schwung Medikamente abgesetzt wurde. Die nächste Krise bewältigte ich ohne Arzt dadurch, dass ich durch Beipackzettel sah, dass das Medikament in den Vitamin B12- und noch ein paar andere Haushalte eingreift (Magnesium und so). Ich recherchierte dann im Internet über diese Stoffe und habe mir dann eine Kombi-Präparat aus natürlichen Zutaten bestellt. Das hat mich innerhalb von ganz kurzer Zeit aus dem Tief geholt. Wenig später hatte ich dann einen Termin beim HNO, der mir für beleidigte Nerven Vitamin B und Zink empfahl... Mein Naturkosthändler empfahl auch Vitamin D zu substituieren und Leinöl und hatte auch weitere gute Ideen.
Auch beim Thema Entgiften habe ich alles Mögliche probiert, als die Medikamente dann nach und nach ausschleichend abgesetzt wurden. Da gab es durchaus Heilkräuter, Algentabletten, etc., mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Aber ich habe auch gemerkt, dass es gewaltige Unterschiede gibt, was man für Wasser trinkt. Stilles Wasser mit wenig drin ("niedriger osmotischer Druck") wie Gebirgsquellwasser ist am besten zum Nieren durchspülen. Momentan darf ich netterweise bei einem Bekannten Wasser von seiner Filteranlage zapfen, und suche gerade nach dem passenden Filtersystem für meine eigene Küche. Ich habe mal von meinem Leitungswasser den ppm-Wert gemessen und da sind mir ganze Kronleuchter aufgegangen....

Mir hat gerade der Ansatz über Ernährung (Vitalstoffe, gesundes Wasser, Entschlackung, Säure-Basenhaushalt, Zusatzstoffe in Lebensmitteln) viel gebracht. Meine übersprudelnde Fröhlichkeit ist zurück, die Konzentrationsfähigkeit hat sich verbessert und auch der Heilungsverlauf (allgemein und Fazialis Parese) ist sehr erfreulich.

Ich wünsche Dir eine gute Besserung, und dass es bald wieder klappt mit dem Schlafen.

Wenn da noch Rückfragen sind, einfach melden, und wenn ich was weiß helfe ich gerne weiter. Ich bin keine Ernährungsberaterin, Naturkosthändlerin, Heilpraktikerin oder so. Ich habe mich damals im Rahmen der Krankheitsbewältigung auch Themen wie Zellgesundheit, Vitalstoffe, bedenkliche Zusatzstoffe und so beschäftigt und probiere gerne auch mal was Neues aus.

Ich wünsche Dir noch alles Gute für die kommende Zeit und einen guten Start ins Neue Jahr.

Liebe Grüße
Schnecki
AN T4b mit Hirnstammkompression, OP Juli 2013 in Würzburg - Frau Prof. Matthies, suboccipital;
nach OP: Schwindel, Kopfschmerz und trockenes Auge abgeklungen, rechts hochgradige Hörminderung und Facicalisparese Grad IV (bessert sich beides)
Schnecki
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Re: Schlafstörungen?

Beitrag von Schnecki » 15.01.2014, 19:27

Hallo an alle, die an Schlafstörungen leiden...

Wichtig für den Schlaf ist auch die "ZWIRBELDRÜSE". Über das Thema gibt es auch viele Infos im Internet, und es lohnt sich echt, sich damit zu beschäftigen.

Ich wurde neulich auf eine interessantes Thema aufmerksam gemacht: ELEKTROSMOG.
Darüber gibt es viele Informationen im Internet und praktische Tipps, zum Beispiel auch wie man sein Schlafzimmer besser gestaltet.

Ein Tipp, der nicht viel gekostet hat und sofort eine anteilige Verbesserung gebracht hat, war, dass ich Stereo-Anlage und Fernseher an so eine abschaltbare Steckdosenleiste angeschlossen habe, und wenn ich diese Geräte nicht benutze, wird der Stecker gezogen. Das gleiche mache auf dem Schreibtisch mit dem Computer. Ohne Standby-Lampen-Geblinke spart man Strom und es schläft sich besser.
Ein anderes interessantes Thema ist zum Beispiel WLAN, Handy, DECT-Telefon. Ein Schnurtelefon kostet nicht viel und hat einen echten Vorteil: man kann es nicht "verschleppen" und findet es auch bei beeinträchtigtem Richtungshören wieder. Habe mir jetzt vorgenommen, dass WLAN immer auszuschalten, wenn ich grad nicht im Netz bin, und zukünftig mein Handy nicht mehr als Wecker zu benutzen. Habe gesehen, dass es zu einem überschaubaren Preis auch "Strahlungsschutz"-Handy-Taschen gibt.

Und auch bei Lampen und Glühbirnen gibt es Unterschiede. Es wirkt sich auch auf das Wohlbefinden aus, aber damit kenne ich mich noch nicht aus. Schlafzimmer ganz abdunkeln bringt aber auf jeden Fall sehr viel.

Ich bin gerade dabei, mein Leben gesundheitsbewusster umzugestalten und freue mich über Austausch und über neue Ideen, speziell solche, die einfach in den Alltag zu integrieren sind und nicht viel kosten.
Ich hoffe, diese Infos helfen weiter.

Liebe Grüße
Schnecki
AN T4b mit Hirnstammkompression, OP Juli 2013 in Würzburg - Frau Prof. Matthies, suboccipital;
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