Immer Hörminderung/Verlust?

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Nic

Immer Hörminderung/Verlust?

Beitrag von Nic » 19.11.2013, 23:33

Beitrag gelöscht

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Moderatorenhinweis:

Der Ausgangsbeitrag wurde vom Verfasser gelöscht.
Gleichwohl ergeben sich aus den Antworten der Mitdiskutanten
für den Ratsuchenden interessante Hinweise, weshalb das
eröffnete Thema (gesperrt) bestehen bleibt.

Ausgangspunkt war die Frage, ob im Vergleich der Therapieformen
OP und Bestrahlung grundsätzlich ein Hörverlust einhergeht.

snowdog (Moderator) 11.02.2014

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Zuletzt geändert von Nic am 30.01.2014, 01:35, insgesamt 1-mal geändert.
ANFux
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Re: Immer Hörminderung/Verlust?

Beitrag von ANFux » 20.11.2013, 18:05

Liebe Nic,

Du schreibst hier, daß Du immer noch zwischen OP und Bestrahlung abwägst. In einem Deiner früher geschriebenen Beiträge klang es aber so, daß diese Entscheidung quasi schon gefallen wäre ???

Du suchst Betroffene mit Erfahrungen bzgl. Hörerhalt bzw. Hörverlust und Du zitierst Prozentangaben.

Ja, es gibt hier Forumsaktivisten, die nach einer OP ungeschwächt oder leicht geschwächt auf der OP-Seite hören können, selbst bei großen ANs. Als ich noch voll im Saft als Moderator stand, hätte ich Dir einige aus dem Gedächtnis nennen können. Geht leider nicht mehr. Macht aber m.E. nichts. Warum?
Beim Suchen findest Du einige AN-Betroffene, auch wenn - wie Du richtig schreibst, die "Glücklichen" selten aktive Stammgäste im Forum sind.
Prozentzahlen sollten nie die alleinige Entscheidungsgrundlage sein. Es fängt schon damit an, daß bei jeder Zahlenangabe klar definiert sein müßte, ob man vom Erhalt des alten Hörvermögens spricht, oder schlechthin von einem Hörvermögen, wie das Vermögen vor der OP war usw. usw.

Auf solche Indikationen. wie sie Dir der Radiologe (das ist keine Kritik von mir!) gegeben hat, kannst Du auch nicht bauen, denn nicht die Nähe zum Gehörknöchelchen entscheidet, ob der Operateur den Tumor vom Hör-/Gleichgewichtsnerv gut trennen kann.
Eines ist unbestritten: Je länger ein Tumor an einem Nerv sitzt, um so schwieriger wird es, ihn von dort zu lösen, ohne daß irgendetwas Schaden nimmt. Wer also wartet, nimmt dies in Kauf, muß das in seine Risikobetrachtung einbeziehen!
(Deine Aussagen zu OP oder Bestrahlung in Deinem Beitrag in der Rubrik "Entscheidung OP oder nicht?" finde ich absolut logisch.)

Du kannst Deine Fragen auf eine verdichten: Wer hat sehr viele Erfahrungen mit AN-OPs?
Darauf findest Du im Forum Antworten.

Beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
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Re: Immer Hörminderung/Verlust?

Beitrag von skipper » 21.11.2013, 22:44

Hallo nic,
mit dem Thema Hörnerv/Hörerhalt habe ich mich auch stark beschäftigt und tue es noch (notgedrungen).
Es gibt jede Menge Statistiken in Studien bzw. Doktorarbeiten darüber.
Die meisten kommen zu dem Ergebnis, dass die Chance des Hörerhalts mit der Tumorgröße abnimmt, bzw. mit dem Tumorstadium (T1-T4).
Manche sprechen auch von funktionalem Hörerhalt, da muss man aufpassen, wie das definiert ist.
Es gibt aber auch Publikationen, die sagen dass es gar keinen Zusammenhang gibt:
"It was once thought that tumor size might be correlated with hearing progression in AN. Lustig identified a higher proportion of smaller tumors
in the normal hearing group compared to his overall AN group. However, he found that hearing could be normal even in larger tumors > 3 cm.
A study by Stipkovits also failed to identify any relationship between hearing and tumor size. To date, there exists no conclusive correlation
between tumor size and change in hearing threshold in AN patients."

Die Aussage, dass das Hören auch bei größeren Tumoren mit > 3 cm normal sein kann, bestätige ich aus eigener Erfahrung. Ich habe bis 6 Wochen vor der OP ohne Einschränkung gehört.
Nach dem Hörsturz dann -30 bis -40 dB im Hochtonbereich.

Also im Endeffekt sehe ich es wie bei einer Lotterie. Rein statistisch gibt es das, nach dem du fragst (Hören vor=nach OP). Aber bei jedem ist es dann doch anders.
skipper, m*1976, AN li. 32x24x26mm, Hörsturz 03/13, MRT 04/13, OP retromastoidal 05/13 in Stuttgart (Prof. Hopf), Liquorfistel, keine Facialisparese, Hörnerv erhalten aber li. nur tiefe Töne
HerrBlau
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Re: Immer Hörminderung/Verlust?

Beitrag von HerrBlau » 25.11.2013, 17:43

Hallo Nic,

Ich verstehe Deine Prozentfrage so, als dass Du nach Halt in schwieriger Zeit oder einer Begründung für oder gegen eine OP suchst... zurecht übrigens!

Die erste Frage ist meines Erachtens nicht, was mit dem Hörnerv oder dem Gesichtsnerv passiert und welche Folgen resultieren könnten. Das kann letztlich nur der (hoffentlich erfahrene) Operateur während (!) der OP erkennen, wohl weniger abhängig von der Tumorgrösse, als von dem 'Verwachsen sein' mit Deinen Nervensträngen.

Die erste Frage ist doch: Kann und möchte ich mit dem Tumor im Kopf leben?

Der Tumor wird im Laufe Deines Lebens sicherlich nicht kleiner, Dein Schwindel wird wohl zumindest nicht weniger. Und die Risiken wachsen vielleicht mit dem Tumor, möglicherweise kommen neue Probleme hinzu. Alles andere sind Folgen.

Du hast einen Termin bei einem renommierten Operateur, das ist eine gute Aussicht in jetziger Lage.

Beste Grüsse

HerrBlau


P.S.: Vielleicht würdest Du mehr Meinungen erhalten, wenn dein erster Satz (keine Forumsarbeit mehr nötig) nicht so vorwurfsvoll an uns gerichtet wäre. Jeder hat doch hier mit seinem Problem zu kämpfen und versucht, Anderen zu helfen. Soweit Zeit und Muße es zulassen.
3 Hörstürze, Tinnitus, steter Hörverlust links (seit 99) - AN 15x21x19 mm - OP Kremer HH - amb. Reha UKE HH - 2x Liquorpolster nach OP

Heute: Tinnitus, tlws. Hörverlust links, Narbenkeloid
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