14 Monate nach OP in Tübingen

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lona
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14 Monate nach OP in Tübingen

Beitrag von lona » 31.01.2013, 17:10

Hallo,
mein Bericht rund 14 Monate post OP und nach Kontroll-MRT.
Für alle Österreicher: Mein Kontrolltermin war in Linz bei OA Dr. Aichholzer und ich kann guten Gewissens jedem empfehlen, sich zumindest einen Zweittermin vor der OP bei ihm zu besorgen.
Die Kontrastmittelanreicherung im Narbengewebe hat sich so reduziert, dass es kaum noch sichtbar ist. Das hat zur Folge, dass mir die nächste Kontrolle erst in zwei Jahren empfohlen wurde. Obwohl ich keine Panik vor einem Rezidiv hatte, ist mir nun doch wohler. Nicht zufrieden bin ich mit meiner körperlichen Belastbarkeit. Die Freizeitgestaltung sieht etwas düster aus, da die Kraftreserven meist mit dem Beruf mehr als verbraucht sind. Den Haushalt erledige ich „sehr reduziert“. Das soll nicht heißen, dass es mir dzt. nicht besser geht als z.B. im Sommer aber ich habe mir von mir mehr erwartet. Der Tinitus ist zum Aushalten, stört nur bei lautem Umgebungslärm und Müdigkeit. An der Situation li. taub, re. lärmempfindlich hat sich nichts geändert. Als Hörversorgung habe ich ein CROS Gerät getestet. Es war für mich ein Hörgenuß, jedoch hielt ich den Druck hinter beiden Ohren nicht aus und habe daher den Versuch abgebrochen. Ich werde es noch einmal probieren. Es liegt nicht an der Narbe, es ist eine starke Empfindlichkeit am gesamten Kopf. Hatte ich auch schon vor der OP, nur nicht so extrem. Schwindel und Gangstörungen sind noch in geringem Ausmaß vorhanden. Manchmal nervig aber z.Z. nicht wirklich ein Problem, da mich meine Reaktionsfähigkeit noch vor Stürzen bewahrt hat. Meine Parese wurde als ausgeheilt bewertet, ich spüre sie jedoch noch im Auge und das kann je nach Intensität unangenehm sein. Optisch auch für mich ausgeheilt. Abends sind meine gesamten Symptome stärker, was mich aber meist nicht daran hindert gesellschaftliche Termine wahrzunehmen. Die Ausgehzeit hat sich natürlich verkürzt. (Jugendschutz :wink: )
Das Thema „medizinische Hypnose“ beschäftigt mich in Bezug auf die Müdigkeit. Hat jemand damit bereits Erfahrung gemacht? Noch denke ich, ist es sinnvoll meinen Körper Zeit zu geben, sich selbst zu regenerieren. Hätte nur gerne einen Plan B in der Lade.
Insgesamt gehöre ich zu denen, die froh sind das AN mittels OP los zu sein, erhoffe mir aber noch Besserung

Mit den besten Wünschen an alle, die sich mit AN’s auseinander setzen müssen
lona
AN li. 1,2x0,6; OP 11/11 Prof. Tatagiba, Tübingen; Arbeitsbeginn 10 Wo nach OP; li. taub, re. Hyperakusis; gering körperl. belastbar; teilw. leichte Gangunsicherheiten; teilw. leichter Schwindel; Parese optisch ausgeheilt jedoch im Auge spürbar (Jän. 13)
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Re: 14 Monate nach OP in Tübingen

Beitrag von snowdog » 31.01.2013, 23:47

Liebe lona,

das sind erfreuliche Nachrichten !
Das positive MRT-Kontrollergebnis spricht für sich. Und
hoffentlich dafür, den ungebetenen Gast nachhaltig
losgeworden zu sein.

Das Thema medizinische Hypnose ist mir im Rahmen
der Schmerztherapie begegnet, wonach ein traumatisches
Erlebnis (durchaus eine Operation) eine verdrängte Ursache
von Schmerzzuständen sein kann. Als therapeutischer
Ansatz wurde dies aber nicht weiter verfolgt.
Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen, die er weitergeben kann ?

Du hast in deinem ersten Bericht (9 Wochen nach der OP)
Es war einmal ein AN
sehr anschaulich beschrieben, welche postoperativen Beschwerden
die heftigsten waren, welche relativ schnell abkgeklungen sind
und welche zu Andauernden wurden.
Dabei gehörst Du zu denen, die relativ schnell nach der OP in
den Beruf zurückgehen konnten. Nach 14 Monaten also jetzt
der mögliche Vergleich: Was ist geblieben, wo gibt es und wie
sehen die Veränderungen aus.
Positiv dabei: Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen.

Vielleicht wirst Du die Beobachtung teilen können, dass
manche der "diffusen" dauerhaften Beschwerden einem
günstigen Effekt der Gewöhnung unterliegen, d.h. es gelingt
mit der Zeit zunehmend besser, sich damit zu arrangieren.

Gemeint ist hier keineswegs eine Verharmlosung der
dauerhaften Einschränkungen (Taubheit, Schwindel, Kopfschmerzen,
Schwäche, vermindertes Leistungsvermögen) -
diese sind (bleiben) jede für sich und in der Gesamtheit schlimm genug.
Aber es gibt berechtigten Anlass, auf eine Linderung der Symptomatik
zu hoffen. Hier ist tatsächlich die Zeit ein guter Heiler.

Umgekehrt bedeutet dies aber auch, Geduld als einen
notwendigen Prozess zu verstehen, den man unbedingt positiv akzeptieren
muss. Der Fokus vorrangig darauf zu legen, was "noch nicht" oder
"nicht mehr" geht, birgt ein nicht unerhebliches Frustpotenzial und
kann kaum Förderliches für die Genesung beisteuern.
Wie ein Weg aussehen kann, wird in dieser unbedingt optimistischen
Aussage deutlich:
Insgesamt gehöre ich zu denen, die froh sind das AN
mittels OP los zu sein, erhoffe mir aber noch Besserung
Also mit Geduld darauf zu setzen, dass das "Mehr geht immer"
zum Motto werden muss.

In diesem Sinne weiterhin gute Besserung ;)

Herzliche Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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