Akustikusneurinom und Parkinson

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ANFux
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Akustikusneurinom und Parkinson

Beitrag von ANFux » 08.12.2012, 18:39

Akustikusneurinom und Parkinson (1)

Liebe Leserinnen und Leser,

ich kann mir vorstellen, daß diese Themenüberschrift stutzig macht und manchem/mancher vielleicht sogar einen Schreck einjagt. Was hat das Akustikusneurinom mit Parkinson zu tun? Kann man von Parkinson ein AN bekommen? Oder kann sich aus einem AN auch Parkinson entwickeln? - Zu allem ein klares NEIN.
Oder hat ANFux jetzt Parkinson? - Nein, ich habe kein Parkinson, aber meine Frau.

Nun sind Erkrankungen nicht unbedingt wert, public gemacht zu werden, wenn auch die individuellen Krankengeschichten zu den Schwerpunkten von Gesprächen zwischen „alten Bekannten“ gehören. Aber wenn erkennbar ist, dass verschiedene Krankheiten Gemeinsamkeiten haben, dann ist es m.E. wert, sich damit auch öffentlich zu beschäftigen - mit der Hoffnung, dass es einigen dadurch wieder ein klein bisschen besser gelingt, mit der eigenen Krankheit fertig zu werden.

Also werde ich versuchen, in zwei oder drei Beiträgen in diesem Thema meine Erfahrungen mit den beiden Krankheiten zu schildern, vornehmlich aber mit der „neuen“, mit Parkinson. Ich verknüpfe damit die o.g. Hoffnung, dass die Leserinnen bzw. Leser für sich eine kleine Hilfe erhalten oder wenigstens eine Anregung, manches einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Ich höre geradezu jetzt hier und da ein Aha...::.. Ja, auch dieser Gedanke ist richtig: Das war ein Grund dafür, dass ich mich Anfang 2012 entschlossen hatte, in der IGAN und für die IGAN kürzer zutreten. „Ich gehe, aber bleibe“ – das habe ich am 4.2.2012 im Forum in der letzten Rubrik angekündigt und dann auch getan.
Seit Januar 2012 habe ich bis heute immerhin wieder genau 100 Forumsbeiträge geschrieben und mehr als zwei mal so viele VN und Mails; und auch für die Homepageseiten habe ich einiges geschrieben. Damit habe ich mein Versprechen ganz gut gehalten, denke ich. Das ging gar nicht anders. So eine Aufgabe kann man nicht einfach niederlegen. Das lässt das Verantwortungsbewusstsein nicht zu, und die Empathie für die vielen Betroffenen, die in Homepage und Forum der IGAN eine Stütze und Hilfe gefunden haben, auch nicht. Ich gebe zu, dass es besonders berührend ist, wenn sich Leser per VN bei mir melden, wohl wissend, dass ich nicht (mehr) der Moderator bin. Mit meinem Nachfolger snowdog spinne ich einen sehr guten Faden; ich bin froh, dass er die Rolle übernommen hat.

Ich habe soeben meinen Beitrag vom 4.2.2012 noch einmal gelesen. Nachträglich werbe ich um Verständnis dafür, dass die Begründung damals nicht ganz konkret war. Die damals nicht erwähnte Krankheit meiner Frau (mit der ich im vergangenen September Goldene Hochzeit feiern konnte), war ein entscheidender Grund für die Entscheidung, kürzer zu treten. Genauer gesagt: das Fortschreiten dieser bis heute immer noch unheilbaren Krankheit. Bekannt war sie uns beiden durch Eigendiagnose bereits im Verlauf des Jahres 2009, bestätigt Ende 2009.
Einige sehr nachhaltig wirkende menschliche Enttäuschungen Ende 2011/Anfang 2012 führten bei mir zu einer mich sehr erstaunenden Wirkung: Ich spürte Grenzen der Belastbarkeit. Das Mitdenken und Mitfühlen für die AN-Betroffenen und die nicht unerheblichen “Ordnungsaufgaben“ für Homepage und Forum, und dazu die zunehmende Fürsorge für meine Frau und die Neuverteilung aller Aufgaben “zu Hause“, trafen auf ein durch Enttäuschungen belastetes Nerven- und Immunsystem. Die Folge war eine sehr starke und monatelang anhaltende Nesselsucht, die umfangreiche Medikamente bedurfte. Und deshalb trat ich zu diesem Zeitpunkt ins zweite Glied.

Mittlerweile habe ich mich auch intensiv mit Parkinson beschäftigt. Dabei habe ich Dinge gesehen und erlebt, die für mich AN-ler neu waren und auch solche, die mir vertraut waren. Darüber möchte ich demnächst etwas schreiben. Meine Frau wird dabei helfen.
Da von den Lesern des IGAN-Forums vermutlich niemand unbedingt darauf warten wird, kann ich mir wohl etwas Zeit damit lassen.

Beste Grüße
ANFux


PS:
Wie in den vergangenen Jahren wünsche ich auch in der Adventszeit 2012 allen Lesern des Forums eine gute Zeit für ein inneres Sammeln in möglicher Ruhe und bei hoffentlich positiven Zeichen für eine Stabilisierung oder gar Besserung der gesundheitlichen Probleme. Ich wünsche alles Gute auch im familiären und beruflichen Umfeld. Ich weiß, dass sich einige in schwierigen Situationen befinden und dass das für diese wie ein frommer Wunsch klingt. Deshalb richte ich an alle, die ihre schwierigen Phasen überwunden haben, die Bitte, wieder einmal im Forum über ihre positiven Erfahrungen zu berichten. Nicht hier in diesem Thema, sondern an den Stellen im Forum, wo Ratsuchende einen erkennbaren Hilferuf geschrieben haben
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
Manu
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Re: Akustikusneurinom und Parkinson

Beitrag von Manu » 09.12.2012, 19:29

Lieber ANFux,

in der für euch sicherlich schweren Zeit, möchte ich trotzdem eine schöne Weihnacht wünschen.


Gruß Manu
1948, m. AN links von 4x4,5x3cm OP 07/2009 in Unikl. Düsseldorf durch Dr. Hänggi. Bestrahlung Resttumor im Gamma Knife Krefeld 11/2009.
einseitig taub,starkerTinnitus links
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Re: Akustikusneurinom und Parkinson

Beitrag von an » 09.12.2012, 22:19

Lieber ANFux,

das ist sicherlich keine leichte Zeit für Dich und Deine Frau! Und trotzdem findest Du die Energie, uns hier im Forum weiterzuhelfen bzw. an Euren Erfahrungen teilhaben zu lassen. (Ich bin schon sehr gespannt auf Deine angekündigten Beiträge.)

Ich wünsche Euch beiden viel Kraft, diese neue Schicksalswendung zu meistern!

Herzlichst

an
Jahrgang 1965;weibl.AN ca.1x1x1cm. OP 01/2009 Tübingen/Prof. Tatagiba. Ein Vestibularisast erhalten. Starke Hörminderung links. Tinnitus. Hyperakusis. Facialisparese nur noch leicht. Anhaltender Schwindel u. Sehstörungen. Migräne(schon vor OP).
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