Heimreise nach Operation

Antworten
Paulchen
Beiträge: 7
Registriert: 01.07.2009, 15:54
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1953
Wohnort: Monheim - D

Heimreise nach Operation

Beitrag von Paulchen » 08.07.2009, 14:20

Heimreise nach Operation - wie ?

Liebe Forumsteilnehmer,

ich habe meine OP noch vor mir (nächste Woche in Tübingen bei Prof. Tatagiba), noch fühle ich mich nicht gestresst und auch kann ich noch relativ gut schlafen. Was mir wohl auch sehr hilft die OP (noch ?!) relativ gelassen zu sehen.
Selbstverständlich ist mir bewusst, daß dies ein schwieriger Eingriff ist und daß ich danach erst einmal mit so einigen Problemen zu kämpfen haben werde.
Wie gesagt ich habe mich nach reiflicher Überlegung für Tübingen und Prof. Tatagiba entschieden. Diese Entscheidung bringt nun mit sich, daß der Operationsort gut 400 km von meinem Heimatort entfernt ist, und daß demzufolge auch eine längere Heimreise nach der Entlassung aus der Klinik ansteht.
Meine Frau wird mich auf jeden Fall begleiten und während der Reise betreuen.
Die Frage die sich uns nun stellt ist das geeignetste Transportmittel - Bahn oder PKW :?:

Wir dachten erst an den PKW. Das heisst wir wollten gemeinsam am kommenden Sonntag losfahren und ganz gemütlich nach Tübingen reisen.
Dort war dann eine Nacht in einem Hotel eingeplant und nach dem gemütlichen Frühstück am nächsten Morgen sollte es dann für mich in die Klinik gehen, während meine Frau die Tage bis zu meiner Entlassung im Hotel bleiben würde. Nach meiner Entlassung könnte ich dann ebenfalls noch einmal dort übernachten, um dann am darauffolgenden Morgen (in den kühlen Morgenstunden) Richtung Heimat zu starten. Falls mir die Fahrt zu anstrengend werden sollte, so wäre aus unserer Sicht auch ein Zwischenstop mit einer weiteren Nacht in einem Hotel möglich.
Also alles in allem vielleicht nicht so stressig.

Alternativ käme auch eine Bahnfahrt in Frage (ANFUX hat uns dies wärmstens empfohlen). Der generelle Ablauf könnte wohl ähnlich erfolgen. Lediglich beim mitzunehmenden Gepäck müsste man sich doch wohl etwas einschränken, weil ich annehme, daß ich nach der OP als Gepäckträger nicht einsatzfähig bin. :?:
Auch müssten wir bei der Hin- und Rückfahrt mindestens 2x umsteigen, was insbesondere auf der Rückfahrt, je nach meinem Allgemeinzustand, nicht so einfach sein könnte.
Im Gang stehen während der Zug rumpelnd über die letzten Weichen in den Bahnhof einfäht, drängelnde Mitreisende, überfüllte Bahnsteige, etc. scheinen mir da nicht ganz so problemlos zu sein.

Im Forum habe ich bisher keine Berichte über diese Details Eurer jeweiligen Heimreise gelesen.
Es schien alles problemlos gelaufen zu sein.
Aber vielleicht kann mir der ein oder andere von Euch noch mal kurz seine diesbezüglichen Erfahrungen berichten.
Danke schon im Voraus
Fragen:
Wie seid Ihr nach Hause gekommen (Auto oder Bahn) :?:
War es zum Aushalten so direkt nach der OP :?:
Würdet Ihr Euch nochmals für dieses Transportmittel entscheiden :?:

Liebe Grüße von Paulchen
Paulchen, m, Jg. 1953, AN links10x18mm,
OP Prof. Tatagiba in Tübingen am 15.07.09,
AN komplett entfernt, Gesichtsnerv- und Hörnerv erhalten,
Facialisparese links, einseitig taub, Tinnitus
snowdog
Beiträge: 700
Registriert: 03.07.2009, 23:15
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1962
Wohnort: Hessen - D

Beitrag von snowdog » 08.07.2009, 15:01

Hallo Paulchen,

Du schreibst von 400 km Anreise, da dürfte die Bahnfahrt tatsächlich die
komfortablere Form des Reisens sein.

Ich hatte nach 10 Tagen Klinik eine "Heimreise" im Auto über wenige Kilometer - und war überrascht, wie anders sich dieses Erlebnis darstellte.
Jedes Schlagloch, jede Richtungsänderung, jedes Bremsen und Gasgeben
wird zur besonderen Empfindung - die Eindrücke der Bewegung (Wahrnehmungen im Vorbeifahren) sind zunächst unheimlich intensiv.

Also 400 km direkt nach der Klinik stelle ich mir weder auf der Autobahn
noch als gemütliches Cruisen angenehm vor - die Strapazen einer Bahnfahrt lassen sich trotz Umsteigen bestimmt besser managen.

Viel wichtiger ist allerdings die Art Planung, die Du bereits für die Zeit
vor und nach der OP umgesetzt hast. Nix dem Zufall überlassen, sich gezielt mit dem danach beschäftigen - das ist die beste Vorbereitung
für den Eingriff. Wie es Dir wirklich nach dem Aufwachen ergeht, erlebst nur Du selbst - das ist wirklich bei jedem anders. In war überrascht, wie gering eigentlich die Einschränkungen nach dem Aufwachen waren (und eine Intensivstation hatte ich mir gänzlich anders
vorgestellt... ;-) )

Viel Glück für die anstehende Operation und eine rundum angenehme
Hin- und Rückreise !

Liebe Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
manucux
Beiträge: 72
Registriert: 12.02.2009, 10:45
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1962
Wohnort: Bad Schwartau - D

Heimreise!

Beitrag von manucux » 08.07.2009, 15:12

Hallo Paulchen!!!
Bei jedem Patienten ist ja die Verfassung nach der OP, bzw. der postoperative Verlauf anders.

Ich wurde von meinem Mann und Sohn am Samstag vor einer Woche abgeholt - per PKW - auch wir hatten ca. 340 km zu bewältigen.....

Den Beifahrersitz haben wir für mich nach hinten gestellt, kleine Nackenstütze für den Bereich und los ging es.........die meiste Zeit habe ich geschlafen!!!! Pause haben wir auch nur 1x kurz gemacht, dann ging es zügig weiter!

Habe ich gut überstanden die Fahrt, zu Hause dann gleich ab aufs Sofa und noch ein wenig geruht!!!!

Wünsche Dir auf jeden Fall für die bevorstehende OP alles alles Gute und Liebe.......

Sonnige Grüße aus Bad Schwartau
Manuela
Manuela, w,53 Jahre, OP 17.06.09- in Münster (Prof.Sepehrnia) vollst.Entfernung des 19x16x14mm AN re., Tinnitus, Hörverlust auf 70 dB! 2. MRT am 24.11.10 ohne Befund! KEIN Resttumor - chronischer Kopfschmerz, Schwindel! 10.11.15 MRT ohne Rezidiv
guga
Beiträge: 12
Registriert: 19.04.2008, 20:44
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1956
Wohnort: Neuss - D

Beitrag von guga » 08.07.2009, 20:43

Hallo Paulchen,

ich denke, ob man per Bahn oder PKW zurück fährt, kommt ganz auf die
postoperativen Folgen an.
Mein Mann hat mich mit dem Auto abgeholt, eine Bahnfahrt wäre für mich in jedem Fall nicht in Frage gekommen.
Ich habe mich einfach zurück gelehnt, mich entspannt und den Herbst genossen.

Da mir seitens der Krankenversicherung keine Rehabilitationsmaßnahme genehmigt wurde, bin ich nach zwei Wochen mit dem Bus zur Krankengymnastik gefahren.
Es war der reinste Horror, da ich im Bus ständig Angst hatte, dass jemand an meine OP-Narbe stößt.
Da ich keinen Schwindel hatte, bin ich also anschließend zwei Wochen nach der OP auch wieder problemlos selbst Auto gefahren.

Ich wünsche dir einen guten Verlauf der OP und viele positive Erlebnisse und Gedanken.

Liebe Grüße
Guga
Guga, weiblich, AN bekannt seit 03/08, OP im Oktober 08 von Prof. Sepehrnia und Team in Münster, keine Facialisparese, Hörverlust links, minimaler Tinnitus
Paulchen
Beiträge: 7
Registriert: 01.07.2009, 15:54
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1953
Wohnort: Monheim - D

Flexibilität scheint wohl gefragt zu sein

Beitrag von Paulchen » 09.07.2009, 19:33

Hallo snowdog,
hallo Manuela,
hallo Guga

herzlichen Dank für Eure Informationen zum Thema Heimreise.

Ich denke es wird sehr davon abhängen, wie es einem nach der Operation gehen wird, mit welchem Transportmittel man dann letztendlich nach Hause reisen kann. Ich glaube wir müssen das wohl erst einmal abwarten und dann scheint Flexibilität gefragt zu sein.
Flexibilität einerseits ob Auto oder Bahn, und wenn Auto möglich scheint und man startet damit, so muss man sicherlich ein paar mehr Halts einplanen um sich dabei etwas erholen und entspannen zu können und falls es wirklich nicht mehr gehen sollte, so muß bei der langen Strecke auch eine weitere Übernachtung möglich sein.
Mit der Bahn würden wir dann wahrscheinlich versuchen einen Koffer nach Hause schicken zu lassen, sodaß man dann möglichst nur mit Handgepäck reisen muß.
Wie schon gesagt, ich werde dann ja wahrscheinlich eher nicht in der Lage sein noch mit Gepäck zu hantieren. :lol:
Ich denke ich werde froh sein wenn ich ohne groß fremde Hilfe in den Zug rein und weider raus komme.

Nochmals danke für Eure Beiträge :D

Liebe Grüße
Paulchen
Paulchen, m, Jg. 1953, AN links10x18mm,
OP Prof. Tatagiba in Tübingen am 15.07.09,
AN komplett entfernt, Gesichtsnerv- und Hörnerv erhalten,
Facialisparese links, einseitig taub, Tinnitus
lulube
Beiträge: 26
Registriert: 10.10.2007, 10:10
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 0000
Wohnort: Ludwigshafen - D

Beitrag von lulube » 10.07.2009, 09:35

HALLO Ihr Interessierten an diesem Thema!

Ich habe mich 1997 eine Woche nach der AN-Operation von meiner Frau von Hannover aus 430 km heim chauffieren lassen. Kein Problem.
Auf halber Wegstrecke kehrten wir in ein Restaurant (keine Autobahnraststätte) ein, weil ja zuhause kein Essen auf uns wartete.

Ich sehe in der Fahrt mit dem Auto die bessere Lösung: Man packt seine Sachen und zieht los. Keine umständliche Ticketbeschaffung. Kein Blick auf die Uhr. Schon mal eine lockere Hinfahrt. Vermutlich tut das Auto der Begleitperson gute Dienste, während der Patient in der Klinik … Ähnlich unaufgeregt, ohne besondere Besorgungen, kann die Heimfahrt erfolgen. Vielleicht ist wirklich noch eine gemeinsame Nacht im Tübinger Hotel machbar.

Auch auf Unabwägbarkeiten kann individuell reagiert werden, sogar darauf, dass eine Bahnfahrt unumgänglich wird.

Ich drücke „Paulchen“ für die OP die Daumen und wünsche ihm eine angenehme Heimfahrt.
Alles Gute
lulube
amanda.at
Beiträge: 2
Registriert: 02.02.2010, 18:09
Land: A
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1944
Wohnort: Wien - A

Re: Heimreise nach Operation

Beitrag von amanda.at » 09.02.2010, 20:37

An alle mit weiter Entfernung zw. Wohn-und Behandlungsort!

Bitte um Erfahrungsberichte, wie man nach der Krankenhausentlassung eine weite Reise (in meinem Fall per Bahn) verkraftet. Bei mir wären das mehrere hundert Kilometer. Fliegen wird ja wohl nicht möglich sein oder? Schnelle Zugfahrten durch Tunnels waren für mich schon im gesunden Zustand sehr unangenehm. Wie schafft man das Umsteigen mit Stiegen und Rolltreppen? Nützt es vielleicht, nach der Entlassung einige Tage noch an Ort und Stelle zu verbringen?
Vielen Dank für alle Antworten!
amanda.at
w, 1944, AN re, 22,6x19,9 mm, KHBW ausfüllend, intra- und extrameatal, leichter Schwindel, Gehörminderung minimal
Berti
Beiträge: 9
Registriert: 09.02.2010, 11:04
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1959
Wohnort: Rosenheim - D

Re: Heimreise nach Operation

Beitrag von Berti » 10.02.2010, 11:02

Hallo Amanda,

ich hatte auch eine weite Heimreise und habe eine Abholung mit dem Auto organisiert. Ich denke ohne Begleitperson ist eine weite Reise sehr riskant, auch mit der Bahn.

Wenn das gar nicht geht dann kann man ja vielleicht mit der Bahn eine Betreuung beim Ein- / Aus- und Umsteigen organisieren. Vielleicht kann da der Sozialdienst der Klinik behilflich sein.
Das Problem ist, daß die Krankenkassen die Kosten für einen Krankentransport nach Hause nur von der nächstmöglichen Klinik übernehmen, und das ist ja nicht unbedingt die für die man sich entschieden hat. Eine Alternative wäre vielleicht ein Direkttransport in die REHA Klinik.

Berti
1959, m, AKN links, Diagnose 09/2009, OP 12/2009 in Mainz - Prof Dr. Mann, Größe 2,6 x 1,5 x 1,5 cm, Fazialisfunktion intakt, Gleichgewicht nach neurolog. REHA intakt, völlige Taubheit links seit OP
Manu
Beiträge: 74
Registriert: 12.01.2010, 12:17
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1948
Wohnort: Raum Düsseldorf - D

Re: Heimreise nach Operation

Beitrag von Manu » 10.02.2010, 11:39

Hallo amanda.at

ich hatte zwar keinen weiten Weg, aber ich würde das Auto vorziehen. Vorrausgesetzt du hast einen Fahrer. Fliegen kommt nicht in Frage. Mein Gleichgewicht hätte mir beim Laufen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Habe mich hinten ins Auto gesetzt und los. Dein Befinden Tage nach der OP wird dir schon zeigen was geht und was nicht.
Alles Gute.

Manu
1948, m. AN links von 4x4,5x3cm OP 07/2009 in Unikl. Düsseldorf durch Dr. Hänggi. Bestrahlung Resttumor im Gamma Knife Krefeld 11/2009.
einseitig taub,starkerTinnitus links
Antworten