Mein Zustand 5 Monate nach OP

Antworten
an
Beiträge: 118
Registriert: 16.06.2008, 15:18
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1965
Wohnort: Baden-W. - D

Mein Zustand 5 Monate nach OP

Beitrag von an » 16.06.2009, 09:29

Mein Zustand 5 Monate nach OP

Hallo liebe Forumsmitglieder,

auch ich habe inzwischen die OP hinter mich gebracht und möchte meine Erfahrungen hier schildern, in der Hoffnung, dass die ein oder andere Info vielleicht für euch von Nutzen ist. Meine Vorgeschichte steht bereits an anderer Stelle im Forum, daher hier der weitere Werdegang:
Nach der Diagnose Anfang 2008, wait-and-scan und Infos über verschiedene Therapien. Wollte eigentlich weiter abwarten, aber Kopfschmerzen wurden so zermürbend, dass ich irgendwann kurz entschlossen sagte “Jetzt muss was passieren”. OP-Termin bei Prof. Tatagiba Mitte Januar 2009.
Tumor (T2 , mit regressiven Veränderungen) ganz entfernt, Vestibularis Superior erhalten V. inferior durchtrennt, Facialis erhalten. Hörnerc erhalten. Keine Komplikationen. Nach der OP 1 Nacht Intensivstation, dann auf Normalstation. Extreme Übelkeit und Probleme, überhaupt irgend etwas anzuvisieren, Gehör nicht ganz weg, aber Sprache in normaler Lautstärke nicht verständlich, Tinnitus, leichte Facialisparese, starke Hyperakusis auf der gesunden Seite, Zunge teilweise taub und Geschmack gestört. Übelkeit und Schwindel waren trotz Medikamente extrem hartnäckig (habe selbst nach einer Woche nochmals die Spukschale bereichert), so dass selbst die Ärzte etwas ratlos wirkten. Prof. Tatagiba meinte, es sei ein “, harter, schwer zu lösender Tumor” gewesen, vielleicht auch deswegen… Insgesamt 2 ½ Wochen Krankenhaus und dann direkt in die AHB nach Konstanz. Wollte eigentlich vorher nach Hause, aber war in meinem Zustand froh, nur einmal ins Auto steigen zu müssen und nicht allein zu Hause zurechtkommen zu müssen. Habe im Krankenhaus ca. 10% meines eh schon geringen Gewichts eingebüßt und war insgesamt bei Ankunft in AHB in sehr desolatem Zustand. Insgesamt dann 5 ½ Wochen AHB Schmieder Klinik Konstanz (davon ein paar Tage in Allensbach zur Diagnostik, weil im Verlauf der AHB starke Kopfschmerzen) AHB-Therapien waren gut (PNF-Anwendungen mit Eis für Facialisparese, KG fürs Gleichgewicht, Lymphdrainage, Massage , verschiedene Gruppenangebote). Von ärztlicher Seite hätte ich mir eine bessere Betreuung z.B. in der Phase mit Kopfschmerzen gewünscht und die Schwestern hatten teilweise Haare auf den Zähnen, aber die Therapeuten waren durchweg sehr engagiert und gut.
Inzwischen sind ca. 5 Monate seit der OP verstrichen. Ich bin zu Hause und kann Alltagstätigkeiten verrichten, spazieren gehen, einkaufen etc. , aber alles in kleinen Dosen. Der Schwindel ist immer noch ausgeprägt. Am meisten stört mich der fehlende Augenreflex (ich glaube nennt sich vestibulo-okkulärer Reflex) der mir einen stabilen Blick verwehrt. Auch das Gehör ist momentan noch ein Stressfaktor. Einerseits höre ich weniger und andererseits ist mir alles gleich zu laut und der Tinnitus meldet sich. Die Facialisparese hat sich sehr gebessert, ich merke sie zwar noch und muss Augentropfen verwenden, aber ein Dritter sieht nichts. Geschmacksstörung hat sich leicht gebessert. Versuche weiterhin, den Gleichgewichtssinn durch Bewegung zu fordern. Ein spezielles Schwindeltraining zu finden, ist mir in Karlsruhe nicht gelungen. Habe mir Übungen aus dem Internet ausgedruckt und mache die (http://neurologie.onlinehome.de/schwndl0.htm). Die Kopfschmerzen haben sich leider im Vergleich zu vor der OP nicht verbessert. Inzwischen nehme ich Petadolex (Migräneprophylaxe), aber für fundierte Aussagen ist es noch zu früh.
Alles in allem bin ich froh, dass ich die OP hinter mich gebracht habe. Bin Prof. Tatagiba und dem Tübinger Team sehr dankbar. Ebenso sehr, sehr herzlichen Dank an Herrn Fluri für seine Unterstützung und seine freundliche Art und ANFux für die Betreuung des Forums.
Wenn jemand Erfahrung hat mit dem Problem, dass 5 Monaten nach der OP der Blick immer noch bei jeder Bewegung wackelt, wäre es nett, wenn ich eine Rückmeldung bekäme. Prof. Tatagiba meinte im Nachgespräch, dass mein hartnäckiger Schwindel und Sehprobleme auch in der Tatsache begründet sein könnte, dass ein Anteil des Vestibularis erhalten wurde. Bei den meisten sei Schwindel nach spätestens einem Jahr weg.Im Ernstfall (bei ganz, ganz wenigen Fällen!) müsste man diesen Teil noch mit einer Spritze lahmlegen. Da das aber auch wieder Risiken für´s Gehör birgt, bin ich auf so was gar nicht scharf. Insbesondere vor Tinnitus habe ich inzwischen gehörigen “Respekt“. Also, wenn jemand noch weitere Ideen hat, wie ich meinen Schwindel losbekomme, bin zu fast jeder Schandtat bereit :wink:
Noch ein kleiner Hinweis zu den MRT-Bildern, die i.d.R. 3 Monate nach OP für das Nachgespräch angefertigt werden. Von den Radiologen wird hier wohl oft die mit Muskelgewebe durchgeführte Reparatur am (ich glaube) Felsenbein als Tumorrest gedeutet. Bloß keine vorzeitige Aufregung bis der Operateur die Aufnahme gesehen hat - i.d.R. ist das alles völlig in Ordnung, trotz Kontrastmittelanreicherung.
Meine Schilderung ist zwar leider nicht so positiv, wie viele andere hier im Forum. Insgesamt fand ich die Krankenhaus- und AHB-Phase sehr hart und ich weiß nicht, wie ich die ohne meinen liebevollen Mann überstanden hätte. Aber das soll keine Angst machen, sondern zeigen, dass es auch normal ist, wenn man nicht nach einer Woche aus dem Krankenhaus ist und nach 3 Monaten wieder im Beruf steht. Es geht manchmal halt auch etwas langsamer, aber dennoch: ES GEHT AUFWÄRTS.
Euch allen viel Glück und liebe Grüße von
an
Jahrgang 1965;weibl.AN ca.1x1x1cm. OP 01/2009 Tübingen/Prof. Tatagiba. Ein Vestibularisast erhalten. Starke Hörminderung links. Tinnitus. Hyperakusis. Facialisparese nur noch leicht. Anhaltender Schwindel u. Sehstörungen. Migräne(schon vor OP).
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Ein paar Tips für Geduld und Fleiss

Beitrag von ANFux » 19.06.2009, 17:55

Am 20.6.09 etwas ergänzt.

Ein paar Tips für Geduld und Fleiss

Liebe an,

zunächst danke für Deinen ausführlichen und sehr interessanten Bericht. Mich drängt es, zu jedem Sachverhalt etwas zu bemerken, aber dazu ist ein Moderator nicht da, und ausserdem bin ich im Urlaub. Aber ein paar Dinge möchte ich schon loswerden.

Deine Kopfschmerzen sind immer noch ein Rätsel. Aber ich sehe einen ganz einfachen Grund in den Verspannungen, die Dein gesamter Körper hat, denn viele Beschwerden aus der Zeit vor der OP hast Du ja noch, wenn auch in abgeschwächter Form. Ich denke, sie gehen mit der Verbesserung Deines Gesamtzustands zurück. Ich berufe mich in meinem Urteil auf Feldenkrais und dessen Theorie.

Dass der Schwindel insgesamt nicht (wesentlich?) weniger geworden ist, könnte ich mir auch erklären. Du hattest ihn sehr ausgeprägt vor der OP. Das bedeutet, dass das Gehirn die Fehlinformationen von der strapazierten Seite noch nicht kompensiert hatte. Du warst noch in der Phase der vollen Irritation. Nun ist ein Ast des Gleichgewichtsnerven durchtrennt, d.h. der für das Gehirn irritierende Zustand hat sich keinesfalls verbessert. Woher soll da eine Verbesserung Deines Empfindens kommen? Nur durch Training!

Ich habe heute an herzblatt13 und Biene geantwortet und darin wieder betont, das die Problembeseitigung bei Fazialisparese und Schwindel zuallererst erfordert: Geduld und Fleiss (siehe meine Antwort auf den Beitrag von thomask "Trockenes Auge bei Fazialisparese" in der Rubrik "Fazialisparese"). Ausserdem habe ich in der Rubrik „Schwindel nach OP“ einiges zu Schwindel und zu Uebungen dagegen geschrieben.

Zum Augenreflex und der Tatsache, dass Dein „Blick immer noch bei jeder Bewegung wackelt“ noch ein paar Sätze. In meinem Erfahrungsbericht gleich am Beginn der Rubrik "Lebensqualität nach einer OP" habe ich u.a. geschieben:

Meine Empfindungen beim Gehen schilderte ich meinem Operateur damals so: Mir ist, als ob mein Kopf wie ein übermäßig großer Kürbis auf einem langen dünnen Besenstiel sitzt und beim Gehen wackelt, federt. Die Welt vor mir sehe ich so, wie sie eine Kamera sieht, die am Helm eines Skifahrers befestigt ist, der für das Fernsehen eine wellige Abfahrtspiste hinabfährt.

Ich habe mir wegen anfangs fehlendem Therapeuten selbst Uebungen dagegen ausgedacht und gemacht, mit Erfolg:

Ich habe mich zu Hause vor die Wand gestellt und ein Bild angeschaut. So hatte ich eine Senkrechte und eine Waagerechte (wenn das Bild gut aufgehängt ist). Nun habe ich den Kopf bewegt. Drehen um die Achse Hals. Neigen durch Beugen auf eine Schulter. Kippen durch Fallenlassen und Heben. Alles mit wechselnder Schwierigkeit: Langsam, dann schnell. Mit offenen, dann mit geschlossenen Augen. Im Stand, dann immer eine ganze Körperdrehung. Das alles im fortgeschrittenem Zustand kombiniert, d.h. also als Schwierigstes auch mal schnell drehen mit geschlossenen Augen.
Ich habe die Zeit gemessen (einfaches Zählen reicht), die vergeht, wenn ich z.B. nach dreimaligem Kopfdrehen die Augen auf den senkrechten Bildrahmen fixiere, bis das Bild ruhig steht. Der Bilderrahmen zuckte eine Weile, bis er ein gerader, ruhiger Strich war. Genauer gesagt, hat mir meine Frau dabei geholfen. Durch das Notieren der Zeiten habe ich gesehen, dass ich durch Ueben besser wurde. Das ist moralisch sehr wichtig.

Diese Uebungen mögen manchem albern vorkommen, aber ich habe sie durch rationales Denken mir erarbeitet, und sie haben geholfen. Es kommt nicht auf besonders raffinierte Dinge an, sondern auf effektive. Wie ich in oben zitierten Beiträgen schon schrieb: Der Körper muss genügend oft in alle nur denkbaren Lagen und Situationen versetzt werden, dann lernt er auch wieder, damit umzugehen. Er lernt, die Fehlinterpretationen von einer kranken bzw. defekten Seite mit den richtigen Informationen der gesunden Seite und den anderen Informationen von Gelenken, Muskeln und Sehnen in Einklang zu bringen, sie richtig einzuordnen, so dass die körperliche nreaktionen wieder die alten sind. Geduld und Fleiss sind wichtiger als raffinierte Kombinationen mit irgendeinem patentierten Namen. Wie ich Dich einschätze, wirst Du es probieren. Ich wünsche Dir Erfolg.

Beste Grüsse
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
isa
Beiträge: 11
Registriert: 29.11.2008, 22:04
Land: L
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1984
Wohnort: Luxemburg - L

Schock!!

Beitrag von isa » 21.06.2009, 10:51

Liebe Forumsmitglieder lieber ANFUX

Also kurz dazu ich wurde ja im Februar operiert, so
BIs dato alles im grünen bereich, meine Fazialisparese mach ständig fortschritte, fast nichts mehr so wie man sagt von weitem her zu sehn.
Gleichgewicht bis jetzt noch nicht 100% wieder da da gibts noch einige Probleme.
So jetzt ich bin schon seit Dezember letzten Jahres krankgeschrieben da es mit meinen Schwindel nicht mehr möglich war bei den Kindern in der Tagesstätte zu arbeiten. Mein Krankenschein geht jetzt voraussichtlich noch bis September eine sehr sehr lange Zeit zuhause muss ich sagen...
Mein Arzt hat mir erlaubt wieder ein bisschen Autofahren zu üben aber nicht alleine ( Versuch ging etwas daneben da ich nach meiner Fahrt wahnsinnige Kopfschmerzen hatte...)
Sonst gehts mir ansich gut bis ich jetzt am Freitag zum Arbeitsarzt ging...
Der sagte mir dass ich wahrscheinlich nicht mehr meine Arbeit aufnehmen könnte .... ich müsste die Rente anfordern...
Was soll ich dazu sagen???? Mit 25!!!
Ehrlich gesagt ich weiss zur zeit nicht wie ich das klassieren soll...
Gibt es jemanden hier im Forum der das auch gesagt bekommen hat? NIcht mehr die Arbeit aufnehmen zu können??? Würde mich über eure Antworten freuen...

Lg Isa
24 Jahre, An Op 9.02.09, leichte fazialisparese , rechts Taub, zum Rest , auf dem Weg der Besserung ;)
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Aktiv werden !

Beitrag von ANFux » 22.06.2009, 10:40

Aktiv werden !

Liebe isa,

Dein Bericht stimmt mich etwas traurig. Du warst in Deinem Bericht vom April so optimistisch, was den Verlauf, den Abbau Deiner Beschwerden aus der Zeit vor der OP betrifft, dass ich keinen Rückschlag erwartet habe. Du schriebst auch, dass Du gar nicht mehr weisst, was Schwindel ist. Hast Du jetzt wieder Schwindel ? Das geht aus Deinem Bericht nicht hervor.
Wenn Du Dich allgemein noch nicht fit fühlst, dann ist das vier Monate nach der OP noch nicht dramatisch. Du hattest ja auch keine Rehakur ! Und ausserdem waren Deine Probleme vor der OP ziemlich stark. Du hättest eine gute, lange, geplante Reha gebraucht!

Dafür ist es jetzt noch nicht zu spät. Bemühe Dich darum. Jede Krankenkasse, jede Sozialversicherung ist daran interessiert, dass ein Patient wieder gesund wird, wieder arbeiten kann. Der Aufwand für eine Reha ist viel viel geringer als für eine frühe Rente.

Ich kann mir nichtvorstellen, dass in Deutschland in so einem Fall, mit 25 Jahren, vier Monate nach einer OP, ohne Reha, ein Rentenantrag gestellt und genehmigt wird.
Das ist meines Erachtens (mt allem Respekt einer Einschätzung aus der Ferne) auch nicht nötig. Du kannst jetzt noch nicht als Erzieherin arbeiten. Nicht ganze Tage lang. Klar. Aber wie ist es - nach einer Reha, wohlgemerkt - mit stundenweiser Tätigkeit, mit einer ruhigen Tätigkeit, bei der Du wieder Freude und Erfolg findest ?

Aber vor allem appelliere ich jetzt an Dich: Bemühe Dich um eine Rehakur. Und dann bzw. sofort stellst Du Dir eine Programm zusammen, damit Du die Anforderungen des Alltags trainierst. Ich meine Uebungen gegen Schwindel bzw. für das Gleichgewicht, zum Training der Koordination (leichter Sport gehört auch dazu). Bewegen, nicht ruhen und ängstlich warten. In Beiträgen in den Rubriken "Schwindel nach einer OP" und "Rehabilitation/Rehakliniken" steht dazu einiges.
Oder Du fragst noch einmal.

Beste Grüsse
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
isa
Beiträge: 11
Registriert: 29.11.2008, 22:04
Land: L
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1984
Wohnort: Luxemburg - L

Danke

Beitrag von isa » 22.06.2009, 16:09

Hallo
Danke für deine schnelle Antwort
Sorry war etwas geschlagen am Freitag und am Wochenende so eine Nachricht übermittelt zu bekommen. War heut früh schon bei meiner Krankenkasse. ISt gottseidank alles abgeklärt jetzt :)
Schwindel hab ich keinen nein nein, nur das Gleichgewicht z.b. etwas schwereres tragen und die Treppe rauf oder runter gehn das geht nicht.
Hier bekomme ich keine Reha genehmigkt .
Das einzige was die Krankenkasse jetzt in Bewegung gesetzt hat ist dass mir eine wiedereingliederungsphase genehmigt wird. Und darüber bin ich auch sehr froh denn jetzt schon in Rente nein danke!!
Aktiv bin ich , ich versuch soviel wie ich kann . Putzen etc. hab zwei Hunde spazieren gehn, nur Sport wurde mir bis jetzt noch abgeraten von meinem Physiotherapeuten. ( Crosstrainer oder solche ähnliche Sachen)
Deswegen weil ich ja viel von mir selbst aus zu Hause mache und mit meinem Physiotherapeuten zusammen war ich ja so geschockt über die Antwort des Arbeitsarztes.
Aber jetzt ist Dampf ab der Rest geklärt und wieder ein wenig Ruhe ;)
Vielen Dank nochmal für die schnelle Antwort
Bis Bald

Lg
Isa
24 Jahre, An Op 9.02.09, leichte fazialisparese , rechts Taub, zum Rest , auf dem Weg der Besserung ;)
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Koordination verbessern

Beitrag von ANFux » 23.06.2009, 11:31

Koordination verbessern

Liebe isa,

ein "sorry" ist nicht nötig. Das Forum ist dafür da, in schwierigen Phasen zu helfen.

Noch ein paar Wörter zum Sport. Du hast geschrieben, dass der Schwindel weg ist, aber die Stabilität bei vielen Bewegungen noch nicht wieder wie früher ist.

Dann ist auch hier das Rezept: So oft wie möglich diese Bewegungen ausführen. Da ist eigentlich nichts verboten, ausser gefährliche Dinge auf der Strasse oder sehr sehr anstrengende wie Krafttraining.

Zwei Tips zur Verbeserung der Koordination: Tischtennis oder Federball, und Tanzen. Letzteres kannst Du in vielen Variationen allein oder mit Partnern tun. Es ist ideal.

Lass Dich nicht wieder verückt machen. Du wirst mit 25 Jahren keine Rentnerin. Du wirst noch viel arbeiten können.

Beste Grüsse
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
an
Beiträge: 118
Registriert: 16.06.2008, 15:18
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1965
Wohnort: Baden-W. - D

Beitrag von an » 24.06.2009, 10:48

Lieber ANFux,
danke für deine Tipps. Zum Schwindel: Er ist definitiv weniger als in den ersten Wochen nach der OP. Aber halt leider immer noch sehr störend. Die Übungen, die du beschreibst, decken sich fast vollständig mit dem, was ich mir aus dem Internet ausgedruckt habe und fleißig praktiziere. Schade ist halt, dass man keine kontinuierliche, spürbare Verbesserung mehr merkt. Insofern ist dein Hinweis auf objektiv messbare Kontrollen (z.B. zählen, bis man wieder klar sieht) sehr gut. Werde ich mal versuchen. Die Situation ist bei mir sehr unterschiedlich: Mal habe ich eine sehr gute Phase und dann wackelt wieder tagelang alles extrem. Ich mache, aber je nach Tagesform alles was geht und bin überzeugt, dass Bewegung immer gut ist. Das allerbeste ist meiner Erfahrung nach, etwas zu machen, was nicht nur Plichtübung wegen des Schwindels ist, sondern (trotz Gewackel) auch noch Spass macht. Da ist die "Leidensfähigkeit" einfach viel größer. Ich versuche, an guten Tagen wieder ein bisschen Golf zu spielen: der Gleichgewichtssinn tobt, aber das Herz lacht! Grundsätzlich bin ich , wie bereits geschrieben, der Meinung, dass es aufwärts geht, nur halt sehr langsam.
Insofern schließe ich mich deinen Worten an und wünsche uns allen hier im Forum viel Geduld und Zuversicht.
an
Jahrgang 1965;weibl.AN ca.1x1x1cm. OP 01/2009 Tübingen/Prof. Tatagiba. Ein Vestibularisast erhalten. Starke Hörminderung links. Tinnitus. Hyperakusis. Facialisparese nur noch leicht. Anhaltender Schwindel u. Sehstörungen. Migräne(schon vor OP).
an
Beiträge: 118
Registriert: 16.06.2008, 15:18
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1965
Wohnort: Baden-W. - D

Erwerbsminderungsrente - Hat jemand Erfahrung?

Beitrag von an » 08.07.2009, 11:16

Liebe Forumsmitglieder,
da mein Zustand bis dato an eine Berufstätigkeit überhaupt nicht denken lässt und ich auch Zweifel habe, ob ich jemals wieder Vollzeit belastbar bin,habe ich einen Antrag auf teilweise Erwerbsminderung gestellt. Nach Untersuchung beim Gutachter (er meinte nach dem Termin, ich müsse mir wegen der Genehmigung wohl keine Sorgen machen..) habe ich aber nun die Ablehnung bekommen. Ich finde das unglaublich frustrierend und stehe vor der Entscheidung Widerspruch einzulegen, oder nicht. Dass diese Rente nicht zum jetzigen zeitpunkt für alle Ewigkeit genehmigt wird, finde ich völlig logisch, aber ich meine zumindest eine Genehmigung für ein oder zwei Jahre steht mir einfach zu.
Hat irgendjemand von Euch Erfahrung in so einer Angelegenheit?
Liebe Grüße
an
Jahrgang 1965;weibl.AN ca.1x1x1cm. OP 01/2009 Tübingen/Prof. Tatagiba. Ein Vestibularisast erhalten. Starke Hörminderung links. Tinnitus. Hyperakusis. Facialisparese nur noch leicht. Anhaltender Schwindel u. Sehstörungen. Migräne(schon vor OP).
ANFux
Beiträge: 1052
Registriert: 14.08.2007, 19:35
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1939
Wohnort: Leipzig - D

Ohne Widerspruch geht gar nichts

Beitrag von ANFux » 10.07.2009, 19:26

Ohne Widerspruch geht gar nichts

Liebe an,

es ist eine bekannte Tasache, daß derartige Anträge grundsätzlich, ohne sie im Detail anzusehen oder zu prüfen, abgelehnt werden. Die Rechnung der Versicherungsträger ist ganz einfach: Einige bis etliche Antragsteller lassen sich so abwimmeln und geben Ruhe. Der Rest legt Einspruch ein, und dann beginnt erst einmal die Bearbeitung, nun schon für eine deutlich reduzierte Menge von Antragstellern.

Daraus muß sich die Strategie der Antragsteller ableiten:
Antrag stellen, ohne großartige Begründung. Ablehnung entgegennehmen. Antrag wiederholen. Erneute Ablehnung abwarten. Neuantrag bzw. Antrag mit verschärfenden Begründungen einreichen.

Ich habe überlegt, ob ich das so krass öffentlich schreiben soll, aber die Versicherungen sind so dreist und herzlos, daß sie von dieser Wahrheit sicher auch nicht mehr berührt werden. Es läuft tatsächlich so ab.

Fazit: Du hast noch nicht verloren.

Viel Erfolg.
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
an
Beiträge: 118
Registriert: 16.06.2008, 15:18
Land: D
Geschlecht: w
Geburtsjahr: 1965
Wohnort: Baden-W. - D

BfA- Ich kämpfe weiter um mein Recht

Beitrag von an » 12.07.2009, 10:54

Lieber ANFux,
danke für deine offenen Worte!
Ich war schon geneigt, mich mit der Ablehnung abzufinden, da ich einfach auch den nervlichen Stress und Ärger bei einer erneuten Ablehnung scheue. Irgendwie stecke ich das nicht so leicht weg, dass es mir nicht gut geht - auch wenn man mir das nicht immer auf den ersten Blick ansieht - ich definitiv (noch) nicht arbeiten könnte und man dann von Gutachter bzw. BfA indirekt als Simulant hingestellt wird.
Aber ich habe mich jetzt entschlossen, weiter für mein Recht zu kämpfen.
Danke nochmal.
Beste Grüße
an
Jahrgang 1965;weibl.AN ca.1x1x1cm. OP 01/2009 Tübingen/Prof. Tatagiba. Ein Vestibularisast erhalten. Starke Hörminderung links. Tinnitus. Hyperakusis. Facialisparese nur noch leicht. Anhaltender Schwindel u. Sehstörungen. Migräne(schon vor OP).
Antworten