Ohrenknacken nach OP Liquor?

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Beloxi
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Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von Beloxi » 19.12.2020, 19:12

Hallo zusammen,
ich bin lange auf diesen Seiten unterwegs gewesen, erlebte eine Arztodyssee und habe mich vor drei Tagen im INI in Hannover operieren lassen. Eingestellt war ich auf Taubheit und Faszialisparese, aber mein Restgehör blieb erhalten (noch mit Senke), Tumor (intra u. extra 9x5mm) vollständig entfernt, Faszialis erhalten..., nur habe ich nun an operierter Seite Symptome wie bei einer Mittelohrentzündung: Es sticht, es blubbert beim Schlucken und keiner kann es mir erklären. Das Wort Liquorleck wird überhört. Es läuft auch nichts aus der Nase...noch nicht. Allerdings soll ich Bauchpressen vermeiden, aber mobilisiert bin ich schon, auch viel gelaufen. Hat vielleicht jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße
Beloxi
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snowdog
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von snowdog » 20.12.2020, 22:49

Liebe Beloxi,

es ist nicht ungewöhnlich, dass Symptome und Empfindungen kurz nach der
OP verändert und mitunter beunruhigend wahrgenommen werden.
Das gilt natürlich besonders für die akustische Wahrnehmung, die durch
Impulse und Nervenreize „anders“ als vorher abläuft.

Ein zerstörter Hörnerv z.B. übermittelt keine Signale mehr, trotzdem verarbeitet
das Gehirn Geräusche – ein Zustand, der weit ab vom Begriff der Stille angesiedelt
ist. Die Tatsache, dass bei Dir das Hörvermögen erhalten werden konnte, ist
ein Erfolg – dennoch ist der gesamte Hörapparat gestresst und die Signalverarbeitung
gestört, was drei Tage nach einer OP sicherlich nicht überraschen muss.

Ob bei Dir ein Liquorleck vorliegt, kann ein Kontroll-MRT belegen – neben
Liquoraustritt aus Nase und Rachenraum. Eine Sekretanalyse gibt ebenfalls Klarheit.
Der Hinweis auf Vermeidung von körperlicher Anstrengung (Beugen, Pressen, Heben)
ist grundsätzlich zu beherzigen, um stärkere Druckverhältnisse auf den Verschluss zu
vermeiden.

Solltest Du spezifische Schmerzsymptome wie bei einer Mittelohrentzündung haben,
die längere Zeit anhalten, ist ärztlicher Rat gefragt. Es ist dabei hilfreich, das
Schmerzbild zu beobachten und den Verlauf zu registrieren (wann ist es besonders
heftig, wie reagiert der Körper auf Reize und Belastung).

Alles Gute für den weiteren Verlauf und rasche Fortschritte bei der Genesung.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
Harald87
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von Harald87 » 21.12.2020, 23:52

Hallo,
nach meiner OP tat es damals auch gluckern vor allem beim Seitenwechsel im liegen. Das ging von alleine weg. Naseputzen sehr vorsichtig sein. Musste drei Tage nach OP niesen, da lief dann kurz rostige Brühe aus der Nase. War nicht so prickelnd, ging aber auch wieder selbst weg.
Mit freundlichen Grüßen
Harald
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von Beloxi » 22.12.2020, 11:51

Vielen Dank Euch für Eure schnellen Antworten!
Ich mühe mich in Geduld. Tag 6 nach OP und so richtig Fortschritte sehe ich nicht, obwohl es mir nicht ganz schlecht geht.
Ich hoffe, es wird besser und dann werde ich meinen ganzen Bericht einstellen, in der Hoffnung, anderen Mut zu machen, denen es so ging/geht wie mir.
Herzliche Grüße und schöne Weihnachten
B
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von MonCheri » 11.01.2021, 01:06

Harald87 hat geschrieben: 21.12.2020, 23:52 Hallo,
nach meiner OP tat es damals auch gluckern vor allem beim Seitenwechsel im liegen. Das ging von alleine weg. Naseputzen sehr vorsichtig sein. Musste drei Tage nach OP niesen, da lief dann kurz rostige Brühe aus der Nase. War nicht so prickelnd, ging aber auch wieder selbst weg.
Mit freundlichen Grüßen
Harald
Hallo Harald,
du sagst,daß du nach drei Tagen niesen mußtest, was wäre denn am ersten Tag passiert und kann man das irgendwie beeinflussen?Ich muß oft niesen, auch ohne besonderen Grund, langsam bekomme ich Angst davor.
Ich warte jeden Tag auf meinen OP Termin, hatte auch noch kein richtiges Gespräch, kann man sowas alles den Arzt fragen?
LG MonCheri
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Re: Ohrenknacken Tag 26

Beitrag von Beloxi » 11.01.2021, 14:08

Hallo zusammen,

das Ohrenknacken ist nun selten und leiser geworden, es blubbert nicht mehr.
Auch das Stechen in den Ohren wie bei einer Mittelohrentzündung ist so gut wie weg, außer nach dem Duschen, wenn also Feuchtigkeit hineingelangt, ist das Ohr noch empfindlich.
Dafür nerven immer andere kleine Beschwerden, Wehwehchen, Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen der OP.
Vorm Niesen habe ich auch keine Angst mehr, achte aber darauf, wegen des Druckausgleichs den Mund dabei zu öffnen.
Wie gesagt, Bericht folgt, wenn wieder Arbeitsfähigkeit hergestellt ist.

Viele Grüße
B
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von MonCheri » 11.01.2021, 18:00

Hallo Beloxi,
Das hört sich ja alles schon ganz gut an,eine Frage habe ich aber noch, bist du zur Reha, oder wie erholt man sich am besten ?
LG MonCheri
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Reha

Beitrag von Beloxi » 13.01.2021, 10:01

Hallo MonCheri!
Aufgrund des kleinen Tumors, des Operationszeitpunktes kurz vor Weihnachten und der Pandemie wurde mir von einer sofortigen Reha abgeraten. Mein Prof. meinte, da passiere dann sowieso nichts und die Hauptsache werde bei mir sein, den Schwindel in den Griff zu bekommen. Das klappt zumindest im Haus auch prima, da ich vorher schon erhebliche Probleme hatte und diese lernte zu überwinden. In der Klinik hatte ich täglich Training zur Unterstützung der vestibulären Kompensation und Massage, da der Nacken und obere Rücken wegen des Schnittes verspannen.
Zu Hause setze ich diese Übungen fort, gehe täglich spazieren und erhalte wöchentlich Massagen. Sechs Wochen nach der OP, also in vierzehn Tagen, soll ich mich wieder vorstellen, um zu sehen, ob ich arbeitsfähig bin. Kann ich mir nicht vorstellen, da derzeit die Entwicklung hinsichtlich Alltagstauglichkeit sehr langsam voranschreitet (Schwindel draußen).
Es scheint, als verlege sich Körperchen gerade auf die Erledigung von Reparaturen (Wundheilung, Entgiftung...), da ich sehr schnell sehr erschöpft bin. Also weiterhin wait and heal.
Wann ist Dein Termin?
Viele Grüße
B
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Re: Reha

Beitrag von MonCheri » 17.01.2021, 00:21

Hallo Beloxi
Vielen Dank für deine Antwort
Gleichzeitig auch Entschuldigung, daß ich mich jetzt erst melde, ich habe dich , bzw deine Antwort nicht gefunden , ich weiß noch nicht genau wie es funktioniert,aber ich bleibe dran :)
Ja zu deiner Frage: Dresden hat sich noch nicht gemeldet, Pandemie bedingt, denke ich.
Aber ich war hier in Rostock in der Uni um mir noch eine Meinung zu holen.Ich bin bei zwei Ärzten gelandet, zuerst bei einer Oberärztin , supernett und die hat mir gesagt, mit Schwindel werde ich wohl keine Sorgen haben, mein Gleichgewichtorgan links ist ja schon futsch. Sie hat mich allerdings gefragt,wie es im dunklen so ist,oder auf Gehwegen,die leicht schräg sind.Da geht es so einigermaßen, war aber vor schon ziemlich krass, bin von einer Seite des Weges zur Anderen gewackelt:), habe gedacht,liegt am Schlaganfall, war aber wohl eher beginnender Gleichgewichtverlust.
Jetzt kommt wieder meine Frage, wie ist es bei dir und dem Gleichgewicht vor der OP gewesen? Die Ärztin hat mir sogar Übungen ausgedruckt Sind drei Seiten,irgendwie kann man sowas wohl auch verschicken .Es geht um SEHEN , STEHEH, GEHEH und die Übungen dazu.
Falls du nichts Schriftliches zuhause hast,versuche ich es zu versenden.Und ganz kurz, der andere Arzt meinte, mein AKN müßte noch nicht unbedingt zur OP.Ist noch klein. Allerdings hat er mir angeboten, ich könnte doch erstmal ein Hörgerät versuchen. Das ist natürlich mit weniger Schmerzen verbunden😀

LG MonCheri
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von Harald87 » 11.02.2021, 13:48

Bei mir war der Gleichgewichtsnerv auch vor der Op bereits tot. Womit ich Probleme habe ist tatsächlich im Dunkeln, da ist grade aus Laufen nicht unbedingt drin. Wenn man das weiß macht man lieber Licht an, ehe man im halbdunkeln irgendwo hinläuft.

Schwindel hatte ich nach der Op auch keinen gehabt, das passte also. Das muss leider nicht immer so sein, nach der Op wurde teilweise auch bei Menschen, bei denen die Messung vorher nichts zeigte, Schwindel nach Op festgestellt. Grundsätzlich lernt der Körper aber, fehlerhafte oder nicht vorhandene Signale einer Seite auszugleichen. Wenn zum Beispiel vor der OP noch ein Rauschen ankommt, blendet der Körper die eine Seite aus. Fehlt das Rauschen nach Op (Durchtrennung Gleichgewichtsnerv) oder durch Reizung eines noch leitfähigen Bereichts kommt plötzlich doch wieder etwas an, kann das eine Weile dauern eh der Körper sich daran gewöhnt.

Umso mehr man vor der Op übt, desto besser die Erholung nach der OP. Sollte man vor einer OP sowieos anstreben, soviel wie möglich zu trainieren, abnehmen wenn notwendig etc. Besser als man reingeht kommt man meist nicht aus dem OP-Saal.

Entscheidung Op/Bestrahlung oder warten hängt m.E. ganz stark vom persönlichen Fall und Umfeld ab. Je älter man ist, desto kleiner das AKN, desto geringer die Beschwerden, desto langsamer das Wachstum, umso mehr tendieren viele zum Abwarten und beobachten. Ist etwas zynisch, aber wenn der Tumor erst in einem Zeitrahmen, den man eh nicht erlebt, kritisch wird, braucht man auch nichts machen. Nur kann keienr vorraussagen, ab wann ein Tumor in welcher Größe welche Beschwerden macht.
Solange das AKN klein ist, kann man auch noch eine Bestrahlung planen, um das Wachstum zu hemmen. Das geht aber auch mit Risiken daher.
OP ist fast zwingend bei großen AKN mit heftigen Beschwerden. Da hat man, zumindest kurzfristig, aber auch die meisten Nebenwirkungen. Wobei es ganz arg drauf ankommt welche OP man meint. Gibt verschiedene Zugangswege zum Tumor, je nach Größe AKN. Erste Op war bei mir eine große 8h Op, bei der ich einen Lagerschaden hatte und ein halbes Jahr ausser Gefecht war. Zweite Op war übers Ohr operiert, da nur Resttumor weg musste, war drei Tage später zuhause, 6 Wochen Reha und nach 2 Monaten wieder voll arbeiten. Viele haben unglaubliche Angst vor OPs und raten deshalb fast immer zur Bestrahlung und blenden Nebenwirkungen durch Bestrahlung oder mögliche Langzeitfolgen fast hysterisch komplett aus.
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von MonCheri » 11.02.2021, 14:15

Hallo Harald87
Ich habe die Op jetzt 3 Tage hinter mir.Bin in Dresden.Mir ist noch nicht so gut,ich will nur fix schreiben,daß ich finde, du hast Recht in allem was du schreibst.
LG MonCheri
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Re: Ohrenknacken nach OP Liquor?

Beitrag von MonCheri » 12.02.2021, 16:14

Hallo
Kurz zum Thema Ohrenknacken.Ich war heute beim HNO und das ist normalwenn sich ein Bluterguß hinter dem Trommelfell bildet.Dauert ein paar Tage
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