6 Monate nach OP - Erfahrungsbericht
Verfasst: 18.10.2019, 19:17
Anfang April 2019 wurde mein AN an der Uni-Klinik Würzburg erfolgreich entfernt. Nach einem 10- tägigen Aufenthalt in der Klinik (Erfahrungsbericht hier im Forum unter Kliniken/Operateure), einer 5-wöchigen Anschlussheilbehandlung in der Römerwallklinik in Mainz (Bericht hier im Forum unter Rehabilitation/Rehakliniken) und 4 Wochen zuhause, arbeite ich seit Juli wieder voll wie vor der OP. Die Nachuntersuchung in Würzburg Anfang Juli hat bestätigt, dass die OP erfolgreich verlaufen ist und das AN entfernt wurde. Ggf. ist noch etwas 'Rasen' vom Tumor zurückgeblieben (Tumorentfernung wurde beendet, da das Hörsignal schwächer wurde). Man sieht einen kleinen Schatten im MRT, was weiter beobachtet werden muss, was mich aber derzeit nicht beunruhigt.
Nachfolgend möchte ich kurz eine Zusammenfassung geben, wie es mir 6 Monate nach der OP geht.
Gleichgewicht/Schwindel:
Die Beeinträchtigungen des Gleichgewichts haben sich über die letzten 6 Monate immer mehr reduziert. Schnelle Kopfbewegungen und schnelles Aufstehen erzeugen noch ein etwas unangenehmes Gefühl, aber ich bewege mich sicher, auch bei Dunkelheit. Autofahren und Fahrradfahren funktionieren ohne Probleme. Die Übungen mit dem Balance Pad und dem Therapiekreisel mache ich noch, aber nicht mehr so häufig wie zu Beginn.
Eine Besonderheit ist mir beim Schwimmen aufgefallen. Wenn ich mich mit dem Kopf nach unten ins Wasser lege und die Augen schließe, habe ich das Gefühl, dass ich mich im Uhrzeigersinn drehe, obwohl das nicht der Fall ist. Ich suche noch nach Möglichkeiten, das Gleichgewicht so zu schulen, dass das Gefühl nicht mehr auftritt. Über Tipps dazu würde ich mich freuen.
Hören und Tinnitus:
Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, nur noch auf einem Ohr zu hören, da ich seit der OP links taub bin. Ich habe ein Cross-Hörgerät von Signia und komme ganz gut damit klar. Natürlich versteht man nicht mehr so gut wie vor der OP und auch das räumliche Hören klappt (noch) nicht.
Mit meinem Tinnitus, der seit der OP bei lauten Geräuschen stärker ist als vorher, lerne ich mehr und mehr umzugehen. Der Tinnitus hat eine Resonanz bei 3 kHz und reagiert besonders empfindlich, wenn Tüten rascheln oder man Besteck aus der Spülmaschine holt. Das Gute ist aber, dass der Tinnitus stark reduziert ist, wenn es leise ist. Daher habe ich mir einen Noise-Cancelling-Kopfhörer gekauft, da ich oft beruflich unterwegs bin und mit dem Kopfhörer etwas mehr Ruhe habe, z.B. im Flugzeug. Das ‚Pseudo-Hören‘ auf dem tauben Ohr (siehe den Beitrag ‚Pseudo-Hören auf dem tauben Ohr’ hier im Forum) ist noch da, stört aber weniger.
Fitness/Sport:
Sport funktioniert problemlos. Ich jogge viel (auch bei Dunkelheit), fahre Mountainbike und schwimme. Vor allem das Mountainbiken hat mir sehr geholfen, an meinem Gleichgewicht zu arbeiten.
Sonstige OP-Folgen:
Die Narbe am Hinterkopf und der OP-Bereich sind noch etwas taub, es wird aber immer besser.
Die Geschmacksnerven auf der linken Zungenseite sind noch etwas gestresst, das hat sich aber auch in den letzten Monaten verbessert. Hier schmecke ich noch etwas sauer.
Bei sportlichen Aktivitäten läuft meine Nase links (AN-Seite) noch etwas, aber auch das hat sich verbessert. Und manchmal tränt mein linkes Auge, vor allem wenn ich mich länger nach unten bücke.
Die OP war ein großer Eingriff und hat mein Leben etwas verändert (Hören/Tinnitus/Gleichgewicht), aber im Großen und Ganzen geht es mir 6 Monate nach der OP gut. Die Beiträge hier im Forum haben mir sehr geholfen, mich auf die OP vorzubereiten und mit dem AN und den Folgen umgehen zu lernen. Vielen Dank an alle für die guten Tipps und Ratschläge.
Nachfolgend möchte ich kurz eine Zusammenfassung geben, wie es mir 6 Monate nach der OP geht.
Gleichgewicht/Schwindel:
Die Beeinträchtigungen des Gleichgewichts haben sich über die letzten 6 Monate immer mehr reduziert. Schnelle Kopfbewegungen und schnelles Aufstehen erzeugen noch ein etwas unangenehmes Gefühl, aber ich bewege mich sicher, auch bei Dunkelheit. Autofahren und Fahrradfahren funktionieren ohne Probleme. Die Übungen mit dem Balance Pad und dem Therapiekreisel mache ich noch, aber nicht mehr so häufig wie zu Beginn.
Eine Besonderheit ist mir beim Schwimmen aufgefallen. Wenn ich mich mit dem Kopf nach unten ins Wasser lege und die Augen schließe, habe ich das Gefühl, dass ich mich im Uhrzeigersinn drehe, obwohl das nicht der Fall ist. Ich suche noch nach Möglichkeiten, das Gleichgewicht so zu schulen, dass das Gefühl nicht mehr auftritt. Über Tipps dazu würde ich mich freuen.
Hören und Tinnitus:
Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, nur noch auf einem Ohr zu hören, da ich seit der OP links taub bin. Ich habe ein Cross-Hörgerät von Signia und komme ganz gut damit klar. Natürlich versteht man nicht mehr so gut wie vor der OP und auch das räumliche Hören klappt (noch) nicht.
Mit meinem Tinnitus, der seit der OP bei lauten Geräuschen stärker ist als vorher, lerne ich mehr und mehr umzugehen. Der Tinnitus hat eine Resonanz bei 3 kHz und reagiert besonders empfindlich, wenn Tüten rascheln oder man Besteck aus der Spülmaschine holt. Das Gute ist aber, dass der Tinnitus stark reduziert ist, wenn es leise ist. Daher habe ich mir einen Noise-Cancelling-Kopfhörer gekauft, da ich oft beruflich unterwegs bin und mit dem Kopfhörer etwas mehr Ruhe habe, z.B. im Flugzeug. Das ‚Pseudo-Hören‘ auf dem tauben Ohr (siehe den Beitrag ‚Pseudo-Hören auf dem tauben Ohr’ hier im Forum) ist noch da, stört aber weniger.
Fitness/Sport:
Sport funktioniert problemlos. Ich jogge viel (auch bei Dunkelheit), fahre Mountainbike und schwimme. Vor allem das Mountainbiken hat mir sehr geholfen, an meinem Gleichgewicht zu arbeiten.
Sonstige OP-Folgen:
Die Narbe am Hinterkopf und der OP-Bereich sind noch etwas taub, es wird aber immer besser.
Die Geschmacksnerven auf der linken Zungenseite sind noch etwas gestresst, das hat sich aber auch in den letzten Monaten verbessert. Hier schmecke ich noch etwas sauer.
Bei sportlichen Aktivitäten läuft meine Nase links (AN-Seite) noch etwas, aber auch das hat sich verbessert. Und manchmal tränt mein linkes Auge, vor allem wenn ich mich länger nach unten bücke.
Die OP war ein großer Eingriff und hat mein Leben etwas verändert (Hören/Tinnitus/Gleichgewicht), aber im Großen und Ganzen geht es mir 6 Monate nach der OP gut. Die Beiträge hier im Forum haben mir sehr geholfen, mich auf die OP vorzubereiten und mit dem AN und den Folgen umgehen zu lernen. Vielen Dank an alle für die guten Tipps und Ratschläge.