2 Jahre nach OP

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domik
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2 Jahre nach OP

Beitrag von domik » 11.10.2016, 20:50

Hallo liebe Forumsmitglieder,

im September 2016 hatte ich die 24-Monate-Kontrolluntersuchung nach meiner AN-Operation. Das Ergebnis war unauffällig, es gab keine Anzeichen für ein Rezidiv. Ich nehme das positive Ergebnis zum Anlass, Euch noch mal über die Entwicklung von Kopf und Ohr in den letzten 15 Monaten zu berichten.

Das Ohr funktioniert heute fast so gut, wie vor der Operation. Ich habe nach wie vor keine Schwindel- und nur selten ganz leichte Gleichgewichtsprobleme. Die Sensorik und Aktorik in der linken Gesichtshälfte ist in Ordnung. Die Operationsnarbe merke ich kaum noch, nur die bei der Operation geschnittene Muskulatur im Nacken ist empfindlicher und längere Bildschirmarbeit führt häufiger zu Verspannungen. Kopfschmerzen treten nicht auf.

In den ersten 10 Monaten nach der Operation hatte ich mit verschiedenen akustischen Beschwerden zu kämpfen, die sich direkt nach der Operation einstellten. Ich hörte mein Pulsgeräusch, Schrittgeräusche, das Drehen des Kopfes, Kopfschütteln, Rechts-Links-Bewegung der Augen, mechanische Geräusche beim Hantieren, und vor allem meine eigene Stimme sehr laut über die Knochenleitung im linken Ohr. Wenn ich in größerer Runde mit lauter Stimme sprach, wurde die Lärmbelastung sehr schnell unangenehm. Beim Gehen hing die Intensität der auftretenden Geräusche von der Geschwindigkeit ab, schnelles Rennen ging gar nicht.

Im Dezember 2014, also 4 Monate nach dem Operationstermin, wurde zur Klärung der Ursachen dieser akustischen Effekte eine Dünnschicht-CT-Aufnahme des Felsenbeins gemacht und auf diesen Aufnahmen zeigte sich eine offene Verbindung zwischen einem der Bogengänge und dem Schädelraum, die wohl Ursache für die akustischen Beschwerden war. Nach weiteren 4 Monaten waren die Symptome unverändert. Im April beschlossen wir dann, dass der Kopf noch mal aufgemacht wird, um die Öffnung, die sich auf den CT-Aufnahmen gezeigt hatte, zu verschließen. Mitte Juni 2015 wurde die zweite Operation durchgeführt. Die Chirurgen bedeckten die Schwachstelle mit körpereigenem Bindegewebe. Das verwendete Material sollte nach der Operation über einen längeren Zeitraum, ungefähr ein Jahr war die Ansage, vernarben und sich zu einer Schutzschicht entwickeln, die das Ohr ähnlich gut abschirmt wie der ursprüngliche Knochen.

In den Monaten nach der zweiten Operation war dann tatsächlich eine stetige Besserung der Symptome zu beobachten. Das Pulsgeräusch war direkt nach der OP weg und ist jetzt im Alltag gar nicht mehr wahrnehmbar. Die Geräusche, die beim Gehen durch das Auftreten entstanden, sind nicht mehr vorhanden. Das Hörvermögen ist besser geworden, die Autophonie verschwand über einen Zeitraum von mehreren Monaten langsam und ist jetzt kaum noch wahrnehmbar. Mit dem Ergebnis der Kontrolluntersuchung und dieser positiven Entwicklung herrscht jetzt tiefe Zufriedenheit mit Kopf und Ohr.

Für Eure Hinweise und die Anteilnahme im Forum bedanke ich mich noch einmal bei allen Forumsmitgliedern. Die Fülle an Informationen, die ich hier sammeln konnte, hat mir bei den zu treffenden Entscheidungen sehr geholfen.

Liebe Grüße
domik

Diagnose 05/2014, AN links, ca. 15mm, intra- und extrameatal, operiert 8/2014, Hörnerv erhalten, kein Schwindel, keine Fazialisprobleme
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