Erfolgreiche Operation in Münster -Erfahrungen v. guga

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guga
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Erfolgreiche Operation in Münster -Erfahrungen v. guga

Beitrag von guga » 03.11.2008, 13:45

Hallo liebe Leser/innen des Forums,

nachfolgend möchte ich einen kurzen Erfahrungsbericht über die Operation meines AN geben.
Nach eingehenden Recherchen und mit viel hilfreicher Unterstützung durch Mitglieder dieses Forums habe ich mich für eine OP meines im März
08 entdeckten extra- und intrameatalen Vestibularisschwannoms (1,6 x 1,6 cm) im Clemens Hospital in Münster durch Herrn Prof. Dr. Sepehrnia entschieden.
Nach zweitägig durchgeführten Voruntersuchungen (CT, MRT, Röntgen der HWS, Audiogramm, TEE-Sonde (Herzecho) u.a.) wurde das AN am 15.10.2008 unter Erhaltung des Nervus facialis und des Nervus cochlearis entfernt.
Postoperativ wurde ich hervorragend auf der Intensivstation betreut. Die gefürchteten Folgen wie z. B. Schwindel oder Erbrechen traten bei mir nicht auf. Lediglich in den ersten Stunden nach der OP "spazierte" die mir gegenüberliegende Uhr an der Wand auf und ab. Der Effekt ließ sich aber durch Schließen der Augen verhindern. Nach ein paar Stunden war der Spuk vorbei. Ich verblieb 24 Stunden auf der Intensivstation und wurde nach Durchführung des MRT auf die Station gebracht. Bereits Donnerstag Abend konnte ich nach Entfernen des Blasenkatheters mit Begleitung zur Toilette.
Ich wurde durch das Pflegeteam von Herrn Prof. Dr. Seperhnia durchgehend mit viel Einfühlungsvermögen professionell versorgt und habe mich im Clemens Hospital jederzeit gut aufgehoben gefühlt.
Dank des Könnens und der Erfahrung des Herrn Prof. Dr. Seperhnia und seines OP-Teams sowie der ausgezeichneten Pflege vor Ort bin ich jetzt also wieder glücklich zu Hause.

Bemerken möchte ich noch, dass das AN seit der Entdeckung im März 08 bis zur OP an Wachstum zugenommen hat. Die Entscheidung zur OP war also für mich letztlich auch messbar richtig.
Kurz vor der OP habe ich die im Forum vermerkten positiven Berichte rauf und runter gelesen. Das hat mir in der unmittelbaren Vorbereitung sehr geholfen.

Ich möchte auf diesem Wege allen, die mir hier im Forum schriftlich oder gedanklich auf dem Weg zur OP zur Seite gestanden haben ganz ganz herzlich danken.

Irgendwann werde ich realisieren können, das mein AN "Geschichte" ist und ich den Deckel schließen kann.
Für Fragen oder zum Bestärken des Gehens des eigenen Weges stehe ich jederzeit gern zur Verfügung.

Nochmals herzliche Grüße sendet eine glückliche
Gudrun
Guga, weiblich, AN bekannt seit 03/08, OP im Oktober 08 von Prof. Sepehrnia und Team in Münster, keine Facialisparese, Hörverlust links, minimaler Tinnitus
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Beitrag von Anka » 04.11.2008, 20:31

Liebe Guga,

toll, dass deine OP so erfolgreich verlaufen ist, herzlichen Glückwunsch! Mich freut es immer, positive Berichte zu lesen, weil sie doch zeigen, dass sich Befürchtungen nicht immer erfüllen müssen und jeder, der die OP noch vor sich hat, wirklich auch eine reelle Chance hat, sie gut und ohne - zumindest ohne gravierende - Folgen zu überstehen.

Dein Bericht interessiert mich aber auch deshalb, weil Münster für mich in der engeren Wahl der Krankenhäuser ist, wenn ich mich denn operieren lassen muss (wofür im Moment aber schon einiges spricht).
Etwas überrascht war ich von der Schilderung der vielen Voruntersuchungen. Ist ein Herzecho Standard bei der Vorbereitung auf eine AN-OP oder gilt das nur für spezielle Risikogruppen? Wäre es bei der Vielzahl von Untersuchungen nicht sinnvoll, einen Teil bereits im Vorfeld zuhause durchführen zu lassen?

Kleine Bemerkung am Rande: An dem Tag, als du in Münster operiert wurdest, war ich nachmittags bei Prof. Sepehrnia in der Sprechstunde. Wir hätten uns also fast treffen können (':lol:'), aber du hattest an dem Nachmittag vermutlich Besseres vor.

Viele Grüße
Anka
Anka, w, 46 J, AN links 1,2 cm x 0,7 cm als Zufallsbefund im Juli 08 entdeckt, erfolgreiche OP Ende Januar 2009 in Münster bei Prof. Sepehrnia, keine Facialisparese, Hörvermögen erhalten, kein Tinnitus
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Beitrag von weilgrün » 05.11.2008, 11:46

Hallo Anka, hallo Guga,

auch von meiner Seite an dich Guga herzlichen Glückwunsch zum guten Ergebnis deiner OP! Nimm dir die nötige Zeit und Geduld, um dich davon so richtig zu erholen.
Bei mir sind nun schon über 3 Monate vergangen, dass ich in Tübingen von Prof. Tatagiba ebensfalls sehr erfolgreich operiert worden bin. Ich habe keine richtigen Beschwerden, bin allerdings noch nicht so belastbar, spüre manchmal, dass das Gleichgewicht noch nicht zu 100% funktioniert und ermüde schneller als vor der OP.
Auch in TÜ wurde bei mir eine Ultraschalluntersuchung des Herzens gemacht; mit der Erklärung, das sei nötig um sicher zu gehen, dass in der sitzenden (und optimaleren) Position operiert werden kann. Ein CT, AEP-Messung, EKG, Blutuntersuchung, Röntgenaufnahmen der HWS, BWS wurden ebenfalls am Tag vor der OP angefertig. Lediglich das MRT brachte ich mit. Mir persönlich war es so lieber, als die Untersuchungen ambulant machen zu lassen und bei den niedergelassenen Fachärzten lange warten zu müssen (evtl. auf einen Termin und dann im Wartezimmer).

Dir Anka viel Glück für die anstehende Entscheidung und alles Gute für alle.

Weilgrün
54 J., w, Raum Stuttgart; am 01.04.08 Diagnose durch MRT: AN 16x8mm li ; Termin (Sprechstunde) bei Prof. Tatagiba in TÜ am 18.04.08; OP für Herbst o8 geplant - OP in TÜ am 21.07.08, keine REHA
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Beitrag von Anka » 05.11.2008, 20:34

Liebe Weilgrün,

vielen Dank für deine schnelle Antwort und deine guten Wünsche.
Ich denke, an deinen Überlegungen zu der Zeitersparnis ist was dran, wenn ich überlege, wie viel Zeit ich in den letzten drei Monaten in Arztpraxen verbracht habe. Außerdem ist es sicher auch nicht schlecht, wenn man an den beiden Tagen vor der OP, die man offenbar schon im Krankenhaus sein muss, einigermaßen beschäftigt ist.
Du schreibst, dass du nach drei Monaten immer noch nicht wieder so belastbar bist, wie vor der OP. Wie stark erlebst du diese Beeinträchtigung? Geht es eher darum, mal früher schlafen zu gehen und auf den einen oder anderen Theaterbesuch, Ausflug etc. zu verzichten oder kannst du z.B. noch nicht wieder (voll) arbeiten?
Ich weiß, dass die Befindlichkeit nach einer solchen OP natürlich sehr unterschiedlich sein kann und von diversen Faktoren abhängt, so dass der Heilungsverlauf des einen Menschen nicht eins zu eins auf einen anderen "umgeklappt" werden kann. Trotzdem versuche ich, mich schon jetzt mit der Zeit nach einem etwaigen Eingriff zu beschäftigen, denn auch wenn die eigene Genesung natürlich im Vordergrund steht, muss ein mehrwöchiger oder gar mehrmonatiger Ausfall im Büro auch vorbereitet und dann von anderen aufgefangen werden. Ich wüsste daher schon ganz gerne, worauf ich mich realistischerweise einstellen muss.

Herzliche Grüße
Anka
Anka, w, 46 J, AN links 1,2 cm x 0,7 cm als Zufallsbefund im Juli 08 entdeckt, erfolgreiche OP Ende Januar 2009 in Münster bei Prof. Sepehrnia, keine Facialisparese, Hörvermögen erhalten, kein Tinnitus
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Beitrag von ana » 07.11.2008, 00:12

Liebe Weilgrün, liebe guga,

ich habe mich sehr über Eure Beiträge gefreut, da ich meine op noch irgendwann überstehen muss.
Was ich allerdiengs nicht weiss, was bedeutet Röntgen der HWS un Röntgen der BWS.

Liebe Grüße an Alle von
Ana
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Beitrag von Anka » 07.11.2008, 20:36

Liebe Ana,

ich denke, mit den Abkürzungen sind das Röntgen der Halswirbelsäule und der Brustwirbelsäule gemeint.

Viele Grüße
Anka
Anka, w, 46 J, AN links 1,2 cm x 0,7 cm als Zufallsbefund im Juli 08 entdeckt, erfolgreiche OP Ende Januar 2009 in Münster bei Prof. Sepehrnia, keine Facialisparese, Hörvermögen erhalten, kein Tinnitus
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Beitrag von weilgrün » 07.11.2008, 22:20

Hallo Ana,

es ist, wie Anka schreibt: Röntgen der Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule.

Grüssle
Weilgrün
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Beitrag von ana » 09.11.2008, 13:43

Liebe Anka und weilgrün,

danke für Eure Antworten.

Viele Grüße
ana
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Beitrag von guga » 10.11.2008, 10:41

Hallo liebe Anka, liebe Forumsteilnehmer,

ich komme erst jetzt dazu, die Fragen bezüglich der Voruntersuchungen zu beantworten.
Seitdem ich zu Hause bin, befinde ich mich in einem Zustand der Erschöpfung. Vielleicht sollte ich ein wenig Geduld mit mir haben, aber Geduld und Ruhe gehören nicht gerade zu meinen Stärken.
Ich träume jetzt schon davon, wieder arbeiten gehen zu können, bin aber noch nicht belastbar.

Das Herzecho wurde durchgeführt, um zu prüfen, ob bei mir ein "Foramen ovale" vorliegt, da die OP in "sitzender Position" durchgeführt wird. Mir wurde erklärt, dass bei Vorliegen eines Foramen ovale noch andere Maßnahmen während der OP getroffen werden.
Nun, es hat sich herausgestellt, dass ich zu den 25% der Menschen gehöre, die ein Foramen ovale haben.

Da ich bis zum letzten Tag vor der OP gearbeitet habe, fand ich es sehr gut, dass sämtliche Untersuchungen im Krankenhaus stattfanden.
Erstens hatte ich die zwei Tage bis zur OP ein volles Programm und war deshalb abgelenkt und zweitens wurden sämtliche Untersuchungsergebnisse elektronisch erfasst und waren für den Professor sofort verfügbar.
Des weiteren hätte ich mir im Vorfeld ständig frei nehmen und die Zeit im Anschluss nacharbeiten müssen.
Außerdem habe ich dadurch das Krankenhaus, die Abteilungen und die Mitarbeiter zwei Tage lang kennen gelernt.
Auch dies hat dazu beigetragen, dass ich entspannt der OP entgegen gesehen habe.

Liebe Grüße
Gudrun
Guga, weiblich, AN bekannt seit 03/08, OP im Oktober 08 von Prof. Sepehrnia und Team in Münster, keine Facialisparese, Hörverlust links, minimaler Tinnitus
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Müdigkeit nach der Operation

Beitrag von marmott » 18.11.2008, 20:29

Müdigkeit nach der Operation

Liebe Anka, du fragst nach der Belastbarkeit nach der OP. Ich beantworte dir die Frage aus meiner Warte.

Ich war nach der 2. OP 3 1/2 Monate zuhause, weil ich Probleme mit dem Sehnerv hatte. Der war beleidigt und liess sich etwas Zeit, bis er wieder alles sah, was ich sehen wollte :wink: deswegen dauerte das etwas länger als normal.

Aber nach diesen 3 1/2 Monaten war ich 6 Wochen, zuerst zu 50%, danach zu 70% arbeitsfähig. Danach wäre ich wieder 100% einsatzfähig gewesen, habe aber mein Pensum eh auf 60% runtergeschraubt - das wollte ich ja eh schon viel zu lange.

Aber nach der Müdigkeit gefragt; du wirst das selbst merken. Ich habe einfach immer sehr gut geschlafen und war auch eine zeitlang immer gegen Abend recht müde. Also nimm dir um Gottes Willen nach der OP nicht dies oder jenes vor - lass es einfach geschehen, wie dir grad wohl ist und hör auf deinen Körper. Auch der muss sich doch nach der langen Narkose wieder erholen und das geht auch nicht von einem Tag auf den Anderen. Also lass dir Zeit.

Ich habe in der Zeit auch gelernt, nicht alles zu planen sondern mein Leben immer vom einen Arztbesuch auf den anderen Arztbesuch abhängig zu machen. Du kannst nämlich nichts erzwingen - er sagt dir jeweils, wie er deinen aktuellen Zustand beurteilt und ob er dir das Leben und die Hektik wieder zumuten kann. Geniess doch diese Auszeit und freu dich dann an jedem kleinen Fortschritt - und die kommen doch schneller, als du glauben kannst :D

Aber denk daran, es ist bei jedem Menschen individuell - bei dir wird es sicherlich ganz anders ablaufen.

Ich hoffe sehr, ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir eine supertolle Zeit. Mach dir nicht zuviele Gedanken im Voraus!

Liebe Grüsse Marmott
w, 1971, 2007 AN r., 4.2 x 3 x 4cm, 2x OP in Bern in 2007, 1.8x1.9x1.1cm in 2009. Fazialisparese, taub r., Rezidiv 2.2x1.3x2.4cm am 25.2.10, OP am 14.9.2010 in Tübingen, Prof. Tatagiba. Gefühlsstörungen, Lähmungserscheinungen, Lärmempfindlich,glücklich:-)
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