Mutmachendes Resümee 2 Jahre nach AN-OP

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elephant88
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Mutmachendes Resümee 2 Jahre nach AN-OP

Beitrag von elephant88 » 04.05.2014, 19:22

Hallo liebe Forumsleser,

ich melde mich mal nach einer längeren Funkstille mit guten Nachrichten. :D
Die Entfernung meines "Mann im Ohr" ist mittlerweile 2 Jahre her und seitdem geht es mir gut.
Da man ja oft eher schlechte Nachrichten hört und liest, wollte ich hier mal ein bisschen was Positives berichten.
Über meine Erfahrungen unmittelbar nach der OP 2012 hatte ich schon an anderer Stelle berichtet. Jetzt, mit ein wenig zeitlichem Abstand, kann ich nur sagen, das alles gut geworden ist. Ich hatte eine gute Reha-Zeit in der Rosenklinik Bad Oeynhausen (mit Verlängerung 6 Wochen), in der mein Gleichgewichtssinn gut trainiert wurde und meine Nackenverspannungen (durch OP-Haltung entstanden) fast wegmassiert wurden. 2 Monate nach der OP habe ich mich zum ersten Mal wieder aufs Fahrrad getraut und 4 Monate nach der OP bin ich das erste Mal wieder Motorrad gefahren 8)
Nach der Reha in der Klinik hatte ich noch einige ambulante Termine, aber ich habe es versäumt, anschließend mit intensivem Sport (Rückengymnastik, Gleichgewichtstraining) weiter zu machen. Sonst wäre mir der etwas mühsame Wiedereinstieg im letzten Herbst erspart geblieben...
Meine Wiedereingliederung im Sommer 2012 verlief auch problemlos, erst 4 Wochen halbtags im Büro, dann 6 Stunden, dann wieder voll.
Seit Anfang 2013 trage ich links ein kleines Hörgerät, das die fehlenden Frequenzen ausgleicht, was mir besonders beim Singen im Chor hilft sowie bei Gesprächen in Gruppen. Zwar ist der Tinnitus immer noch da, aber mit dem Hörgerät wird er gut überlagert.
Die jährlichen Kontrolluntersuchungen (MRT, Hörtest) haben bisher keine Auffälligkeiten gezeigt und Prof. Nakamura hatte bei den Vorstellungsterminen auch nichts auszusetzen.

Mein persönliches Fazit: ich war mit der Entscheidung zur OP gut beraten, hatte Glück mit der Reha und verständnisvolle Kollegen bei der Wiedereingliederung. Meine grundsätzlich positive Lebenseinstellung hat wohl auch zur Genesung beigetragen.
Vielleicht hilft dieser kleine Bericht anderen Betroffenen bei der Entscheidungsfindung und macht Mut.

Viele Grüße und haltet die Ohren steif :wink:
elephant88
W 1969, Bürohockerin, AN links (1,7x0,8cm, vorwiegend intrameatal, extrameatal vorgewölbt) festgestellt am 20.09.2010, am 22.3.2012 in der MHH erfolgreich entfernt :) zurück bleibt links ein Rauschen und vermindertes Hörvermögen, kleines Hörgerät hilft
armorika
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Re: Mutmachendes Resümee 2 Jahre nach AN-OP

Beitrag von armorika » 04.05.2014, 19:46

liebe elephant88.

danke danke danke.
du bist die erste motorradfahrerin, die ich hier gefunden habe und schreibst auch noch, du kannst wieder fahren.
nicht, dass DAS das wichtigste wäre, aber deine erfahrung freut mich und nimmt einen weiteren schatten aus der zukunftsplanung - herbstferien 2014 geplante OP.

leider konnte ich nicht erkennen, wo du operiert wurdest. bitte schreibe mir das noch.
lieben dank und einen schönen mai.
armorika
AKN Diagn. 12/2011, Gr. 21x19x15mm re., OP 7.1.15 Prof. Tatagiba. AKN vollst. entfernt., re. taub., Reha 4 Wo., Hyperakusis, Tinnitus re., Facialisparese weg, Schwindel weg, nach 10 Wochen fit, 1.MRT 16.4.15 o.B., 2.MRT 2.11.15 o.B., 3.MRT 4.5.17 o.B.
snowdog
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Re: Mutmachendes Resümee 2 Jahre nach AN-OP

Beitrag von snowdog » 06.05.2014, 22:05

Liebe elephant88,

herzlichen Dank für Deinen Bericht 2 Jahre nach der OP -
auch wenn hier im Forum alle "Lebenszeichen" hochwillkommen sind,
über die positiven Rückmeldungen freut man sich besonders.

Diese Erfahrungen sind auch deshalb wichtig, weil sie den
erweiterten Zeitraum nach der OP beschreiben und Aufschluss
über die Rückkehr in den Alltag geben.

"Alles gut geworden" geht dann wohl als Zensur "sehr gut" durch,
kein selbstverständliches Ergebnis, keine Vorhersagegarantie,
aber das gute Gefühl, sich richtig entschieden und den Tumor
besiegt zu haben.
...aber ich habe es versäumt, anschließend mit intensivem
Sport (Rückengymnastik, Gleichgewichtstraining) weiter zu machen.
Sonst wäre mir der etwas mühsame Wiedereinstieg im letzten Herbst
erspart geblieben...


Vom Sport gehen - so er beschwerdefrei ausgübt werden kann -
positive Signale für das körperliche Wohlbefinden aus. Ihn intensiv
betreiben zu können, liegt leider nicht nur vom Willen ab -
wer vor der OP begeisterter Sportler war, bemisst daran häufig
den Grad wieder erlangter Lebensqualität.
Manches braucht seine Zeit, manches geht vielleicht gar nicht mehr -
aber Bewegung und Aktivität sind für alle Therapien hilfreich.
Nach 2 Monaten Radfahren, nach 4 Monaten Motorrad - die Frage
nach anhaltenden Schwindelsymptomen stellt sich wahrlich nicht ;)

Dass sowohl die berufliche Wiedereingliederung (positives Arbeitsumfeld)
als auch die Wiederaufnahme des Hobbys (Chorsingen mit Hörgerät)
gelingen konnte, ist sehr erfreulich. Kommt eine positive Lebenseinstellung
dazu, ist man gut gerüstet.

Alles Gute weiterhin und wenn Du magst, bis zu einem nächsten Update
hier im Forum !

Liebe armorika,

MHH ( = Medizinische Hochschule Hannover)
elephants Beitrag hierzu findest Du (hier)

wer als Mitglied angemeldet im Forum unterwegs ist, kann sich unter "Profil" die
Beiträge eines Verfassers anzeigen lassen - so kann man gezielt Informationen
zu Kliniken oder Therapieverläufen zusammentragen.

Zum Thema Motorradfahren -
wenn es mit dem Radeln und dem Gleichgewicht keine Probleme gibt,
klappt´s auch mit dem "Moped" (im Selbstversuch habe ich mit Blick
auf Kopfschmerzen günstige therapeutische Effekte erzielen können -
wobei ein 4-Takter im Vergleich zur 2-Takt-Vespa seine Vorteile
auszuspielen weiß... ;) )

Herzliche Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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Re: Mutmachendes Resümee 2 Jahre nach AN-OP

Beitrag von elephant88 » 07.05.2014, 22:25

Hallo snowdog,

Vielen Dank für deinen Kommentar.

Ich muss da wohl mal was zurecht rücken: mit dem "intensiven" Sport habe ich nicht gemeint, Leistungssport oder Extremsport (wieder) zu betreiben. Ich bin ein ausgemachter Sportmuffel, aber Bewegung muss ja sein und nach der Reha hätte ich mit Gesundheitssport wie kräftigende Wirbelsäulengymnastik oder auch Qi Gong weitermachen müssen. Radfahren und Wandern gehören zu meinem täglichen Leben, und seit einiger Zeit mache ich wieder Gymnastik 1x die Woche. Aber den Marathon letzte Woche wollte ich nicht mitmachen :wink:

Und der 4-Zylinder-"Reiskocher" wartet auf besseres Wetter... :mrgreen:

Bis bald
elephant88
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