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Trifft die Tinnitus-Erklärung zu?

Verfasst: 07.07.2019, 17:03
von elf
Ich fand gerade diesen Artikel im "Spektrum":

https://www.spektrum.de/news/wie-tinnit ... n=ZON_KOOP

Ich kann Vieles vom Geschilderten nachvollziehen und halte die Theorie für einleuchtend.

Das muss nicht bedeuten, dass sie wirklich zutrifft.

Wer hat dazu eine Meinung?

Re: Trifft die Tinnitus-Erklärung zu?

Verfasst: 07.07.2019, 22:23
von snowdog
Hallo elf,

sehr interessanter Artikel zum Thema, allerdings schwierig, ohne Textbezug im Forum
zu diskutieren. Vielleicht könntest Du die Aussage, über die ein Austausch gewünscht
ist, im Auszug voranstellen ?

Beste Grüße
snowdog

Re: Trifft die Tinnitus-Erklärung zu?

Verfasst: 07.07.2019, 22:41
von elf
snowdog hat geschrieben: 07.07.2019, 22:23 sehr interessanter Artikel zum Thema, allerdings schwierig, ohne Textbezug im Forum
zu diskutieren. Vielleicht könntest Du die Aussage, über die ein Austausch gewünscht
ist, im Auszug voranstellen ?
Lieber snowdog, ich habe ja meist keinen Tinnitus, deshalb habe ich in die Runde gefragt.
Bei mir funktioniert der von mir angegebene Link gut.

Aber diese Textstelle war für mich interessant:
...Die Gruppe um Liberman belegte, dass der gleiche Prozess den »versteckten Hörverlust« bedingt.
Davon betroffene Personen schneiden zwar im klassischen Reinton-Hörtest nicht schlechter ab als gut hörende Menschen.
Ihr Sprachverständnis ist aber in Umgebungen mit vielen Nebengeräuschen, etwa auf einer Party, bereits stark beeinträchtigt.
Die übrig gebliebenen, intakten Synapsen reichen noch aus, um einfache akustische Signale ins Gehirn zu übertragen; ihre Hörschwellen bleiben deshalb unauffällig.
Komplexere Informationsmuster – wie die Stimme einer Person in einem Durcheinander von dutzenden – kann das Gehirn jedoch nur zuverlässig entschlüsseln, wenn ein Großteil der Synapsen intakt ist.
Hier haben Menschen mit verstecktem Hörverlust Probleme.
Bei ihnen tritt zudem gehäuft Tinnitus auf...
Viele Foristen klagen -wie ich- darüber, dass man in einer Kneipe nichts mehr verstehen kann, bzw. entweder reden die Leute zu undeutlich oder zu laut.

So geht´s mir auch.
Wem geht es nach AN-Therapie NICHT so?
___________
BTW.: Wenn ich die Zähne kraftvoll zusammenbeiße, habe ich -wenn ich genau hinhöre- einen Tinnitus, auch im tauben Ohr.

Re: Jeder sagt was anderes........Was soll ich nur tun....

Verfasst: 14.07.2019, 06:51
von Ladylike
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Die nachfolgenden Beiträge wurden in dieses Thema verschoben
snowdog
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Guten Morgen

bitte gibt es eigentlich auch Menschen, die durch Bestrahlung oder OP ihre Beschwerden wieder los wurden, speziell den Tinitus. Oder daß sich das Gehör wieder verbessert hat?
Ich lese immer nur über Stillstand der Beschwerden, bzw eingetretener Nebenwirkungen

Liebe Grüße
Ladylike

Re: Jeder sagt was anderes........Was soll ich nur tun....

Verfasst: 14.07.2019, 10:47
von elf
Ladylike hat geschrieben: 14.07.2019, 06:51 Beschwerden wieder los wurden, speziell den Tinitus.
Zum Tinnitus habe ich einen neuen Beitrag geschrieben. Vielleicht hilft der.
Oder daß sich das Gehör wieder verbessert hat?
Da hätte ich keine große Hoffnung. Weder durch OP noch durch Bestrahlung oder Warten.
Ich lese immer nur über Stillstand der Beschwerden, bzw eingetretener Nebenwirkungen
Genau!
Deshalb ist das Warten und das genaue Beobachten gar nicht so falsch.
Vielleicht wächst das bisher ja kleine AN nicht weiter, oder nur geringfügig.

Warst Du denn nun mal in München z.B. bei Cyberknife?
Wenn so:
Was haben sie Dir geraten?

Wenn nicht:
Es hat doch keinen Sinn, zuhause Trübsal zu blasen, ohne einen Eindruck zu bekommen, wie es dort aussieht und was die Leute dort sagen.

Re: Jeder sagt was anderes........Was soll ich nur tun....

Verfasst: 14.07.2019, 11:59
von Ries363
Hallo Ladylike,

da hast du Recht, diese Meldungen sind nicht bekannt geworden.
Mein HNO Arzt hat mir diesbezüglich ein klares nein gesagt. Höhrnervschäden sind nicht reparierbar.
Wie bei mir: Komplette Taubheit auf der AN Seite, leichter Tinitus.
HNO Arzt sagte wörtlich: was durchtrennt ist bleibt durchtrennt.Man kann das Gleichgewichtsorgan umgewöhnen, so dass nur die gute Seite das Kommando übernimmt. Aber durchtrennte Nerven sind ein unveränderterer Schaden.
Auch meine Hausärztin ( AN OP in Tübingen vor 10 J) ist auf 1 Ohr taub.

Dir alles Gute und baldige Entscheidung für dein Vorgehen.
MfG Ries363

Re: Jeder sagt was anderes........Was soll ich nur tun....

Verfasst: 14.07.2019, 12:47
von snowdog
Ladylike hat geschrieben: 14.07.2019, 06:51 bitte gibt es eigentlich auch Menschen, die durch Bestrahlung oder OP ihre Beschwerden wieder los wurden, speziell den Tinitus. Oder daß sich das Gehör wieder verbessert hat?
Ich lese immer nur über Stillstand der Beschwerden, bzw eingetretener Nebenwirkungen

Liebe Grüße
Ladylike
Liebe Ladylike,

eine generelle Aussage wird sich dazu nicht treffen lassen, das Beschwerdebild ist ja
eine Gesamtheit aus Symptomen und deren Wechselwirkungen.

Zum Thema Hörverlust z.B. gibt der Zustand des Hörnervs vor und nach der OP
Aufschluss, hat der Tumor hier bereits "ganze Arbeit" geleistet, wird auch durch die
Tumorentfernung keine Funktion wieder hergestellt.
Ein vorhandenes Resthörvermögen kann erhalten werden, das Ergebnis lässt
sich leider erst nach dem Eingriff bestimmen. Der Erhalt des Status Quo wäre ein
Erfolg, eine Verschlechterung (bis zur Ertaubung) nicht auszuschließen, eine
Verbesserung der Hörfähigkeit i.d.R. nicht zu erzielen oder die Ausnahme.

Beim Tinnitus wird die Prognose zusätzlich erschwert, der Beitragsverweis von elf
versucht ja die Erklärungsansätze über Entstehung, Verlauf und Behandlungsmöglichkeit
von Tinnitusbeschwerden darzustellen.
Die Wahrnehmung des Tinnitus hat nur mittelbar mit einem funktionierenden Hörvermögen
zu tun, auch ein zerstörter Hörnerv und damit ein funktional ertaubtes Ohr "funkt"
Geräusche bzw. lässt Betroffene über Beschwerden klagen. Und an dieser Stelle tritt
die Bedeutung des Beschwerdebildes als höchst individuelle Symptomatik in den Vordergrund:
Wissenschaftliche Erklärungen ersetzen keine Betroffenheit.
Messungen und Beobachtungen können das Wirkprinzip beschreiben, sie können aber (bislang)
keine allgemeingültigen Erklärungen liefern.

Die Hoffnung, durch eine Therapie einen vorhandenen Tinnitus beseitigen zu können, sollte
nicht ausgeschlossen werden, wahrscheinlicher ist eher eine Veränderung der Intensität, Frequenz
oder Sensibilität der bestehenden Beschwerden. Der Entschluss zur Therapie OP oder Bestrahlung
sollte nicht vorrangig auf einer vagen Tinnitusprognose basieren.

Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Belastbarkeit gehören ebenfalls zur Gesamtsymptomatik,
die nach einer Therapie verändert auftreten kann. Der Grund ist vorrangig ein veränderter
Zustand, der durch einen Eingriff hervorgerufen ist. Symptomveränderungen in der Phase des
"wait and scan" werden i.d.R. kaum bis leicht wahrgenommen, wobei der fortschreitende
Gewöhnungsprozess eine Rolle spielt. Wozu ein wachstumsaktiver Tumor in der Lage ist, zeigt
er eben erst im Verlauf. Eine ungünstigere Pognose bei eingetretenem Hörverlust z.B. liegt dann
auf der Hand.

Beste Grüße
snowdog

Re: Trifft die Tinnitus-Erklärung zu?

Verfasst: 14.07.2019, 19:08
von Ladylike
Erstmals danke
Bis Bald

Re: Trifft die Tinnitus-Erklärung zu?

Verfasst: 27.01.2020, 08:27
von Ladylike
Hallo und guten Morgen

bitte wer weiss, wie laut ein Tinnitus im Extremfall denn werden kann..... oder wie beschreibt man denn die Belastung dem HNO.
Ich habe beim Arzt gesagt, daß ich sehr unter dem Tinnitus leide und daß ich das bald nicht mehr aushalte. Er meinte darauf, das sei leider so. So ist das halt, da kann man nix machen.....

Liebe Grüße Ladylike