AHB Römerwall Klinik in Mainz

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mika
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AHB Römerwall Klinik in Mainz

Beitrag von mika » 23.07.2015, 21:08

Liebe Leser!
Anfang April habe ich mein AN in Tübingen operieren lassen. Dort wurde dann vom Sozialdienst der Antrag auf AHB gestellt. Die notwendigen Daten hatte ich bereits vorher durchgegeben, damit es schneller geht. Nach ein paar Tagen kam der Bescheid, ich sollte stationär in eine Rehaklinik in meiner Heimatstadt, rein neurologisch. Meine Hauptbeschwerden postoperativ waren Schwindel und der Umgang mit Schwerhörigkeit und Tinnitus. Daher wollte ich unbedingt nach Mainz,da ich mir von dieser Klinik den bestmögliche Förderung erhoffte. Der Einspruch wurde abgelehnt. Mit letzter Kraft raffte ich mich auf und schaffte dann über den medizinischen Dienst und durch die "Androhung", recht bald dann eine HNO-Reha machen zu müssen, dass ich in die gewünschte Einrichtung gelassen wurde. Im Nachhinein hört sich alles halb so wild an, aber damals kurz nach der OP war das eine wahnsinnige Belastung.
EndeApril ging es los, genau 2 Wochen nach der Entlassung. Ich habe die Zeit vorher weitestgehend genutzt, langsam auf die Beine zu kommen und kleinere Spaziergänge zu machen. Das war auch schon gut, denn in der Reha war täglich volles Programm angesagt. Natürlich an das jeweilige Tempo und Können angepasst.
Die Therapien bestanden aus Krankengymnastik allein und mehrheitlich in der Gruppe, Schwindeltraining, hörtraining, Tinnitustraining und Entspannungsverfahren (Qigong, Taichi, progressive Muskelrelaxation und autogenes Training ).
Die Klinik ist klein, man lernt sich schnell kennen. Zum Teil waren nur 6 Mitpatienten da. Das Personal kümmert sich sehr. Es wurde ausführlich HNO-ärztlich untersucht und beraten, eine Hörgeräte Versorgung eingeleitet.
Ich habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt, genug gefordert, aber auch mit ausreichend Zeit zu Entspannung, Erholung und zum genesen.
In der ersten Wo he bin ich noch sehr langsam und vorsichtig gegangen, da mich der Schwindel und die damit verbundenen Gangunsicherheiten noch sehr belasteten. Aber schon in der 2. Woche merkte ich, dass das ständige Training Fortschritte ermöglicht. Die Spaziergänge wurden ausgedehnter, Ende der 2. Woche konnte ich mit der Bahn nach hause fahren. In der 3. Woche steigerte ich meine Belastbarkeit und nach 4 Wochen durfte ich nach Hause. Es wurde eine Wiedereingliederung begonnen, die nun auch schon abgeschlossen ist. Ich habe rasch mein altes Tempo wieder erreicht, aber ich habe gelernt, mehr auf mich zu achten, daher gehe ich nun alles etwas ruhiger und entspannter an! Vor allem, weil ich grad Urlaub habe...!
Vorgestern bin ich zur Nachbesprechung in Tübingen gewesen. Im MRT zeigte sich eine Kontrastmittelanreicherung im OP-Bereich. Das wird am ehesten Narbengewebe sein, ich lasse mich davon jetzt nicht verunsichern. Die nächste Kontrolle wird erst im nächsten Jahr stattfinden, insgesamt soll 10 Jhare beobachtet werden.
Fazit: Mainz war sehr gut, der Kampf, um dorthin zu kommen, hat sich für mich gelohnt. Nur von der Küche sollte man nicht allzu viel erwarten. ...
Meine Restbeschwerden jetzt 3 1/2 Monate nach OP:
Leichte Gangunsicherheiten v.a. bei weiten Seitwärtsbewegung, bei schnellem gehen und in Dunkelheit. Radfahren geht wieder, autofahren seit 4 Wochen. Schmerzen habe ich selten, dann meist Nackenverspannungen bei starker Belastung. Der Tinnitus bleibt, die Schwerhörigkeit ist mit Hörgerät versorgt.
Mir geht es gut!

Lg mika
AN re., T2, 13 x 18 x 20 mm, MRT 11/14, Hörsturz ´13 und ´14, Tinnitus 9/14, OP 1.4.15 in Tübingen durch Prof. Ebner, post-OP Liquorleck, Schwindel, vorüb. leichte Fazialisschwäche; mittelgr. schwerhörig re., Facialis zittert re., Rest-Schwindel
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