Meine AN-Operation in der HNO-Uniklinik in Erlangen
Verfasst: 26.10.2011, 20:25
Liebe Forumsteilnehmer und Mitleser,
inzwischen bin ich schon eine ganze Weile zu Hause und es geht mir gut.
Vor der Op war ich rechts so gut wie taub (stark verzerrte Restsignale bei hoher dB-Zahl, Sprachverstehen 0 %, rechts Tinnitus, Schwindel). (Diagnose am 20.5.11)
Die Operation (Sept. 2011, Erlangen, Prof. Iro/Prof. Zenk, otochirurgisch, Zugang translabyrinthär) dauerte sieben Stunden, im Vorfeld war die Rede von vier bis sechs Stunden. Der Tumor war mit dem Fazialisnerv über ein langes Stück fest verbunden, reichte aber nicht an Hirnstamm/Kleinhirn heran. Er wurde vollständig entfernt. Der Vestibularisnerv wurde durchtrennt.
Direkt nach der Op wurde ich auf die Intensivstation verlegt. Nach dem Aufwachen hatte ich starken Drehschwindel. In den ersten Nächten sollte ich nicht flach liegen, wollte ich auch nicht, da ich dann sofort Kopfschmerzen bekam.
Auf der Normalstation (ab 5. Tag nach der OP) durfte ich am ersten Tag nicht allein aus dem Bett, das war aber in Ordnung für mich, denn ich war sehr wackelig auf den Beinen. Ab da ging es sehr schnell aufwärts. Eine Krankengymnastin war mehrmals kurz da und hat mir Übungen gezeigt, die ich fleißig gemacht habe. Von Tag zu Tag konnte ich mich spürbar freier bewegen.
Am zehnten Tag nach der Op wurde ich entlassen. Ich hatte in den ersten Tagen danach noch sporadisch Kopfschmerzen (in der folgenden Nacht zum ersten Mal so stark, daß ich ein Schmerzmittel nahm, war aber das einzige Mal), inzwischen keine mehr.
Der Schwindel ist noch deutlich da, vor allem beim Laufen und Radfahren auf unebenem Grund, verringert sich im Moment eher langsam. Ein Arzt sagte mir, nach sechs bis acht Wochen soll er sich deutlich gebessert haben, und etwa nach drei Monaten weitgehend verschwinden.
Die Nachsorge ist engmaschig. Ich war vier Tage nach der Entlassung schon zum ersten Mal wieder da und drei Wochen später (gestern) zum zweiten Mal. Drei Monate nach der Operation werden das Gleichgewicht und der Fazialisnerv getestet und ein neues MRT gemacht.
Ich denke, ich habe mit dem Verlauf der Operation, der ersten Erholung und meiner aktuellen Verfassung Glück im Unglück gehabt. Nach meiner persönlichen Einschätzung haben die Operateure ganze Arbeit geleistet. So wie ich einen der Profs. interpretiere, haben sie nicht nur die Grundhaltung, das Beste für den Patienten zu erreichen, sondern sie geben in der Operation alles, um das auch tatsächlich möglich zu machen. Ich bedanke mich bei Prof. Iro und seinem Team, ich bin zu 100 % zufrieden und würde mich (und mein Gehirn ) ihm wieder anvertrauen.
Einige Symptome werden bleiben. Die Taubheit ist jetzt endgültig besiegelt (in der Cochlea ist keine Lymphe mehr, die notwendig ist, um die Schallwellen an die Haarzellen zu leiten, ich glaube, die Haarzellen sind damit auch zerstört); es wurde mir aber vorher von allen Fachleuten (auch Radiologin, Neurochirurgen) gesagt, daß sich mein Gehör nicht erholen würde), der Tinnitus soll evtl. noch geringer werden. Im Moment bin ich noch krankgeschrieben.
Was schon woanders geschrieben wurde und dem ich mich anschließen möchte: Es ist wichtig, sich vor einer Operation fit zu halten, trainieren, laufen, radfahren, ... Zumindest habe ich das Gefühl, daß mir das u.a. geholfen hat, wieder schnell auf die Beine zu kommen.
Ich wünsche allen Betroffenen alles Gute!
Herzliche Grüße an alle Leser
Amsel
Edit: Ich habe ein paar Zeilen entfernt, die eher persönlicher Natur sind und von denen ich glaube, dass sie für den Bericht nicht wichtig sind.
inzwischen bin ich schon eine ganze Weile zu Hause und es geht mir gut.
Vor der Op war ich rechts so gut wie taub (stark verzerrte Restsignale bei hoher dB-Zahl, Sprachverstehen 0 %, rechts Tinnitus, Schwindel). (Diagnose am 20.5.11)
Die Operation (Sept. 2011, Erlangen, Prof. Iro/Prof. Zenk, otochirurgisch, Zugang translabyrinthär) dauerte sieben Stunden, im Vorfeld war die Rede von vier bis sechs Stunden. Der Tumor war mit dem Fazialisnerv über ein langes Stück fest verbunden, reichte aber nicht an Hirnstamm/Kleinhirn heran. Er wurde vollständig entfernt. Der Vestibularisnerv wurde durchtrennt.
Direkt nach der Op wurde ich auf die Intensivstation verlegt. Nach dem Aufwachen hatte ich starken Drehschwindel. In den ersten Nächten sollte ich nicht flach liegen, wollte ich auch nicht, da ich dann sofort Kopfschmerzen bekam.
Auf der Normalstation (ab 5. Tag nach der OP) durfte ich am ersten Tag nicht allein aus dem Bett, das war aber in Ordnung für mich, denn ich war sehr wackelig auf den Beinen. Ab da ging es sehr schnell aufwärts. Eine Krankengymnastin war mehrmals kurz da und hat mir Übungen gezeigt, die ich fleißig gemacht habe. Von Tag zu Tag konnte ich mich spürbar freier bewegen.
Am zehnten Tag nach der Op wurde ich entlassen. Ich hatte in den ersten Tagen danach noch sporadisch Kopfschmerzen (in der folgenden Nacht zum ersten Mal so stark, daß ich ein Schmerzmittel nahm, war aber das einzige Mal), inzwischen keine mehr.
Der Schwindel ist noch deutlich da, vor allem beim Laufen und Radfahren auf unebenem Grund, verringert sich im Moment eher langsam. Ein Arzt sagte mir, nach sechs bis acht Wochen soll er sich deutlich gebessert haben, und etwa nach drei Monaten weitgehend verschwinden.
Die Nachsorge ist engmaschig. Ich war vier Tage nach der Entlassung schon zum ersten Mal wieder da und drei Wochen später (gestern) zum zweiten Mal. Drei Monate nach der Operation werden das Gleichgewicht und der Fazialisnerv getestet und ein neues MRT gemacht.
Ich denke, ich habe mit dem Verlauf der Operation, der ersten Erholung und meiner aktuellen Verfassung Glück im Unglück gehabt. Nach meiner persönlichen Einschätzung haben die Operateure ganze Arbeit geleistet. So wie ich einen der Profs. interpretiere, haben sie nicht nur die Grundhaltung, das Beste für den Patienten zu erreichen, sondern sie geben in der Operation alles, um das auch tatsächlich möglich zu machen. Ich bedanke mich bei Prof. Iro und seinem Team, ich bin zu 100 % zufrieden und würde mich (und mein Gehirn ) ihm wieder anvertrauen.
Einige Symptome werden bleiben. Die Taubheit ist jetzt endgültig besiegelt (in der Cochlea ist keine Lymphe mehr, die notwendig ist, um die Schallwellen an die Haarzellen zu leiten, ich glaube, die Haarzellen sind damit auch zerstört); es wurde mir aber vorher von allen Fachleuten (auch Radiologin, Neurochirurgen) gesagt, daß sich mein Gehör nicht erholen würde), der Tinnitus soll evtl. noch geringer werden. Im Moment bin ich noch krankgeschrieben.
Was schon woanders geschrieben wurde und dem ich mich anschließen möchte: Es ist wichtig, sich vor einer Operation fit zu halten, trainieren, laufen, radfahren, ... Zumindest habe ich das Gefühl, daß mir das u.a. geholfen hat, wieder schnell auf die Beine zu kommen.
Ich wünsche allen Betroffenen alles Gute!
Herzliche Grüße an alle Leser
Amsel
Edit: Ich habe ein paar Zeilen entfernt, die eher persönlicher Natur sind und von denen ich glaube, dass sie für den Bericht nicht wichtig sind.