Operation, wo?

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Hamburg
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Operation, wo?

Beitrag von Hamburg » 16.08.2018, 09:33

Vor ca. 5 jahren hatte ich rechts einen Hörsturz mit Tinnitus. Der HNO meinte, bei einem Tinnitus kann man nicht viel machen. In diesem Jahr hatte ich den Eindruck, das sich das Hören verschlechtert hatte (ca. 50%). Ein anderer HNO Arzt schickte mich sofort in das MRT (schade, wieso nicht schon der erste HNO Arzt?). Denn bei schnellen Richtungswechseln war mir nun kurzzeitig schwindelig. In dem MRT wurde ein AN T4a im rechten Ohr diagnostiziert. Der HNO Arzt empfahl mir als Hamburger Herrn Kremer im AK Heidberg. Den Termin bekam ich innerhalb zwei Tage. Ich holte noch zwei weitere Meinungen ein, wobei schon klar war = Operation mit größter Wahrscheinlichkeit des kompletten Hörverlustes rechts und Gesichtslämung rechts, die aber ggf. sich wieder auflöst:

Meinung 2 = INI bei Herrn Sami Junior
Meinung 3 = Uni Tübingen bei Herrn Ebener/Herrn Tatagiba.

Mir war - neben dem Chirugen, der mich operiert - wichtig, die Nachversorgung/Betreuung in Krankenkaus.

Ich entschied mich letztendlich gegen das AK Heidberg (nicht gegen Herrn Kremer!) und wurde am 25.07.18 in Tübingen von Herrn Tatagiba operiert. Ich habe mich nicht für das INI entschieden, da die 100% Kostenübernahme durch meine prv. Krankenkasse noch nicht klar war. (Das INI ist nach meinem persönlichen Eindruck eher ein Hotel als Krankenhaus :D )
Ich war mir zuvor unsicher wo, aber Herr Ebener hatte mich während seines Urlaubs mehrfach kontaktiert, dass fand ich beeindruckend = sehr kümmernd, die Bedenken nehmend!
Am Tag vor der Operation kam Herr Tatagiba zu mir und hatte die Operation besprochen. Er nahm mir auch meine Resthoffnung, die Öhrfähgikeit zu behalten. Leider hatte er Recht. Er ist ein sehr erfahrener Chirug, der u.a. bei Herrn Sami sen. (INI) assistierte. Mir ist so, als dass sich alle Chirugen der AN kennen.
Die Operation hatte ob der Größe des AN länger gedauert (ca. um 08:00 narkotisiert und ca. um 17:00 aufgewacht). Als ich aufwachte war das Ärzteteam und meine Frau am Bett, was ich nur wage registrieren konnte aber schön war. Die erste Nacht verbrachte ich auf der Intensivstation - mit zweimaliger plötzlicher Übelkeit und den Konsequenzen. Am nächsten Tag ging es auf die Station 17. Die Station 17 wurde gerade renoviert und ist excellent. Von dem gesamten Betreuerteam war ich begeistert. Aber die ersten 2 - 3 Tage waren anstrengend mit viel liegen, wobei keine Kopfschmerzen - nur schwindelig.In den Nächten gab es Schlaftabletten, so konnte einigermaßen ein- und durchschlafen. Ich wurde entlassen am 01.08.2018 und blieb noch eine Nacht im Hotel. Am 02.08.2018 ging es dann mit dem Flugzeug nach Hamburg. Die Taxifahrt zum Flughafen war anstrengender als der Flug. Am 04.08.2018 wurden die Fäden vom Hausarzt gezogen, was problemlos war. Mit der Krankengymnastik begann ich auch am 04.05.2018.
Heute, zwei Wochen bin ich in der Reha in den Segeberger Kliniken angekommen, und werde unter 'Reha' berichten, ob das hier sinnvoll ist. Der aufnehmende Arzt hatte etwas von 3 x Krankengymnastik und 2 x Logopädie gesprochen, pro Woche! Mehr zahlt die Rentenversicherung nicht. Die Intensität zu steigern durch eigene Zuzahlung werde ich morgen klären.
Die Gesichtslämung hat sich nach zwei Wochen nicht gebessert. Wer weiß wie lange man damit rechnen muss? Und wenn nicht, was dann?
Wenn ich nun in einem Raum mit vielen Stimmen bin, ist das Hören sehr anstrengend und dumpf. Wenn ich alleine im Raum bin und z.B. Fernsehen gucke, merke ich den Hörverlust rechts kaum. Am meisten nervt gerade der nicht vorhandene Lidschluss meines rechten Auges.
55 J. mit Diagnose 06-2018 / AN rechts T4a / 27 x 36 x 28 mm / OP 25.07.2018 in Tübingen bei Herrn Tatagiba; seit OP rechts taub und rechter Gesichtslähmung.
Tinnitus und verminderte Hörfähiglkeit rechts ca. 2014, später weitere Hörminderung ab April 2018
snowdog
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Re: Operation, wo?

Beitrag von snowdog » 17.08.2018, 16:55

Lieber Hamburg,

danke für deinen aufschlussreichen Bericht und Glückwunsch zur überstandenen
Operation.

Was die Frage nach den Einzeltherapien der REHA anbetrifft, solltest Du Dich an
den Sozialdienst der Klinik wenden. Eine Beschränkung aufgrund nicht zu
übernehmender Kassenleistung ist bisher noch nicht thematisiert worden.

Zwar ist die Erfahrung bekannt, dass ein aktualisierter Therapieplan häufig
unter gestrichenen oder ausfallenden Maßnahmen "leidet", die ist aber oft
der Personalsituation vor Ort geschuldet. Es kann auch helfen, einzelne
Therapeuten auf die besondere Situation anzusprechen und auf Anwendungen
anzusprechen.

Eine Facialisparese kann unterschiedlich lange andauern, Fortschritte sind
nicht selten erst nach einigen Wochen erkennbar. Gerade im Rahmen der
REHA möglichst alle Angebote nutzen, die frühe Phase nach der OP ist
nicht wiederholbar.

Ich wünsche Dir einen positiven Heilungsverlauf und gute Fortschritte.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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