Prof Rosahl / Erfurt

Kudelka
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Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 01.02.2017, 23:34

Ihr lieben,

vor einer Weile hatte ich einen ersten Termin bei Prof. Rosahl im Helios Klinikum in Erfurt. Der Arzt machte einen sehr kompetenten und einfühlsamen Eindruck. Dennoch finde ich hier eher wenig Infos über diesen Mann, außer in Beitragen von Reteid24, Cardenas, Benny und Steffen. Leider sind die Berichte alle über 3 Jahre alt - und wir wissen alle, dass sich in drei Jahren einiges ändern kann.

Gibt es jemand, der mit dem Prof. Erfahrungen gemacht hat, und die teilen möchte?
AN links 12,5 mm x 6 mm // T3 mit kleinen Teilen im inneren Gehörgang // OP am 27. Februar 2017 durch Prof. Rosahl in Erfurt // Post-operativ: Facialisparese, Gehör teilweise erhalten, begrenzter Schwindel
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von ANFux » 02.02.2017, 12:56

Lieber Kudelka,

die Anzahl von Beiträgen und auch deren Erscheinungsdatum sind keine ausschlaggebenden Kriterien für die Bekanntheit und das Können eines Mediziners. Das wäre zu simpel. Und wer sich allein oder vor allem danach richtet, kann sehr falsch liegen. Ich wage gar nicht, mir vorzustellen, wie da eine "Bestenliste" aussehen würde.

Zu Professor Rosahl (und damit auch zur Erfurter Helios-Klinik !), habe allein ich mich im Forum 12 mal geäußert. Ich denke, Du würdest viel daraus ziehen können. Wie das gehen soll?

Suchfunktion im Forum oben rechts. Zwei Eingaben: Suchbegriff "Rosahl" und Autor "ANFux". In den 12 Beiträgen werden der Professor und die Klinik aus vielerlei Sicht erwähnt und charakterisiert.
Viel Freude beim Lesen.

Beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 02.02.2017, 12:57

ANFux hat geschrieben:Lieber Kudelka,

die Anzahl von Beiträgen und auch deren Erscheinungsdatum sind keine ausschlaggebenden Kriterien für die Bekanntheit und das Können eines Mediziners. Das wäre zu simpel. Und wer sich allein oder vor allem danach richtet, kann sehr falsch liegen. Ich wage gar nicht, mir vorzustellen, wie da eine "Bestenliste" aussehen würde.

Zu Professor Rosahl (und damit auch zur Erfurter Helios-Klinik !), habe allein ich mich im Forum 12 mal geäußert. Ich denke, Du würdest viel daraus ziehen können. Wie das gehen soll?

Suchfunktion im Forum oben rechts. Zwei Eingaben: Suchbegriff "Rosahl" und Autor "ANFux". In den 12 Beiträgen werden der Professor und die Klinik aus vielerlei Sicht erwähnt und charakterisiert.
Viel Freude beim Lesen.

Beste Grüße
ANFux
Muss mich wohl gestern beim Suchen vertippt haben. Vielen Dank! :-)
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 02.03.2017, 13:36

So... da bin ich wieder. Meine OP war am Montagmittag, ich hatte ordentlich Schiss, aber Prof. Rosahl hat mir mit seiner leichten Ironie die Angst genommen.
Abends auf der ITS aufgewacht. Bissl Jogurt gelöffelt. Nocht gekotzt! Schmerzen hielten sich in Grenzen, aber ich habe gelegentliche Migräneanfälle und war also ein bisschen vorgewarnt.
Dienstag dann auf Normalstation. Der gute Prof getroffen der mir die Fakten wiederholt hat: Gehör noch da, kleiner Resttumor auf der Fazialis ist geblieben weil er mich sonst mit 31 fürs Leben gelähmt hätte, er hat den Klumpen leicht eingeschweißt und glaubt, dass das reichen wird.
Dennoch habe ich seit Dienstag morgen eine kleine Parese. Auge schliesst zwar aber Mund macht noch nicht so mit. Logopedie hilft.
Am 2. Tag mal den Flur entlang. Und heute wndlich gegessen und sogar Stufen gemeistert. Erster Eindruck: ist ja alles nicht so schlimm und Dank dieses Forums war ich gut vorbereitet.
Erfurter Pflegeteam ist super. Richtige Thüringer ;).

Bloß die Parese... die ist ganz schön nervig!!

Melde mich bald wieder.
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von snowdog » 02.03.2017, 18:59

Lieber Kudelka,

das ging aber fix - Glückwunsch zur überstandenen OP !

Gib deinem Körper Gelegenheit, sich von den Strapazen zu erholen.
Die ersten Eindrücke stehen im Zeichen der frischen Operation,
d.h. die meisten Symptome unterliegen mehr oder weniger starken
Schwankungen.

Eine leichte Fazialisparese ist nicht außergewöhnlich,
der Nerv reagiert zunächst beleidigt - wenn Du bereits Reaktionen
auf logopädische Übungen feststellen kannst, sind das positive Zeichen.

Schonung, Ruhe, Erholung - aber das hast Du ja bereits gelesen... ;)

Alles Gute für den weiteren Heilungsverlauf.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 17.03.2017, 15:15

Quasi drei Wochen nach OP ein kleiner Zwischenbericht:
- Reha mache ich nicht, weil 31 mit schwangerer Ehefrau und eigentlich körperlich ziemlich fit. Ich verbringe die meiste Zeit zu Hause, bin aber ziemlich mobil. Bloß mit den Öffentlichen statt mit Auto.
- Schwindel ist und bleibt da, wird aber weniger. Ich übe täglich mit Wii Fit und gehe spazieren. Wii Fit kann ich nur empfehlen, gerade das Gleichgewicht kann man damit hervorragend üben!! Wenn ich die Augen schließe und auf der Stelle gehe, tendiere ich leicht nach rechts - aber auch das wird weniger. Ich habe das Gefühl, meinen eigenen Körper neu kennenlernen zu müssen.
- Gehör erholt sich ein wenig, aber ich habe eindeutig beidseitig gelitten. Sogar am gesunden Ohr fehlen mir Nuancen die vorher da waren. Der HNO-Arzt vermutet einen Hörsturz durch den ganzen OP-Trubel. Naja, schauen wir was sich noch so tut und dann gilt: Hörgerät. Denn: Ich habe das unfassbare Glück noch 50 Prozent des Gehörs aufs schlechte Ohr erhalten zu haben, und damit lässt sich durchaus was machen!
- Die Parese geht langsam zurück. Das linke Auge macht schon wieder fast mit, mit ein bisschen Mühe kann ich's auch vollständig schließen. Ich schwanke zwischen Faszination und Angst hin und her: Ich freue mich über jede Besserung, habe aber Angst, dass es irgendwann aufhört. In Gegensatz zu dem Schwindel helfen spazieren und sport treiben hier nicht. Hier gilt: Übungen und Geduld! Mal schauen. Wir sind ja noch keine drei Wochen nach OP!!

Sonstiges:
- Es war nicht leicht, logopädische Betreuung verschrieben zu bekommen. Der HNO-Arzt meinte, die Kassen sehen die Parese lieber von Physiotherapeuten behandelt. Zum Glück sind sowohl HNO als Logopädin an der Sache drangeblieben und haben wir gemeinsam eine Diagnose gefunden, die kassentechnisch erstattet wird.
- Konzentration. Ich merke, dass es mir schwer fällt, kohärente Texte zu schreiben (und Rechtschreibung und Grammatik waren vor dem OP auch besser). Das ist ziemlich blöd, da ich mit dem Schreiben mein Geld verdiene. Da ist aber die Logopädin dran.
- Physio hilft, aber nur in Zusammenhang mit Sport.

Frage:
- Zwecks Schwerbehindertenschein wurde mir geraten, einen Neurologen zu suchen. Bisher habe ich nur HNO/Neurochirurg/Hausarzt/Logopädie/Physio/Psychologen. Lohnt sich das? Habt ihr überhaupt Erfahrung damit, wie diese Burokratie aussieht und ob/wie man das bekommt?

So. Melde mich bald wieder.
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 10.05.2017, 10:04

Hi ihr Lieben!

Inzwischen ist die OP etwa 9-10 Wochen her und ich dachte, ich melde mich nochmal:

Allgemein genommen geht's mir gut. Es ist inzwischen viel passiert: Ich arbeite (unter dem Hamburger Modell), ich bin umgezogen, Frau hat bald Entbindungstermin... Bleibt also wenig Zeit, sich täglich mit dem Heilungsverlauf zu beschäftigen. Und das ist vielleicht sogar gut so.

Die Symptomatik:

- Schwindel ist quasi verschwunden. Ich fahre seit vier Wochen wieder Rad und das geht. Anfangs war über die Schulter gucken recht schwer, inzwischen geht auch das wieder. War eine Übungssache. Ich merke, dass Stress und Krankheit (hab aktuell Schnupfen) den Schwindel verschlimmern, aber im Alltag würde ich sagen, seit 2-3 Wochen auf einem akzeptablen Level zu funktionieren. Nicht wie vorher, aber ganz okay.
- Gehör ist nach wie vor beeinträchtigt. Wenn durcheinander geredet wird, komme ich einfach nicht hinterher. Längere social events sind auch schwierig, da fühle ich mich ein wenig der Außenseiter. Es wird also Zeit, sich um ein Hörgerät zu kümmern. Die Nummer habe ich vor dem OP schon einmal durchgehabt, und ich hoffe, ich kann wieder die gleiche Verbesserung in Lebensqualität bekommen wie damals.
- Parese... bleibt hartneckig. Irgendwie schreitet da etwas voran, und ich merke, dass in Vergleich mit vor zwei Wochen, mein Gesicht ausgewogener funktioniert. Von Symmetrie ist nicht wirklich die Rede, eher habe ich das Gefühl, die Muskeln im Gesicht bewegen sich harmoniöser als vor einem Monat. Es wirkt so, als würde alles ein bisschen mehr zusammenpassen. Augen schließt ganz. Blinzeln ist quasi symmetrisch. Logopädie hilft, nebenbei mache ich Akupunktur, kann dazu aber noch keine Aussage machen.

Gehirnmäßig merke ich, dass ich meinen Job noch machen kann. Die Arbeit ist intellektuell anspruchsvoll und erfordert große Konzentration (ich schreibe unter großem Druck Drehbücher fürs Fernsehen), also hatte ich schon Angst, dass das nicht mehr wird wie vorher. Schreiben gelingt aber richtig gut! Ein richtiges Problem habe ich aber mit dem Multitasken. Wenn verschiedene (unerwartete) Aufgaben auf mich zukommen, bin ich hoffnungslos überfordert, weil ich nicht entscheiden kann, was ich zuerst mache. Das versuche ich jetzt wieder zu erlernen. Meine Kollegen sind da aber auch sehr hilfsbereit.

Burokratisches Update: Logopädie habe ich bekommen, indem ich meiner Logopädin und meinem HNO-Arzt einanders Nummer gegeben habe und gesagt habe, sie sollten es unter sich klären. Hat dann alles irgendwie reibungslos funktioniert.

Soviel von mir. In Juni steht das Kontroll-MRT an. Zwei Tagen vor der geplanten Geburtstermin meines ersten Kindes. Mal schauen, ob ich es in die Röhre schaffe. ;-)
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 13.06.2017, 07:34

Hi ihr Lieben,

ein knappes Update, da die Tendenzen aus den letzten Beiträgen sich einfach fortsetzen. Das Gehör ist nach wie vor beeinträchtigt, die Parese geht (extrem langsam aber konstant) zurück, der Schwindel kommt und geht, ist aber perfekt machbar.

Die Neuigkeiten:
- Auf dem Kontroll-MRT ist kein Resttumor zu sehen! Das ist gut.
- Ich fahre wieder Auto und habe damit kein Problem.
- Akupunktur hilft mir extrem, das Gesicht macht Fortschritte wie nie zuvor!!
- Hörgerät ist bestellt, ich freue mich drauf, aber es ist nicht klar, ob es was bringen wird. Hängt alles davon ab, ob ich theoretisch alles noch hören könnte (Hörtest war nicht eindeutig). Wenn das nicht klappt, gibt's andere Lösungen - aber ich bin zuversichtlich, dass es so weit nicht kommen wird!!

Kontroll-MRT ist in einem Jahr. Ich kann aber jeden Moment Vater werden und habe also das Glück, mich auf andere Sachen konzentrieren zu dürfen!!
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Petrasch » 14.06.2017, 16:43

Hallo Kudelka
Das hast du gut gemacht.
Der Rest kommt auch noch, und jetzt kannst du dich bald um deine kleine Familie kümmern.
Alles Gute für deine Zukunft.
Ganz liebe Grüße
Petrasch
Geb1965 W
Diagnose 7.12.2015 AKN 1.8cm T4a
OP 22.2.2016 Dr. Ebner Tübingen
Nach 9 Tagen Facialisparese ,
3 Monaten später nicht mehr sichtbar
Tinitus
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 23.01.2021, 07:11

Servus!

Ich wollte mal kurz ein Update geben, wie es mir inzwischen, 4 Jahre nach meiner OP, geht. Denn sonst hört man hier langfristig nur von Rezidiven. :-)

Ich hatte kurz vor Weihnachten mein Kontroll-MRT. Eigentlich hätte ich schon in März gehen sollen, aber den Termin habe ich pandemiebedingt abgesagt. Irgendwie lande ich immer um die Weihnachtszeit in die Röhre - und verbinde somit Weihnachtslieder (die die Radiologie "netterweise" beim Scannen hören lässt) mit Angst und Hirn-OPs.

Es ist jetzt das vierte Kontroll-MRT, und das vierte Mal, das ich gute Nachrichten erhalten habe. Kein Rezidiv. Alles gut! Ich kann wieder zwei Jahre weiter.

Meine Symptome sind geblieben. Ich habe nach wie vor eine Asymmetrie im Gesicht. Im Fazialiszentrum in Jena kam raus, dass dies keine Lähmung, sondern eine Fehlheilung ist. Egal. Schief ist schief, aber ich komme eigentlich sehr gut damit klar. Und meine Kinder kennen mich eh nur so.
Das Gehör macht mir mehr Sorgen. Es hat sich nichts geändert, aber dass ich auf dem linken Ohr quasi taub bin, macht mir langfristig schon Angst. Wie soll das in 20 Jahren werden, wenn ich altersbedingt auch anfange zu schwächeln? Ich hoffe auf die Technologie...

Ihr merkt: Es läuft. Ich bereue im Prinzip nichts. Prof. Rosahl war sehr eigen und behauptet bis heute, dass ich theoretisch besser höre als vor der OP (dickes fettes LOL) - aber ich würde die OP im Nachhinein nicht woanders durchführen lassen. Ich komme klar mit meinen Makeln. Und hoffe einfach, dass in 2 Jahren dieses blöde Ding immer noch weg ist!
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von MonCheri » 23.01.2021, 18:46

Kudelka hat geschrieben: 23.01.2021, 07:11 Servus!

Ich wollte mal kurz ein Update geben, wie es mir inzwischen, 4 Jahre nach meiner OP, geht. Denn sonst hört man hier langfristig nur von Rezidiven. :-)

Ich hatte kurz vor Weihnachten mein Kontroll-MRT. Eigentlich hätte ich schon in März gehen sollen, aber den Termin habe ich pandemiebedingt abgesagt. Irgendwie lande ich immer um die Weihnachtszeit in die Röhre - und verbinde somit Weihnachtslieder (die die Radiologie "netterweise" beim Scannen hören lässt) mit Angst und Hirn-OPs.

Es ist jetzt das vierte Kontroll-MRT, und das vierte Mal, das ich gute Nachrichten erhalten habe. Kein Rezidiv. Alles gut! Ich kann wieder zwei Jahre weiter.

Meine Symptome sind geblieben. Ich habe nach wie vor eine Asymmetrie im Gesicht. Im Fazialiszentrum in Jena kam raus, dass dies keine Lähmung, sondern eine Fehlheilung ist. Egal. Schief ist schief, aber ich komme eigentlich sehr gut damit klar. Und meine Kinder kennen mich eh nur so.
Das Gehör macht mir mehr Sorgen. Es hat sich nichts geändert, aber dass ich auf dem linken Ohr quasi taub bin, macht mir langfristig schon Angst. Wie soll das in 20 Jahren werden, wenn ich altersbedingt auch anfange zu schwächeln? Ich hoffe auf die Technologie...

Ihr merkt: Es läuft. Ich bereue im Prinzip nichts. Prof. Rosahl war sehr eigen und behauptet bis heute, dass ich theoretisch besser höre als vor der OP (dickes fettes LOL) - aber ich würde die OP im Nachhinein nicht woanders durchführen lassen. Ich komme klar mit meinen Makeln. Und hoffe einfach, dass in 2 Jahren dieses blöde Ding immer noch weg ist!
Hallo Kudelka,
Danke,daß du dich nach der ganzen Zeit mal meldest.Das kann ich gut gebrauchen, denn ich bin am 4.2. an der Reihe und mein Mut läßt langsam nach.Mein AKN ist zwar nur 12 × 6 mm geringem extrameatalem Anteil links, aber ich bin mir nicht mehr so sicher,ob ich alles richtig mache.
Vor einer Parese habe ich auch Angst.Wie muß man sich das vorstellen? Hat man ein taubes Gefühl im Gesicht, oder merkt man nichts und hat einfach keine Kontrolle, weil der Nerv futsch ist? Wie ist es bei dir?
Eine Frage noch zur OP. Ich will die OP in Dresden machen lassen, im Vorgespräch wurde gesagt, einen Tag vorher wird man aufgenommen.Wie war das bei dir?
Ich würde mich freuen,wieder von dir zu hören. Lg MonCheri
MonCheri, Jg 66 ,w ,verh , 1 Sohn,
AKN seit 2014, Probleme seit 2018, Op 2021 in Dresden
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 24.01.2021, 05:59

Hi!

Bei mir wurde im OP der Nerv lädiert. Also er ist noch da, wurde aber so beschädigt, dass er nicht mehr normal funktioniert (so geht es auch meinem Gehörnerv, ich habe 10 Prozent Restgehör, was gerade so reicht für ein Hörgerät). Gefühlsmäßig hat sich bei mir nichts geändert, soweit ich weiß. Allerdings ist es so, als ob meine linke Gesichtshälfte "klebt". Beim lächeln o.ä. macht der nicht so dolle mit wie die andere Gesichtshälfte. Geschmacksempfinden habe ich links nicht mehr, aber lustigerweise habe ich 3 Jahre gebraucht um das zu merken, und auch nur zufällig weil ich auf nen Chilli gebissen habe.
Ja, ich bin "schief", aber ich stehe dafür - und das obwohl es vor der OP meine größte Angst war. Alle in meinem Umfeld wissen es und sehen es, aber inzwischen kennen mich viele Leute nur noch so. Ein paar Sachen dazu:
- Logopädie hat im ersten Jahr nach der OP extrem geholfen (obwohl es einen Kampf war, es verschrieben zu bekommen)
- Überhaupt muss sich im ersten Jahr noch sehr viel neu finden, bei mir haben sich ganze Nervengeflechte entwickelt, wodurch ich in Ruhe symmetrisch bin. Allerdings sind auch Fehlheilungen dabei gewesen, also wenn ich die Augenbraue hochziehe geht der Mundwinkel leicht mit. Gib deinem Gehirn die Zeit, sich neu zu ordnen. Das dauert einfach.
- Zwei Jahre nach meiner OP war ich für eine zweiwochige Reha im Fazialiszentrum in Jena. Sehr, sehr, sehr empfehlenswert. Da wurde auch klar: Mit viel Mühe kann ich Symmetrie erreichen. Allerdings muss sich die gesunde Gesichtshälfte an die ungesunde anpassen und "weniger" leisten. Da habe ich endgültig akzeptiert, dass ein schiefes, aber großes Lächeln mir wichtiger ist als ein symmetrisches kleines Lächeln.

Aufgenommen wurde ich für Voruntersuchungen am Donnerstag und Freitag. Am Wochenende durfte ich heim und am Montag war die OP. Das war ein bisschen schräg, ehrlich gesagt, mir wäre lieber gewesen, am Montag einfach ins Krankenhaus zu gehen und nicht mehr nach Hause zu gehen, bis die Nummer vorbei ist.

Ich bereue nichts, aber ein Schnupfen ist es natürlich nicht. Es dauert einfach, bis man wieder normal tickt. Ich empfehle, wenn es irgendwie geht, ein Angehöriger bei den Visiten dabei zu haben. Denn ich war nicht aufnahmefähig und habe das meiste gar nicht mitbekommen. Wenn das nicht geht, sich selbst gut die Frage stellen: Kann ich mir das alles merken? Ich habe zu spät verstanden, dass ich es durch die Narkose und den plötzlichen Hörverlust einfach nicht konnte.

Good luck. Das wird. Es gibt keine Flucht! Und danach wird alles wieder besser - ob man es glaubt oder nicht... :-)
AN links 12,5 mm x 6 mm // T3 mit kleinen Teilen im inneren Gehörgang // OP am 27. Februar 2017 durch Prof. Rosahl in Erfurt // Post-operativ: Facialisparese, Gehör teilweise erhalten, begrenzter Schwindel
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von MonCheri » 25.01.2021, 14:23

Vielen Dank,
Ich werde da gleich einmal anrufen, denn ich komme für die kurze Zeit nicht wieder nach Rostock.Ja ,ich denke auch,daß ich mir nicht alles merken kann, na ich werde versuchen mal zu berichten.Bin gespannt, was ich noch zusammen kriege.Ich melde mich mit viel, oder wenig Text :)
LG MonCheri
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von MonCheri » 25.01.2021, 15:40

Hallo Kudelka,
Ganz kurz,ich bin so froh, daß du mir geschrieben hast, denn jetzt weiß ich, daß meine OP am Montag ist und ich
mich darauf einrichten kann.
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Re: Prof Rosahl / Erfurt

Beitrag von Kudelka » 25.01.2021, 16:00

Viel Erfolg! Sag Bescheid, wie es war!!!
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