Operation in der Neurochirurgie/HNO Würzburg
Verfasst: 19.12.2016, 14:12
Vorabhinweis: der nachfolgende Bericht stellt meine ganz persönlichen Erfahrungen in der Uniklinik Würzburg dar, jeder Fall und jede Situation ist anders und davon hängt natürlich auch der weitere Verlauf ab. Daher hat es m.E. keinen Sinn, meinen oder andere Berichte in dem Tenor zu interpretieren "das kann mir bestimmt auch passieren", dies wird garantiert nicht der Fall sein.
Ich hatte mich nach Konsultationen in Heidelberg, Frankfurt und Würzburg für die Uniklinik Würzburg entschieden, da mir dort in Aussicht gestellt wurde das man mein stark vermindertes Gehör auf dem rechten Ohr ggfs. noch erhalten könne. Die Vereinbarung des OP-Termins war relativ problemlos, und Anfang Oktober stellte ich mich in der Klinik vor. Eine Vorahnung über den weiteren Verlauf auf der Station erhielt ich in den beiden Tagen vor OP, die mit sehr vielen Untersuchungen gestopft waren, die allesamt recht unkoordiniert waren, eine Video bzw. Fotoaufzeichnung meines Gesichts (w/Fazialisparese) hatte man ganz vergessen, die machte ich noch schnell mit dem Handy.
Die Operation unter dem leitenden Oberarzt Dr. Westermaier (Neurochirurgie) und Prof. Hagen( HNO) verlief planmäßig und dauerte 7,5 (!) Stunden. Da sich der Tumor auch in des Fazialisnerv eingewoben hatte, konnte dieser nicht restlos entfernt werden. Die ersten Tage nach der OP war ich etwas benommen, jedoch super erleichtert, dass ich quasi schwindelfrei war und meine Gesichtsnerven problemlos funktionierten. Ich hatte ein Taubheitsgefühl auf der rechten Gesichtshälfte sowie auf dem rechten Teil meiner Zunge, dies hat sich mit der Zeit verringert.
Im weiteren Verlauf stellte sich die Komplikation eines Liquoraustritts ("Gehirnflüssigkeit") ein. Dies kann passieren, wenn bei der Operation, Wundstellen im Kopf nicht vollständig abgedichtet werden können. Diese Nebenwirkung ist auch im Aufklärungsbogen aufgeführt und kommt wohl durchaus häufiger vor. Bei mir machte sich diese durch einen Flüssigkeitsaustritt aus dem rechten Nasenloch und dem Rachenraum bemerkbar. Die Flüssigkeit selbst ist wässrig und nicht ohne weiteres von Nasensekret oder Schleim zu unterscheiden, dies erschwerte leider auch die Feststellung, dass es sich tatsächlich um Liquor handelt, so dass man bei mir erst 6 (!) Tage nach der OP mit der Gegenmaßnahme einer Lumbaldrainage begann. Leider zeigte sich auch bei meinem Beispiel, dass Komplikationen beim Krankenhausaufenthalt im Procedere lästig sind, da sie die "gewünschte" Aufenthaltsdauer verlängern. Daher wollte mein Stationsarzt schon 2 Tage nach dem Setzen der Drainage diese wieder abbrechen und den Kopf erneut öffnen, um die undichte Stelle abzudichten. Glücklicherweise gab es noch ein Veto vom Operateur und Oberarzt, der auf Abwarten entschied, so blieb ich letztlich 16 Tage auf Station.
Insgesamt muss dem Aufenthalt auf der Station leider ein negatives Votum geben, da es eine unzureichende Koordination meiner Behandlung gab, einige medizinische Fehler gemacht wurden (insbesondere auch bei Patienten in meinem Zimmer) und man teilweise deutlich die Überforderung des Pflegepersonals spürte, auch wurde die HNO Abteilung -wie mir vorher gesagt wurde- bis auf die eigentliche OP nicht die Behandlung eingebunden, an einen Hörtest nach der OP musste ich selber erinnern. Weiterhin hatte man mit laufen wechselnden Stationsärzten zu tun, "meinen" Oberarzt habe ich nur eher zufällig gesehen.
Der Liquoraustritt verringerte sich allmählich (allerdings nicht so schnell wie gewünscht), so dass ich immer wieder befürchtete, dass ein Stationsarzt auf eine erneute Kopföffnung entschied. Daher "schummelte" ich ein wenig bei den Fragen, "ob ich schon dicht" sei, was mir aber letztlich eine erneute Kopföffnung ersparte.
Aufgrund der ansonsten wenigen Nebenwirkungen bekam ich keine Anschluss-Reha, sondern wurde lediglich weiter krankgeschrieben, was meiner Erholung nach dem Stress in der Klinik durchaus gut tat. Ich fühlte mich immer besser, so dass ich mich entschied, 6 Wochen nach der OP wieder arbeiten zu gehen, was auch gut funktionierte.
Der komplette Hörverlust auf dem rechten Ohr hat sich leider bisher nicht gebessert, dafür fühle ich mich ansonsten wieder normal fit, lediglich beim abendlichen Nachhauseweg mit dem Fahrrad habe ich eine leichte Balanceunsicherheit, ich hoffe die gibt sich aber auch noch.
Auch wenn meine Erfahrungen auf Station negativ waren, würde ich vermutlich dennoch nochmals genauso entscheiden, da die Operateure eine gute Arbeit geleistet haben.
Ich hatte mich nach Konsultationen in Heidelberg, Frankfurt und Würzburg für die Uniklinik Würzburg entschieden, da mir dort in Aussicht gestellt wurde das man mein stark vermindertes Gehör auf dem rechten Ohr ggfs. noch erhalten könne. Die Vereinbarung des OP-Termins war relativ problemlos, und Anfang Oktober stellte ich mich in der Klinik vor. Eine Vorahnung über den weiteren Verlauf auf der Station erhielt ich in den beiden Tagen vor OP, die mit sehr vielen Untersuchungen gestopft waren, die allesamt recht unkoordiniert waren, eine Video bzw. Fotoaufzeichnung meines Gesichts (w/Fazialisparese) hatte man ganz vergessen, die machte ich noch schnell mit dem Handy.
Die Operation unter dem leitenden Oberarzt Dr. Westermaier (Neurochirurgie) und Prof. Hagen( HNO) verlief planmäßig und dauerte 7,5 (!) Stunden. Da sich der Tumor auch in des Fazialisnerv eingewoben hatte, konnte dieser nicht restlos entfernt werden. Die ersten Tage nach der OP war ich etwas benommen, jedoch super erleichtert, dass ich quasi schwindelfrei war und meine Gesichtsnerven problemlos funktionierten. Ich hatte ein Taubheitsgefühl auf der rechten Gesichtshälfte sowie auf dem rechten Teil meiner Zunge, dies hat sich mit der Zeit verringert.
Im weiteren Verlauf stellte sich die Komplikation eines Liquoraustritts ("Gehirnflüssigkeit") ein. Dies kann passieren, wenn bei der Operation, Wundstellen im Kopf nicht vollständig abgedichtet werden können. Diese Nebenwirkung ist auch im Aufklärungsbogen aufgeführt und kommt wohl durchaus häufiger vor. Bei mir machte sich diese durch einen Flüssigkeitsaustritt aus dem rechten Nasenloch und dem Rachenraum bemerkbar. Die Flüssigkeit selbst ist wässrig und nicht ohne weiteres von Nasensekret oder Schleim zu unterscheiden, dies erschwerte leider auch die Feststellung, dass es sich tatsächlich um Liquor handelt, so dass man bei mir erst 6 (!) Tage nach der OP mit der Gegenmaßnahme einer Lumbaldrainage begann. Leider zeigte sich auch bei meinem Beispiel, dass Komplikationen beim Krankenhausaufenthalt im Procedere lästig sind, da sie die "gewünschte" Aufenthaltsdauer verlängern. Daher wollte mein Stationsarzt schon 2 Tage nach dem Setzen der Drainage diese wieder abbrechen und den Kopf erneut öffnen, um die undichte Stelle abzudichten. Glücklicherweise gab es noch ein Veto vom Operateur und Oberarzt, der auf Abwarten entschied, so blieb ich letztlich 16 Tage auf Station.
Insgesamt muss dem Aufenthalt auf der Station leider ein negatives Votum geben, da es eine unzureichende Koordination meiner Behandlung gab, einige medizinische Fehler gemacht wurden (insbesondere auch bei Patienten in meinem Zimmer) und man teilweise deutlich die Überforderung des Pflegepersonals spürte, auch wurde die HNO Abteilung -wie mir vorher gesagt wurde- bis auf die eigentliche OP nicht die Behandlung eingebunden, an einen Hörtest nach der OP musste ich selber erinnern. Weiterhin hatte man mit laufen wechselnden Stationsärzten zu tun, "meinen" Oberarzt habe ich nur eher zufällig gesehen.
Der Liquoraustritt verringerte sich allmählich (allerdings nicht so schnell wie gewünscht), so dass ich immer wieder befürchtete, dass ein Stationsarzt auf eine erneute Kopföffnung entschied. Daher "schummelte" ich ein wenig bei den Fragen, "ob ich schon dicht" sei, was mir aber letztlich eine erneute Kopföffnung ersparte.
Aufgrund der ansonsten wenigen Nebenwirkungen bekam ich keine Anschluss-Reha, sondern wurde lediglich weiter krankgeschrieben, was meiner Erholung nach dem Stress in der Klinik durchaus gut tat. Ich fühlte mich immer besser, so dass ich mich entschied, 6 Wochen nach der OP wieder arbeiten zu gehen, was auch gut funktionierte.
Der komplette Hörverlust auf dem rechten Ohr hat sich leider bisher nicht gebessert, dafür fühle ich mich ansonsten wieder normal fit, lediglich beim abendlichen Nachhauseweg mit dem Fahrrad habe ich eine leichte Balanceunsicherheit, ich hoffe die gibt sich aber auch noch.
Auch wenn meine Erfahrungen auf Station negativ waren, würde ich vermutlich dennoch nochmals genauso entscheiden, da die Operateure eine gute Arbeit geleistet haben.