Schwierige Operation in Halle gut überstanden

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mucal
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Schwierige Operation in Halle gut überstanden

Beitrag von mucal » 21.04.2008, 12:23

Schwierige Operation in Halle gut überstanden

Lieber Anfux,

Vielen Dank für die aufbauende und informativen Worte und deine Grüße.
Ich bin seit dem 15.04. endlich wieder zu Hause und habe die 9 Std. dauernde OP am 03.04.08 ohne Komplikationen gut überstanden.
Der Tumor wurde komplett entfernt, allerdings musste der Hörnerv durchtrennt werden, nachdem der Tumor direkt um den Hörnerv lag. Auf dem rechten Ohr bin ich jetzt taub und den Tinitus habe ich nach wie vor. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen… Ich höre zwar die Geräusche, kann aber nicht zuordnen von wo sie kommen. Wenn z.B. im Krankenhaus das Telefon geklingelt hat, wusste ich nie wo es gerade klingelt…
Mein rechtes Augenlied schließt auch nicht richtig und das Auge ist sehr trocken. Außerdem habe ich rechts eine leichte Facialisparese. Auch die Gleichgewichtsstörungen habe ich nach wie vor. Am schlimmsten sind allerdings die Kopfschmerzen, die machmal auch mit Schmerztabletten nicht aufhören wollen. Jedoch kann ich von Tag zu Tag immer wieder eine leichte Besserung feststellen :P
Ich lag 4 Tage, an sämtlichen Schläuchen und Computern angeschlossen, auf der Intensivstation und dann durfte ich endlich wieder auf die Normalstation. Eine Physiotherapeutin hat mir Massagen für meinen Nacken gegeben, nachdem ich meinen Kopf kaum nach rechts bewegen kann. Das liegt wohl darn, das die OP im liegen war und mein Kopf die ganze Zeit auf der linken Seite lag. Außerdem habe ich Übungen gegen die Facialisparese erhalten (darf jeden Tag Grimassen schneiden :lol: )
Ich bin noch schwach auf den Beinen, vorallem beim Treppen steigen, versuche aber jeden Tag meine Runden zu drehen und weiter meine Übungen zu machen.
Die ersten 2 Arztbesuche habe ich auch schon hinter mir (war sehr anstrengend, bin danach sofort zu Hause eingeschlafen) und meine Physotherapeutin war auch schon mit neuen Grimassen zur Übung bei mir.
Ich habe mich im Krankenhaus für eine Reha entschieden, die auch bewilligt wurde. Am Mittwoch geht es los. Dann werden die Therapien anfangen.

Viele Liebe Grüße

Anka
saschi
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Beitrag von saschi » 21.04.2008, 22:14

Hallo mucal,
ich bin ganz neu hier und die Tochter einer 66 jährigen Mutter mit AN. Die Diagnose haben wir nun seit 1 Woche und haben uns schon in 2 Kliniken in Berlin vorgestellt. Am Mittwoch gehen wir nach Halle. Wir sind schon ganz aufgeregt zu erfahren wie die Betreuung in Hallle war. Denn wahrscheinlich soll die OP dort erfogen. Bitte antworte uns wenn es möglich ist. Wir wünschen dir weiterhin viel Kraft zur Erholung.
Gruß Saschi
ANFux
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Glückwunsch und gute Besserung.

Beitrag von ANFux » 22.04.2008, 13:32

Glückwunsch und gute Besserung.

Liebe mucal,

ich begrüße Dich wieder in der Welt ohne weiße und grüne Kittel. Wenn der Tumor „blöd liegt und gebaut“ ist, lässt sich mancher Nerv eben wirklich nicht erhalten. Der Hörnerv kann zudem (heute noch) nicht repariert werden, so dass dessen Durchtrennung heute noch bleibende einseitige Taubheit bedeutet. Aber auch hier wird geforscht. Auf positive Ergebnisse konntest Du aber nicht warten.

Die unbestreitbaren positiven Ergebnisse sind aber „keine Infektion, keine Undichtheiten (Liquorfisteln) und ganz besonders kein Fazialisausfall“. Und vor allem auch: „Der Tumor ist ‚raus, und das auch noch restlos!“

Nach Deiner Schilderung handelt es sich um eine temporäre Fazialisparese, die sich mit der Zeit zurückbildet. Da sind Fleiß und ein bißchen Geduld angesagt. Du wirst die Fortschritte des regelmäßigen Übens merken. Ich rate Dir – heute, in der Zeit der Digitalkameras ein Klacks – ab und zu Fotos vom Gesicht in besonderen Situationen zu machen. Das baut auf, wenn man die Fortschritte sieht.
Für Deine Kopfschmerzen sehe ich Deine enorme Verspannung aus einer Mischung von Angst vor der OP und der Abwehrhaltung des Körpers gegen die Schwindelattacken verantwortlich. Ich habe mich mit der Feldenkraistherapie beschäftigt. Dort gibt es klassische Beispiel für die sensomotoríschen Zusammenhänge. Ich bin überzeugt, auch das wird sich legen, wenn Du die OP eine Weile hinter Dir und Du realisiert hast, dass die Gefahr gebannt ist.
Die allgemeine Schwäche ist auch „normal“ bzw. verständlich. Der Körper hat neun Stunden viel ausgehalten. Dein Nervenkostüm war vorher ziemlich mitgenommen, das Immunsystem muß die Wunde verschließen., die vorher und bei der OP gereizten Nereven müssen sich erholen. Erschöpfung ist da verständlich. Jetzt kommt der Frühling. Du wirst sehen, während der Kur geht es allseits aufwärts.

Daß Du gleich eine Reha- oder Heilkur antrittst, ist eine sehr gute Lösung. Vor allem für Frauen, die bei aller Gleichberechtigung der Männer doch unbestritten mehr Haushaltaufgaben (selbst in einem Einpersonenhaushalt!) ausüben, ist das die beste Lösung.
Das freut mich für Dich, dass das so schnell bewilligt wurde und auch, dass Du es angenommen hast. Zu viel Stärke hier zu zeigen und alles gleich wieder anzupacken, kann nur schaden.

Ich wünsche Dir gute Besserung in der Kur und freue mich auf einen guten Fortschrittsbericht danach.

Beste Grüße von
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
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Erfahrungen mit Halle gefragt

Beitrag von ANFux » 29.11.2008, 18:07

Am 28.4.2008, 19:56 Uhr schrieb saschi einen Beitrag in einer anderen Rubrik, den ich hierher kopiert habe.Es hat leider niemand im Forum geantwortet, aber die OP verlief gut, wie saschi später informierte (siehe Rubrik "Kliniken/Operateure", Thema "Erfolgreiche Akustikusneurinom-Operation in Halle", Beitrag "Großes Akustikusneurinom sicher entfernt")
ANFux


Termin für OP rückt immer näher:
Erfahrungen mit Halle gefragt

Hallo,
der OP-Termin für meien Mutter rückt immer näher und die Familie wird immer aufgeregter und die Nächte schlafloser . Hat jemand Erfahrungen mit der OP und der Nachsorge in Halle bei Prof. Strauss?
Das AN ist relativ groß - 3,7 cm, und ich bin froh, wenn meine Mutter es hinter sich hat. Einen Tag auf der Intensivstation wurde uns schon anschließend angekündigt.
Es wäre toll, wenn es ein paar aufmunternde Worte geben könnte, von denen, die es schon hinter sich haben.
Vielen Dank!
saschi
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