Beste Erfahrungen mit Prof. Dr. Tatagiba in Tübingen

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jwe
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Beste Erfahrungen mit Prof. Dr. Tatagiba in Tübingen

Beitrag von jwe » 10.11.2008, 21:53

Beste Erfahrungen mit Prof. Dr. Tatagiba in Tübingen


Therapieform

Operation
Suboccipitaler Zugang (über die hintere Schädelgrube)

Operationsort
Universitätsklinikum Tübingen, Prof. Dr. Marcos Tatagiba

Operationstermin
15.07.2008

Operationsergebnis
Entfernung Tumor = vollständig, Rezidivgefahr: 1 %
Hörnerv = erhalten
Gleichgewichtsnerv = erhalten
Gesichtsnerv = keine Beeinträchtigung
Tinnitus = keiner
Sonstige Komplikationen = keine


Prof. Dr. Marcos Tatagiba

Das ganze Team und die ganze Belegschaft am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) sind extrem menschlich, hilfsbereit und aufgestellt. Angefangen bei der Réceptionistin am Schalter der stationären Aufnahme bis zur letzten Nachtschwester, die das Licht löscht. Das absolute Hightlight ist der Chef, Prof. Dr. Marcos Tatagiba. Vielleicht wirkt das Ganze etwas kitschig. Aber bei Prof. Tatagiba paaren sich in jeder Randbemerkung spürbares Fachwissen, immense Erfahrung, gesunder Ehrgeiz und vor allem Menschlichkeit. Eine kleine Episode, die diese extraordinäre Persönlichkeit wohl am einfachsten und treffendsten beschreibt: Am Morgen meiner Operation stand meine Frau um 07.00 Uhr vor dem Aufzug. Prof. Tatagiba kam unbemerkt den Flur entlang und hätte – sie hätte es nicht bemerkt – einfach hinter ihrem Rücken vorbeigehen können. Tat er aber nicht. Er kam von hinten, fasste sie an der Schulter und sagte «Wie haben Sie geschlafen? Beruhigen Sie Ihren Mann ... es wird alles gut». Eine Episode von vielen.

Prof. Tatagiba hat bei mir das absolute Optimum herausgeholt: Er hat nicht nur den Tumor zu 100 % entfernt (was an anderen, z. B. Schweizer Kiliniken überhaupt nicht die Regel zu sein scheint) und sämtliche (!) Nervenfunktionen erhalten können. Für meinen Schweizer HNO-Arzt einfach eine positive Ausnahme. Für mich selbst aber die Bestätigung, dass die unzähligen, ausnahmslos positiven Rückmeldungen, die ich im Vorfeld zu Prof. Tatagiba und seinem Team hatte, mich – gegen alle Widerstände – zur richtigen Stelle geführt haben, welche mein Problem nachhaltig, professionell, sicher und (hoffentlich!) ein für alle mal lösen konnte.

Wichtig: Prof. Dr. Tatagiba und sein Team waren bezüglich Prognose immer sehr zurückhaltend. Man hat mich zu nichts gedrängt, mir keine Versprechungen gemacht, sich nie nur im An¬satz schlecht oder abschätzig über andere Fachleute geäussert und erst recht nicht die eigenen Leistungen überhöht dargestellt!

Ich bin Herrn Prof. Tatagiba sehr, sehr dankbar und kann nur jedem Betroffenen empfehlen, ihn zu konsultieren.


Die Schweizer Situation

Zwang zur weniger kompetenten und risikoreicheren Behandlung innerhalb der Landesgrenzen
In der Schweiz gibt es kein Kompetenzzentrum für die Entfernung von Akustikusneurinomen. Die rund 80 Neuerkrankten (letzte Woche hörte ich, es seien sogar nur 40 – 50) pro Jahr teilen sich auf verschiedene regionale Spitäler auf oder lassen sich – wie in meinem Fall – an echten Kompetenzzentren in Ausland behandeln ... die Erfah¬rung fehlt.
Dieser Umstand wird jedoch von den Ärzten (inkl. HNO-Ärzten) und Krankenkassen negiert. Letztere stellen sich mit wenigen Ausnahmen auf den Standpunkt: Was in der Schweiz operiert werden kann, wird in der Schweiz operiert. Ungeachtet der medizinischen und finanziellen Konsequenzen für den Patienten ... und die Kasse selbst (Rezidive, Folgeschäden, Depressionen wegen des «falschen Zuganges» und, und und).

Die Zeit blieb irgendwie stehen
Dies mag vielleicht etwas polemisch klingen: Die Schweizer Ärzte stützen sich meiner Ansicht nach im Wesentlichen auf den Grand Old Man in diesem Bereich, Prof. Dr. Fisch, welcher in den 70er-Jahren (+/- im Zeitfenster mit Christiaan Barnard ...), welcher damals eine revolutionäre Operationsmethode gefunden hatte, mit welcher Akustikusneurinome für den Patienten mehr oder weniger schonend durch das Ohr herausoperiert werden können. «Durch das Ohr» bedeutet aber unweigerlich, dass das Hörvermögen bei dieser Operation verloren geht («Öpfelbütschgistecher-Methode»).
Prof. Fisch und Prof. Linder (beide heute weit über 70 Jahre alt), wurden auf jeden Fall von meinem HNO-Arzt immer wieder zitiert. Eine Kontaktnahme mit der IGAN lehnte er ab; man spürte deutlich, dass er es für unzumutbar hielt, sich für mich tiefer in die Materie einzudenken. Schliesslich hat er nach eigenen Angaben nur alle vier Jahre einen AKN-Patienten in seiner Praxis.

Schützen der eigenen Pfründe
Man frisst nicht über den Gartenzaun: Der Name Prof. Dr. Marcos Tatagiba war meinem HNO-Arzt gänzlich unbekannt und er gehört nicht zum Schweizer Beziehungsnetz. Damit war auch sein Urteil über ihn gemacht. Ich habe E-Mails erhalten, in denen mein HNO-Arzt sich einerseits selbst die Kompetenz für diesen Fachbereich abspricht, andererseits aber die Leistungen von Prof. Tatagiba klein schreibt. Motto: Es ist nicht entscheidend, wie viel man eine Operation durchführt. Wichtiger ist das «goldene Händchen». So kann ein Operateur mit zwanzig OP's ebenso gut sein wie einer mit 100, da die Leistung in der Menge abflachen kann. Ich habe seine Argumentation logisch nicht nachvollziehen können; die Botschaft allerdings war klar: Liebesentzug wegen Fahnenflucht. Das klarste Statement fiel während einem Telefongespräch: «Was glauben Sie, was ich am nächsten Kongress zu hören bekomme, wenn ich Sie nach Tübingen überweise!».



Weitere Informationen zu finden sich in den Rubriken
- Entscheidung OP oder nicht > Link
- Rehabilitation/Rehakliniken > Link
jwe: JG 1962, m, Intrameatales, leicht extrameatales AKN, 15x7x6 mm, entdeckt 15.01.2008 nach Hörsturz, operiert 15.07.2008 in Tübingen (Prof. Dr. M. Tatagiba). Vollständige Resektion, keine Komplikationen, alle Nerven erhalten, kein Tinnitus.
marmott
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Beitrag von marmott » 18.11.2008, 20:46

Lieber JWE

Das ist ja sensationell!! Ich gratuliere dir wirklich von Herzen, dass es so hervorragend und gut herausgekommen ist. Du hast auf das richtige Pferd gesetzt - gratuliere! und vielen Dank für deine Information!



Viele Grüsse
Marmott
w, 1971, 2007 AN r., 4.2 x 3 x 4cm, 2x OP in Bern in 2007, 1.8x1.9x1.1cm in 2009. Fazialisparese, taub r., Rezidiv 2.2x1.3x2.4cm am 25.2.10, OP am 14.9.2010 in Tübingen, Prof. Tatagiba. Gefühlsstörungen, Lähmungserscheinungen, Lärmempfindlich,glücklich:-)
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