Erfahrungsbericht Cyberknife
Verfasst: 29.07.2020, 17:57
Hallo zusammen,
hier mein Erfahrungsbericht zum AKN:
Ich bin Pianist und lebe seit 2011 mit einem hochtönigen Tinnitus (hohes Rauschen), der mich aber meistens nicht sonderlich stört.
Ab Frühjahr 2019 stellte ich in zunehmendem Maße fest, dass ich bei bestimmenten Tönen des Klaviers unangenehme Resonanzen wahrnahm, so als wären diese Töne viel zu laut. Außerdem bemerkte ich, dass ich im Alltag schlechter hörte.
Im Oktober 2019 bemerkte ich zusätzlich ein deutlich verschlechtertes Hören auf dem rechten Ohr. Dies äußerte sich durch geringe Lautstärke und Verzerrungen.
Eine erste Diagnose beim Zentrum für Audiologie der Charité Berline im November 2019 lautete "geringgradige, hochtonbetonte Innenohrschwerhörigkeit bds. H90.4GB, chronischer Tinnitus bds. H93.1GB." Man verschrieb mir ein Hörgerät.
Seit Ende 2019 nehme ich auf dem rechten Ohr dauerhaft und zusätzlich zum Tinnitus "zwitschernde" oder leicht "quietschende" Geräusche wahr. Bei kurzeitigen körperlichen Anstrengungen kommt ein mitteltöniges Geräusch, vergleichbar mit einer beginnenden Rückkopplung einer Mikrofonanlage, dazu, das dann jeweils wieder abklingt.
Bei einer MRT-Untersuchung im Januar 2020 wurde im rechten Ohr ein AKN von 9 x 5 mm festgestellt.
Nach Studium u.a. der Forumsberichte und Vorstellung bei der Neurochirurgie der Charité Berlin habe ich mich für eine Cyberknife Therapie am Universitätsklinikum Heidelberg entschieden.
Die Bestrahlung fand im April 2020 in Dosen zu je 6 Gr an 3 aufeinanderfolgenden Tagen statt.
Während und kurz nach der Bestrahlung bemerkte ich keinerlei Veränderung. Nach ein paar Tagen hörte ich verstärkt Geräusche, was dann aber wieder zurückging.
Hörtests beim HNO wenige Tage und 2 Monate nach der Behandlung ergaben keine signifikanten Unterschiede. In beiden Ohren ist der Hochtonabfall sichtbar, wobei aber das rechte Ohr mit dem AKN in allen Bereichen etwa 10 db schlechter abschneidet.
EIne MRT Kontrolluntersuchung im Juni 2020 ergab eine AKN-Größe von 10 x 5 mm. Das Universitätsklinikum Heidelberg/Cyberknife sieht keine signifikante Änderung und rät zu weiterer MRT Kontrolle nach 3 Monaten.
Seit Mitte Juli nehmen die Ohrgeräusche rechts zu: jetzt ist das mitteltönige "Rückkopplungs"-Geräusch dauerhaft da, das "Quietschen" ist deutlich lauter als vor 6 Monaten. Das subjektive Hörempfinden rechts ist sehr schlecht: starke Verzerrung und fast kein Sprachverständnis. Insgesamt leidet das Sprachverständnis. Während ich mit den Symptomen vorher als Kompromiss einigermaßen umgehen konnte, empfinde ich diese jüngste Veränderung als deutliche Einschränkung der Lebensqualität.
Seit Nov. 2019 benutze ich beiderseits ein Hörgerät quiX 16 G5 zur Probe mit einem akzeptablen Resultat bei Sprache, aber bisher noch nicht ausreichendem Klangverhalten bei klassicher Musik. Die Einstellung und Konfiguration ist noch nicht abgeschlossen.
Zum Üben und bei Aufführungen verwende ich einen Musikergehörschutz beidseitig mit gleichmäßiger Dämpfung in allen Frquenzbereichen. Das Üben schränke ich auf 3 Stunden täglich ein. Ein Spielen ohne Gehörschutz ist nicht möglich, da ich inzwischen das Instrument durchweg als viel zu laut wahrnehme.
Für Anmerkungen und Ratschläge zur weiteren Therapie bin ich dankbar!
Viele Grüße,
hier mein Erfahrungsbericht zum AKN:
Ich bin Pianist und lebe seit 2011 mit einem hochtönigen Tinnitus (hohes Rauschen), der mich aber meistens nicht sonderlich stört.
Ab Frühjahr 2019 stellte ich in zunehmendem Maße fest, dass ich bei bestimmenten Tönen des Klaviers unangenehme Resonanzen wahrnahm, so als wären diese Töne viel zu laut. Außerdem bemerkte ich, dass ich im Alltag schlechter hörte.
Im Oktober 2019 bemerkte ich zusätzlich ein deutlich verschlechtertes Hören auf dem rechten Ohr. Dies äußerte sich durch geringe Lautstärke und Verzerrungen.
Eine erste Diagnose beim Zentrum für Audiologie der Charité Berline im November 2019 lautete "geringgradige, hochtonbetonte Innenohrschwerhörigkeit bds. H90.4GB, chronischer Tinnitus bds. H93.1GB." Man verschrieb mir ein Hörgerät.
Seit Ende 2019 nehme ich auf dem rechten Ohr dauerhaft und zusätzlich zum Tinnitus "zwitschernde" oder leicht "quietschende" Geräusche wahr. Bei kurzeitigen körperlichen Anstrengungen kommt ein mitteltöniges Geräusch, vergleichbar mit einer beginnenden Rückkopplung einer Mikrofonanlage, dazu, das dann jeweils wieder abklingt.
Bei einer MRT-Untersuchung im Januar 2020 wurde im rechten Ohr ein AKN von 9 x 5 mm festgestellt.
Nach Studium u.a. der Forumsberichte und Vorstellung bei der Neurochirurgie der Charité Berlin habe ich mich für eine Cyberknife Therapie am Universitätsklinikum Heidelberg entschieden.
Die Bestrahlung fand im April 2020 in Dosen zu je 6 Gr an 3 aufeinanderfolgenden Tagen statt.
Während und kurz nach der Bestrahlung bemerkte ich keinerlei Veränderung. Nach ein paar Tagen hörte ich verstärkt Geräusche, was dann aber wieder zurückging.
Hörtests beim HNO wenige Tage und 2 Monate nach der Behandlung ergaben keine signifikanten Unterschiede. In beiden Ohren ist der Hochtonabfall sichtbar, wobei aber das rechte Ohr mit dem AKN in allen Bereichen etwa 10 db schlechter abschneidet.
EIne MRT Kontrolluntersuchung im Juni 2020 ergab eine AKN-Größe von 10 x 5 mm. Das Universitätsklinikum Heidelberg/Cyberknife sieht keine signifikante Änderung und rät zu weiterer MRT Kontrolle nach 3 Monaten.
Seit Mitte Juli nehmen die Ohrgeräusche rechts zu: jetzt ist das mitteltönige "Rückkopplungs"-Geräusch dauerhaft da, das "Quietschen" ist deutlich lauter als vor 6 Monaten. Das subjektive Hörempfinden rechts ist sehr schlecht: starke Verzerrung und fast kein Sprachverständnis. Insgesamt leidet das Sprachverständnis. Während ich mit den Symptomen vorher als Kompromiss einigermaßen umgehen konnte, empfinde ich diese jüngste Veränderung als deutliche Einschränkung der Lebensqualität.
Seit Nov. 2019 benutze ich beiderseits ein Hörgerät quiX 16 G5 zur Probe mit einem akzeptablen Resultat bei Sprache, aber bisher noch nicht ausreichendem Klangverhalten bei klassicher Musik. Die Einstellung und Konfiguration ist noch nicht abgeschlossen.
Zum Üben und bei Aufführungen verwende ich einen Musikergehörschutz beidseitig mit gleichmäßiger Dämpfung in allen Frquenzbereichen. Das Üben schränke ich auf 3 Stunden täglich ein. Ein Spielen ohne Gehörschutz ist nicht möglich, da ich inzwischen das Instrument durchweg als viel zu laut wahrnehme.
Für Anmerkungen und Ratschläge zur weiteren Therapie bin ich dankbar!
Viele Grüße,