Blutergüsse nach AN OP

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Vera64
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Blutergüsse nach AN OP

Beitrag von Vera64 » 21.05.2014, 20:24

Hallo an alle aktiven und stillen Leser,

ich habe ca. 1 Jahr lang in eurem Forum still mitgelesen. Jetzt, 3 Wochen nach meiner AN OP möchte ich kurz davon berichten, da die "Nachwehen" doch etwas untypisch waren und mich interessieren würde, ob andere so etwas evtl. auch hatten.

Im Mai 2012 stellte man bei ein Akustikusneurinom links der Größe 1,2 x 0,4 cm fest. Wir (der HNO und ich) entschlossen uns erst mal abzuwarten. Ein weiteres MRT 6 Monate später zeigte keine Vergrößerung. Weitere 6 Monate später war das Neurinom 3mm größer geworden. Man riet mir zu OP, womit ich mittlerweile einverstanden war, nachdem ich auch bereits Hördefizite, starken Schwindel sowie starken Tinitus hatte. Am 30.4. wurde ich von Prof. Hagen in Würzburg operiert. Die OP dauerte 4,5 Stunden. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden, ich hatte eine Fazialisparese Grad III und nur noch eine 10%ige Hörleistung links. Tinitus ist auch weiterhin vorhanden. Schwindel leicht. All diese Dinge sagte man mir vor der OP, waren für mich auch in Ordnung und ich komme damit klar. 2 Tage nach der OP bekam ich Schmerzen vom Nacken über die Lendenwirbelsäule, die in beide Beine bis zu den Füßen ausstrahlten. Niemand in der HNO-Abteilung konnte sich einen Reim darauf machen. Nachdem sie mich dürftig mit Schmerzmitteln versorgten, zogen sie den Professor der Neurologie hinzu, der kurz vorbeikam, sich alles anhörte mir auf den Schultern rumdrückte und ebenfalls ratlos war. Dann meinte er, er würde den HNO-Ärzten sagen, sie sollen mir noch andere Tabletten dazu geben.
Nach ein paar Stunden kam ein HNO-Arzt, der mich fragte, ob ich diese Tabletten nun wolle und teilte mir erst mal die Nebenwirkungen mit, die bis zur Schizophrenie gingen. Ich erbat mir Bedenkzeit, kam dann aber zu dem Schluss, dass ich das nicht wollte.
Daraufhin behandelten sie mich weiter mit gering dosierten Schmerzmitteln und ich konnte kaum mehr laufen, solche Schmerzen hatte ich.
Nach 10 Tagen entließen sie mich auf meinen Wunsch aus der Klinik, da sie ja außer Schmerzmittel keine taten um die Ursache zu finden. Am Abend zu Hause (die 2,5 stündige Fahrt nach Hause war schon der Horror) wurde es so schlimm, dass mein Mann den Notarzt verständigte, der mit sofort in die Uniklinik Regensburg einwiesen lies. Dort veranstaltete man mit mir noch in der Nacht ein richtiges Procedere von einer Ganzkörperuntersuchung, Blutbild bis zum CT. Alles war unauffällig.2 Tage später machten sie ein MRT von der Wirbelsäule und darauf sah man, dass sich zwischen dem Nacken und er Wirbelsäule ein Bluterguß gebildet hatte, der verhinderte, dass Hirnwasser abfließen konnte. Und das verursachte die Schmerzen am Körper.

Anscheinend war ich jemand, der gerne zu Blutergüssen neigt, das hätten Menschen mit dünnflüssigem Blut (ich hatte auch ein riesiges Hämatom unter dem Auge nach der OP).
Die Nerven waren dadurch so gereizt, dass die diese Schmerzen verursachten.
Man behandelte mich mit stärkeren Schmerzmitteln und entließ mich eine Woche später mit einer Tabletten Medikamentation, die ich auch zu Hause durchführen konnte.
Ich befinde mich jetzt seit gestern auf Reha in Bad Gögging und die Schmerzen sind tagsüber erträglich. Nur Nachts und morgens wäre es ohne Tabletten nicht aus zu halten. Wobei ich sagen muss, dass mein linkes Bein schon nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen ist, daher denke ich vergeht das andere auch noch.
Ich möchte betonen, dass ich die Arbeit von Prof. Hagen auf keinen Fall schlecht reden möchte. Ich denke, er hat das sehr gut gemacht, zumal ich ja keine Schmerzen habe, die direkt auf die OP zurück zu führen sind. Allein die Nachsorge zur Ursachenbekämpfung meiner Schmerzen in Würzburg hätte besser sein können.
In Regensburg fühlte ich mich außerordentlich gut betreut und ernst genommen.

Vielleicht hat ja der ein oder andere das gleiche erlebt.

Vielen Dank an alle Forumpfleger für die hilfreichen Artikel, die ich bislang lesen konnte.

Vera64
AKN links seit 5/2012 (0,4 x 1,2cm) / OP am 30.04.2014 (0, x 1,5cm) in Würzburg Prof. Hagen / linksseitig taub, leichte Fazialisparese, links salziger Geschmack auf der Zunge, Tinnitus links, 6 Wo Reha in Bad Gögging, seit 2/2015 Phonak Cross Verbindung
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Re: Blutergüsse nach AN OP

Beitrag von ANFux » 22.05.2014, 11:56

Liebe Vera64,

ich kann Dir nicht sagen, wie oft so etwas vorkommt. Das zu wissen, würde Dir aber jetzt auch nicht helfen. Die Ärzte - das sog. Team aus verschiedenen Spezialisten - hätten aber schneller bzw. überhaupt auf die Ursache kommen müssen. Immer dann, wenn Schmerzen in die Beine ausstrahlen, gar in die großen Zehen, auch bei Stuhl- und Harninkontinenz, dann ist dicke Luft und systematische Analyse geboten. Eine MRT ist da niemals überflüssig.
Daß Prof. Hagen wie auch Frau Prof. Matthies ihr Handwerk in puncto AN-OP verstehen, wurde ja schon mehrmals im Forum betont. Aber die Nachsorge gehört nun mal auch dazu.....

Meine Empfehlungen:
Die Würzburger Klink unbedingt vom Ablauf zu Hause und in Regenburg informieren. Aus Fehlern kann und muß man lernen!
Deine Anamnese (die Du hoffentlich schriftlich hast) um diesen Punkt erweitern, damit andere Ärzte nicht noch einmal an dieser Stelle stolpern.

Ich kenne Bad Göggingen aus der Reha 1995 nach der AN-OP. Gute Erinnerungen.

Beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
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Re: Blutergüsse nach AN OP

Beitrag von Vera64 » 22.05.2014, 14:57

Hallo ANFux,

vielen Dank für den Hinweis, die Klinik in Würzburg werde ich auf jeden Fall darauf hinweisen, da ich ja nach 3 Monaten sowieso zur Kontrolle muss.
Fühle mich hier in Bad Gögging auch gut aufgehoben, vor allem die Krankengymnastin hilft mir gut weiter.

Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg mit eurer Arbeit!

Vera64
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