Geschichte meines AN: Bestrahlung oder OP???

beutbo
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Geschichte meines AN: Bestrahlung oder OP???

Beitrag von beutbo » 03.07.2009, 13:57

Geschichte meines AN: Bestrahlen oder OP ?

Im Juli 2006 wachte ich Nachts auf weil mein linkes Ohr rauschte und Piepste. Da meine Frau schon einmal einen Hörsturz hatte wusste ich dass man sofort mit Infusionen beginnen sollte. Bei meinem HNO stellte man fest dass das Gehör völlig weg war. Er fragte mich ob ich einen lauten Knall ausgesetzt war, was ich verneinte. Mein HNO gab mir gleich zu verstehen dass er alles machen würde was er machen kann und wenn das Gehör wieder kommt mir letztlich nicht sagen könne was die Ursache war. Er operierte mich noch an der Innenohr Memprane, bekam Infusionen mit dem Durchblutungsmittel Trental und Kortison. Und tatsächlich das Gehöhr war nach 10 Tagen wieder 100% zurück. Wie Dankbar ich dafür war. Denn ich hatte immer ein sehr gutes Gehör und war ohne die linke Seite ganz schön irritiert. Beim Abschlussgespräch erwähnte ich noch mal die Verwunderung des Arztes über den völligen Hörverlust und ob ich mir nicht einmal ein MRT machen lassen könnte da mein Opa und Onkel die Recklinkshausische Krankheit haben. Sofort schrieb er mir eine Überweisung und tatsächlich: das MRT ergab ein kleines AN.
Mein HNO beruhigte mich und erzählte von der Wunderwaffe „Gammaknife“ in Frankfurt die ich wenn das AN wieder Schwierigkeiten macht, nutzen sollte. Ich war beruhigt. Zunächst „Wait and watch“ und wenn es soweit ist keine offene Kopf OP.
2 Jahre ging ich in die Röhre und jedes Mal die erfreuliche Nachricht dass es nicht gewachsen sei. Beim der letzten Aufnahme im Febr.09 fragte ich dann ob man die Untersuchung nicht alle 2 Jahre machen kann. Der Neurologe bejahte. Wenn ich was merken sollte soll ich natürlich gleich vorbei kommen. Ich war froh und ging nach Hause. Und jetzt kommt’s: Am nächsten Tag war mein Gehör nach 2,5 Jahren wieder weg. Zur Mittagszeit kam es wieder und so ging das die ganze Zeit. Mein HNO verschrieb mir Kortison und es wurde wieder besser. Aber ich wusste: Ich muss was tun.
Da kam ich auf das Forum und auch die kritischeren Aussagen über das Gammaknife. Ich machte mit der UNI Frankfurt einen Termin und stellte mich vor. Der Arzt empfahl weiter zu warten da das Risiko mit 30%iger Wahrscheinlichkeit den Gleichgewichts- und Hörnerv zu verlieren doch relativ groß wäre.
Im Juni 09 kurz vor dem Urlaub war das Gehör wieder ganz weg und ich nahm nochmal eine Packung Kortison mit. Nach 10 Tagen tat sich am Gehör gar nichts.
Beim HNO holte ich mir eine Überweisung für ein weiteres MRT. Dabei stellte sich herraus das mein AN seit Febr.09 von 13,0 x 4,67 auf 13,7 x 6,13 gewachsen war.
Nun war ich wieder 10Tage im Krankenhaus mit einer Infusionstherapie mit Kortison, Trental und HCL Lösung. Das Gehör ist etwas gekommen aber sonst ist es mir nicht besser.
In der Zwischenzeit hatte ich meine Befunde zu Prof. Tatagiba zur UNI Klinik in Tübingen zur Einsichtnahme geschickt. Hier habe ich auch die Möglichkeit unterbreitet bekommen mich mit dem Gammaknife zu bestahlen zu lassen. Er würde mich aber auch operieren.
Wenn ich doch nur mehrere gute Erfahrungen mit dem Gammaknife hören würde wär das mir natürlich sympatischer. Hat jemand dazu etwas zu berichten???
Werde weiterhin berichten wie`s bei mir läuft und bin um jede Erfahrung dankbar.

Gruß beutbo :roll:
beutbo m/J.62 AN links. diakn. Juni 06 13,0 x 4,67mm (Größe vor der OP: 13,7 x 6,13mm); Translabyrinthären OP 8/09 in der Kopfklinik Heidelberg (HNO) REHA 7 Wochen Bosenbergkliniken. Erwerbsminderungsrente
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Auf NF 2 prüfen

Beitrag von ANFux » 16.07.2009, 19:12

Lieber beutbo,

ich habe noch einmal Deinen Beitrag gelesen und möchte Dir raten, bei Deiner Konsultation in Tübingen unbedingt die mögliche "erbliche Vorbelastung" bzgl. NF 2 anzusprechen, denn Du schreibst, daß Onkel und Großvater davon betroffen sind.
Verantwortlich für das Entstehen der Neurofibromatose Typ 2 ist das sog. Merlin-Gen auf Chromosom 22. Das kann man heute feststellen.

Ich drücke Dir die Daumen, daß Du nicht davon geplagt bist.

Beste Grüße
ANFux
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Beitrag von snowdog » 17.07.2009, 10:25

Hallo beutbo,

auch wenn ich mich frühzeitig gegen das Gammaknife und für eine OP
entschieden hatte, dennoch ein paar Gedanken hierzu.

Du hast Dich im Grunde für die mir auch offen stehende Alternative entschieden –„wait and see“ und daraus resultierend zunächst die Massnahmen zu favorisieren, die am „schonendsten“ durchzuführen seien.
Wie erfolgreich dieser Weg zu gehen ist, hängt entscheidend von der Betreuung und Beobachtung des Krankheitsverlaufs ab. Hier warst Du offensichtlich gut beraten, die regelmäßigen MRT-Kontrollen haben dies ja zunächst auch bestätigt.

Nun hat das letzte Scanning ergeben, dass das AN gewachsen ist – und zwar deutlich schneller, als die Phase des Stillstands (2 Jahre) befürchten ließ. Dies bestätigt zunächst einmal die These, dass es sich beim AN i.d.R. um einen Tumor handelt, der wächst. Diese „Eröffnung“ des Arztes hatte in
meinem Fall Signalwirkung – alles andere als die angestrebte Totalentfernung war ein gedankliches Vabanquespiel.

Erstaunlich finde ich, daß durch die Gabe von Cortison und diverser Medikamente doch offensichtlich (vorübergehend) Linderung der Beschwerden erzielt werden konnte. Ich versuche mir vorzustellen, ob diese Wirkungen die erhoffte Beruhigung und Zuversicht auszulösen vermochten.
„Das Gehör ist etwas gekommen aber sonst ist es mir nicht besser.“

Ein kritischer Punkt, denn oft (bei mir war es in einem viel engerem Zeitfenster so) kommen zu den Hörproblemen diverse andere Beschwerden – und die psychischen Belastungen, die beim „aktiven Zuwarten“ sicherlich eine große Rolle spielen.

Du bist offensichtlich bei den richtigen Spezialisten gelandet, die Dir bei deiner Entscheidung weiterhelfen können. Ob das Gammaknife das Verfahren zur Wahl ist, wird man Dir erklären können. Größe, Lage (Erreichbarkeit) und spezifische Raumforderung – alles Faktoren, die die Aussicht auf eine erfolgreiche Bestrahlung (=Zerstörung des Tumors) bestimmen. Letztlich steht die Risikoabwägung gegenüber:
Der Kopf bleibt zu /Zerstörung des AN und der Kopf wird geöffnet/
Entfernung des AN. Positiv betrachtet versprechen beide Verfahren die Option Genesung – Du selbst hast über knapp 3 Jahre Erfahrungen mit kontrolliertem Beobachten sammeln können. Dies wird danach weitergehen, evt. mit leicht veränderter Erwartungshaltung.

Ich drücke die Daumen, dass Dir die notwendigen Entscheidungshilfen zugehen (viel Glück nächsten Dienstag !).
Zuversicht und Hoffnung lässt sich immer daraus ziehen, zu wissen was man hat und dass es Möglichkeiten gibt, dagegen vor zu gehen. Wie die Entscheidung ausfällt, ist sie richtig.

Liebe Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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beutbo überraschend im Krankenhaus

Beitrag von beutbo » 19.07.2009, 21:22

beutbo überraschend im Krankenhaus


hallo bin die Ehefrau von beutbo,
mein Mann musste am Donnerstag mit Rettungswagen abgeholt werden. Starker Schwindel und grosse Übelkeit. Konnte nicht mehr selbstständig gehen. Haben geglaubt das dies erst nach op passieren würde , doch man kann sich täuchen. Bin es nicht gewohnt mail zu schreiben, doch wollte euch das wissen lassen. Hoffen auf einen schnellen OP Termin.

Liebe grüsse von Beutbo und Frau alles liebe euch!!
Zuletzt geändert von beutbo am 22.07.2009, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Alles Gute für beutbo

Beitrag von ANFux » 19.07.2009, 22:27

Ich grüße die beiden "beutbo", den AN-Betroffenen und die liebevolle, sorgende Ehefrau.

Ich bereue nun, daß ich nicht ausführlicher meine Meinung zu der Schilderung des Krankheitsverlaufes gemacht habe. Aber ich war beruhigt, weil am 21.7.09 eine Konsultation in Tübingen anstand, und ich wollte warten, was beutbo danach erzählt.
Ich hätte allerdings nur ein weiteres Mal meine Gedankengänge zur Therapieauswahl dargelegt, die bereits in verschiedenen Beiträgen stehen.

Nun haben sich die Ereignissse überschlagen, und es ist wohl deutlich geworden, daß weder Warten noch Bestrahlen die richtige Wahl wären.
Aber warten wir bis nach Tübingen.
Ich wünsche, daß "er" reisefähig ist und den Termin wahrnehmen kann. Die liebe Frau kann sich beruhigen. Die Situation ist nicht lebensgefährlich, aber sehr belastend.

Herzliche Grüße
ANFux
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Gutes Beratungsgespräch in Tübingen

Beitrag von beutbo » 21.07.2009, 21:17

Entscheidung "OP oder Bestrahlen?" noch immer offen

Hallo, :D
ich bin gestern wieder vom Krankenhaus nach Hause gekommen und heute morgen hat mich meine liebe Frau gleich nach Tübingen gefahren.
Wir hatten bei Dr. Roser um 10:00 Termin. Da wir vorher eine Stunde im Stau standen, er aber sowieso noch eine OP durchführen musste waren wir um ca 11:30 ohne lange Wartezeit dran. Dr. Roser empfang uns sehr freundlich und nach dem er ein freies Zimmer gefunden hatte nahm er sich viel Zeit für ein sehr informatives Beratungsgespräch.

Seine Aussagen in kürze:

Mein Gleichgewichtsnerv wird durch das AN zerstört. Deswegen die starken Beschwerten vom Donnerstag. Der abgedrückte Gehörnerv wird auch durch eine OP nicht mehr aktiv und mein völliger Gehörverlust bleibt auf jeden Fall bestehen. Deshalb rät er, bei meinem AN, entweder zu einer Behandung mit dem Gamma Knife oder eine OP durch das Innenohr die ein guter HNO- Chirurg durchführen sollte.

Also jetzt steh ich wieder vor der Frage: Doch Gamma Knife??? Denn Dr. Roser sprach von guten Erfolgen in Amerika (95%).

Auf meine Frage wie "er" in meinem Fall entscheiden würde antwortete er: Jeder Mensch ist anders und jeder muss seine eigene Entscheidung treffen. Die einen haben Angst vor Strahlen die anderen vor einer Narkose und OP. Der Gesichtsnerv wäre viel robuster als der Gehörnerv und würde die Ausdehnungen des Bestrahlten AN standhalten.

So weit für heute. Mir geht es (dank eurer Genesungswünsche) wieder besser. Vielen Dank dafür. :wink: :lol:

Schwanke noch ein wenig wie ein Betrunkener :oops: aber der Drehschwindel ist fasst wieder weg. Kann natürlich kein Auto fahren.

Deshalb: Was wäre wenn ich mich vor einem Jahr in Tübingen hätte operieren lassen??? Wäre vielleicht mein Gehör heute noch da? Diese Chance habe ich durch "wait und watch" vertan. Na ja, hab mich zu spät mit dem tollen Forum befasst.
Aber irgend wie bin ich heute abend erleichtert zu Hause bei meiner Familie zu sein und nicht die schwere OP vor mir zu haben.

Ich Grüße euch alle :lol: und frage: Wer ist durch das Ohr operiert worden und welche Erfahrungswerte kann er weitergeben??? :roll:
beutbo & Frau
Zuletzt geändert von beutbo am 22.07.2009, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Auf NF 2 testen: Merlin-Gen auf Chromosom 22

Beitrag von beutbo » 22.07.2009, 11:37

Auf NF 2 testen: Merlin-Gen auf Chromosom 22

.....mögliche "erbliche Vorbelastung" bzgl. NF 2
Verantwortlich für das Entstehen der Neurofibromatose Typ 2 ist das sog. Merlin-Gen auf Chromosom 22.....


Hallo ANfux , ich habe diesen Chromosontest vor 2 Jahren machen lassen. Ich habe kein NF2. Auch gestern in Tübingen habe ich das noch einmal angesprochen und Dr. Roser sagte, daß bei Vererbung des NF2 sich dies in meinem Alter schon längst bemerkbar gemacht hätte. Da bräuchte man bei mir noch nicht einmal diesen Gentest zu machen.
Vielen Dank für den Hinweis.

Gruß beutbo
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Kleiner Vergleich: Vorteil - Nachteil

Beitrag von ANFux » 22.07.2009, 16:46

Kleiner Vergleich: Vorteil - Nachteil

Lieber beutbo,

Du hast jetzt einige klare Aussagen und kannst Deine Entscheidung mit mehr Argumenten versehen und treffen.

Es ist ein vernünftiger Rat, falls operiert werden soll, den translabyrinthären Weg zu wäheln, weil das Gehör definitiv nicht mehr zu retten ist. Dieser Weg ist schonender als die anderen Zugangswege.

Weil das so ist, kann eine mögliche später eintretende Hörverschlechterung nach einer Bestrahlung außer Betracht bleiben.

Operation - Bestrahlung = 1:1

Beim translabyrinthären OP-Zugang ist der Fazialisnerv sehr früh und sehr gut einsehbar, so daß es kaum zu Fazialisparesen infolge der OP kommt.

Die Bestrahlung des ANs führt nur sehr selten zu einer Fazialisparese (ca. 2 %).

Operation - Bestrahlung = 2:2

Die Opertation durch das Innenohr ist zwar relativ schonend, aber eine Bestrahlung belastet noch weniger.

Operation - Bestrahlung = 2:3

Schwindel und Tinnitus, die vor der Operation bestehen, können nach der OP verschwinden. Das ist bei der Bestrahlung nicht der Fall.

Operation - Bestrahlung = 3:3

Die Bezeichnung Knife=Messer ist irreführend, denn der Tumor wird nicht herausgeschnitten. Durch eine erfolgreiche Operation aber ist der Tumor aus dem Kopf entfernt.

Operation - Bestrahlung = 4:3

Sowohl nac heiner Operation als auc hnach einer Bestrahlung muß in Abstände nein Kontroll-MRT gemacht werden. Bei Bestrahlung ist das lebeneslang in jährlichem Abstand zweckmäßig. Das kan nzur Nervensache werden.

Operation - Bestrahlung = 5:3

Von mir wurden alle Merkmale gleich bewertet, mit einer 1. Es kann aber sein, daß Dir das eine oder andere Merkmal besonders viel wert ist und Du dafür zwei Punkte vergibtt. Dann sieht der Vergleich anders aus. Es soll auch nur ein Tip sein, wie man seine Entscheidung vor sich selbst begründen kann.

Nicht berücksichtigt ist hier, daß immer damit gerechnet werden muß, daß Jahre nach einer Bestrahlung doch noch operiert werden muß. Das ist ein Risiko und ein Zeitspiel. Das muß jeder bedenken.

Zum Schluß noch ein Wort zu Deiner Überlegung, ob Wait and Sea falsch war: Aus heutiger Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit. Wahrscheinlich und nicht sicher falsch deshalb, weil niemand weiß, wie der Tumor sich verhalten hat bzw. hätte und wie eine OP ausgegangen wäre. Also: abhaken.
Für andere ist Dein Beispiel wertvoller, weil sie sich evtl. noch in der Situation befinden wie Du vor zwei Jahren. Du kannst nichts mehr ändern und anders machen. Also vergessen.

Beste Grüße
ANFux
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Vorstellung in der Kopfklinik Heidelberg

Beitrag von beutbo » 28.07.2009, 19:28

Hallo ANfux,

vielen Dank für deine intressante Gegenüberstellung. Morgen bin ich in der HNO- Kopfklinik in der Uni Heidelberg um mich dort vorzustellen. Ich Berichte dann wie es weitergeht. :?:
Gestern bin ich mal wieder eine kurze Strecke problemlos Auto gefahren.
Aber heute habe ich wieder das Gefühl "Wasser im Kopf".

Gruß beutbo
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Entscheidung gefallen: Operation durch das Ohr

Beitrag von beutbo » 30.07.2009, 16:25

Entscheidung gefallen: Operation durch das Ohr

Hallo,

gestern war ich in der Kopfklinik in Heidelberg. Mir hat man das Bestätigt was ich in Tübingen erfahren habe. Auf den MRT Bilder sieht man nicht ob das AN schon am Gesichtsnerv haftet. Bei der OP würde man in einem solchen Fall etwas von dem Tumor dort stehen lassen um den Gesichtsnerv zu schonen. Oft würde der Resttumor nicht mehr wachsen. Sollte er sich doch noch mal regen wäre dann eine Bestrahlung eine gute Lösung. Erst Bestrahlung und dann OP wäre durch das zerstörte Gewebe viel schwieriger.
Da Prof. Plinkert in Urlaub fährt komme ich erst am Montag den 24.08.09 unters Messer. :?
Geplant sind 10 Tage Klinikaufenthalt. Nach 14 Tage könnte ich dann wieder Arbeiten gehen. Das würde mich sehr freuen denn in meiner jetzigen Verfassung kann ich es mir noch nicht vorstellen.

Ich wünsche allen (bes. Prof Plinkert :wink: ) eine schönen "Restsommer"

Gruß beutbo
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Ich bin das Akustikusneurinom los

Beitrag von beutbo » 05.09.2009, 20:22

Ich bin das Akustikusneurinom los

:lol: Hallo Forum,

bin mein Akustikusneurinom jetzt 13 Tage durch den translabyrinthären OP-Zugang los. Der Fazialisnerv ist zwar ein bisschen beleidigt aber es wird schon langsam besser.

Ja mit der Operation in der Heidelberger Kopfklinik bin ich zufrieden aber was man auf der HNO Station 2 erlebt dient überhaupt nicht der schnellen Genesung. :oops: :evil: :oops:
Wurde nach 8 Tagen entlassen und ich bin froh wieder bei dem bestem "HNO-Ehepaar" Peter & Cathrine Mattinger und ihrem klasse Team in Grünstadt, in Behandlung zu sein. :lol:

Ich bin natürlich noch wackelig auf den Beinen aber im Freien mit dem Hund ein Stück spazieren gehen geht am besten und tut gut.
Nachts trage ich auf dem Auge ein Uhrglas damit es nicht austrocknet da mein Augenlid nicht ganz schliest. Essen schmeckt noch nicht. Alles was fettiges wie Butter,Wurst usw schmeckt talkig.
Aus meiner Nase laufen plötzlich ab und zu ein paar Tropfen. Hoffe es ist kein Hirnwasser.
Seid zwei Tagen plagt mich auch meine Bauchwunde wo sie Fettgewebe zur Verschließung der Hirnöffnung entnommen hatten.
Es hatte sich auf einmal Flüssigkeit herausgedrückt. Jetzt wird die Wunde täglich vom Arzt gereinigt.

Heute habe ich auch meinen Antrag für eine REHA weggeschickt denn ich merke dass ich doch ganz schön fertig und sehr unruhig bin. (geht ja auch seid März)

Erfreulich ist dass mein Tinitus wesentlich besser ist.

Ich danke noch einmal allen die mir durch dieses tolle Forum mit ihren Erfahrungen geholfen haben. Besonderen Dank an ANFux

Gruß beutbo :wink:
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Reha bewußt angehen und dokumentieren

Beitrag von ANFux » 07.09.2009, 20:01

Reha bewußt angehen und dokumentieren

Lieber beutbo,

willkommen zurück im Forum (und zu Hause natürlich).
Dein Bericht klingt recht zufrieden. Du weißt am besten um die Verbesserungen und Verschlechterungen, wobei man bei Letzteren immer davon ausgehen sollte, daß diese nur vorübergehend sein werden.
Und hoffen. Und etwas dafür tun. Das sagen Dir die Therapeuten in der Reha.

Ich wiederhole hier nur das schon oft Gesagte: Fleiß, Ausdauer und Geduld sind gefragt.

Notiere oder fotografiere die Zustände zu bestimmten Zeiten, damit Du die Veränderungen sehen kannst. Das motiviert!

Die Wundversorgung am Bauch ist wichtig, damit es zu keiner Infektion kommt. Gut, daß das ein Arzt macht.
Von der Flüssigkeit aus der Nase würde ich etwas sammeln und dem Arzt zur Untersuchung geben. Es ist wichtig auszuschließen, daß es Liquor ist.

Ansonsten bleibt erst einmal nur zu wünschen, daß Du eine gute Rehaklinik genannt bekommst.

Alles Gute
ANFux
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Einweisung Krankenhaus wegen Serom am Bauch

Beitrag von beutbo » 09.09.2009, 13:55

Serom verzögert Wundheilung

Hallo Forum

und danke ANFux für den Tipp "Notiere oder fotografiere die Zustände". Das mache ich.
Heute hat der Artz mir eine Einweisung fürs Krankenhaus gegeben. Die Bauchwunde soll unter Vollnarkose gereinigt werden und eine Drainage gelegt werden. Schon wieder OP. Mir gehts es gerade etwas besser (aus der Nase läuft auch nichts mehr) und jetzt wieder Krankenhaus. Hat jemand seine Erfahrung mit einem Serom gemacht?

ANFux Worte: "Fleiß, Ausdauer und Geduld" kommen weiter zum tragen.

Gruß Beutbo


Was ist ein Serom?
Wenn sich in einer Wunde Hohlräume bilden, in denen sich Wundsekret ansammelt, entsteht ein sogenanntes Serom. Es kann die Wundheilung verzögern und der Ausgangspunkt von Infektionen sein. Tastbare oder sichtbare Schwellungen im Wundbereich sollten immer umgehend einem Arzt gezeigt werden. Mit Ultraschall lassen sich solche Wundhöhlen identifizieren, um sie bei entsprechender Größe gegebenenfalls mit einer sterilen Kanüle punktieren und entleeren zu können. Bei größeren Wundtaschen kann eine Operation mit Einlage einer Drainage nötig sein.
beutbo m/J.62 AN links. diakn. Juni 06 13,0 x 4,67mm (Größe vor der OP: 13,7 x 6,13mm); Translabyrinthären OP 8/09 in der Kopfklinik Heidelberg (HNO) REHA 7 Wochen Bosenbergkliniken. Erwerbsminderungsrente
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Re: Geschichte meines AN: Bestrahlung oder OP???

Beitrag von beutbo » 07.03.2010, 14:03

Stand nach einem halben Jahr nach OP

Hallo,

wollte mal mein Empfinden nach einem halben Jahr berichten.
Also, mein Serom ging Dank der Idee eines Arztes doch ohne OP weg. Diesen Arzt hatte ich nur einmal gesehen und er hatte die Idee die Wundheilungsstörung mit Engelshaar zu behandeln. Ich musste zwar jeden zweiten Tag zur Ambulanz aber es hat funktioniert. Die Ärzte die mich dann behandelten wollten alle unter Vollnarkose die Wunde aufschneiden. Aber ich war dieses mal beharrlich dagegen. (3 Bekannte hatten letztes Jahr einen Krankenhausvirus)

Dann kam ich im Oktober für 7 Wochen in die gute Rehaklinik "Am Bosenberg" im Saarland. (siehe Rubrik Rehakliniken). Dort wurde folgende Wiedereingliederung festgelegt.

Ab Dezember Wiedereingliederung beginnend mit:
4 Wochen 3 Std./Tag Mittwochs frei
4 Wochen 4 Std./Tag Mittwochs frei
4 Wochen 5 Std./Tag jeden Tag
4 Wochen 6 Std./Tag jeden Tag
ab April dann 8Std./Tag

Ich dachte erst, solange werde ich nicht brauchen. Aber jetzt ist schon März und ich bin schon zwei mal auf 4 Std./Tag zurückgestuft worden und es fällt mir sehr schwer. Manchmal habe ich aber auch gute Tage und es tut gut Leistungsfähig zu sein.
Ich schreibe dies um zu verdeutlichen was es heist "Geduld" zu üben. :? Ich habe immer gedacht ich wäre geduldig aber ich glaube jetzt erst zu begreifen dass nicht ich den Heilungsprozess bestimme.
Meine größten Schwierigkeiten sind Umgebungsgeräusche. Je lauter die sind umso lauter wird mein Tinnitus. Da ich in einem Produktionsbetrieb mit Publikumsverkehr arbeite bin ich diesen ständig ausgesetzt was auch das Hören anstrengender macht. Zu Hause ziehe ich mich gerne dorthin zurück wo es ruhig ist. Auch drausen spazieren gehen tut einfach gut.
Mit dem Höhren wird es allmählich besser. Die modernen Hörgeräte sind schon eine Hilfe.

Wie es weitergeht und ob ich die Wiedereingliederung "schaffe" schreibe ich in der Rubrik: Lebensqualität-Erfahrungen mit der Wiederaufnahme der Arbeit.
Ich wünsche alle bedroffenen viel viel Geduld :wink:

Gruß beutbo :)
beutbo m/J.62 AN links. diakn. Juni 06 13,0 x 4,67mm (Größe vor der OP: 13,7 x 6,13mm); Translabyrinthären OP 8/09 in der Kopfklinik Heidelberg (HNO) REHA 7 Wochen Bosenbergkliniken. Erwerbsminderungsrente
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Re: Geschichte meines AN: Bestrahlung oder OP???

Beitrag von beutbo » 22.09.2010, 19:05

Stand ein Jahr nach der OP

Leider kann ich von keinem Fortschritt seit März 2010 berichten. Unseren Sommerurlaub mussten wir stornieren. :cry:

Ich war ab Juli 7 Wochen im ZI (Zentralinstution für Seelische Gesundheit) in Mannheim in Therapie. Es war interessant zu sehen wie Depressionen behandelt werden. Leider hat es mich nicht weiter gebracht. Nehme weiterhin Antidepressiva (Elontrin 300mg und Trazedon 50mg). :P

Habe diese Woche die zweite Wiedereingliederung abbrechen müssen, weil meine Konzentration nur für 3 Std. am Tag reicht. Wenn ich dann nach der Arbeit zu Hause war, konnte ich mich den ganzen Tag nicht mehr auf eine Sache richtig konzentrieren. Kann wieder kein Auto mehr fahren und auch die körperlichen Leistungen sind dadurch wieder schlechter geworden.

Ich habe nun die Erwerbsminderungsrente beantragen müssen, was natürlich mit erheblichen Geldeinbußen verbunden ist. Vieleicht klappt es ja wieder in einem Jahr, sagt mein Neurologe. Ich brauche weiterhin viel Geduld und soll erstmal zur "Ruhe" kommen.

Dass ich nach dem ständigen Aufwärtstrend nach der OP so hängen bleib, hätte ich nie gedacht. Ich bin froh, eine liebe Frau, die selbst nicht ganz gesund ist, an meiner Seite zu haben. Auch mein 12-jähriger Sohn macht mir sehr viel Freude. Ich glaube, ich sag es ihnen viel zu wenig. Deshalb den Aufruf an alle Forumsmitglieder: "Lobt" euren Ehepartner oder die, die euch sonst sehr nahe stehen, für ihren Beistand!
Ich verabschiede mich nun, damit ich es gleich tun kann.

Grüße
beutbo
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