MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

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Picco88
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MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Picco88 » 07.03.2016, 10:21

Hallo liebe Forummitglieder,

ich bin neu hier und habe schon viele Beiträge gelesen. Einige haben mir noch mehr Angst gemacht und mich verwirrt. Andere haben mich beruhigt. Ich stehe vor der Entscheidung OP oder Gamma Knife Bestrahlung. Erst einmal zu meiner Geschichte: Ich bin 27 Jahre und mein Freund und ich wollten nach unserem Sommerurlaub in diesem Sommer unsere Familiegründen. Unser Traum das erste Baby. Im Sommer 2015 hatte ich immer mehr Schwierigkeiten mit meinem rechten Ohr zu telefonieren. Ich schob das schlechte Hören zunächst auf die Geräte, dann auf meine Erkältungen und ständigen Mittelohrentzündungen. Einige Monate später bekam ich schreckliche Ohrgeräusche. Im Oktober 2015 besuchte ich dann einen HNO-Arzt dierser machte nur einen Test von dem Druck meines Trommelfells. Er schien mich nicht ernst zunehmen. Sagte, ich hätte einen minimalen Hörsturz. Ich versuchte ihn immer wieder zu erklären, dass ich kaum etwas hörte auf meinem rechten Ohr und das meine Ohrgeräusche schrecklich sein. Ich bekam eine Sauerstofftherapie(die mir nicht half) und Krankengymnstik. Zusätzlich musste ich ihn überreden mir ein Rezept für die Behandlung bei einem Ostopathen auszustellen (Dieser schafft es meine Ohrgeräusche zu vermindern und meine Verspannungen zu lösen).
Anfang 2016 wechselte ich den HNO-Arzt. Dieser stellte bei verschiedenen Hörtesten fest, das ich rechts kaum noch etwas höre. Er diagnostizierte einen Hörsturz. Ich bekam Ginkotabletten verschrieben und sollte Stress vermeiden. Zusätzlich schickte er mich zu einem MRT um einen Tumor auf dem Hörnerv auszuschließen. Er sagte, ich solle mir keine Sorgen machen. Er müsse dies nur ausschließen, um mich adäquat behandeln zu können. Mittlerweile verspürte ich enormen Druck auf meinen Ohren. Ja, im linken Ohr verspüre ich auch einen starken Druck auf dem Trommelfell. Mittlerweile habe ich auch Schwindel und das Gefühl ich könne manchmal nur verschwommen sehen. Die Diagnose des MRTs Akustikusneurinom (16mm)(0,428cmX1,501). Mir wurde buchstäblich der Boden unter den Füßen weggerissen. Panik stieg in mir auf. Ich bin noch jung, was ist mit meinem Kinderwunsch, usw....
Mein HNO-Arzt erklärte mir die 3 Möglichkeiten zur Behandlung des Akustikusneurinom:
1. Abwarten (Er ist aber der Meinung, dass dies nicht die sinnvollste Lösung ist. Wächst der Tumor, zieht er mehr Folgeschäden mit sich ein).
2. Op (Viele Riskiken, langer Rehaprozess, Schmerzen)
3. Gamma-Knife-Bestrahlung. Diese habe kaum Nebenwirkungen und es sei kein größerer Krasnkheitsausfall zu erwarten.

Zu Hause informiete ich mich genau über die verschieden Möglichkeiten und merkte schnell, dass Gamma-Knife bei vielen Patienten doch starke Nebenwirkungen hervorrief. Ich stellte mich in der Uniklink Essen vor. Hier besprechen die Ärzte sich, ob eine Bestrahlung oder Op in Frage kommen. Ich erhielt aber auch die Info, dass ich mir für eine OP einen Arzt suchen solle, der mehrmal die Woche ein Akustikusneurinom operiert. Glücklicherweise wurde ich auf dieses Forum aufmerksam gemacht. Letzten Mittwoch war ich im Gamma-Kife-Zentrum-Krefeld. Dr. Horstmann beriet mich. Ich fühlte mich wohl und Dr. Horstmann nahm sich viel Zeit und erklärte mir alles genau. Ich sprach in auf die gelesenen Nebenwirkungen und Riskien an. Er sagte mir, dass nach der Bestrahlung keinerlei Übelkeit, Schwindel auftreten könne. Auch könne ich direkt schwanger werden, da ich kein Cortison einnehmen müsse. Der Tumor würde nicht so Anschwellen, dass eine Einnhame von Cortison notwendig sei. Auch wäre es kein Problem den bestrahlten Tumor zu operieren, falls er in 10 Jahren doch noch wächst. Mich machen diese Aussagen stutzig. Viele Erfahrungsberichten von Gamma-Knife Patienten beschreiben Nebenwirkungen. Warum spielt Herr Hortsmann diese runter. Ist Gamma-Knife wirklich so ungefährlich? Gibt es hier in diesem Forum ein Mitglied, welches sich vor meheren Jahren bestrahlen lassen hat. Wie geht es euch jetzt?
Am 15.3. habe ich einen Termin in Tübingen. Danke, liebe Forummitglieder. Durch euch konnte ich vertrauen zu dieser Klinik bekommen. Ich habe den Termin bei Dr. Roder. Prof. Tatagiba hatte erst am 29.4. einen Termin frei. Ich kann nicht so lange warten, die Panik macht mich sonst noch wahnsinnig. Zusätzlich habe ich meine Unterlagen an Prof. Samii geschickt. Ich hoffe, er antwortet schnell.
Ich weiß, dass jeder seine Entscheidung selber treffen muss. Habt ihr einen Rat für mich? Ich habe hier schon oft gelesen, dass junge Leute sich besser operieren lassen sollten. Ich habe starke Ängste vor den Nachwirkungen. Meine größte Angst ist mein Pferd nicht mehr reiten zu können und das mein Gesichtsnerv geschädigt wird. Oder dass ich mich durch die OP veränder.
Eigentlich bin ich kein ängstlicher Mensch. Ich bin glücklich, ausgeglichen und liebe mein Leben. Aber diese Ängste rauben mir die Nerven. Auch die Angst, dass doch etwas mit meinem linken Ohr sein könnte und ich dann nicht mehr hören kann.
Ich hoffe, mein Text ist nicht ganz so wirr.

Liebe Grüße Picco88
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Lala74 » 09.03.2016, 23:25

Liebe Picco88,

ich bin erst seit Januar hier im Forum aktiv und mein AKN mit der Größe 1,8 x 1,8 x 1,9 cm wurde 2013 mittels Gamma-Knife in Frankfurt am Main bestrahlt. Ich war damals überglücklich, dass es diese Möglichkeit gab, da meine beiden Söhne damals gerade 3 und 6 Jahre alt waren und mein Kleiner extrem an mir hing. Eine OP konnte ich mir zu der Zeit nicht vorstellen. Folgende Gründe waren für mich jedoch ebenso entscheidend:

- 90% Erfolgsaussicht auf Verkleinerung oder Stillstand bei Bestrahlung (mit den unterschiedlichen
Chancen zwischen stereotaktischer und Gamma-Knife Bestrahlung hatte ich mich nicht intensiv
beschäftigt)
- keine OP-Nachwirkungen, keine Reha
- taub war ich ohnehin schon auf der betreffenden Seite
- keinerlei Schwindel oder Ähnliches
- dass mein AKN im Kopf verbleibt, störte mich nicht

Zur Bestrahlung selbst kann ich Dir fast nur Positives berichten. Einzig unangenehm war die Betäubung an den vier Punkten für die Fixierung am Kopf und die Kopfschmerzen direkt nach der Behandlung, die jedoch durch die Fixierung kam (bei Cyber-Knife hat man diese Probleme wohl nicht). Mit Ibuprofen, welches ich schon gegen Ende der Bestrahlung nahm und mit 2 Stündchen Schlaf dann zu Hause, war am nächsten Tag nichts mehr zu spüren....

Leider habe ich nicht zu den 90% gehört, wo die Bestrahlung angeschlagen hat. Im April sind meine 3 Jahre vorbei, in denen es zu einer Schrumpfung oder einem Stillstand hätte kommen können und nach Meinung einiger Chirurgen im Januar diesen Jahres (Würzburg und Halle) und auch vom Bestrahlungszentrum Krefeld, wäre es unwahrscheinlich, dass da noch was passiert. Mein MRT vom 27.02. zeigte nun auch ein weiteres Wachstum auf fast 3 cm. Daher stehe ich nun leider doch vor dem Thema OP, aber es ist o.k. für mich. Meine Jungs sind nun wesentlich älter und da ich plane, mich von Herrn Tatagiba in Tübingen operieren zu lassen (Gespräch ist leider erst am 14.03.), möchte ich es nun einfach nur noch hinter mich bringen. Für die Bestrahlung würde ich mich trotzdem und auch trotz mancher negativer Berichte immer wieder entscheiden. Vielleicht würde ich mich heute für die stereotaktische oder Cyberknife Bestrahlung entscheiden....90% (wenn dies eine statistisch belegte Zahl ist) sind überzeugende 90%, finde ich.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück bei Deiner Entscheidung, die auf jeden Fall schwierig ist und wünsche Dir alles Gute! Schreib bitte weiterhin, wie es Dir geht....

Liebe Grüße
Lala74

P.S. Mein Beitrag vom 21.01.16 steht unter der Rubrik Lebendqualität nach AKN-Therapie
03/13 AKN li. 18x18x19mm, li. kompl. taub seit 2010, Bestrahlung Gamma-Knife Ffm. 04/13, erneutes Wachstum auf 24x28x21mm lt. MRT 10/15, OP 04/16 Tübingen, Facialisparese direkt nach OP, fast 1 Jahr später nur leichte Besserung
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von snowdog » 10.03.2016, 12:30

Liebe Picco88, liebe Lala74

die Geschichte von Picco88 zeigt erneut, wie wichtig eine Anlaufstelle
für AN-Betroffene ist, bei der Mitbetroffene ihre Erfahrungen teilen.
Denn erst diese Erfahrungen zeichnen aus der Fülle an Informationen
und Fakten ein Bild, welches die Grundlage für eine abgewogene
Entscheidung zur Therapie abbildet.

Es ist eine verständliche und völlig normale Reaktion, dass das
Einlesen im Forum auch für anfängliche (!) Verwirrung und vereinzelt
zu Verängstigung führen kann. Bei diesem ernsten Thema kann es kaum
anders sein. Die Diagnose Akustikusneurinom trifft in den allermeisten
Fällen unvorbereitet – und obwohl die erklärenden Basisinformationen
bei der Eröffnung benannt werden, steht die Schocksituation einer
inhaltlichen Verarbeitung entgegen. Aus den Fragmenten „Hirntumor –
gutartig – Hörverlust – Schwindel – Operation – Bestrahlung – Abwarten“
gilt es, die Auseinandersetzung mit der Erkrankung anzugehen.
Alle Information, die dabei aufgesammelt wird, unterliegt einem Kontext,
dem individuellen Informationsstand. Aus diesem Grund erfährt manches
Fragezeichen bei der Recherche zu Anfang nur eine weitere Biegung –
aus der erhofften Antwort können schon mal 2 neue Fragen entstehen.
Es ist wichtig, diese Feststellung nicht als bedrohlich oder verunsichernd
zu begreifen. Vielleicht hilft es dabei, sich die Situation des Massenstarts
bei einem Stadtmarathon vorzustellen. Es gibt eine Startzone und einen
Startschuss, die Masse der Läufer aber lässt einen weder die Startlinie
erkennen, noch passt die Vorstellung einer kollektiv einsetzenden Bewegung
zu einem Laufplan. Mit den folgenden Minuten, nach Beginn des Laufs,
ist man im Rennen, an dessen Ende der Zieleinlauf steht.

Das Forum also ein einziger Marathonlauf ? Was den Aspekt der
Ausdauer anbelangt, könnte man das so stehen lassen –
die komplexe Materie erfordert ein gründliches Einarbeiten, manche
Wiederholung und einiges an Denkarbeit. Das Hin- und Herblättern
zwischen Forenthema und IGAN-Infoseite ist ein positives Zeichen,
gut angekommen zu sein. Der Lohn der Mühe ist ein probates Mittel
gegen Angst und Verunsicherung, das wachsende Verständnis kann
helfen, Optimismus, Zuversicht und Hoffnung zu stärken.

In der Rückschau war es klug, den HNO zu wechseln. Vor dem
Hintergrund der AN-Symptomatik ist die Diagnose „minimaler Hörsturz“
wenig hilfreich, dein neuer HNO ist den notwendigen Schritt gegangen,
per MRT Verdachtsmomente zweifelsfrei auszuschließen (in deinem Fall
leider zu bestätigen). Die Darstellung der 3 Möglichkeiten im Umgang
mit der AN-Diagnose wirst Du nach Lektüre der IGAN-Informationen
kritischer einschätzen, die Abwägung Strahlentherapie/Operation
umfasst weit mehr Vor- und Nachteile für jede Option.

Lala74 hat ihre Gamma-Knife-Erfahrung in ihrem Beitrag berichtet
und damit ein Ergebnis zu Prognosen und Erwartungen geliefert.
Allen prozentualen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz gibt es keine
Garantien für einen Behandlungserfolg. Inwieweit eine Rezidiv-OP
eines bestrahlten Tumors „kein Problem“ darstellt, ist sinnigerweise
die an den erfahrenen Spezialisten zu richtende Frage. Was beruhigend
wirken soll, kommt nicht ohne Gegenfrage in Richtung erwartetem
Therapieerfolg aus: auch die Therapie Strahlenbehandlung zielt auf
Beseitigung der Tumorsymptome ab, zwar nicht durch Entfernung,
aber auf vollständige Inaktivierung.

Das Vorhaben, weitere erfahrene Spezialisten zu konsultieren,
ist auf jeden Fall zu begrüßen. Wenn das eigene Bauchgefühl einen
sorglosen Umgang bei der Therapieempfehlung wittert, sind genau
diese Fragen an Alternativen zu richten. Dein Alter und deine
Konstitution lassen sämtliche Optionen offen, Operationen sind bei
Menschen jüngeren Alters mit einer günstigen Prognose versehen,
d.h. Belastung und erwartbares Ergebnis sind in einem günstigeren
Verhältnis als bei Älteren. Garantien aber gibt es ebenfalls keine,
lediglich berichtete Erfahrungen und in Grenzen vergleichbare
Voraussetzungen. Für den Umgang mit den Ängsten kann es helfen,
einzelne Befürchtungen nicht in den Mittelpunkt zu stellen.
Selbst ein völliges Ertauben auf dem operierten Ohr bedeutet
nicht absolute Gehörlosigkeit. „Ein Pferd reiten können“ wirst Du mit
sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin, ob dazu Military oder
Springreiten auf Turnierparcours gehören werden, wirst Du bewerten
müssen.

Deine Selbsteinschätzung stimmt optimistisch, dass Du mögliche
Veränderungen nach einer OP zuversichtlich entgehen sehen kannst.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die anstehenden Entscheidungen und
hilfreiche Erkenntnisse hier im Forum. Behalte den Kopf oben :wink:

Herzliche Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
AN re.5x8 mm,n-c. suboccipital AN-OP in Offenbach 4.08,
postoperativ Liquorfistel,keine Fazialisparese, einseitig taub,chron.Kopfschmerzen,jährl.Kontroll-MRT f.d.ersten 5 J.
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Picco88 » 15.03.2016, 20:01

Lieber Lala74, lieber snowdog, danke für eure tollen Worte. Lala, ich war heute in Tübingen. Wir haben uns also um einen Tag verpasst. Konnte dir das Beratungsgespräch weiterhelfen? Ich bin begeistert von der Klinik. Ich hatte meinen Termin bei Dr. Rodar. Er nahm sich viel Zeit und ich fasste Vertrauen. Er rät mir auch zu einer Op aufgrund meines jungen Alters. Mein AN ist noch klein, liegt aber leider so tief im Gehörgang, dass er davon ausgeht, dass ich ertaube. Für meinen Gesichts-und Gleichgewichtsnerv sieht es jedoch gut aus. Ich tendiere immer mehr dazu mich von Dr. Tatigaba operieren zu lassen. Ein kleines Stück in mir möchte sich aber immer noch bestrahlen lassen (wobei mich die wenigen Studien zu den Langzeitfolgen davon abhalten). In den nächsten Tagen werde ich mich wohl entscheiden. Aber ich kann einen Besuch in Tübingen nur empfehlen.
Liebe Grüße Picco88
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Lala74 » 16.03.2016, 09:55

Liebe Picco88,

ja, Tübingen ist mir auch sehr symphatisch. Alle waren richtig nett. Ich konnte mit Herrn Tatagiba sprechen und er hat zu einer OP innerhalb der nächsten drei Monate geraten und meinte, dass er mir aufgrund der Größe und Lage meines AKN's schon vor drei Jahren eine OP empfohlen hätte (ich denke deshalb hat die Bestrahlung bei mir auch nichts genützt). Gestern bekam ich dann meinen Termin.....meine OP wird am 21.04. sein.....das ist jetzt schon ein komisches Gefühl, wenn ich dran denke, dass ich heute in 5 Wochen nach Tübingen gehe. Aber ich freue mich schon, wenn es vorbei sein wird. Dieses ewige Warten und Hoffen ist nichts mehr für mich, auch wenn es danach wahrscheinlich auch nicht viel anders sein wird (Rezidivrisiko). Ich gehe aber einfach mal von einem positiven Verlauf aus :o). Viele andere haben es auch geschafft.

Wenn Du Dich operieren lassen wirst, wo wäre Dein Zugang? Auch hinter dem Ohr?

LG Lala74
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Picco88 » 16.03.2016, 20:59

Hallo Lala74,

von ganzem Herzen wünsche ich dir alles Gute. Es wird alles klappen. Denke weiterhin positiv. Ja, ich bin auch froh, wenn ich es hinter mir habe. Dieses eckelige Gefühl in meinem Magen und Herz wird dann aufhören. Ich werde morgen bzw. spätenstens übermorgen auch einen OP-Termin vereinbaren. Ich hoffe, ich kann auch noch im April operiert werden. Bei mir gehen sie auch hinterm Ohr rein und sie können mich wohl im liegen operieren. Laut Dr Roder wird meine OP nur 2-3 Stunden dauern und ich müsste wohl nur einen Tag auf die Intensivstation. Was hat Dr. Tagiba zu deiner Hörfähigkeit gesagt? Ich wollte mich nochmal über Hörhilfen erkundigen. Habe Angst, dass meinem linken Ohr auch etwas passieren könnte und ich ganz ertaube.
Wirst du danach eine Reha machen? Ich werde eine machen. Lese mich gleich mal ein, welche Rehakliniken empfolen werden.

Liebe Grüße Picco88
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Lala74 » 17.03.2016, 10:34

Hallo Picco88,

vielleicht treffen wir uns ja dort ;o)

Da ich auf meiner AKN Seite bereits taub bin, brauche ich mir über Hörhilfen keine Gedanken mehr machen. Meine "gesunde Seite" hört zu 100%. Und Du hast auch Probleme auf dieser Seite?
Ist eigentlich Deine AKN Seite auch Deine Telefonierseite gewesen? Meine Mutter macht sich nämlich noch immer Gedanken über die Ursachen meines AKN....
Als REHA würde ich sehr gerne eine ambulante REHA hier bei uns in der Nähe machen. Bei den Unterlagen, die ich nun von Tübingen (Belegungsmanagement) zugeschickt bekomme sind drei Kontakte vom Sozialdienst dabei, die sich um solche Themen wie REHA kümmern. Die können wohl auch REHA's bei Dir in der Nähe benennen.

Auch ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und drück Dir die Daumen, dass Du nicht so lange auf einen Termin warten musst.

Liebe Grüße
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Picco88 » 18.03.2016, 22:13

Hallo Lala74,

ja meine AKN Seite war meine telefonier Seite. Ich suche auch momentan nach den Ursachen einer Entstehung eines AKNs. Finde aber noch nichts richtiges. Mein anderes Ohr juckt momentan und ich habe oft Druck auf dem Ohr. Mein HNO-Arzt sagt, dass es von meinem psychischen Stress kommen würde. Und ich glaube es ist auch einfach meine Angst, dass beiden Ohren etwas passieren könnte.
Ich habe jetzt einen Termin am 3.5. Komme also am 2.5 rein. Wünschte mir die OP wäre schon vorbei. Berichte mir bitte wie deine OP gelaufen ist. Ich werde dir die Daumen drücken. Ist Prof. Tatigaba wirklich so ein herzlicher Mensch?

Liebe Grüße
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von speedy » 19.03.2016, 20:38

Hallo Picco88, Lala74

Es freut mich sehr, dass Ihr Euch in Tübingen gut aufgenommen fühlt. Mir ging es im 2007/2008 genau so. War zuvor an anderer Stelle und es war wie Tag und Nacht.

Ich bin nicht von wirklich vielen Menschen beeindruckt, aber Professor Tatagiba gehört dazu.
Sicherlich auch den Umständen etwas geschuldet, aber ich traf ihn noch am Vorabend vor meiner OP beim Verlassen der Klinik an und hatte noch ein sehr gutes Gespräch mit Ihm.

Bei mir gab es Aufgrund der Grösse des AKN nur noch die Option operieren. Bin im nachherein fast etwas froh darum, da ich evtl. auch zu bestrahlen geneigt hätte. Ist irgendwie nicht so bedrohlich (der Gedanke, Vorstellung), aber ist für mich nur eine Scheinlösung. Im Hirn ist kein Platz für sowas vorgesehen und deshalb ist raus besser als quasi "einen Fremdkörper" drin zu belassen.

Zudem gehörst Du mit Deinem Alter und falls Du nicht stark übergewichtig bist nicht zu den Risikopatienten.

Zu den weiteren Punkten.
Reha machte ich danach ambulant und zu der möglichen Ursache. Ich habe auch das Handy im Verdacht und es gibt glaube ich auch Studien dazu. Aber die Beweisführung wird wohl nie schlüssig machbar sein. Zudem wäre es dann immer noch eine Güterabwägung und Aussicht auf Entschädigung etc. ist nicht realistisch.

Aber quasi zum Schluss als Motivation. Da ich ja links taub bin, mit äusserst lästigem Tinnitus und jetzt manchmal rechts auch Tinnitus habe, ging ich etwas nervös zur Nachkontrolle.
Etwas mehr als 8 Jahre nach der OP von Professor Tatagiba gab es einen Superbefund...
links absolut nichts wieder aufgetaucht und rechts glücklicherweise auch keine neue Baustelle.
Sprich das Resultat der damaligen OP kann sich sehen lassen und so wird es auch bei Euch sein.

Gerne, sofern mir möglich, werde ich Euch auf evtl. Fragen antworten.

Gruss, speedy
m, 1963, Diagnose Akustikusneurinom links (ca.3*3cm) Ende Oktober 2007 / operiert in Tübingen 5. Februar 2008 von Hr. Prof. Tatagiba
Kleine Gesichtslähmung ;-) links taub mit starkem Tinnitus
Picco88
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Picco88 » 20.03.2016, 21:39

Hallo speedy,

danke für deine aufbauenden Worte. Ich glaube auch, dass die Bestrahlung nur im ersten Moment "gut" ist. Sie zieht erstmal kaum Nebenwirkungen mit sich. Aber wer weiß, was sie langzeitig für Auswirkungen hat. Und die Ungewissheit, ob das AKN noch wächst ein Leben lang mit sich rum zu tragen, führt sicherlich zu psychischen Stress. Woher kommt der Tinitus auf deinem "gesunden" Ohr?
Kannst du mir etwas zu deinem Befinden direkt nach der OP sagen? Wie waren die Schmerzen? Wie lange lagst du auf der Intensivstation? Wann durftest du aufstehen? Und vor allem wie war die Station und die Nachbetreuung auf der Station?

Liebe Grüße Picco88
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von speedy » 21.03.2016, 22:12

Hallo Picco88

Woher nun der Tinnitus rechts auftritt, weiss ich nicht. Hat aber meinen Entschluss endlich wieder Mal eine Untersuchung zu machen sicherlich beschleunigt. Zumindest kann ich jetzt mal ein Deja-vu Erlebnis ausschliessen.

Zum Ablauf OP:
Dauer war glaub ich etwa 8.5 Stunden. Kam gegen Abend auf die Intensiv und wurde irgendwann in der Nacht wach.
Du kannst gewiss sein, dass Du nur absolut solange auf der Intensiv bist wie nötig.
Ich kam am nächsten Morgen als erster wieder raus und nach einer Nachkontrolle (EMR oder CT?) direkt auf's Zimmer und umkleiden in Privatkleider.
Schmerzen keine, aber in der Nacht auf der Intensiv starke Wadenverspannungen, welche ich auch mit Versuchen von autogenem Training nicht in Griff bekam. Irgendwann bekam ich dann auf meine Bitte hin etwas Schmerzmittel.
Nachbetreuung war aus meiner Sicht tiptop.
Vielleicht hängt es auch noch mit der Grösse vom AKN ab, aber zuerst musste man auf Toilette geführt werden und danach quasi wieder selbstständig laufen lernen. (Koordinationsprobleme und Stereo- oder Dreifachbilder sehen)
Mit Rollator ging es schnell gut und irgendwann als ich immer wieder in der Klinik rumtigerte, versuchte ich Treppensteigen. Ein grosser Dank an den Erfinder des Handlaufes :D

Die ersten paar Tage etwas komisches Geschmacksempfinden im Maul, kam dann aber wieder.

Vielleicht noch als Tipp:
Nimm Trockenshampoo für die Haare mit. Da Du einen Druckverband hast, kannst Du zuerst nicht den Kopf mit Wasser waschen. Irgendwann juckte es dann unangenehm und zudem war es angenehmeres, frischeres Gefühl.
Nimm mindestens zwei Sätze Kleidung mit. Der erste wird möglicherweise wie bei mir beim aufsetzen/umsetzen in normale Bett lädiert.
Wenn man das erste Mal hoch kommst, müssen die meisten sich mal übergeben. Ist nichts tragisches, aber halt Schade, wenn die angenehmeren Kleider gleich wieder hinfällig wären.
Zudem Oberteil vorteilshafterweise sowas wie Trainerjacke mit Reissverschluss vorne, damit nicht zuviel und evtl. Enges über den Kopf gestreift werden muss.

Dann halt viel Geduld haben mit dem eigenen Körper, was einfacher gesagt ist als getan. Ist eine Belastung für ihn und dementsprechend braucht es Zeit zu regenerieren.

Soweit mal, was mir auf die Schnelle gerade einfällt.

Gruss, speedy
m, 1963, Diagnose Akustikusneurinom links (ca.3*3cm) Ende Oktober 2007 / operiert in Tübingen 5. Februar 2008 von Hr. Prof. Tatagiba
Kleine Gesichtslähmung ;-) links taub mit starkem Tinnitus
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Picco88 » 24.03.2016, 18:53

Hallo Speedy,

danke für deine Tipps. Hatte auch schon an Trockenschampoo gedacht, hatte aber Angst, dass die Wunde offenen ist und dann doch dann ein paar partikel in die Wunde kommen. Aber wenn erst einmal ein Druckverband drauf ist, kann ich es ja nutzten. Meine OP soll wohl nur ca. 3 Stunden dauern. Mal abwarten...
Konntest du nach den 7-8 Tagen Krankenhausaufenthalt sofort nach Haue fahren? Also in einem Zug/Auto mitfahren. Mir wurde geraten mir etwas Zeit in Tübingen zu gönnen und dann erst nach Hause zu fahren.

Viele Grüße Picco88
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Re: MRT Ergebnis AN widersprüchlich - Verdacht oder Befund ?

Beitrag von Picco88 » 16.04.2016, 20:25

Hallo Lala74,

bitte schreibe mir, wie deine Op verlaufen ist und wie es dir nach der Op geht. Wurden die Kosten der OP von deiner Krankenkasse übernommen. Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut verläuft.

Liebe Grüße Picco88
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