Ich bin nun seit zwei Tagen wieder Zuhause nach dem ersten Teil der operativen Entfernung eines AKN 27mm linksseitig mit kräftiger Eindellung des Kleinhirns im Lindenhofspital in Bern durch Dr. A. Lukes.
Symptome: ca. 24 Monate vor der Operation treten erste Beschwerden mit leichtem Hörverlust linksseitig, Tinnitus linksseitig und Probleme beim Gehen auf. Annahme: durch beruflichen Stress bedingt. 2 Monate vor Operation schliesslich kompletter Hörverlust links, sehr starke Zunahme des Schwindels und Zunahme des Tinnitus.
Es folgen Konsultationen beim Hausarzt mit Verschreibung von Steroid Stoss und Medikamente zur Förderung der Durchblutung. Nach zwei Wochen ohne Besserung Überweisung an HNO Arzt Dr. Kohler. Er ordnet vertiefte Untersuchungen im Ärztlichen Zentrum GGZ in Bern an und schliesslich ein MRT.
Diagnose des AKN linksseitig im Juli 2013 nach dem MRT mit Kontrastmittel in einem 1.5 Tesla MRT in Bern. Sofortige Überweisung an Dr. A. Lukes durch meinen Hausarzt.
Aufgrund der Grösse des AKN und der Lage inkl. der kräftigen Eindellung des Kleinhirns gab es zur Operation keine Alternative.
Ich selber bin männlich, Jahrgang 1968 und alles andere als ein "Leichtgewicht".
Folgendes war der Ablauf des ersten Teil der operativen Eingriffe zur Entfernung des AKN:
- - Erste Operation am 19.08.2013, dabei Entfernung von 80% des AKN ("Aushölung"), Abbruch der OP nach 4h zu meinem Schutz
- - Operation unter Vollnarkose, Eingriff unter Mikroskop
- - Operationszugang hinter dem linken Ohr, ca. 10cm langer Hautschnitt, darunter runde Schädelöffnung, jetzt mit Titan Implantat verschlossen, Hautwunde vernäht und geklammert
- - Für 24h auf der IPS (Intensivpflegestation)
- - Keine postoperativen Beschwerden durch die Vollnarkose wie Übelkeit oder Schwindel
- - Durch Lagerung während der OP teilweise eingeklemmte Nerven führen zu einigen Taubheiten an Fingern der linken Hand, nach drei Tagen vollständig verschwunden
- - Taubheit am unteren Lippenrand und linken Zungenrand durch Intubation, langsam abnehmend
- - Keine Parese des Gesichtsnervs
- - Sehr schnelle Erholung, auf den eigenen Beinen nach 24h, leider starkes Liquor Leck (Nase und Wunde), danach strenge Bettruhe verordnet
- - Liquor Leck bleibt auch nach 6 Tagen noch unverändert bestehen
- - Durch Hirndruckschwankungen am 26.08.2013 extrem starke Kopfschmerzen, über mehrere Stunden Schmerzen in der subjektiven Stärke 10 von 10 trotz mehrfacher Gabe von Morphium
- - deshalb zweite Operation am 26.08.2013 vorgezogen zum Abdichten des Liquor Leck mit Eigen-Fett (Entnahme am Bauch durch ca. 10cm langen Hautschnitt), erneute Vollnarkose, Dauer ca. 1h
- - Wieder keine postoperativen Beschwerden durch die Vollnarkose wie Übelkeit oder Schwindel
- - Erneut sehr schnelle Erholung, auf den eigenen Beinen nach 24h
- - Liquor Leck vollständig behoben
- - Entlassung aus dem Spital am 30.08.2013
- - Entfernung der Wundklammern geplant am 09.09.2013
- - Planung der abschliessenden (dritten) Operation für den 14.10.2013
Die Information durch Dr. A. Lukes im Vorfeld der Operation war sehr gut. Nach der Operation hätte ich mir eine etwas intensivere Nachsorge direkt durch ihn gewünscht, es war aber noch iO so. Neurologische Tests während des gesamten Aufenthaltes, zuerst sehr intensiv, am Schluss nur noch einmal pro Tag, durch das Pflegeteam nach seinen Anweisungen. Die eigentliche Arbeitsleistung (Operation) von Dr. A. Lukes schätze ich als hervorragend ein. Er selber ist sympathisch, zuvorkommend und vermag einen sehr gut zu beruhigen und die Operation ins "richtige Licht" zu setzen.
Ich habe mich bei ihm sofort wohl gefühlt und hatte ein sehr gutes Gefühl der Sicherheit bekommen.
Die Betreuung durch das Pflegeteam des Lindenhofspital in Bern war sehr gut und aufmerksam.
Ich war in einem Einzelzimmer untergebracht (Privatpatient). Ich habe mich rundum wohl gefühlt. Deshalb ein ganz grosses Kompliment von mir an das Pflegeteam von der Neurologischen-Abteilung am Lindenhofspital in Bern.
Aufgrund der Situation des AKN war es leider nicht möglich beim ersten Eingriff gleich das ganze AKN zu entfernen. Die bekannten kritischen Nerven sind mit dem "Tumorkörper" verklebt. Da jetzt 80% entfernt sind und der Druck des Tumors entfällt erwartet Dr. Lukes, dass sich die Nerven min. teilweise vom Tumorkörper lösen und damit das Entfernen des restlichen Tumors viel leichter sein wird.
Die restlichen 20% des Tumors werden in sechs Wochen in der zweiten Hälfte des Oktober 2013 entfernt werden.
Durch das im grossen und ganzen positive Erlebnis beim ersten Teil habe ich keine Ängste vor dem zweiten Teil sondern freue mich in gewisser Weise darauf weil danach endlich dieser Albtraum ausgestanden sein wird.
Liebe Grüsse,
Christoph