Erfahrungsbericht von OP in Tübingen
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Erfahrungsbericht von OP in Tübingen
im folgenden ein kleiner Bericht von meinen Klinik- und Operationserfahrungen. Ich hoffe, damit einen nützlichen Beitrag für alle Betroffenen zu leisten. Insbesondere für die, die noch vor der Entscheidung stehen, ob und wo sie sich operieren lassen. Ich selbst habe nach der AN-Diagnose zur Information und Entscheidungsfindung zahlreiche Beiträge gelesen. Auch wenn ich dabei manchmal vor Schrecken nicht weiterlesen konnte, waren die vielen Berichte und Schilderungen mehr als hilfreich für mich.
Ich wurde am 3.5. in Tübingen durch Professor Tatagiba operiert. Schon direkt nach der OP ging es mir vergleichsweise gut: keinen Schwindel, kein Erbrechen, keine Lähmung des Gesichtsnerven, allenfalls leichte Kopfschmerzen nachts beim Liegen. Das Hörvermögen konnte erhalten werden, obwohl Prof. Tatagiba in dieser Hinsicht wegen der schlechten Testergebnisse schon vor der Operation sehr skeptisch war. Ich bin seit dem 8.5. wieder zu Hause. Gegenwärtig höre ich links sehr schlecht, auch besteht weiterhin ein starker Tinnitus. Seit drei Tagen habe ich zuweilen wieder ein leichtes Schwindelgefühl mit Gangunsicherheiten - kein Vergleich zu vor der Operation - und bei Bewegungen leichte Nackenschmerzen. Natürlich ist die linke Seite im Bereich des Schnitts taub und das Kopfgefühl insgesamt etwas linkslastig. Ich gehe davon aus, dass letztere vorübergehende Beschwerden sind. Der linke Gesichtsnerv - insbesondere der Ast zum Mund - ist etwas schwächer als der rechte. Das merke ich immer bei meinen Übungen. Die gezielten Bewegungen des Mundes fallen mir links etwas schwerer.
Schon bei meiner ersten Vorstellungen in der neurochirurgischen Ambulanz bei Prof. Roser hatte ich das Gefühl in der richtigen Klinik zu sein. Über die fachliche Kompetenz der Ärzte brauche ich hier nichts weiter zu sagen. Darüber wurde in anderen Beiträgen schon geschrieben. Das ganze Team der Neurochirurgie macht einen excellenten Job. Auch die menschliche Seite stimmt. Und auch die Organisation des Klinikbetriebs funktioniert - nicht unbedingt selbstverständlich. Unikliniken sind häufig etwas chaotisch und ein Massenbetrieb, in dem man leicht untergeht. (Vor Tübingen hatte ich mich in der Bonner HNO-Uniklinik (Prof. Bootz) vorgestellt und auch meine Frau lag erst vor Kurzem in einer Uniklinik - ich kann also ein wenig vergleichen.)
Der erste Eindruck wurde auch nach der stationären Aufnahme bis zur Entlassung immer wieder bestätigt. Auch meine mich begleitende Frau hatte sofort das Gefühl, dass wir in der richtigen Klinik waren. Wegen der großen Entfernung - eine Uniklinik mit HNO und Neurochirurgie gibt es auch in unserem Wohnort - hatte sie meiner Entscheidung für Tübingen zunächst etwas skeptisch gegenübergestanden.
Für den Anfang soll es damit genug sein. Meine Konzentrationsfähigkeit ist noch stark verbesserungsbedürftig. Aber da bin ich zuversichtlich. In den nächsten Wochen will ich mich erst einmal erholen und mit Eurer Hilfe an meiner weiteren Genesung arbeiten.
Liebe Grüße
ben
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Re: Erfahrungsbericht von OP in Tübingen
toll, dass die OP so gut verlaufen ist!!
Ich wurde Anfang des Jahres auch in Tübingen operiert
und ich kann alles, was Du über die Klinik schreibst, nur bestätigen! Ich wünsche Dir alles Gute für die Genesungsphase!
Herzliche Grüsse, danzatoria
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Re: Erfahrungsbericht von OP in Tübingen
Machst du gar keine Reha/AHB?
Holger73
Holger73
1973 m, Diagnose AN rechts 3-4cm 3/2011, 4.05.2011 OP im Clemens Hospital Münster, AN kompl. entfernt, Facialisnerv erhalten, mittlere FP rechts, trockenes rechtes Auge, Hörverlust re. Ohr,