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von ANFux » 05.02.2008, 17:56
Meine Vorbereitungen - Was würde ich heute tun?
Liebe Forumsteilnehmer,
ich wollte erst warten, ob andere sich zu dem Thema äußern. Da aber der OP-Termin von speedy (5.2.) schon vor der Tür stand, habe ich schon am 30.1.08 an speedy schnell ein paar Gedanken per Vertraulicher Nachricht geschickt. Heute stelle ich diese ins Forum, hoffe aber sehr auf weitere Beiträge zu diesem Thema.
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Bei der Vorbereitung auf den Klinikaufenthalt für eine OP gilt es wieder einmal – wie so oft im Leben - scheinbar Unvereinbares, Widersprüchliches gleichzeitig zu tun, unter einen Hut zu bringen: Auf etwas vorbereiten, aber nicht daran denken !?
Verdrängen, ablenken, heißt da die Devise. Leib und Seele entspannen und aufladen.
Gut ist, wenn man bis zur OP noch etwas Zeit hat, sowohl für die Seele als auch für den Leib etwas zu tun.
Für den Leib, den Körper tut Bewegung gut. Wer sich bewegt, schafft damit eine Grundlage für Erlebnisse. Und Erlebnisse lenken ab. Möglichst zu zweit etwas unternehmen.
Den Körper leicht belasten, Herz und Lunge richtig „durchpusten“, als wolle man für die Tage in der Klinik Sauerstoff auf Vorrat einholen.
Ich habe vor meiner OP in Bayern Urlaub gemacht, mit dem Rad, bin mit meiner Frau geradelt und gewandert und habe mich an der Bergkulisse ergötzt. Für einen Flachlandtiroler ein Genuß.
Für die Seele gilt: Raus aus dem Alltag, Ortswechsel, und wenn es nur für ein paar Tage ist. Etwas nicht Alltägliches tun, etwas Erbauendes, was Freude macht und die Aufmerksamkeit bindet. Was das ist (Natur, Kunst, Musik Theater, Museen, tanzen ...), muß jeder selbst wissen bzw. suchen. Der Geist muß sich mit etwas Freude Bringendem beschäftigen, dann kann man die Seele auch etwas baumeln lassen (nach Tucholsky). Möglichst nicht allein bleiben, um nicht in alte Gedanken zu verfallen.
In den hoffentlich wenigen Tagen in der Klinik sollte man sich nicht zu viel vornehmen. Das Sagen haben dort zunächst die Ärzte und Schwestern. Den Kopf nicht physisch belasten (bücken), dafür viel die Augen. Bei ruhigem Kopf die Finger wie ein Scheibenwischer vor dem Gesicht wedeln und mit den Augen verfolgen. Wenn man dann gehen darf, beim Gehen ab und zu zur Seite sehen und geradeaus weiter gehen. Ich hatte einen kleinen, handgroßen, weichen Ball, den ich kneten konnte. Den habe ich mit einer Hand etwas hoch geworfen und mit der anderen aufgefangen. Das trainiert die Augen (Gleichgewichtssinn) und die Koordination.
Fühlt man sich gut, kann man auch etwas lesen, aber keine Wälzer, sonder Kurzgeschichten, Novellen, Heiteres – oder noch besser: Vorausschauendes, z.B. etwas über den nächsten Urlaub.
Ein kleines Notizbuch für Fragen und Beobachtungen sollte nicht fehlen. Was fehlen darf und sollte, sind Telefon und Radio. Diese Quälgeister sind in diesen Tagen absolut verzichtbar.
Beste Grüße an alle Ratsuchenden und Leser
von ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)