Postoperative Behandlungen nach AN-OP

Antworten
Paulchen
Beiträge: 7
Registriert: 01.07.2009, 15:54
Land: D
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1953
Wohnort: Monheim - D

Postoperative Behandlungen nach AN-OP

Beitrag von Paulchen » 01.10.2009, 22:25

Postoperative Behandlungen nach AN-OP

Liebe Leser im Forum,

mein Mann Paulchen wurde vor 2 1/2 Monaten in der Universitätsklinik Tübingen von Herrn Professor Tatagiba operiert. Seit einer Woche beginnt seine stufenweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben.

Durch das Forum haben wir viele hilfreiche Informationen erhalten, für die wir sehr dankbar sind.

Heute berichte ich über die postoperativen Behandlungen.

Nach der Operation stellte sich bei meinem Mann eine Fazialisparese, Probleme mit dem Gleichgewicht und eine Taubheit des linken Ohres (Hörnerv wurde bei der OP erhalten) ein.

Eine Freundin von uns ist Schulmedizinerin und Homöopathin und empfahl uns eine osteopathische Behandlung der Narbe, die möglichst innerhalb von 10 Tagen nach der OP erfolge sollte. Diese frühe osteopathische Behandlung soll darüber hinaus auch dazu beitragen, Kopfschmerzen zu verhindern.

Am 9. postoperativen Tag wurde die Narbe erstmalig behandelt. Bis zum Beginn der Anschlußheilbehandlung (AHB) erfolgten noch zwei weitere Sitzungen, die ihm sehr gut getan haben.

Bisher hat mein Mann weder Kopf- noch signifikante Narbenschmerzen. Wir hoffen natürlich, daß es so bleibt.

Im Internet habe ich einen Link entdeckt, der Aufschluß über die osteopathische Narbenbehandlung gibt.

http://www.osteomedico.de/faq/narbenbehandlung/

Über die direkt nach der OP eingetretene Fazialisparese (H+B Grad IV) mit den dazugehörigen Folgen waren wir entsetzt. Am 2. postoperativen Tag behandelte eine Logopädin die Gesichtslähmung und händigte ein Heft mit Übungen aus. Mein Mann trainierte damit bereits im Krankenhaus 5 x täglich für jeweils ca. eine halbe Stunde die Gesichtsmuskulatur.

Bis zum Entlassungstag besserte sich die Parese bereits auf den Grad III. Wir freuten uns über jede Gesichtsfalte, die sich wieder zeigte.

Noch während des Krankenhausaufenthaltes kümmerte ich mich über das Internet um eine Logopädin in unserem Heimatort und vereinbarte gleichzeitig Therapietermine.

Die Logopädin arbeitete nach der Methode PNF, d.h. die entsprechenden Muskelpartien (Stirn, Auge, Nase, Mund, etc.) wurden zunächst lokal mit Eis behandelt. Anschließend baute die Therapeutin dort mit den Fingern einen Druck auf, gegen den mein Mann mit Kraft gegenarbeiten mußte. Hierbei wird sowohl der Gesichtsnerv stimuliert als auch die Muskulatur trainiert. Nach jeder Sitzung zeigte sich eine Besserung!

Ein dauerhafter Erfolg hängt unseres Erachtens von fast täglichen Anwendungen (in der Akutphase) und mehrmaligen täglichen eigenen Übungen ab. Heute ist die Fazialisparese für einen Außenstehenden nicht mehr erkennbar.

Darüber hinaus wurde die Gesichtslähmung über 6 Wochen homöopathisch mit Hypericum LM XIV behandelt.

Die logopädischen Behandlungen wurden in der AHB fortgesetzt.

Mit dem bisher erzielten Ergebnis sind wir sehr zufrieden.

In den nächsten Wochen wird mein Mann weiter verstärkt das Gleichgewicht trainieren.

Wir haben eine osteopathische Behandlung hinsichtlich der eingetretenen Taubheit ins Auge gefaßt und sehen das lediglich als Versuch an und verbinden damit allerdings keine großen Hoffnungen.

Wahrscheinlich wird eine Cros-Over-Hörgeräteversorung mehr bringen, aber wir wollen halt alles versuchen.

Osteopathische Behandlungen ersetzen die gesetzlichen Krankenkassen nicht.

Die logopädischen Anwendungen und die Krankengymnastik zur Wiedererlangung des Gleichgewichts sind Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung.

Mein Mann und ich wünschen allen AKN-Patienten auf diesem Wege alles Gute.

Mit herzlichen Grüßen

Paulchen und Frau
Paulchen, m, Jg. 1953, AN links10x18mm,
OP Prof. Tatagiba in Tübingen am 15.07.09,
AN komplett entfernt, Gesichtsnerv- und Hörnerv erhalten,
Facialisparese links, einseitig taub, Tinnitus
Antworten