Adrenalinschübe - Kreislaufprobleme

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Paula
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Adrenalinschübe - Kreislaufprobleme

Beitrag von Paula » 16.09.2014, 21:03

Hallo Ihr Lieben,
ich bin neu hier im Forum :D und bin sehr froh das es dieses Forum gibt.
Ich war schon sehr oft hier, aber heute bin ich über einen sehr alten Beitrag
von ANFux gestoßen und habe mich direkt als Mitglied angemeldet.

Meine AN OP war im Dezember 2012, ich habe super viel Glück gehabt,
denn bei der Größe nur einseitig taub und Schwankschwindel.
Leider habe ich seit Mai 2013 immer wieder Adrenalinschübe,
die von jetzt auf gleich kommen, beim Autofahren, auf der Arbeit,
beim Einkaufen, bei Ruhe. Ich bin dadurch sehr oft krankgeschrieben,
weil ich mir die Fahrt zur Arbeit auch nicht mehr zutraue.

Dieses ist mittlerweile so schlimm geworden das ich schon 2x im
Notdienst KH war und im Juli 2014 war ich 10 Tage im Krankenhaus.
Sie haben mich mit Verdacht auf Schlaganfall behalten,
alle Untersuchungen gemacht von CT / MRT Kopf / Stress MRT
Herz, Nervenwasser entnommen, Gehirnströme gemessen,
Herzultraschall durch Speiseröhre, alle Gefässe auf Verstopfung
untersucht, EKG, Blutdruck usw. aber es wurde NICHTS gefunden.

Mein Hausarzt ist mit seinem Latein auch bald am Ende, letzte Jahr
Blutdrucktabletten erhalten aber dann waren sie zu hoch für mich
und wurden wieder abgesetzt.
Jetzt vermutet man Angst- oder Panikattacken.

Kennt jemand von Euch auch so was, hat das mit Schwindel zu tun
ohne schwindelig zu sein :?

Freue mich sehr über Anregungen oder Erfahrungsberichte.

Liebe Grüsse
Paula
Jg.68,w, AN li.3x3cm, AN-OP in Hamburg Dez.2012, Asklepios Klinik Prof. Dr. Paul Kremer,
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snowdog
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Re: Adrenalinschübe - Kreislaufprobleme

Beitrag von snowdog » 17.09.2014, 10:12

Liebe Paula,

willkommen im Forum.

In deinem Profil erwähnst Du ein Rezidiv -
wurde bei der OP ein Resttumor belassen oder wurde tatsächlich
ein Rezidiv bei den MRT-Kontrollen entdeckt ? Sollte der Resttumor
erneut/immer noch aktiv sein, könnte eine Ursache hier zu vermuten sein.

Die beschriebenen Symptome Schwindel und Adrenalinschübe treten
unabhängig voneinander auf ? Hast Du bestimmte Auslöser feststellen
können (Aufregung, Stress, Belastung) oder immer nur "jetzt auf gleich" ?

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
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Paula
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Re: Adrenalinschübe - Kreislaufprobleme

Beitrag von Paula » 17.09.2014, 14:30

Hallo Snowdog,

der Tumor wurde nicht zu 100% entfernt, da es sonst zu einer Verletzung des Gesichtsnerv gekommen wäre. Ich habe im KH-Bericht auch noch folgendes gefunden:
....CT Befund vom Tag danach: Ödem in der unteren Kleinhirnhemisphäre mit leichter Rechtsverlagerung und Vermälerung des 4.Ventrikels. Es wurde ein kleines Stück des medialen linken hinteren Bogenganges entfernt. Ansonsten regelrechter Befund.

Das erste MRT nach der OP war im September 2013 und im Juli 2014 hatte ich wieder ein MRT vom Schädel aber wegen Verdacht auf Schlaganfall. Die Beurteilung war wie folgt. Im Vergleich zum postoperativen Ausgangsbefund v. 02.09.13 ergibt sich keine relevante Befundänderung bei weitestgehend unveränderter Darstellung des randständig kontrastmittelanreichernden Gewebes im ballonierten inneren Gehörgang mit Ausdehnung ins Tentorium, dd Resttumorgewebe dd postoperativ narbige Veränderungen.

Vielleicht ganz du hier mehr draus lesen.

Bis vor ein paar Monaten kamen sie immer nur nach Stress, jedoch hatte ich es diesmal auch im Urlaub und mal morgens früh. Ich selber würde es nicht als schwindelig bezeichnen, sondern als dümmelig. Schwindel bedeutet für mich das sich die Welt dreht :)

Der Schub und dümmelig sind immer zusammen da.

LG Paula
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Re: Adrenalinschübe - Kreislaufprobleme

Beitrag von ANFux » 19.09.2014, 20:30

Liebe Paula,

ein bißchen überrascht, aber - ehrlich gesagt - auch ein bißchen erfreut - habe ich gelsen, daß Du eine "olle Kamelle" von mir gelesen hast. Bei fast 900 derzeit noch im Forum stehenden Beiträgen nicht einfach, aber für mich klar, welchen Beitrag Du meintest: Rubrik "Lebensqualität nac heiner AN-Therapie", Thema "Mein postoperativer Zustand" vom 31.10.2007.
Stimmt's?

Für mich ist klar: Was ich damals - vor meiner OP! - erlebt habe, deckt sich mit dem, das Du heute - nach Deiner OP - erlebst. Das bedeutet nichts anderes, als daß ein AN in Deinem Kopf Dir Beschwerden macht. Es ist jetzt müßig, darüber zu sinnieren, warum diese doch viel kleinere Ding (als das erste) solche Probleme macht. Aber die Erfahrung lehrt, daß 3, 4 oder 5 mm AN-Durchschnittsgröße so etwas verursachen können. Und wenn ich die Argumentation lese, daß bei der OP bewußt etwas stehen gelassen wurde, um den Gesichtsnerv nicht zu verletzten, dann kann ich mir ausmalen, daß bei der Größe von 3x3x? cm der belassene Rest locker diese drei genannten Werte überschritten haben könnte. Deshalb meine erste Empfehlung:
Laß Dir konkrete Zahlen geben über die Größe des belassenen Resttumors. Das muß ehrlich erfolgen, denn nur so können Du und alle Ärzte das Wachstumsverhalten des Resttumors richtig einschätzen.

Meine zweite Empfehlung: Sprich mit den Ärzten über die Wahrscheinlichkeit, daß der Tumor die Beschwerden macht. Da die vielfältigen Untersuchungen keine andere Ursachen für Deine Beschwerden nachweisen konnten, liegt doch nahe, daß das AN die Ursache ist. Sie schließen das im MRT-Befund ja nicht aus. Wie Du Dich verhalten sollst, falls man das AN als Ursache benennt, das ist ein andere Sache.

Meine dritte Bemerkung mache ich (wieder einmal) für alle Leser. Du hast massive Beschwerden. Im MRT zeigt sich ein Kontrastmittel aufnehmender Bereich. Und die Differentialdiagnose (das bedeutet nämlich das dd) nennt einen Tumor oder Narbengewebe als Ursache. Man traut sich nicht, das eine auszuschließen oder wenigsten als geringer wahrscheinlich einzustufen. Fast zwei Jahre nach der OP ! Und dabei pflegen einige Kliniken eine sog. Kombitherapie, die aus einer OP mit belassenem Resttumor und einer Bestrahlung desselben bereits nach wenigen Wochen besteht !!! Wer will zu diesem Zeitpunkt eine millimetergenau Diagnostik der Tumorkonfiguration als Grundlage einer effektiven und schonenden Bestrahlung wagen ??? Das berührt jetzt Dich nicht, brennt mir aber auf der Seele, weil es immer mal wieder Thema im Forum ist.

Bitte nicht geschockt sein über meine offenen Worte, aber nur schöne helfen Dir nicht.

Beste Grüße
ANFux
1939, m. '94 transtemp. OP (15 mm) in Magdeburg/Prof. Freigang, einseitig taub, kein Tinnitus, keine Fazialispar. Rehakur in Bad Gögging. '96-'04 im Vorstand d. VAN in D, seitdem Beratungen zum AN. Ab '07 Moderator, ab '08 Homepage-Verantwortl.(bis 2012)
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Re: Adrenalinschübe - Kreislaufprobleme

Beitrag von snowdog » 19.09.2014, 23:37

Paula hat geschrieben: Das erste MRT nach der OP war im September 2013 und im Juli 2014 hatte ich wieder ein MRT vom Schädel aber wegen Verdacht auf Schlaganfall. Die Beurteilung war wie folgt. Im Vergleich zum postoperativen Ausgangsbefund v. 02.09.13 ergibt sich keine relevante Befundänderung bei weitestgehend unveränderter Darstellung des randständig kontrastmittelanreichernden Gewebes im ballonierten inneren Gehörgang mit Ausdehnung ins Tentorium, dd Resttumorgewebe dd postoperativ narbige Veränderungen.
Vielleicht ganz du hier mehr draus lesen.
Liebe Paula,

ANFux hat Dir bereits geantwortet - es spricht vieles dafür, dass der
verbliebene Resttumor ursächlich für deine Beschwerden ist.
Die MRT Vergleichskontrolle ergibt eine "weitestgehend unveränderte
Darstellung" -also keine Größenveränderung - aber auch ohne aktive
Wachstumsphase kann das AN (abhängig von Restgröße und Lage)
Ärger machen.

Die bekannten Symptome eines Schlaganfallpatienten führen i.d.R. zu einer
Reihe von Routineuntersuchungen - jetzt konnte man einen Schlaganfall
zwar ausschließen, den Zusammenhang mit dem AN aber offenbar nicht
herstellen. Hier solltest Du auf eine Beurteilung drängen - welche Wirkung/
Bedrohung geht vom Tumorrest aus - dies ist neben der Verlaufskontrolle
(Größenveränderung) besonders zu begutachten.

Zu den Schwindelsymptomen:
Sowohl Dreh- als auch Schwankschwindelbeschwerden können bei einem
AN auftreten. Vor einer OP als Folge eines gestressten Vestibularisnerven,
nach der OP im Zuge der Kompensation (Durchtrennung, Verletzung oder
Ausfall eines Nervenastes). Während Drehschwindel als typischer
Karusseleffekt empfunden wird, ist der Schwankschwindel oft mit einem
Schwächegefühl verbunden (Gefühl, gleich umzukippen, Gefühl, starker
Blutdruckschwankungen, Adrenalinschübe).

Ein Tipp:
Notiere Dir Zeitpunkt und Häufigkeit dieser attackenartigen Anfälle -
beobachte mögliche Auslöser, protokolliere Dauer und Intensität.
Waren es anfangs nur bestimmte Momente, treten sie nun "aus
heiterem Himmel" auf. Was hat geholfen, gibt es eine Form der
Vorbeugung/Vermeidung, was lindert ggf. den Ablauf ?
Wenn Du gezielt Stressituationen meiden kannst, lassen sich damit
Beschwerden positiv beeinflussen ?

Diese Beobachtungen beim nächsten Arzttermin vorlegen und so
helfen, gegen die "Ratlosigkeit" vorzugehen.

Es lohnt sich, immer wieder durch die Themen im Forum zu stöbern -
was ANFux lapidar als "olle Kamelle" umschreibt, sind tatsächlich alles
andere als das. Es sind wertvolle Beobachtungen, Erfahrungen und
Ansatzpunkte von und für Betroffene.

Alles Gute und möglichst viele hilfreiche Erkenntnisse.

Beste Grüße
snowdog
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Re: Adrenalinschübe - Kreislaufprobleme

Beitrag von ANFux » 20.09.2014, 16:54

Liebe Paula,

Du verdaust sicher noch die Antworten und denkst über nächste Schritte nach. Dazu will ich noch eine Bemerkung machen.
Wer einen Rest eines Tumores beläßt, hat sich die Verantwortung aufgeladen, dessen Verhalten zu kontrollieren. Zu den wichtigsten Kontrollparametern gehört (neben der Lage) die Größe, und zwar die des belassenen Restes als Ausgangszahl, und die Größe bei jeder Kontroll-MRT. Radiologe und Operateur müssen diese Zahlen ausweisen und kontrollieren !!! Solche Bemerkungen wie "regelrechter Befund, keine Befundänderung, weitestgehend unverändert" sind Prosa und helfen weder Dir noch einem Arzt, den Du später evtl. einmal konsultieren willst oder mußt.
Als Patientin mit einem (Rest-)Tumor brauchst Du eine verläßliche Radiologie, die Du dann auch nicht wechseln solltest.

Beste Grüße
ANFux
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