Krankengeschichte - OP in Hamburg-Eppendorf

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renate
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Krankengeschichte - OP in Hamburg-Eppendorf

Beitrag von renate » 10.06.2009, 20:07

[b]Krankengeschichte - OP in Hamburg-Eppendorf[/b]

Am 9.6.2009 schrieb renate eine kurze Meldung unter dem Titel „OP in der Uniklinik Hamburg/Eppendorf“:

[i]Liebe Forummitglieder,
ich wurde am 28.5.2009 in HH operiert. Von der Aufnahme bis zur Entlassung fühlte ich mich sehr gut aufgehoben, weil dort alles zum Wohl der Patienten geschieht und sämtliche Mitarbeiter der Station and in Hand arbeiten.
Genauere Informationen schreibe ich später ...
Liebe Grüße Renate[/i]

Hier nun der von ihr angekündigte längere Bericht vom 10.6.09 / 20:07 Uhr, die „genaueren Informationen“:


Liebe Forummitglieder,

heute möchte ich mich einmal zu Wort melden und vorstellen.
Ich heiße Renate, bin 60 Jahre alt und wohne in der Nähe von Husum, zwischen der stürmischen Nordsee und der wunderschönen Schlei. Ich habe einen Mann, zwei Töchter mit Schwiegersöhnen und vier Enkelsöhne.


Nun zu meiner Krankengeschichte. Auf dem linken Ohr habe ich seit zwei Jahren Tinnitus. Ich habe mich allerdings nie weiter damit beschäftigt, es störte nur ein bisschen.

Ungefähr Anfang Februar 09 traten bei mir Schwindelanfälle auf, welche am Anfang noch nicht so schlimm waren. Im Laufe der nächsten Wochen wurde der Schwindel schlimmer, ich mochte kein Auto mehr fahren...Daraufhin ging ich zu meinem Hausarzt. Gott sei Dank ist mein Hausarzt so gewissenhaft, dass er egal welche Beschwerden man hat, immer die Ursache erforscht, nicht alleine "rumdoktort" und schnell Termine bei Fachärzten organisiert. Ich bekam einen Termin beim HNO-Arzt zur Gleichgewichtsuntersuchung, Termine beim Radiologen, Neurologen und Kardiologen und zusätzlich Krankengymnastik.

Am Freitag, den 30.04.09 wurde beim MRT ein Gehirntumor mit 10mm Durchmesser entdeckt. Gehirntumor, dieses kleine Wort stellte mein/unser Leben von einer Sekunde auf die andere auf den Kopf, obwohl die Ärzte gleich betonten, dass der Tumor gutartig ist. Wir sind dann sehr geschockt nach Hause gefahren, Sachen gepackt und ab ins Wochenende zum Campingplatz. Unterwegs bekam ich einen Anruf von der Sprechstundengehilfin meines Hauarztes. Er hatte den Befund auch schon erhalten und wollte am Abend mit uns in Ruhe alles besprechen (ich möchte hier einmal ein großes Dankeschön an diesen wundervollen Hausarzt aussprechen!!!) Ich sagte dann, wir können ja Anfang nächster Woche einen Termin machen, das reicht schon. Es wäre besser gewesen umzukehren, denn nun machten wir uns das ganze, lange Wochenende Sorgen und Gedanken.

Am Dienstag hatte unser Hausarzt dann schon einen Termin in der UKE HH für mich gemacht, denn wir waren uns einig, dass der Tumor schnellstmöglich entfernt werden soll. Das Gespräch mit der Ärztin in HH war sehr gut, sie sagte mir, ich hätte Zeit mich in Ruhe zu entscheiden und könnte auch noch andere Ärzte aufsuchen. Ich persönlich kenne keinen Arzt, der so eine OP macht, und wenn mein Hausarzt mir die UKE empfiehlt, dann weiß ich, es ist das Beste für mich.

Am 28.05.09 war mein OP-Termin. In der Zeit vor der OP war mein Mann nicht zu beneiden. Mit meinen Ängsten habe ich ihm/uns viele schlaflose Nächte bereitet und auch am Tag war der Tumor immer Thema. Er hat mir immer wieder Mut gemacht, mich getröstet und in der Entscheidung für die OP gestärkt. Am Abend vor der OP wurde uns sehr genau erklärt was und wie alles gemacht wird. Meine Unterschrift fiel mir ungeheuer schwer. Zum Glück war ich am OP-Tag die erste Patientin. Angefangen von dem Krankenpfleger, der mich am Morgen geweckt und motiviert hat bis zum operierenden Arzt überzeugte das gesamte Krankenhausteam durch Ruhe, Kompetenz und Aufmerksamkeit. Am späten Nachmittag durfte mein Mann mich dann kurz auf der Intensivstation besuchen.

Die nächsten Tage nach der OP waren sehr schwer. Ein kleiner Teil vom Tumor konnte nicht entfernt werden. Ich kann auf dem linken Ohr nichts mehr hören und ich habe eine linkseitige Facialisparese. Nach sechs Tagen durfte ich die Klinik verlassen. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, aber trotzdem war es ein schönes Gefühl wieder nach Hause zu kommen. Mein Hausarzt hat sofort die nötigen Termine für HNO, Neurologen und Augenarzt gemacht und zusammen erstellen wir nun ein Rehaprogramm. Jeden Tag, Schritt für Schritt.

Die Tochter eines guten Bekannten (auch eine Betroffene) hat mir dieses Forum empfohlen. Jetzt, nach der OP, bin ich entspannt genug hier Beiträge zu lesen und mich zu informieren.

Ich wünsche jedem von Euch, der so eine OP noch vor sich hat alles, alles erdenklich Gute und so ein tolles Team wie in der UKE HH und auch viele, liebe Grüße an alle Anderen.
Renate
Renate: 60, w. AN links, 10 mm, MRT und Befund am 30.04.2009, OP am 28.05.2009 UKE HH
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