Tumorgröße

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Dino
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Tumorgröße

Beitrag von Dino » 16.10.2015, 12:13

Hallo zusammen,
ich lese hier immer von der dreidimensionalen Größe des Tumors, bei mir wurde lediglich gesagt, dass er 0,8 cm gross sei und eine dreidimensionale Angabe mittels des MRT nicht möglich sei.
Wie und wo und wer kann mir da eine genauere Messung vornehmen?
Ich danke für Eure Hilfe.
50 Jahre, ledig, 1 Kind 6 Jahre, Diagnose 17.09.2015, 0,8 cm , Gehör zu 50 % verloren, Tinnitus, Gleichgewichtsstörungen, Status: wait and see
snowdog
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Re: Tumorgröße

Beitrag von snowdog » 16.10.2015, 21:46

Hallo Dino,

die Größenbestimmung eines Akustikusneurinoms ist auf einer
einzelnen Aufnahme zunächst in 2 Dimensionen möglich
(Fläche Länge mal Breite in mm), eine exakte Bestimmung
ist von der Schnittführung abhängig.

Da die Aufnahmen Scans von einzelnen Schichten darstellen, ist
die dritte Dimension aus den angrenzenden Aufnahmen herzuleiten.
Bei ANs < 1cm kann es aber sein, dass der Tumor genau zwischen
den Schnittebenen liegt, eine exakte Abgrenzung also erschwert
oder gar nicht möglich ist.
Den MRT-Aufnahmen liegt meist eine Gesamtaufnahme der einzelnen
Ebenen bei, die eine Orientierung erleichtert.

Falls der Befund des Radiologen keine genaue Größenbestimmung
ausweist, kann ein erfahrener Operateur die Aufnahmen interpretieren.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
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Re: Tumorgröße

Beitrag von Ries363 » 17.10.2015, 00:12

Hallo,
ein kleiner Tip von mir.
Ich hatte auch 1 X eine Größenbestimmung 18 mm erhalten.
Sehr unbefriedigend !!
Bei der nächsten MRT gleiches Gerät und gleicher Radiologe, Wünschte ich im Namen meines Neurologen eine exakte Volumen Bestimmung. Länge x Breite x Höhe.
Darauf hin wurden die Schichten im AN Bereich dünner geschaltet und so wurde mein AN in cmm angegeben.
Dir wünsche ich alles Gute
Ries363
MRT 15.07.13 An,9x4x5mm=180cmm.li.
1.7.14 MRT Zunahme: 11x5x5 mm Höhe=275 cmm MRT 5.12.14. AN auf 12x6x6mm=432cmm 2.6.1515x7x7mm =735cmm.10.11.15 MRT 0 Zunahme.14.6.16 Cyberknifebestrahl.Heidelberg.
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Re: Tumorgröße

Beitrag von menzel » 04.02.2016, 13:08

Hallo an alle !
Die Frage nach dem Volumen des AN ist auch gerade eines meiner Themen.

Ich hatte soeben ein Telefongespräch mit dem Radiologen, der im November 2015 meine erste MRT (AN Diagnose) machte und am 15.d.M. eine Kontroll-MRT machen soll. Er hatte nur die Längsausdehnung im Arztbericht angegeben. Er war verwundert über meine Frage nach dem Volumen des AN bzw. den Angaben für drei Dimensionen. Er fragte, wer die anderen Dimensionen und die Volumenbestimmung brauche, da er dies noch nicht gehört habe. Zwei der drei Ausdehnungen könne man anhand der Skala der MRT bestimmen und da das AN i.d.R. so tief wie breit sei damit auch die dritte Dimension. Daraus errechne sich auch das Volumen.

Das leuchtet mir ein. Ich lese das auch aus snowdogs text, in dem er darauf hinweist, dass ein erfahrener Neurochirurg /wohl auch eine erfahrener Radiochirurg das Volumen und die Ausdehnung des AN aus einer MRT erkennen könne.

Ist die genaue Bestimmung des Volumens bei der Therapieentscheidung (Bewertung, ob und wie sie durchgeführt werden kann und welche Ergebnisse zu erwarten sind) nach Eurer Erfahrung wirklich so relevant?

Ich habe am 15. eine Kontroll-MRT beim gleichen Radiologen abgesprochen: was muss ich ihm konkret als Frage bzw. Bitte(Aufgabe) stellen? Muss ich ihn darauf hinweisen, einen anderen (zusätzlichen) Schnitt bei der MRT anzulegen?

Sollte ich ihm einen Ausdruck der Beiträge dieses Forum zeigen?
Habt Ihr dazu Tipps für mich für meinen Termin beim Radiologen am 15.d.m.?
Für die danke ich schon jetzt.
menzel
geb 1937, m.(78,5 J), AN festgest. (MRT) am 20.11.2016 li intrameatal 14x5x5mm (ca 275mm³); Kontroll MRT am 15.02.2016 vorgesehen. Gleichgewichtsprobl. beim Gehen + Hörverlust + geringer Kopfdruck li. z.Z. Therapieentscheidungsphase
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Re: Tumorgröße

Beitrag von snowdog » 04.02.2016, 15:50

Hallo menzel,

ANFux hat zum Thema Größenbestimmung eines AN
an verschiedenen Stellen hilfreiche Ausführungen geschrieben, u.a. hier.

Im Zuge der Tumorkontrolle, ob in einer wait-and-scan-Phase vor
einer Therapie oder nach einer OP, wird klar, dass die Auswahl des
Radiologen Beachtung verdient. Zunächst einmal ist der Patient hier
hilflos, vom Facharzt zum MRT geschickt bedeutet in der Praxis eine
Auswahl nach dem schnellsten verfügbaren Termin.

Da es im bestätigten Verdachtsfall aber nicht bei einem MRT-Termin
bleibt, werden nachfolgend weitere Aufnahmen (Verlaufskontrolle)
hinzukommen. Jeder Operateur beurteilt anhand der Aufnahmen und
der radiologischen Befundung das AN, aus der Erfahrung „liest“ er die
Aufnahmen möglicherweise anders, als dies der Radiologe macht.
Der Radiologie muss also „gute“ Aufnahmen liefern, die die Raumforderung
möglichst exakt abbilden und dies neutral beschreiben. Der Operateur
beurteilt anhand der Lage, der Symptomatik und des Befundes mögliche
Therapieoptionen.

Für die Nachsorge bedeutet das, dass Aufnahmen vergleichbar sein
müssen – also möglichst gleiche Schnittführung, gleicher Radiologe,
chronologische Befundung. Hier ist der Operateur der Ansprechpartner,
er muss mit der Qualität der Aufnahmen zufrieden sein –
oder gegebenenfalls Vorgaben machen.

Die Aussage „i.d.R. so tief wie breit“ impliziert nicht nur mögliche
Ausnahmen von der Regel, zusammen mit der Frage „warum eine
3-dimensionale Größenangabe“, liegt die Vermutung fehlender spezieller
AN-Erfahrung nahe.
Die vielen Erfahrungsberichte sind ein Beleg dafür, dass die absolute
Größe eines AN nichts über die auslösende Symptomatik aussagt.
Erst mit der spezifischen Lage wird eine Raumforderung beurteilbar –
intra- oder extrameatal, möglich Zugangswege, Ausdehnungsmöglichkeiten –
dies alles ist von Bedeutung. Es gibt mehrere Zentimeter große AN,
die erst in der Spätphase durch Hörverlust Verdachtsmomente auslösten,
und es gibt wenige mm große Tumore, die eine ganze Palette an
Symptomen in Gang setzen.

Grundsätzlich ist die Größenbestimmung notwendig, um die
Therapieoptionen zu sondieren – nach welchen Kriterien das geschieht,
ist auf den Infoseiten beschrieben. Ab einer bestimmten Größe ist eine
Bestrahlung nicht mehr angezeigt, dann kommt es auf den Zugangsweg
einer neurochirurgischen oder der klassischen HNO-OP an.

Bitte den Radiologen um die gewünschten Angaben und schaue,
wie er darauf reagiert. Auf Kopfschütteln kannst Du ihm z.B. deine
Sorgen offen darlegen, warum Du danach fragst. Vertrauen ist ein
grundsätzliches Thema bei jedem Arztbesuch.

Beste Grüße
snowdog
snowdog (Moderator seit 4.12) Jg.62,m,verh.,2 Söhne,
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