Akustikusneurinom-Operation in MHH nie bereut

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mtbleibi
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Akustikusneurinom-Operation in MHH nie bereut

Beitrag von mtbleibi » 01.12.2008, 12:13

Krankengeschichte-Erfahrungsbericht: Meine AN-OP in Hannover

Hallo liebe Leidgenossen.
Auch ich bin auf dieses Forum aufmerksam geworden und möchte durch meinen Beitrag allen ein wenig Mut und Zuversicht schenken.
Meine Operation fand im November 2005 in der MH Hannover statt. Mein kleiner nicht eingeladener Untermieter war relativ klein (10x10 mm) und hat sich im August 2005 das erste Mal durch einen Tinnitus bemerkbar gemacht. Dann folgte die obligatorische Infusions-Therapie und eine anschließende OP des betroffenen Mittelohr. :shock:Man wollte ausschließen, dass es dort zu Einblutungen und der dadurch bedingten Hörminderung gekommen ist.

Nach einer Woche sinnlosen Krankenhausaufenthalt und einer Schonfrist von drei Wochen hat mein umsichtiger HNO-Arzt dann noch ein MRT angeordnet, um ein Akustikusneurinom auszuschließen. Er sagte mir, dass diese kleinen Fieslinge ganz selten sind und ich sagte ihm, dass ich kein typischer Hörsturz-Patient bin. Und ich bekam recht, da war er, der kleine Störenfried.

Dann ging alles ganz schnell. Mein HNO-Arzt empfahl mir zwei Kliniken. Einmal Fulda und dann die Medizinische Hochschule Hannover MHH, dort aber nur die Neurochirurgie. Auf Grund der örtlichen Nähe habe ich mich dann für die MHH entschieden. Sieht man mal von dieser Einkaufsmeile :D im Erdgeschoß ab, kann die MHH auf der Neurochirurgischen Abteilung nur glänzen. Kurz um, es war für mich die richtige Entscheidung.

Prof. Krauss hat in einer ca. 6.stündigen Operation meinen Untermieter rausgeworfen und zwar endgültig. Mittlerweile habe ich meine dritte Kontrolluntersuchung hinter mir und alles ist schön.
Nach der Operation habe ich meinen Tinnitus (helles Rauschen ) behalten und die Hörminderung. Ansonsten geht es mir gut.

Aus der MHH gibt es von mir nur positives zu berichten. Selbst das Essen war erstklassig. Leider wurde mein geplanter 1-wöchiger Aufenthalt um eine weitere Woche verlängert, da ich Hirnwasser nach der Operation verlor und diese kontrolliert über den Rückenmarkkanal abgeleitet wurde, bis sich die Schädeldecke von selber abdichtete.
Das Setzen dieser Drainage in den Rückenmarkkanal war allerdings der Hammer. Ich saß auf der Bettkante. Auf meinen Schultern lag ein Pfleger und ein Assistenzarzt versuchte insgesamt 2-mal, die Kanüle richtig zu positionieren. Das waren Höllenschmerzen. Aber was solls, auch das ging vorbei.

Wenn ich jetzt ein Fazit ziehe, so habe ich ungefähr 4 Wochen gebraucht, bis ich wieder halbtags gearbeitet habe und nach weiteren 4 Wochen dann wieder Vollzeit. Mein Schwindel hat mich noch ungefähr ein Jahr lang mehr oder weniger genervt. Kopfschmerzen habe ich jetzt selten und wenn, dann hilft Ibuprofen. Im Dunkeln fühle ich mich noch ein wenig tapsig. Bin mir aber nicht sicher, ob das nicht vorher auch schon so war.
Vor der OP bin ich Marathon gelaufen und ein Jahr nach der OP stand der nächste Marathon wieder an. Leider konnte ich meine Bestzeit von 3:13 Stunden nicht knacken. Aber aufgeschoben, ist nicht aufgehoben.

So, dass wars in komprimierter Form.
Ich wünsche allen eine frohe Adventszeit.
Peter
Peter, 57, 2005 AN OP in Hannover, MHH-Neurochirurgie, Prof. Krauss. Nie bereut. Leichter Hörverlust, akzeptabler Tinnitus.
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